Was soll Sharon denn machen?

Hallo Experten für den Israel/Palästina(Araber) Konflikt,

ich selbst habe vor Jahren einige Zeit in Ägypten gearbeitet, das heißt, ich habe häufig mit dortigen Entscheidungsträgern verhandelt und danach die Einhaltung der Vereinbarung zu fühlen bekommen. Deshalb bin ich etwas Voreingenommen.

Heute habe ich mit Interesse w-w-w Meinungen zu dem Konflikt nach der Bombardierung eines Wohnhauses in Gaza gelesen, ich zitiere daraus:

"
Der Faschist Sharon hat einmal mehr gezeigt, dass es ihm nicht um den Frieden, sondern rein um die Vernichtung und Vertreibung der Palästinenser geht.

In Gaza ist ein 15 facher Mord geschehen und hier wird diskutiert, ob Hitler, Stalin oder Sharon weniger schlimm ist.

Aber dafür will ja die Dr*cks*u Sharon wieder einen Botschafter nach Wien schicken

Du wirst keine Zeile finden, die gegen Israel gerichtet ist. Du wirst aber sehr viel finden, das gegen Sharon gerichtet ist.

Und dann rühmt sich Sharon, dass dies eine „gelungene Operation“ gewesen sei?

Mit diesem Angriff hat Scharon bewiesen, dass er absichtlich und vorsätzlich unschuldige Menschen umbringen lässt -

Dann wird der Sharon schon dafür zu sorgen wissen, daß Ihr vom Trottel in Washington auch noch in die Liste der Schurkenstaaten aufgenommen werdet
"

Obiges ist natürlich aus dem Zusammenhang gerissen, es zeigt aber deutlich, wie im Allgemeinen über Scharon gedacht wird.

Möglicherweise war die Gründung Israles vor 60 Jahren in diesem Gebiet ein Fehler, heute aber existiert der Staat und hat einen gewählten Chef, nämlich Scharon. Gibt es unter den w-w-w Teilnehmern jemanden, der tatsächlich sagen kann, was der dortige Staatschef in der derzeitigen Situation machen müßte(sollte), um die Gegend zu befrieden?

Man könnte natürlich sagen, die Juden sollten freiwillig und gemeinsam ins Mittelmeer marschieren. Das wäre aber keine richtige Antwort; Frieden wäre danach in diesem Gebiet noch lange nicht.

Grüße, Rudolf

er sollte einige Dinge zumindest nicht tun
Hallöchen,

Gibt es unter den
w-w-w Teilnehmern jemanden, der tatsächlich sagen kann, was
der dortige Staatschef in der derzeitigen Situation machen
müßte(sollte), um die Gegend zu befrieden?

zunächst gibt es da Mike´s kleinen Friedensplan:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Ansonsten kannst Du in den vergangenen Threads nachlesen, was er alles nicht machen sollte. Auch ein Politiker sollte aus der Vergangenheit lernen können. Und so sollte er eigentlich inzwischen mitbekommen haben, daß Vergeltungsschläge mit zivilen Opfern nichts bringen, sondern nur zu neuer Gewalt führen. Er sollte auch begreifen, daß es nicht die Palästinenser sein werden, die als erstes auf die Vergeltung eines Vergeltungssschlagen verzichten werden.

All dies sind zwar keine konkreten Verhaltensempfehlungen für Dinge, die er tun sollte, aber das gibt es oft nicht. Einen Rat wie „Tanze nicht 2 Stunden bei -10 Grad nackt im Schneefall, damit Du keine Grippe bekommst“ wird jeder beherzigen. Warum Sharon die einfachen Erkenntnisse, wie ich sie oben aufzählte, nicht erlangt, ist mir einfach nicht begreiflich.

Gruß
Christian

Hallo Rudolf,

Möglicherweise war die Gründung Israles vor 60 Jahren in
diesem Gebiet ein Fehler, heute aber existiert der Staat und
hat einen gewählten Chef, nämlich Scharon. Gibt es unter den
w-w-w Teilnehmern jemanden, der tatsächlich sagen kann, was
der dortige Staatschef in der derzeitigen Situation machen
müßte(sollte), um die Gegend zu befrieden?

ich sehe die Gündung Israels nicht als Fehler, sondern als logischer Konsequenz europäischer Politik, insbesondere von Deutschland und England. Und bis zu den 80ern stand ich voll und ganz dahinter.

