Welche Alternativen hat China zum Krieg?

Zwischen dem Leerstand in Ostdeutschland und dem in China gibt es einen entscheidenden Unterschied: In Ostdeutschland sind es keine Neubauten die leer stehen und die gebaut wurden obwohl absehbar war dass niemand hinziehen wird.

Wenn der chinesische Staat über eine Wohnungsbaugesellschaft Immobilien plötzlich sehr viel günstiger auf den Markt wirft ist das eine Panikreaktion und kein wohlüberlegter Schritt um die Spekulation auszubremsen.

Willst Du wirklich behaupten dass mit der Wirtschaft in China alles in Ordnung ist?

P.S.: Bitte genau lesen, hab ja auch geschrieben dass Trump wegen dieser Unzufriedenheit von Teilen der Bevölkerung gewählt wurde.

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Zwischen „alles in Ordnung“ und „so krank, daß nur noch ein Krieg von den innenpolitischen Schwierigkeiten ablenken kann“ gibt es noch sehr viele Grün- und Graustufen.

Wer bitte soll denn die VN sein? Du meinst doch nicht etwa die Vereinten Nationen, oder? Denn die könnten faktisch rein gar nichts machen.

Echt jetzt? