Was macht man bei dem Beruf Redakteur?

Ich schreibe sehr gerne und bin nun auf der Suche nach einem geeignetem Beruf für mich. Da ich eine Bewerbung für den Unterricht schreiben soll (bin in der 9. Klasse) muss ich mich schon jetzt über einen Beruf informieren. Ich dachte ein Job bei der Zeitung o.ä. wäre ganz schön. Leider weiß ich nicht, was genau man als Redakteur arbeitet. Soweit ich weiß, benötigt man Abitur und ein Studium. Es wäre schön, wenn einer von euch mir etwas über diesen o.ä. Berufe erklären könnte.
Danke!

Hallo MidnightMoon,
einen ganz guten Überblick bekommst du bei Wikipedia unter Stichwort Redakteur oder hier:
http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/start?dest…

Abitur und Studium sind hilfreich, aber nicht unbedingt nötig. Üblicherweise macht man bei einer Zeitung - ohne oder nach Studium - ein Volontariat, in dem man die Grundzüge lernt.

Ein Redakteur macht streng genommen das, was im Wort steckt: Er redigiert. Das bedeutet, er bearbeitet einen Text, macht ihn also für die Veröffentlichung fertig, überprüft ihn auf inhaltliche Logik, sachliche und grammatikalische Fehler, macht Überschriften, Vorspänne, und Zwischentitel, sucht passende Bilder aus, macht dazu Bildunterschriften und so weiter. Oft müssen Texte gekürzt werden, weil es bestimmte Längenvorgaben gibt.

Ein Redakteur kann auch eigene Beiträge verfassen. Heutzutage ist Redakteurstätigkeit bei einer Zeitung jedoch weitgehend das „Blattmachen“, also Zusammenfügen verschiedener Texte - die von Autoren oder Nachrichtenagenturen wie dpa oder Reuters stammen - zu fertigen Seiten. Das führt gelegentlich zu Diskussionen mit den Autoren, wenn recht viel geändert werden muss. Bei Radio- oder Fernsehsendern ist es analog das Bearbeiten von Beiträgen für Sendungen.

Wer selbst Beiträge verfasst, sollte vorher gut recherchieren (was leider oft nur unzureichend geschieht), das heißt sich erst mal ins Thema einarbeiten, Archivmaterial wälzen (heutzutage geht das oft ganz gut per Internet), sich dann kompetente Gesprächspartner suchen - bei kontroversen Themen möglichst objektiv, das heißt pro und contra - und anschließend aus all diesen Informationen einen möglichst verständlichen, also nicht mit allzu vielen Fremdwörtern und Fachbegriffen gespickten Text machen (bei Fachpublikationen darf es oft ein wenig fachlicher sein).

Meist sind heutzutage kürzere Texte gefragt, in denen trotzdem alles Wichtige enthalten sein sollte. Gerade bei Tageszeitungen, Radio- und Fernsehsendern geschieht das alles meist unter Zeitdruck - eine hohe Anforderung, weil ja trotzdem keine allzu schweren Fehler passieren sollten.

Ein Tipp, falls du den Redakteursberuf wirklich ergreifen willst: Konzentriere dich - entweder mit einem Studium oder auf andere Weise - auf irgendein Fachgebiet, das dir liegt. Das kann Wirtschaft oder Kunst sein, Technik, Sport, Wissenschaft oder anderes. Denn es gibt sehr viele Journalisten ohne Spezialisierung - und bei denen ist der Konkurrenzkampf groß. Wer aber etwas Besonderes kann und dazu auch noch den Journalismus beherrscht, ist gefragt und verdient meist auch besser.

Gut für den Anfang ist übrigens freie Mitarbeit - gerade bei einer Lokalzeitung, die meistens junge Leute suchen, oder bei einem Radiosender, vielleicht auch bei einer Presseagentur. Da lernt man das alles von der Pike auf.

Viel Erfolg
Lorenz

Danke für deine ausführliche Antwort. Sie hat mir schon sehr geholfen.

Hallo, zu dieser Frage gibt es beriets viele Antworten im Netz, z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Redakteur; http://www.berufe-lexikon.de/berufsbild-beruf-redakt…; http://www.spiegel.de/schulspiegel/abi/0,1518,374392…. Du kannst auch nach dem Beruf Journalist surfen.

Ich selbst arbeite bei einer Lokalzeitung und würde die Arbeit kurz zusammengefasst so darstellen: Hauptaufgabe ist es Artikel für die Zeitung zu schreiben. Die Themen können vom Chef vorgegeben sein, auf eigenen Ideen basieren oder aus der Informationsflut von z.B. Nachrichtentickern und Leseranrufen und -briefen ausgewählt sein. Recherche für die Artikel geschieht via Internet und/oder Interviews vor Platz oder via Telefon. Viel alltägliche Berichterstattung geschieht vor Ort, entweder in Zusammenarbeit mit einem Fotografen oder man muss auch selbst die Fotos machen. Bei manchen Zeitungen muss man auch selbst die Seite gestalten.

