Klärungsfragen
Hallo,
auch wenn ich Dein Problem zu verstehen glaube, stellen sich mir Fragen:
ich wende mich an euch weil ich mittlerweile sehr verzweifelt
bin und Angst um meine Beziehung habe. Ich bin nun drei Jahre
mit meinem Freund zusammen und bin an dem Punkt angelangt, an
dem ich mich nicht einmal traue mit ihm zu kuscheln aus Angst,
dass er direkt wieder Sex möchte.
Findest Du seinen Wunsch verwerflich?
Er braucht es täglich und
wenn ich nicht mit ihm schlafe onaniert er oder schafft sich
Befriedigung übers Internet auf irgendwelchen Sexseiten.
Was ist daran aus Deiner Sicht verwerflich - oder erwartet/verlangt er, dass Du dabei zuschaust?
Er
zeigt kein Verständnis dafür, dass ich überfordert bin und mal
ein paar Tage nicht mit ihm schlafen möchte.
In welcher Form zeigt er „kein Verständnis“? Zwingt er Dich dann zum Beischlaf/vergewaltigt er Dich oder ist er sauer bzw. traurig, dass Du keine Lust hast?
ich habe das
Gefühl, dass sich bei ihm alles in der Beziehung um dieses
Thema dreht.
Meinst Du damit, dass er Eure Beziehung auf Sex reduziert, es ihm also ausschließlich darum geht und er ansonsten gar kein Interesse an Dir/Eurer Beziehung hat?
Ein Gespräch darüber zu führen macht keinen Sinn,
da er seinen übersteigernden Trieb als selbstverständlich
empfindet.
So wie Du seinen Trieb als „übersteigert“ bewertest - oder wurde das medizinisch so festgestellt?
Wie soll ich weiter mit ihm umgehen bzw. wie kann
ich ihm begreiflich machen, dass seine Sexsucht nicht normal
ist und zu Lasten der Beziehung führt?
Wer genau sagt, dass er „sexsüchtig“ ist und wer hat bewertet, dass sein „Sexsucht“ nicht normal ist - findet er das selbst (auch) oder bewertet er Deine zeitweise Abneigung als unnormal?
Inwiefern belastet sein Sexbedürfnis Eure Beziehung - weil Dich das belastet?
Welche Möglichkeiten
gibt es um wieder eine harmonische Beziehung zu führen mit
einem gesunden Maß an Sexualität aber auch mit seinem
Verständnis, dass Beziehung auch aus anderen Dingen besteht.
Wer sollte Deiner Meinung nach festsetzen, was „ein gesundes Maß an Sexualität“ (für ihn, für Dich, für Euch) ist?
Wenn ihr derart unterschiedliche Bedürfnisse in puncto Sex habt und Du nicht akzeptieren kannst oder willst, dass er sich selbstbefriedigt, hat Eure Beziehung m. E. keine Chance auf dauerhafte Harmonie.