Sharon kann nur noch eine Sache machen um den Begin einer Friedenspolitik einzuläuten. Er müsste zurücktreten.
Da er dies nicht machen wird, bleibt vorläufig leider alles beim alten.

Gruß, Joe

Hallo Christian,

auch auf die Gefahr hin, dass wieder alle denke, ich wäre für die Massnahmen von Sharon oder würde ihn gar wählen…

Warum Sharon die einfachen Erkenntnisse, wie ich
sie oben aufzählte, nicht erlangt, ist mir einfach nicht
begreiflich.

Weil dieses bedeutet würde, dass Terror in Israel stattfindet und Israel darauf nicht reagiert und dieses über Jahre. So gab es diese Phasen schon und dieses auch recht lange. Der Terror wurde nicht weniger, noch kammen Friedensgespräche auf.

Es geht hier also nicht darum, etwas nicht zu machen, sondern man muss ja immer etwas anders stattdessen machen. Und solange sich hier nichts abzeichnet, wird Israel weiterhin gegen den Terror vorgehen.

Schalom,
Eli

Hallo,

das Problem ist hier aus meiner Sicht, dass Israel alleine den Kampf führt. Dieses muss aufgebrochen werden und Sharon sollte sich eine Allianz suchen, welche es Israel ermöglich, sich zurückzuziehen und dennoch eine Macht den Terror etc. verfolgt. Somit bin ich dafür, dass die UNO Palästine befriedet, aber halt auch mit der Konsequenz, dass dort entwaffnet wird und die Autonomiebehöre erst einmal ihre Macht verliehrt. Ich würde für die Befriedung sogar soweit gehen, dass der dann gegründete Staat nur beschränkte Waffengewalt erhält und erst einmal kein Militär.

Schalom,
Eli

Hallo Rudolf,

die Frage für mich ist: Will er überhaupt Frieden? Mit früheren israelischen Regierungschefs schien man doch schon auf dem wesentlich besseren Weg gewesen zu sein, sich zu einigen. (Das Wasserproblem spielt sicherlich auch eine Rolle.)
   Ich kann es mir jedenfalls nicht vorstellen, dass ein Arafat von Frieden spricht und gleichzeitig - wie es ihm häufig vorgeworfen wird - mitverantwortlich für Anschläge in Israel ist. Er weiss doch nur zu gut, und die letzten Wochen haben das deutlich aufgezeigt, dass Israel stets am längeren Hebel ist.

Marco

Hallo Joe,

ich sehe die Gündung Israels nicht als Fehler, sondern als
logischer Konsequenz europäischer Politik, insbesondere von
Deutschland und England. Und bis zu den 80ern stand ich voll
und ganz dahinter.

das ist auch etwa meine Meinung

Sharon kann nur noch eine Sache machen um den Begin einer
Friedenspolitik einzuläuten. Er müsste zurücktreten.
Da er dies nicht machen wird, bleibt vorläufig leider alles
beim alten.

Gruß, Joe

Könntest Du mir dann bitte sagen, was Sharons Nachfolger dann machen sollte? Auch zurücktreten, oder?

Gruess, Rudolf

Hallo Rudolf,

Könntest Du mir dann bitte sagen, was Sharons Nachfolger dann
machen sollte? Auch zurücktreten, oder?

  1. Verbesserung der Lebensqualität in den besetzten Gebieten, um den radikalen den Wind aus den Segeln zu nehmen.
  2. Abzug des Militärs aus den pal. Städten.
  3. Zulassen einer schlagkräftigen pal. Polizei
  4. Aussöhnungskonferenz mit ALLEN Parteien einberufen.
  5. UNO Soldaten an den Grenzen zulassen.
  6. Großzügige Amnestie von Gefangenen
  7. Vorbereitung einer gleichberechtigten pal. Staatsgründung
  8. Bilaterale Abkommen über wirtschaftliche Zusammenarbeit
  9. Freier Zugang für alle Bewohner IL und Pal. für Jerusalem

Dies soll keine Reihenfolge sein. Es ist auch nur schnell dahin geschrieben und sicherlich wäre der PM spätestens nach Pkt 2 von radikalen erschossen. Aber ich bleibe dabei: Eine Möglichkeit mit ersten Friedensschritten zu beginnen ist gar nicht so schwer, WENN MAN ES DENN WILL.

