Was tun bei Schmerzen lange nach WSR?

Hallo!

Ich habe zwei schmerzerfüllte Jahre hinter mir und weiß nicht weiter.

Mein 6. Zahn unten rechts schmerzte im Juli 2008 bei heiß und kalt. (Damals war ich 24 Jahre alt.) Ich bekam eine Wurzelbehandlung und einen Stift samt Krone darauf. Da begann der Zahn auf Druck zu schmerzen. Ich konnte nicht mehr auf dieser Seite kauen. Die Krone wurde entfernt (Druckentlastung), der Stift rausgedreht und die Wurzelkanäle erneut gereinigt. Nichts half.

Im Februar 2009 entschloß ich mich zu einer Wurzelspitzenresektion, obwohl im Röntgen keine Entzündung sichtbar war. Es war auch kein Sprung der Wurzel im Röntgen zu erkennen.
Nach der Resektion wurden die Schmerzen nicht besser. Es wurde noch schlimmer. Zusätzlich zu dem Schmerz auf Druck hatte ich Schmerzen an der Seite des Kieferknochens wo er geöffnet wurde.

Die Zahnärztin teilte mir mit, dass sie während der OP eine Entzünung vorfand. Sollte der Zahn immer noch schmerzen, müsse man ihn ziehen.
Ich hatte Angst, dass der Kiefer entzündet sein könnte, und nahm Antibiotika. Nichts half. Ich ließ auch ein CT machen um vielleicht einen Srung oder eine Entzündung zu entdecken. Laut Ärztin war nichts auffällig.

Im Herbst 2009 begannen andere Zähne weh zu tun und ich konnte die Schmerzen nicht mehr lokalisieren. Füllungen wurden ausgetauscht usw. und der Schmerz besserte sich. Bis auf diesen einen Zahn!

Seit Anfang 2010 kann ich auf dieser Seite wieder essen ohne Schmerzen zu haben. Wenn man auf den Zahn bzw. die neue Krone klopft, tut er jedoch weh. Und der Kiefer von der Seite tut auch sehr weh. Wenn man leichten Druck auf die Öffnungsstelle der OP (die Seite der Wurzel) ausübt tut der Kiefer wahnsinnig weh. Ein kleiner Lymphknoten im Mund zwischen Kiefer und Wange, ein wenig weiter hinten als der schmerzende Zahn ist auch schon die ganzen Monate/Jahre über erbsengroß geschwollen.
Im Röntgen ist nach wie vor alles wunderbar. (Ich glaube, nur der entfernte Kieferknochen ist in diesen 16 Monaten noch nicht wieder vollständig nachgewachsen.)

Was soll ich tun?
Soll ich desen Zahn ziehen lassen oder abwarten?
Wird der Schmerz nachlassen wenn der Zahn draußen ist?
Wovon kann der Schmerz kommen? Phantomschmerz? Schlechte OP? Entzündung? Ein anderer Zahn? Etwas ganz anderes?
Wird der Schmerz von der Seite des Kiefers je verschwinden? z.b. bessere Knochenheilung wenn der Zahn gezogen ist
Was ist mit dem Schmerz der bei klopfen auf den Zahn auftritt?

Ich bin dankbar für jede Auskunft!

Servus Anna,

Die Krone wurde entfernt
(Druckentlastung), der Stift rausgedreht und die Wurzelkanäle
erneut gereinigt. Nichts half.

Im Februar 2009 entschloß ich mich zu einer
Wurzelspitzenresektion, obwohl im Röntgen keine Entzündung
sichtbar war.
Es war auch kein Sprung der Wurzel im Röntgen zu
erkennen.

Was geschah mit dem Zahn in dem halben Jahr, in dem ‚nichts half‘?

Nach der Resektion wurden die Schmerzen nicht besser. Es wurde
noch schlimmer. Zusätzlich zu dem Schmerz auf Druck hatte ich
Schmerzen an der Seite des Kieferknochens wo er geöffnet
wurde.

Der seitliche Druckschmerz auf die Wunde wäre ganz normal.

Die Zahnärztin teilte mir mit, dass sie während der OP eine
Entzünung vorfand. Sollte der Zahn immer noch schmerzen, müsse
man ihn ziehen.
Ich hatte Angst, dass der Kiefer entzündet sein könnte, und
nahm Antibiotika. Nichts half.

