Moin,
Carnaps Anliegen ist es (besonders hier in seinen frühen
Schriften), nur (natur-)wissenschaftliche Aussagen als
„wissenschaftliche“ Aussagen zuzulassen. Solche
wissenschaftlichen Aussagen wären z. B. Protokollsätze wie
„Wasser siedet bei 100 Grad.“ Solche Sätze sind klar,
Nun ja, in diesem Fall mag eine solche Vorgehensweise ja auch noch genügen. Allerdings verstehe ich jetzt, was du damit meinst, wenn du weiter oben schreibst, dass dadurch das Denken eingeschränkt wird. Und nicht nur das, auch der Gegenstand wird eingeschränkt, weil nur das anerkannt wird, was „protokollierbar“ ist. Wie arm.
Mir scheint, solche philosophischen Richtungen konnte auch nur ein geistiges Umfeld im christlichen Europa hervorbringen bei Leuten, die den Glauben an Gott verloren haben, und nicht wussten, durch was sie ihn ersetzen sollten (Sofern es sich nicht eh nur um Gedankenspielereien handelt).
wohingegen Sätze wie „Das Nichts nichtet.“ nach Carnap unklar
sind, weil sie keinen Gegenstand bezeichnen. Weder gibt es das
Nichts noch eine entsprechende Tätigkeit. Daher sind solche
Sätze nach Carnap unsinnige Sätze.
Was für ein Menschenbild hatte denn dieser Carnap? War er z.B. der Meinung, das „Ich“ existiert ? Welchen „Gegenstand“ bezeichnet denn das Wort „Ich“ ?
Aber auch
in anderen Bereichen gilt das, so z. B. auch in der
Psychologie, denn Carnap meint, wenn man z. B. von einer
„Seele“ reede, dann meine man ein existierendes Ding - und
deshalb seien Sätze mit dem Wort „Seele“ per se ebenso
unsinnig.
Da heißt also, dass laut Carnap auch ein „Gedanke“ nicht existiert, weil er ja kein existierendes Ding ist ?
Sachliche Probleme, die solcher Formulierungen
bedürfen, nennt Carnap „Scheinprobleme“, die eine wirklich
„wissenschaftliche“ Philosophie nicht benutzen dürfe.
Das ist wirklich lustig
Der hatte vielleicht Probleme *g*.
Lieben Gruß
Marion