Gruß, Joe

hallo Eli,
das ist ein reines Wortspiel!
Israel würde sich von keiner Macht der Welt entwaffnen lassen. Lieber riskieren sie eine heiße Phase des zur zeit köchelnden Weltkrieges.
Außerdem ist Israel nicht alleine: die USA unterstützen sie massiv, GB steht Gewehr bei Fuß und Deutschland läuft der Speichel schon aus dem Mund in der Hoffnung für Israel kämpfen zu dürfen.
Grüße
Raimund

wäre für Israel und Palästina wohl eher die richtige Frage.

Könnte sich nicht wenigstens mal einer auf beiden Seiten finden, der dem Volk das Problem löst ?

Gruss Günter

Ich finde es ja außerordentlich amüsant, wenn der Vorschlag gemacht wird, die UNO zur Lösung des Problems einzuschalten. Gerade wenn sich Israel bisher vor allem dadurch ausgezeichnet hat, die UNO und ihre Resolutionen konsequent zu ignorieren.

P.

Hallo Joe,

weder bin ich Experte für Auslandspolitik, noch möchte ich es werden, den Thread habe ich begonnen, weil ich mit Interesse dutzende w-w-w Beiträge zu diesem Thema gelesen habe. Die meisten fand ich beleidigend für einen gewählten ausländischen Staatschef (ich weiß im Augenblick gar nicht Scharons offiziellen Titel - das zeigt was für ein Laie ich bin!) und Streitereien zwischen w-w-w Teilnehmern, die meiner Meinung nicht in ein „Experten“_Forum passen.

Jetzt zum Thema, von den so an die 10 Antworten zu meinem Thread warst Du einer der wenigen, die Vorschläge gemacht haben. Nun, das was Herr Sharon NICHT machen sollte und einschließlich Mike’s kleinem Friedensplan habe ich aufmerksam gelesen.

Du sagst:

Dies soll keine Reihenfolge sein. Es ist auch nur schnell
dahin geschrieben und…

Ich glaube nicht, daß ein Staatsmann einem nicht sorgfältig durchdachten Plan folgen sollte oder könnte.

Einige Deiner Punkte liegen in Scharons Möglichkeiten, ob er dafür von Radikalen erschossen oder nur aus der Regierung verjagt werden würde, weiß ich nicht; dann käme halt ein Nachfolger.

Das mit der UNO an den Grenzen ist natürlich wunderbar, wenn ich Soldat wäre, würde ich mich aber nicht freiwillig für diese Gegend melden. Außerdem ist es mit dem „Zulassen“ ja nicht getan, es muß sich auch jemand finden, der dies machen will und auch bezahlt. Ähnlich verhält es sich mit dem „Einberufen“ einer Aussöhnungskonferenz.

Andere Punkte betreffen offensichtlich AUCH die Palästinenser, ob die dabei mitspielen wollen?

Ziemlich unwahrscheinlich erscheint mir, daß Scharon solche Zugeständnisse machen sollte (könnte), ohne eine Gegenleistung von den Palästinensern zu bekommen. Und das geht mit Arafats Unterschrift alleine nicht, er ist nicht mehr glaubwürdig. Es müßten einige arabische Staaten als Bürgen auftreten und die tun das nicht (ob die nicht auch die Juden gerne im Meer sehen würden?).

Meiner Meinung muß Scharon so viel Schrecken, Wut und Angst bei den Palästinensern verursachen, als es ohne offenen Krieg der Welt gegen Israel möglich ist. Es ist eine Gratwanderung aber es minimiert die Schäden die sonst in Israel entstehen würden. Dies ist die Pflicht eines Staatschefs (das Minimieren der Schäden).

Ein Frieden kann nur von BEIDEN Seiten erreicht werden.

Grüße, Rudolf

Hallo RuBa,

Scharon ist Ministerpräsident von Israel.

weder bin ich Experte für Auslandspolitik, noch möchte ich es
werden, den Thread habe ich begonnen, weil ich mit Interesse
dutzende w-w-w Beiträge zu diesem Thema gelesen habe. Die
meisten fand ich beleidigend für einen gewählten ausländischen
Staatschef

Es gibt auf der Welt und gab viele gewählte Staatschef, die trotzdem - trotz Wahl - wohl kaum den Anspruch auf demokratisch, rechtsstaatlich hatten oder haben.

