Es ist nicht im Mindesten berechenbar! Schon allein die
Tatsache, dass die Astronauten über Monate hinweg nichts sehen
werden (außer vielleicht dem Sternenhimmel, der auch noch
recht schnell rotiert…), hat Auswirkungen auf die Psyche,
die kein Mensch einschätzen kann.
Hallo
Ich muß mich zum einen relativieren, nämlich bei der Berechnung. Diese wird zum gröstmöglichen Teil durch reale Experimente ersetzt. Also Langzeitaufenthalt auf kleinem Raum und bei geringer Schwerelosigkeit.
Das mit dem nichts-sehen-werden ist sicher ein Problem, das man aber halbwegs begegnen kann. Ein Astroteleskop, eine umfangreiche Videothek, Musik und derlei mehr. Bei StarTrek oder so gab es z.B. bei den Klingonen ein Schiff, welches durch Spiegel größere Räume im Entspannungsbereich vortäuschte.
und einmal ganz naiv betrachtet, wer darf
schon mit einem Raumschiff zum Mars fliegen? Das wiegt doch
einiges auf, und wenn es Typen sind, die sich benehmen und
wenn es auch noch nette Beschäftigungen gibt,
Weißt Du von Dir, wie Du Dich verhalten wirst, wenn Du viele
Monate lang eine Zweizimmerwohnung mit drei Menschen teilen
musst, ohne nennenswerten Kontakt nach außen?
Was ich da weiß, sag ich Dir nicht alles, aber der Mensch ist sehr anpassungsfähig, und zwar um so besser, um so weniger er z.B. emotionellen Impulsen nachgibt, und auch um so intelligenter er ist.
Der Begriff „Zweizimmerwohnung“ ist auch nur bedingt aussagekräftig, da es bei der Größenempfindung auf verschiedene Faktoren ankommt.
Kann man sich alleine zurückziehen? Wie sieht es aus mit der Hygiene der Luft und der Oberflächen? Essen, Lärmpegel, Schwulitäten usw…
Ich sprach davon, dass ich mal ein paar Wochen auf einem echt
großen Schiff mit echt vielen Leuten war, aber trotzdem
ertappte ich mich dabei, wie ich ziellos die Gänge lang lief,
auf der völlig sinnlosen Suche nach einem Ort, den ich in den
letzten 24 Stunden noch nicht gesehen hatte! (Nicht jeder wird
so auf die Enge reagieren, aber ich hätte es von mir selbst
jedenfalls nicht erwartet).
Nun, ein kompetenter Psychologe wird das auf irgendwelche Grundbedürfnisse zurückführen können, die man dann entweder befriedigen sollte oder bewältigen muß.
wie
Computerspiele, ein Weltraumteleskop oder ein cooles Labor, da
gibts doch nichts geileres.
Computerspiele? Naja, monatelang computerspielen. Davon wird
man doch doof, oder?
Hier muß ich Dich einmal kritisieren. Es gibt ganz gute Spiele, wobei die meisten Spiele allerdings eher auf Jugendliche oder bestimmte Käuferschichten abgestimmt sind, und natürlich läßt sich über Computerspiele streiten. Aber ein Computerspiel kann lange Zeit beschäftigen um nicht zu sagen, einen fesseln. Hier gibt es auch viele Spiele, bei denen man immer etwas neues sieht. Pacman is over.
Das mit dem doof von werden, nun, könnte sein, aber die Anfälligkeit ist bei verschiedenen Personen sicher verschieden, und für die praktischen Kenntnisse wär vielleicht sowieso eine Art Refresh für unterwegs ganz sinnvoll.
Cooles Labor? Was sollen die Astronauten denn da tun?
Feuerwerkskörper für die Landungsfeier basteln? Außerdem
überschätzt Du glaube ich den Lustgewinn, den ein
Wissenschaftler aus einem Labor zieht. Das Wort „Labor“ kommt
schließlich von „Arbeit“.
Das ist jetzt aber ein Mangel bei Dir, indem Dir nichts cooles einfällt, und der Mangel könnte auch bei der Nasa auftreten, indem man
sich für eine solche Reise generell zu sehr auf die Mission konzentriert, und weniger auf intellektuelle Bedürfnisse, oder wie ich es nennen soll.
Was man in einem Labor machen kann, und was gleichzeitig Spaß macht?
Viele haben ein technisches oder naturwissenschaftliches Hobby, Astronomie, Computer programmieren, usw… Erfolg befriedigt durchaus.
Ich wollte mir zum Beispiel immer mal ein Gerät zur Magnetresonanz bauen, und z.B. herausfinden, wie man damit Moleküle analysieren kann.
Das ist aber wirklich nur ein Beispiel.
Das Thema Sex im Weltall
wird bei gemischten Langzeitmissionen ja auch totgeschwiegen.
Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass es da nicht
auch menschelt.
Da kann ich nur zustimmen, da besteht sicher eine Gefahr der Ignorierung menschlicher Bedürfnisse.
Als Astronauten werden soweit ich weiß, aber z.B. Personen bevorzugt, die familiäre Angelegenheiten „bereits erledigt“ haben, also bereits
Kinder zuhause haben.
Vorgänge wie „Trennung“ und „neuen Partner“ finden können jedenfalls nicht stattfinden.
MfG
Matthias