Hallo,
ich habe dieses Forum nun einige Zeit nur beobachtet und bin nun seit kurzem mit dabei.
Es fällt mir nicht ganz leicht, diese Frage zu stellen, vielleicht tue ich es auch etwas umständlich in der Ausführung. Laßt mich bitte vorrausschicken, dass ich nicht „Och Du Arme“ oder so hören will, sondern versuche, etwas zu verstehen, das für mich mein großes Problem darstellt.
Es gibt ja Menschen, die einem mehr oder weniger sympathisch sind. Manche hat man besonders gern, man findet sie liebenswert oder man liebt sie sogar. Ich kann mich eher schlecht selber einschätzen, aber durch die Resonanz, die ich von Menschen verschiedener Richtung bekomme, bin ich nicht sehr liebenswürdig. Heißt, es gibt niemanden, der mich wirklich liebt. Es gibt durchaus Menschen, die mich mögen, allerdings bin ich in eigentlich allen Beziehungen nicht der wichtigste Mensch, ob es (sehr seltene und leider immer kurze) Liebesbeziehungen sind (die nicht ich beende, sondern die jeweiligen Männer, sie tun sich damit auch nie schwer, es geht alles schnell, jemand anders ist da und aus. Da muss nicht überlegt oder gezweifelt werden, wie ich es bei anderen Paaren sehe. Meist halten die Folgebeziehungen dann auch sehr lange, ich bin sozusagen ein Omen für eine folgende lange Beziehung anderer.) oder Freundschaften, Arbeitskollegen, auch Familie ist eher keine. Aber ich will vorrangig momentan nicht meine Familienprobleme besprechen, sondern das Problem mit anderen Menschen.
Ich hatte früher immer sehr viele Freunde und Bekannt, mittlerweile frage ich mich, ob ich nicht nur noch Bekannte habe, denn ich bin nicht gut im Kontakte pflegen, wenn sich räumlich eine Distanz aufbaut, langsam vernachlässige ich den direkten Kontakt dann und nehme mir vor, bald dafür einen umso längeren Anruf zu machen oder Brief zu schreiben, aber das schiebe ich auf, obwohl ich häufig an die betreffende PErson denke.
Ich bin ausserdem ein Mensch, der sich bei Problemen oder wenn andere Personen auftreten und dann quasi „meine Konkurrenz“ darstellen, nicht um seinen Platz kämpft oder sich vielleicht auch einfach gar keine Sorgen zu machen braucht. Nein, ich ziehe mich zurück und warte hoffend darauf, dass man nach mir fragt, dass man mich will. Zusätzlich suche ich in kindischen „ja-nein-ja-nein“-Spielchen oder Tarotkarten nach Zeichen. Manchmal merke ich sogar, dass ich dadurch die Eigenverantwortung für mein Leben abgebe, aber oft suche ich eben darin nur Erleichterung udn Hoffensgründe. Ich handle also demnach nicht.
Da ích immer unsicherer werde, lerne ich weniger Menschen kennen udn bin sehr alleine. Auch Vertrauen ist eine schwierige Sache. Ich vertraue Menschen gerne und bin schnell bereit dazu, aber wenn man dann nicht ganz ehrlich zu mir ist, oder mich sehr vernachlässigt und wegen bestimmer Dinge enttäuscht, dann ist das Vertrauen dahin. Es tut mir sehr, sehr weh und ich reagiere darauf mit einem dicken Schutzschild, oder, wenn das wegbricht, mit einer Mischung aus Weinen und unendlicher Wut. Ich schaffe es nicht, Konflikte in ihrem Entstehen anzusprechen oder manchmal auch sie wahrzunehmen. Das kann innerhalb kurzer Zeit passieren, dass meine Laune sich ändert, was wahrscheinlich für Aussenstehende sehr schwer ist und sich daher auch von mir entfernen. Also wieder keine Nähe.
Ich hätte so gerne jemanden, der mir nahe ist, der in schwierigen Zeiten einfach da ist und mich umarmt und hinter mir steht, und mit dem ich vor allem viele gute Tage habe und sie gemeinsam genießen kann. Mir fehlt auch, etwas über mich zu erfahren, denn in Beziehungen erklärt man ja dem anderen öfters, wie er ist, zumindest, wie man ihn wahrnimmt oder welche Eigenschaften er hat, egal ob gut oder schlecht. Ich denke, daher, dass mir nur so selten jemand nahe ist, weiß ich zwar, was sein könnte, habe es aber nicht. Wie soll ich mich entwickeln, wenn ich nur in meinem Schlamassel denken kann und darauf mittlerweile auch nicht mehr vertraue? Wie kann ich für andere nicht nur anscheinend als hochexplosiver Schrecken gesehen werden (sonst würde mir vielleicht jemand sagen, was mit mir nicht stimmt), sondern liebenswert werden? Ich weiß, ich muss mich erst selbst liebenswert finden, aber ich bin mir selbst so oft so fern und rede dann mit mir selber, um mir näher zu kommen.
Könnt Ihr mir da helfen? Was ist mit mir los und was macht für andere nicht so unwichtig und liebenswürdiger?
Vielen Dank,
Ariane