Gruss Günter

Hallo Christian

Ansonsten kannst Du in den vergangenen Threads nachlesen, was
er alles nicht machen sollte. Auch ein Politiker sollte aus
der Vergangenheit lernen können. Und so sollte er eigentlich
inzwischen mitbekommen haben, daß Vergeltungsschläge mit
zivilen Opfern nichts bringen, sondern nur zu neuer Gewalt
führen.

Den Palästinensern haben sie was gebracht, Arafat auch.
Warum dann Israel nicht?

Er sollte auch begreifen, daß es nicht die

Palästinenser sein werden, die als erstes auf die Vergeltung
eines Vergeltungssschlagen verzichten werden.

Dann hat man nicht hart genug zurückgeschlagen, das kann man ja ändern.
Terroristen wie Arafat sollte man mit ihren eigenen Mitteln bekämpfen, und nicht mit Friedensnobelpreisen bestechen wollen, nützt doch eh nichts.
Und keine Mark EU-Steuergelder für solche Typen!
Gruß
Rainer

Es gibt auf der Welt und gab viele gewählte Staatschef, die
trotzdem - trotz Wahl - wohl kaum den Anspruch auf
demokratisch, rechtsstaatlich hatten oder haben.

Beweise?

Nenn dochmal eine Aktion von Scharon die gegen die Israelische verfassung verstossen?

SAN

Dann hat man nicht hart genug zurückgeschlagen, das kann man
ja ändern.

Diese Aussage macht mich gruseln. Vielleicht hätte die BRD seinerzeit doch einfach Berlin Kreuzberg bombadieren sollen. Ein RAF-Terrotist wäre bestimmt unter den Opfern gewesen.

Nein, das ist nicht das, was ich mit unter einem zvilisierten Staat vorstelle. Dieser muß sich rechtstaatlichen Normen unterwerfen, Terroristen müssen dies nicht.

Gruß
Christian

Nein, das ist nicht das, was ich mit unter einem zvilisierten
Staat vorstelle. Dieser muß sich rechtstaatlichen Normen
unterwerfen, Terroristen müssen dies nicht.

Also ist Israel ein zivilisierter Staat, das provisorische Palästina nicht.
So seh ich das auch.
Genau das wollte ich hören, schön, das es mal einer gesagt hat :wink:
Entschuldige die Provokation, war nicht so ernst gemeint, aber wirksam :wink:
*wink*
Rainer

Es gibt auf der Welt und gab viele gewählte Staatschef, die
trotzdem - trotz Wahl - wohl kaum den Anspruch auf
demokratisch, rechtsstaatlich hatten oder haben.

Beweise?

Nenn dochmal eine Aktion von Scharon die gegen die Israelische
verfassung verstossen?

Hallo SAN,

ich glaube nicht, dass in der isr. Verfassung steht, dass man keine kleinen Kinder durch Raketenangriffe in Stücke reißen darf.
Das muss auch nicht drinstehen. Es sollten für jeden Menschen moralische Grundsätze gelten, die man nicht auf Papier bringen muss.
Leider scheint schon in seiner Erziehung zu dem was RICHTIG und FALSCH ist etwas daneben geganngen zu sein.

Gruß, Joe

Guten Morgen Rainer,

Also ist Israel ein zivilisierter Staat, das provisorische
Palästina nicht.

das hab´ ich so aber nicht geschrieben oder gemeint. Letztlich unterstellst Du damit, daß das wie auch immer zu bezeichnende Gebilde Palästina an der Planung und Durchführung von Anschlägen beteiligt ist.

Das erscheint mir nicht beweisbar. Zumindest vertraue ich da nicht auf die Aussage israelischer Regierungsquellen.

Gruß
Christian

Hallo SAN,

auch in der israelischen Verfassung ist nach meiner Kenntnis verankert, dass niemand ohne Anklage getötet werdne darf und auch, dass niemand durch Sippenhaft Nachteile haben darf. Ausserdem verbietet die israelische Verfassung die Tötung von Zivilisten durch das Militär.

Gruss Günter

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