Körperliche Bewegung hilft ungemein. Wie reagierst du auf Musik? Du könntest dir Musik auf die Ohren setzen und Joggen oder Walken. Dann hast du gleichzeitig auch frische Luft. Besonders gut ist eigentlich, das morgens zu machen. Du hast mal von einem Morgentief geschrieben, das du so auch überwinden kannst. Dabei nicht nachdenken, alle Schweinehunde, die dich davon abhalten wollen, ignorieren und einfach machen. Das schafft auch ein befriedigendes Gefühl, wenn du das schon mal geleistet hast.
Schau, was dir hilft. Häufig ist für traumatisierte Menschen in deiner Situation die Ruhe einer Entspannungsübung nicht zuträglich, sondern die Bewegung. Das kann neben Laufen aber auch andere Bewegung sein, wie Tanzen zum Beispiel.
Das Gefühl des Steins auf der Brust hat häufig mit einer weiteren Traumafolge zu tun: die Schultern zusammenzuziehen, sich klein zu machen, einzukugeln. Das Ganze passiert unter enormer Muskelanspannung, weshalb Brust-, Magen-, Rücken-, Schulterschmerzen zum Repertoire gehören. Eine Möglichkeit, dem entgegenzuwirken, ist, den Brustkorb zu weiten. Zwei Übungen dazu, die du leicht einbauen kannst:
Du machst dir aus einem Handtuch eine Rolle (normales Handtuch, Rolle etwa 10 cm Durchmesser) und legst dich flach auf dem Boden darauf und zwar so, dass du mit der Wirbelsäule auf der Handtuchrolle liegst und die zwischen deinen Schulterblättern ist. 10-15 Minuten liegen bleiben und ruhig atmen. Die Arme nach rechts und links ausgebreitet auf den Boden legen. Du kannst auch dabei Musikhören oder ein Hörbuch. Das kannst du mehrmals am Tag machen.
Eine zweite Möglichkeit ist der T-Stand: Füße parallel zueinander, Schulter breit auseinander. Die Arme mit den Handflächen nach oben waagerecht zur Seite auf Schulterhöhe. Von Handfläche zu Handfläche sollte eine gerade Linie über die Schulter zu anderen Seite sein. Wenn du krumm und schief stehst, hältst du das nur wenige Sekunden aus. Auch wenn du die Brust einziehst wird das nix. Du merkst das sehr schnell und kannst die Haltung etwas anpassen. Ein Spiegel hilft am Anfang. Je besser du stehst und je besser du im (inneren) Gleichgewicht bist, desto länger kannst du so stehen. Irgendwann 3, 4, 5 Minuten und mehr. Dann wirst du auch irgendwann den Punkt merken, wo das ein befreiendes Gefühl für den Brustkorb ist, wenn der Elefant da endlich runter ist.
Die zweite Übung kannst du für dich alleine machen, sie hat dann möglicherweise etwas meditatives. Es könnte auch sein, dass sie dich innerlich bewegt.
Du kannst sie aber auch gemeinsam mit deiner Tochter machen.