Was passiert bei einer Tiefentherapie?

Soll eine machen, ich frage mich nur was passiert und was gemacht wird? Werde ich mich nach der Therapie stark verändern? Muss dazu aber in eine klinik. Gibt es unterschiede zwischen Ambulant und klinik?

Auch ohne Hallo!

Soll eine machen, ich frage mich nur was passiert und was
gemacht wird? Werde ich mich nach der Therapie stark
verändern?

Das hängt allein von dir ab.
Wenn du keinen Grund hast dich zu verändern, dann wird wohl alles beim Alten bleiben.

Wenn du Probleme hast, die du in einer Therapie aufarbeiten möchtest, dann gibt es ja genug Gründe, warum du dich verändern könntest. Dabei wird die Therapie dich unterstützen.

Wenn du Angst vor der Veränderung hast, weil du nicht weißt, was dann kommt, dann musst du noch damit warten. Dann wirst du deine Probleme behalten, aber du weißt dann zumindest, womit du es zu tun hast.

Muss dazu aber in eine klinik. Gibt es unterschiede
zwischen Ambulant und klinik?

Ja, bei einer ambulanten Behandlung hast du einen Tagesablauf, der einen gewissen Anteil an Normalität hat, weil du abends nach Hause kommst, im eigenen Bett schläfst und morgens erst wieder aus dem Haus gehst.

Klinik ist mehr wie Käseglocke, du bist aus deinem Alltag völlig raus. Wenn der zuviele belastende Faktoren enthielt, kann das ein Vorteil sein, weil man sich dort stärker auf die Therapie konzentrieren kann.

Solange keine Details über dein Krankheitsbild bekannt sind, kann man hier aber nicht mehr dazu sagen.

Alles Gute
wünscht
Flaschenpost

Soll eine machen, ich frage mich nur was passiert und was
gemacht wird?

Wie das Wort „tiefenpsychologisch“ schon nahelegt, werden nicht nur „tagespolitische“ Dinge besprochen, sondern auch deine tieferen Wünsche und Ängste angeschaut, z.B. durch Besprechen der Träume.

Werde ich mich nach der Therapie stark
verändern?

Das wäre oftmnals wünschenswert; meistens sind die Veränderungn aber nicht allzu heftig. :wink:

Muss dazu aber in eine klinik. Gibt es unterschiede
zwischen Ambulant und klinik?

aja, in der Klinik bist du halt ein ein Gesamtprogramm eingebunden, ambulant gehst du meistens nur einmal wöchentlich zum Therapeuten.
Gruß,
Branden

ich frage mich was passiert in einer Tiefentherapie und was wird gemacht?

Tiefentherapie befasst sich mit dem so genannten Tiefen Unbewussten, und für den Zugang hierzu eignen sich vor allem unsere Träume. Was und wie was gemacht wird bei der (tiefenpsychologischen) Traumdeutung, könntest Du u.a. bei Wikipedia nachlesen, allerdings nur schematisch. Vielleicht aber wirft das bei Dir weitere, genauere Fragen auf; die stell dann am besten hier rein. Es gibt im Forum sogar ein paar praktizierende Therapeuten, die Dich auch in sehr persönlichen Fragen begleiten können.

Ziel der Tiefentherapie ist allgemein, im Un- oder Vorbewussten schwelende Konflikte zwischen angeborenen Bedürfnissen und sittlichen Verhaltensnormen -(die in aller Regel breits während der frühen Eltern-Kind-Beziehung entstanden, aber „verdrängt“ wurden)- nach und nach wieder aufzudecken. Während dessen verarbeitet man sie bewusst und löst sie im optimalen Fall auf zugunsten der angeborenen Bedürfnisse, ohne dabei die sittlichen Normen unnötig vor den Kopf stoßen zu müssen; ansonsten blieben sie eben „verdrängt“, begleitet z.B. von Depressionen, Neurosen oder den sog. „psychosomatischen Symptomen“/ u.a. Allergien usf.

Kleine Korrektur
Moin

Allergien usf.

Allergien sind nicht psychogen oder psychosomatisch bedingt, sonst wären es eben keine Allergien, sondern psychosomatische Symptome.
Allergien sind vererbbar und durch Allergie-Tests zu eruieren.
Es ist für das Procedere der jeweiligen Behandlung eminent wichtig, zwischen allergisch bedingten und psychosomatischen Ursachen zu unterscheiden.

Gruß,
Branden

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Ein gelbes Sternchen
auch von mir, lieber van Branden, für Deine anregende Stellungnahme. Nicht ganz einverstanden bin ich lediglich mit diesem Punkt:

Allergien sind vererbbar

Hier hätte besser geschrieben sein sollen, dass zwar die Grundbeschaffenheit des Immunsystems von genetischen Faktoren bedingt ist/ „ererbt“ wie man so sagt), es darüber hinaus aber sehr wichtig wird, die Bakterienpolizei von Geburt an in Umständen heranwachsen zu lassen, die sie laufend mit mehr oder weniger leicht verkraftbaren Herausforderungen konfrontieren. Das trainiert oder stärkt die Immunabwehr. Verhindert man solch genetisch erwartetes Trainigsprogramm - wie der leider häufig verbreitete Fall bei Kindern von Müttern mit einem Hang zu übertriebener Sauberkeit -, dann steigt die Wahrscheinlichkeit des Ausbruchs einer allergischer Symptomatik rapide an: Das untrainiert gebliebene Immunsystem reagiert hyperaktiv, auch auf an sich so harmlose Dinge wie Blütenpollen, mit denen das Tierreich einschl. uns Menschen eigentlich noch nie die geringsten Schwierigkeiten hatte… Erst „Meister Propper“, der „Weiße Riese“ und „Domestos“ haben es geschaft, das gründlich zu ändern, ein Krankheitsbild erschaffend, das unter wildlebenden Schweinen und Naturvölkern, die in artgerechten Schutzreservaten wohnen, absolut unbekannt ist…