Bei den ganzen therapeutischen Maßnahmen (Resektion, Antibiotikum) klingt es so, als ob Zahnärztin und Apotheker lediglich Erfüllungsgehilfen gewesen wären, ohne selbst fachliche Entscheidungen zu treffen - wie geht so etwas?

Ich ließ auch ein CT machen um
vielleicht einen Srung oder eine Entzündung zu entdecken. Laut
Ärztin war nichts auffällig.

s.o.

Im Herbst 2009 begannen andere Zähne weh zu tun und ich konnte
die Schmerzen nicht mehr lokalisieren. Füllungen wurden
ausgetauscht usw. und der Schmerz besserte sich. Bis auf
diesen einen Zahn!

Welche Ratio steckte hinter dem Füllungstausch? Ut aliquid fiat videatur?

/t/alternative-zur-wurzelbehandlung/3837810

Seit Anfang 2010 kann ich auf dieser Seite wieder essen ohne
Schmerzen zu haben. Wenn man auf den Zahn bzw. die neue Krone
klopft,

Deine Zahnärztin hat Dir also eine neue Krone gemacht (warum?), obwohl die Beschwerden schlimmer waren als vorher?

tut er jedoch weh. Und der Kiefer von der Seite tut
auch sehr weh. Wenn man leichten Druck auf die Öffnungsstelle
der OP (die Seite der Wurzel) ausübt tut der Kiefer wahnsinnig
weh. Ein kleiner Lymphknoten im Mund zwischen Kiefer und
Wange, ein wenig weiter hinten als der schmerzende Zahn ist
auch schon die ganzen Monate/Jahre über erbsengroß
geschwollen.

Du schilderst die Gegebenheiten höchst präzise - im Grunde weisst Du auch schon, was da los ist: ein Rezidiv der chronischen apikalen Parodontitis, die Du wohl schon vor der Wurzelbehandlung hattest.

http://de.wikipedia.org/wiki/Apikale_Parodontitis

Im Röntgen ist nach wie vor alles wunderbar.

Das kann nicht sein! Bei der Resektion muss ein Defekt entstanden sein, der wie eine große apikale Parodontitis aussieht.

(Ich glaube, nur
der entfernte Kieferknochen ist in diesen 16 Monaten noch
nicht wieder vollständig nachgewachsen.)

Was soll ich tun?
Soll ich desen Zahn ziehen lassen oder abwarten?
Wird der Schmerz nachlassen wenn der Zahn draußen ist?

Wahrscheinlich

Wovon kann der Schmerz kommen? Phantomschmerz?

Wohl kaum

Schlechte OP?

Wenn der Erfolg als Kriterium gelten soll - ja. Kann er aber nicht - diese Frage kann hier nicht beantwortet werden.

Entzündung?

Sehr wahrscheinlich

Ein anderer Zahn?

Nicht völlig ausgeschlossen - bei dem massiven diagnostischen Aufwand (CT) aber unwahrscheinlich

Etwas ganz anderes?

Karl Valentin: ‚Bevor i mi so wundert, glaub i’s liaba ned.‘

Wird der Schmerz von der Seite des Kiefers je verschwinden?
z.b. bessere Knochenheilung wenn der Zahn gezogen ist

Schon, schon

Was ist mit dem Schmerz der bei klopfen auf den Zahn auftritt?

http://books.google.de/books?id=Y0XnfBYLYsYC&pg=PA34…

Wenn man an diesen Zahn einen erfahrenen und engagierten Endodontologen 'ranlässt, ist grundsätzlich auf dem Weg der Revision so ein Zahn erhaltbar. Ob Du die Geduld, die Zeit und das Geld noch hast, weisst nur Du. Die richtige Adresse wäre dann hier:

http://www.dg-endo.de/

Gute Besserung!

Kai Müller

Hallo!

Danke für die schnelle Antwort und die Anregungen!

Meine WSR wurde im Krankenhaus Hietzing in Wien durchgeführt von einer Chefärztin für Kieferchirurgie.
Ich war in den letzten Jahren bei insgesamt neun(!!!) Ärzten unter anderem bei Univ.Prof. DDr. Christian Ulm am Inszitut für Zahnheilkunde der Med-Uni Wien. Ich habe seit ca. 9 Monaten eine neue behandelnde Zahnärztin, die auch meine restlichen Zähne sehr gut saniert hat.
Meine Zahnärztin und Prof. Ulm sagen jedoch dass kein Fehler in der Behandlung und keine Entzündung am Röntgen zu sehen seien.
Eine Extraktion wird von ihnen als letzte Möglichkeit genannt. Jedoch auf mein eigenes Risiko, da sie mir nicht sagen können ob die Schmerzen dann auch verschwinden.

