Liebe/-r Experte/-in,
Ich bin angehender Hobbywinzer und beschäftige mich im Moment mit dem Thema Sonne(nenergie) und Mikroklima.
Ich würde gerne mein Grundstück, auf dem ich Weinstöcke zu pflanzen plane, mit verschiedenen Rebanordnungen durch ein Simulationsprogramm (Ecotect) laufen lassen, um so die optimale Anordnung der Rebstöcke gegenüber der Sonne ermitteln zu können (einfache maschinelle Bewirtschaftung ist für mich als Hobbywinzer kein Thema). Hierzu müsste ich die Rebstöcke vereinfacht darstellen, wobei ich dazu tendieren würde, den Rebstock bzw. die Laubwand als einfache Fläche (und nicht als Volumenkörper oder gar als zusammengesetzte Fläche aus verschiedenen blattgroßen Teilflächen) zu modellieren, da die üblichen Reberziehungsmethoden ja sehr „2-dimensional“ sind.
Was ich aus dieser Simulation nun herausbekommen würde, wäre die Sonneneinstrahlung in kWh/m² auf ein beliebiges Blatt in einer fiktiven Laubwand, die sich auf der selben Ebene wie meine betrachtete Fläche befindet. Im konkreten Fall würde ich z.B. die Sonneneinstrahlung auf ein durchschnittliches Blatt einer üblichen von Norden nach Süden verlaufenden Zeile ermitteln wollen - in der Annahme, dass die mittlere Globalstrahlungssumme auf die Laubwand der mittleren Globalstrahlungssumme eines in der Ebene der Laubwand ligenden Blattes entspricht.
Dabei gibt es aber ein Problem: Ein solches Blatt zeigt mit der Blattoberseite z.B. nach Westen, mit der Blattunterseite jedoch nach Osten.
Was ich nun wissen möchte:
1.) Kann ich die Summe der Sonneneinstrahlung auf beiden Seiten (also Ost- und Westseite) einfach addieren, um die Gesamtsumme der Globalstrahlung, die auf das Blatt einwirkt, zu ermitteln, oder ist die Welt der Biologie nicht so einfach? Ist die Photosyntheseleistung eines Blattes auf dessen Unterseite gleich groß wie auf dessen Oberseite oder doch unterschiedlich?
Diese Frage ist essentiell, da sie erhebliche Einflüsse auf das Ergebnis hat - Die Globalstrahlungssumme auf eine O-W-orientierte Ebene ist erheblich höher als die Globalstrahlungssumme auf eine N-S-orientierte Ebene - wenn man die Summen beider Seiten addiert. Tut man dies nicht, so weist eine N-S-orientierte Ebene (also eine Ebene, dessen Oberflächen nach Norden und Süden zeigen) eine höhere Globalstrahlungssumme auf.
2.) Mit welchem Verschattungsgrad kann ich bei einer voll belaubten Laubwand rechnen? Wieviel Prozent des Sonnenlichtes lässt sie durch? Diese Frage ist wichtig, um die gegenseitige Verschattung der Reben zu ermitteln.
3.) Weiters würde ich gerne wissen, ob es Daten über Reflexionsgrade von verschiedenen Böden und Bodenabdeckungen, sowie von den Blättern gibt, da auch diese einen Einfluss auf die auf die Rebe einwirkende Globalstrahlungssumme haben.
4.) In welcher Zeitlichen Periode hat eine hohe Sonneneinstrahlung die positivsten Effekte auf die Entwicklung der Trauben? Ist es sinnvoller die Trauben so auszurichten, dass das Strahlungsmaximum in der Blütephase herrscht, oder ist die Sonneneinstrahlung in der Reifephase wichtiger? Oder ist es am sinnvollsten die Strahlungssumme über die gesamte Vegetationsperiode zu addieren?
Ich hoffe, Sie können mir weiterhelfen!
mfg, blumentopferde