Was will Biden?

Guten Morgen,
Biden bezeichnet Putin als Killer. Dazu legt er sich mit China an.

Gibt es für die Provokation eine Intention oder ist Biden genau so wie sein Vorgänger?

Gruß
Desperado

Meinst du den Putin, der Oppositionelle vergiften und in Schauprozessen verurteilen lässt und seine Nachbarländer militärisch überfällt?
Meinst du das China, das über 1 Millionen Menschen in Umerziehungslager steckt und versucht, das demokratische Hong Kong in Blut zu ertränken?

Falls ja, solltest du dir mal überlegen, wer hier wen provoziert…

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Dass es China und Russland mit den Menschenrechten nicht so genau nehmen ist ein Fakt, aber darum geht es nicht. Es geht um die verbalen Aussagen des neuen US-Präsidenten und ob dahinter ein Plan steht. Wenn er etwas ändern wollen würde würde er Sanktionen veranlassen und nicht irgendetwas rufen was nur provoziert aber nichts ändert.

Erst sagt Biden sinngemäß in Bezug auf Impfstoffe:„Sorry. America first“.
Dann sagt er den Flüchtlingen, dass sie in ihren Ländern bleiben sollen.
Nun diese Drohgebärde.
Es sind vielleicht Signale, die nach innen gerichtet sind.

China und Russland nehmen es mit den Menschenrechten nicht einfach nur ‚nicht so genau‘. Sie treten sie mit den Füßen und lachen dem Westen dabei ins Gesicht. Deine versuchte Verharmlosung hier ist eigentlich eine Frechheit…

Im Gegensatz zu Trump kann man bei Biden davon ausgehen, dass er nicht einfach aus dem Stehgreif Unsinn plappert. Dass sich die US Politik gegenüber Russland ändern wird, kann auch für dich keine Überraschung sein. Den Kuschelkurs von Trump wird Biden sicher nicht weiterführen und mit der Narrenfreiheit, die Putin in den letzten vier Jahren genießen durfte, ist es jetzt endlich vorbei.

Auch gegenüber China wird sich die Politik ändern. Der Trumpsche Handelskrieg war ein Desaster und Biden tut gut daran, sich nicht mehr wirtschaftlich sondern politisch zu orientieren. Offenbar gibt es neue Gespräche mit Japan und Südkorea und die dürften nur der Anfang sein.

Washingtons neue offizielle Linie ist, dass China als einzig ernsthafter Gegenspieler gesehen wird, während Russland wenig mehr als ein Störenfried auf regionaler Ebene ist. Das dürfte auch in den Maßnahmen der Biden Administration erkennbar werden.

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Ich verharmlose die Menschenrechtsverstöße nicht sondern drücke mich nur diplomatischer aus. Aber ich kann ja für Dich künftig ein paar Ausrufezeichen und Wörter wie „krass“ einbauen.

Was Du schreibst klingt danach, als ob die USA der Vater und alle anderen Länder die Kinder wären…

Wenn die USA die Verhaltensweisen anderer Länder ändern wollen gibt es zwei Möglichkeiten: Offene Provokationen oder Hinterzimmerdiplomatie. Man könnte z. B. Handelsbeziehungen an Menschenrechte knüpfen. Was dürfte wohl besser funktionieren?

Provokation hat noch nie funktioniert, also interessiert sich Biden wohl nicht für Menschenrechte sondern agiert so wie sein Vorgänger: Laut rufen damit die Wähler zufrieden sind aber nichts tun.

Die Zukunft wird zeigen, ob Biden nur pöbelt oder auch Schritte unternimmt um die Menschenrechtslage in China und Russland zu verbessern.

Es würde schon reichen, wenn du bei den Tatsachen bleibst.