So weit hätten die klinisch rein erzogenen Allergiker unter uns also ein ‚rein somatisches‘ Problem (und die Pharmaindustrie vermutlich kein geringes Interesse, ihre wunderbar bunten Pillen gegen jedwede ‚Erbkrankheit‘ zu verkaufen bzw. eine Gentherapie z.B. gegen Deine allergische Darstellung zu entwickeln)… Wie sieht es davon abgesehen mit den „psychischen“ Problemen der Allergiker etwa unter Deinen Patienten aus? Sind die auch „ererbt“? Oder hast Du nur noch nicht gemerkt, dass der frühkindliche Sauberkeitsterror im mütterlichen Haushalt daran nicht ganz unschuldig ist und dass sich solche psychischen Krisen nochmals erheblich verstärkend auf ihre allergische Schübe auswirken?

Es ist für das Procedere der jeweiligen Behandlung eminent wichtig, zwischen allergisch bedingten und psychosomatischen Ursachen zu unterscheiden.

Ja klar; und vor allem sollte der Fachmann gelernt haben, Leib und Seele eindeutig zu unterscheiden, damit er somatische und psychische Symptome auseinanderhalten kann, ohne groben Unfug zu verzapfen. Und was er außerdem auf keinen Fall unterlassen darf, ist die Differenzialdiagnostik konkret anzuwenden. Ist er z.B. Psychologe und gelangt zum Verdacht, dass die u.U. lebensbedrohlichen Probleme eines Patienten entweder ganz oder auch nur leicht teilweise körperlich mitverursacht sein könnten, dann handelt er grob fahrlässig, wenn er ihn nicht schnellstens an die für die genauere Klärung dieses Verdachts zuständige Physiologie überweisst, oder gegebenfalls ins Irrenhaus einliefern lässt.

Hallo Joshua
Natürlich iust mir bekannt, dass in „Hochburgn der Zivilisation“, insbesondere Großstädten, die Allergien stärkr verbreitet sind, aber deine „Meister-Prper-Hypothese“ kann ich nicht bestätigen, jedenfalls nicht, was die individuelle, in wenigen Generationen beobachtbare Disposition betrifft. Ganz persönliche Beobachtung hierzu, jenseits meines Patientengutes: Von minen 4 Kindern haben zwei meine Allergien geerbt. Die beiden Söhne sind Allergiker wie der Vater; die beiden Töchter sind ohne Allergien.

Wie sieht es davon abgesehen mit
den „psychischen“ Problemen der Allergiker etwa unter Deinen
Patienten aus? Sind die auch „ererbt“?

Nein, das hat nichts miteuinander zu tun. Unter meinen neurotischen Patienten gibt es nicht mehr Allergiker als unter den anderen Menschen und die Allrgien haben mit den neurotischen Symptomen wiederum nichts zu tun.

Oder hast Du nur noch
nicht gemerkt, dass der frühkindliche Sauberkeitsterror im
mütterlichen Haushalt daran nicht ganz unschuldig ist und dass
sich solche psychischen Krisen nochmals erheblich verstärkend
auf ihre allergische Schübe auswirken?

Nein, tut mir leid, das kann ich nicht bestätigen. Das scheint mir ideologisch, aber nicht wissenschaftlich oder empirisch begründet zu sein.
Gruß,
Branden

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tut mir leid, das kann ich nicht bestätigen, dass sich psychische Krisen verstärkend auf allergische Schübe auswirken. Das scheint mir ideologisch, aber nicht wissenschaftlich oder empirisch begründet zu sein.

Mach Dir nichts draus. Als einen ganz persönlichen Beitrag meinerseits hatte ich zwar nur den typischen beliebten Hollywoodasthmatiker vor Augen, der immer in der komischen Not seiner neurotischen Peinlichkeiten zur Inhalationsdose greift, aber wenn ich gewusst hätte, was Du hier nochmals brilliant überzeugend darlegst:

Allrgien haben mit neurotischen Symptomen nichts zu tun.

  • dann hätte ich mir den ganzen Beitrag natürlich gleich gespart.

deine „Meister-Proper-Hypothese“ kann ich nicht bestätigen, jedenfalls nicht, was die individuelle, in wenigen Generationen beobachtbare Disposition betrifft. Ganz persönliche Beobachtung hierzu: Von minen 4 Kindern haben zwei meine Allergien geerbt.

Das macht verständlich, dass Du die M.Propper-Hypothese (die nebenbei gesagt in MaxPlanckInstituten entwickelt und überprüft wurde) nicht bestätigen kannst. Wenn 2 von Deinen 4 Kindern und ausgerechnet die Söhne die Allergie ihres Vaters geerbt haben, trotzdem ihr allersamt in einem ausgemachten Saustall aufgewachsen seid, dann kannst Du mit Stolz sogar auf den Besitz eines statistisch äußerst significanten Gegenbelegs blicken. Zumal Du den auch noch selbst gezeugt hast. Vaterschaftstest verlief positiv?
(Erzähl mir aber bitte nicht, dass ihr nicht etwa auf Pollen allergisch reagiert, sondern Meister Propper Schuld dran ist, dass die Haut nach dem Duschen immer so komische Flecken kriegt).