Deshalb bin ich auch ratlos. Es wäre möglich dass ich dann ohne Zahn und mit Schmerzen dastehe. Sollte es sich jedoch um eine Entzündung handeln, ist es sicher gut der Herd zu entfernen.

Sollte ich den Zahn ziehen lassen werde ich mich nicht für ein Implantat entscheiden. Ob nun der Knochen nachgewachsen ist oder nicht. Ich werde nie wieder(!!!) irgendein Bohren oder Schrauben an meinem Kiefer zulassen! Ich werde mich in diesem Fall dann für eine Zahnprothese entscheiden.

Ich weiß dass alle zu einem Implantat raten und es gut vertragen wird. Mir ist es nach dem Erlebten lieber eine Metallprothese mit einem Zahn, die unter der Zunge durchführt zu haben. Es ist ja nur der 6. Zahn. Also auch nicht sichtbar. Und nichts ist so schlimm wie Schmerzen zu haben. Ich habe in der schlimmsten Zeit innerhalb von 4 Monaten von 60 auf 51kg abgenommen.
Ich werde nur mehr nach meinem Gefühl handeln.
Als die Wurzelbehandlung schon nicht funktioniert hat und die schlimmen Schmerzen kamen, wollte ich den Zahn ziehen lassen. Aber die Zahnärzte meinten, dass ich ja noch so jung sei und man den Zahn mit einer WSR erhalten kann. Wozu den Zahn mit aller Gewalt erhalten? Ich hätte mir noch mehr Schmerz erspart. Außerdem bin ich nun 26 Jahre alt und habe sonst noch alle Zähne, auch alle Weisheitszähne. Es gibt doch Schlimmeres als einen Zahn gezogen zu bekommen.

Der Zahn war nach der Wurzelbehandlung schmerzfrei. Erst nachdem ich den Stift eingesetzt bekommen habe kamen die Schmerzen auf Druck vermehrt und andauernd pulsierend. In der Zeit als „nichts half“ wurde der Sift entfernt, die Wurzelkanäle erneut gereinigt, mit Hartlaser gelasert, Unverträglichkeit auf verwendete Materialien getestet und statt der ursprünglichen Zirkonkrone eine provisorische Krone eingesetzt, die niedriger ist und den oberen Zahn nicht berührt.

Leider stimmt das mit den Ärzten als „Erfüllungshilfen“. Ich habe nur durch lesen von Fachliteratur, Befragen meines Schwagers (er ist Orthopäde), anzweifeln des Wissens und des Engagements der Ärzte einfach neue Lösungen und weitere Ärzte gesucht. Die Laserbehandlung, Materialaustestung, CT, Antibiotikum, Wurzelspitzenresektion waren meine Anregungen. Die Ärzte meinten dann nur: wenn sie es probieren wollen, wieso nicht. Sie waren einfach planlos. Und ich bin selbst leider kein Zahnmediziner und hatte zuvor mit Behandlungen dieser Art nichts am Hut. Tja, auch jetzt suche ich verzweifelt im Internet einen Rat den mir noch keiner meiner 9 Zahnärzte geben konnte.

Habe ich das nun richtig verstanden:
-Der Schmerz am Kiefer 1,5 Jahre nach der Resektion ist normal und wird mit der Zeit verschwinden. Womöglich wenn der Zahn extrahiert wird?
-Der Schmerz sowohl von der Seite des Kiefers als auch bei klopfen auf den Zahn ist verursacht durch die chronisch apikale Parodontitis? Und wird durch eine Extraktion verschwinden?
-Müsste mein Zahnarzt die apikale Parodontitis im Röntgen sehen? Die Entzündung, die bei geöffnetem Kiefer wärend der OP entdeckt wurde war zuvor am Röntgen auch nicht zu sehen.
-Ein Endodontologe könnte also versuchen meinen Zahn zu retten. Was genau kann dieser tun?

Nochmals danke für die Bemühung mir zu helfen!

Viele liebe Grüße
Anna