Das klingt eher danach, als ob du mein Posting nicht verstehen möchtest. :man_shrugging:

Und mit diesem Satz hast du den ganzen Thread hier ad absurdum geführt…

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Hallo,
weder die USA noch irgend ein anderes Land kann in China oder Russland etwas „verbessern“, das kann nur in und durch diese Staaten selbst erfolgen. Der Rest der Welt, soweit er mit den Menschenrechten ganz genau nimmt, kann hier nur durch Diplomatie und ggf. auch wirtschaftlich Druck etwas erreichen, leider sind es genau die wirtschaftlichen „Zwänge“, dass solche Bemühungen, sagen wir mal „schwierig“ sind. Deutschland kennt das selbst zur Genüge - siehe Waffenlieferungen.
Gruss
Czauderna

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Falls dich eine Antwort auf deine Frage interessieren sollte:

Bezüglich China und Russland lese ich da wenig konkrete Maßnahmen… nur allgemeines Blabla. Frei übersetzt aus dem Diplomatenjargon könnte man sagen er bellt aber wird darüber hinaus nicht viel tun.

Verstehe ich das richtig? Du denkst ernsthaft, man könnte irgendwo im Netz konkrete Maßnahmen finden, die die US Regierung gegen China und Russland plant? Das ist doch lächerlich…

Lächerlich… bezüglich der anderen im Artikel genannten Staaten wird Biden doch auch konkret.

Die Frage bleibt aber: Wieso beleidigt Biden die mächtigsten Menschen der Welt? Wieso unternimmt er nicht einfach Schritte oder läßt das Thema ganz bleiben?

Peking verübt gegenwärtig einen Genozid an den Uiguren, aber deine dringenste Frage ist, wieso der olle Biden gemein zu den armen Chinesen ist. Aber klar, für dich fällt Genozid ja in die Kategorie ‚es mit den Menschenrechten nicht so genau zu nehmen‘…

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Der Genozid und die Reaktion Bidens hängen dummerweise miteinander zusammen. Derzeit signalisiert Biden der chinesischen Führung, dass außer Worten nicht viel getan werden wird um Menschenrechtsverletzungen zu unterbinden.

Eine bessere Reaktion Bidens wäre, die Chinesen nicht zu provozieren sondern einen neuen Handelsvertrag auszuarbeiten - in dem ein Stopp der Menschenrechtsverstöße als Bedingung vereinbart wird, die überwacht und bei Verstoß sanktioniert wird.

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Genau das ist ja, was @Penegrin vorgeblich an @Desperado s Argumentation nicht versteht.

Wenn erwogen würde, dass wirtschaftliche Sanktionen erhoben werden sollte, könnte man entsprechende Verlautbarungen nachlesen.Warum denn nicht?
In dem von dir verlinkten Artikel stehen jedenfalls keine konkreten Maßnahmen. Dann redet er dort etwas von einer versachlichten Außenpolitik bzw. Diplomatie.
Da wären wir wieder bei der Ausgangsfrage

Es ist das Wesen einer Diplomatie, auch mit den miesesten Unterdrückungsregimen eine Basis der Kommunikation zu finden. Das erste was man lernt wegzulassen sind doch unnötige Beleidigungen und Provokation.
Es sei denn, das ist nur Schaumschlägerei für die Presse oder sonstwen Außenstehenden und man hat gleichzeitig über diplomatische Kanäle mitteilt, dass die Beleidigungen nicht wirklich ernst genommen werden sollen.
Gruß
Rakete

Weil es ausgesprochen dumm wäre, sich ohne Not in die Karten schauen zu lassen. Was du und @Desperado hier fordert, ist einfach nur völlig realitätsfern und leider eine beliebte Masche. Man stellt eine absurde Forderung, von der man weiß, dass sie nicht erfüllt werden kann und tut dann so, als würde diese Nichterfüllung den eigenen Standpunkt stärken. Nachdem das jetzt geklärt ist, sind wir hier ja auch wieder fertig.

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Zeige mir bitte die Textstelle, wo ich etwas gefordert hätte, was zudem absurd gewesen sei!