Voraussetzungen für den Beruf: gute Schreibe, journalistische Neugierde, Allgemeinwissen und (ganz wichtig), du musst Stress vertragen. Gerade bei einer Tageszeitung muss alles Hopplahopp gehen.

Viel Glück!

Hallo,
also neben dem Schreiben einzelner Berichte zu bestimmten Themen zb. über Politik oder Sport ect., muss man natürlich zu den Themen recherieren.
Ich denke, daas das BIZ (Berufsinformationszentrum) beim Arbeitsamt dir genauere Info´s geben kann.
Gruß Susanne

Bevor ich ausführlichst antworte, rate ich, dass zu tun, was ein Redakteur macht: recherchieren! Neudeutsch also: Im Internet googeln.
Da kommt man denn auch darauf, woher das Wort kommt (von: redigieren). Übrigens: Tatsächlich wird ein Studium heutzutage erwartet. Mein Tipp: ein möglichst exotisches (Jura etwa, Medinzin).

Voraussetzung: i.d.r. abgeschlossenes Hochschulstudium (am besten Geisteswissenschaften), dann 1 1/2 Jahre bzw 2. jahre Volontariat. Optimalerweise hat man vorher schon für Zeitungen als freier Mitarbeiter gearbeitet und kann bei der Bewerbung erste veröffentlichte Textproben vorlegen. Macht sich in jeder Bewerbung gut.

Das Arbeitsfeld eines Redakteurs: Schreiben eigener Texte, Redigieren von Pressemitteilungen u.s.w., oft auch Seitenlayout, repräsentative Aufgaben, Terminorganisation usw. usf.

Stressfaktor: extrem hoch

Familienfreundlichkeit: tendiert gegen null - wg. vieler Abendtermine, Wochenend- und Feiertagsdiensten…

Verdienst: mittlerweile nur noch sehr mäßig. Im Volontariat in den ersten zwei Jahren um die 1500 Euro brutto; als Jungredakteur um die 2700 Euro brutto; und das bei Arbeitszeiten, die schnell an die 50/60 Stunden in der Woche gehen.

Mein Tipp: Wenn du gerne schreibst, gehe lieber in Richtung PR. Da verdient man dann in der Regel auch mehr. Oder werde - in meinen Augen der mit Abstand beste Beruf überhaupt - Lehrer. Von sechs Wochen Sommerferien, plus Herbst- und Winterferien können normal sterbliche Arbeitnehmer nur träumen…

Hallo,

Redakteure müssen aus einer Fülle von Informationen die für ihre Zielgruppe relevanten Nachrichten auswählen, diese ggf. recherchieren, aufbereiten, verständlich machen, ergänzen etc.

In der Regel haben angestellte Redakteure ein Volontariat abgeleistet. Bei den meisten Redaktionen wird als Bedingung für ein Volontariat Abitur (meistens auch schon ein abgeschlossenes Studium), aber vor allem Erfahrung als freier Mitarbeiter von Redaktionen vorausgesetzt.

Mit vielen Grüßen

rugger

was genau man als Redakteur arbeitet. Soweit ich weiß,
benötigt man Abitur und ein Studium. Es wäre schön, wenn einer
von euch mir etwas über diesen o.ä. Berufe erklären könnte.
Danke!

Hallo,
also nur schreiben zu wollen oder können reicht definitiv nicht aus, dann wirst du besser Autor :wink:

Ein Redakteur muss in der Regel richtig Ahnung vom Zeitungmachen und Verlagen haben, er rennt den ganzen Tag rum, telefoniert und recherchiert, bis als „kleinste“ (kürzeste) Aufgabe, der Artikel am Ende des Prozesses steht.

Man braucht eigene Ideen und ein großes Allgemeinwissen, auch das Thema Emotionale Intelligenz, v.a. im Hinblick auf die Lokalpresse und den Menschen, mit denen man da zu tun hat, sollte nicht unterschätzt werden.

Allerdings würde ich mir in Deinem Alter nochmal überlegen, nicht besser einen Beruf zu erlernen, der ordentlich vergütet wird.
Redakteure verdienen heute nur dann noch gutes Geld, wenn sie Wirtschaft oder Jura, vielleicht noch Medizin studiert haben und in einem Ressort sind, wo Spezialisten benötigt werden.

Bei weiteren Fragen darfste gern nochmal mailen :wink:

Alles Gute,
Sina