Auch die Frage von @Desperado ist nicht absurd

Deine Frage, die keinswegs absurd ist, haben sich auch Journalisten in etlichen Zeitungen gestellt:


Biden hat Wladimir Putin darin unter anderem als seelenlos beschrieben und gesagt, man müsse wissen, mit wem man es zu tun habe. Auf die Frage, ob er glaube, dass Putin ein „Killer“ – also ein „Mörder“ – sei, sagte Biden: Ja, das glaube er.
„Ich halte das für unklug“, sagt die Journalistin und USA-Expertin Bettina Gaus. Putin sei kein „lupenreiner Demokrat“, als den ihn der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) bezeichnet habe. Er sei auch niemand, „der die Menschenrechte in irgendeiner Weise achtet“, dafür gebe es viele Beispiele.
Dass man sich an diplomatische Gepflogenheiten halte, heiße ja nicht, so Gaus, „dass man nicht ganz dringend gegen einen Cyberkrieg, wie Russland ihn offenbar versucht zu führen, und auch gegen Einflussnahme auf Wahlen in den USA und vielleicht andernorts dringend kämpfen muss – aber doch nicht, in dem man öffentlich jemanden als Killer bezeichnet!“ Sie sei noch immer „einigermaßen fassungslos“.

„*Ich finde es unverantwortlich, eine Wortwahl wie ‚Killer‘ im Hinblick auf den Präsidenten eines anderen Landes zu benutzen – öffentlich –, mit dem die USA, der Westen insgesamt, wir ja auch, nach wie vor einfach zusammenarbeiten müssen.“

In Bezug auf die Motive Bidens – ein erfahrener Außenpolitiker – sei sie „ratlos, so Gaus. Diese Äußerungen würden etwa Menschen, die in Russland von Menschenrechtsverletzungen betroffen sind, nicht helfen.

"In jedem Fall aber gelte, so Gaus: „Wenn ich nicht glaube, dass Joe Biden einen Aussetzer hatte und nicht wusste, was er tat in dem Augenblick – und das glaube ich ausdrücklich nicht, um das ganz klar zu sagen –; wenn das nicht so war, dann muss man ja ein bisschen ängstlich sein, was die nächste Äußerung ist.“

Die Expertin kommt zu dem selben Schluß, wie ich oben:
„Eventuell könne es sein, dass Biden ein innenpolitisches Signal senden wolle – an die Republikaner oder auch an seine eigenen Leute.“

Also: Ein Aussetzer ala Heinrich Lübke oder bestenfalls ein innenpolitisches Signal.
Ausdruck eines „durchdachten außenpolitischen Konzepts“ war es jedenfalls nicht.

Gruß
rakete

Wenn man dem alten Mann im weißen Haus nun überlegtes und zielgerichtetes Vorgehen unterstellt, könnte diese Rhetorik die Vorbereitung auf einen neuen (kalten) Krieg gegen Russland und China sein.

Du forderst, dass die USA dich darüber vorab informieren, falls sie wirtschaftliche Sanktionen gegen Russland und China erwägen sollten. Für mich ist das ziemlich absurd. :man_shrugging:

Das Heraufbeschwören eines neuen Kalten Krieges ist natürlich überzogen, aber besonders Putin sollte sich die nächsten vier Jahre eher warm anziehen…

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Ein (kalter) Krieg hat es so an sich, dass beide Seiten Konsequenzen haben - wenn sich Putin warm anziehen muss dann ist die Vermutung nicht abwegig, dass er (evtl. zusammen mit China) Gegenmaßnahmen ergreift.

Wenn Sanktionen völlig unerwartet kommen schadet dies den Unternehmen die Beziehungen zu Russland und China haben noch mehr, also wäre es im Sinne der eigenen Wirtschaft, Sanktionen weit im vorhinein anzudrohen bevor diese spontan verhängt werden.

Mit seinen Provokationen sorgt Biden jedenfalls dafür, dass Russland und China überhaupt keine Möglichkeit haben etwas an der Menschenrechtssituation zu verbessern, denn dann würden sie ihr Gesicht verlieren.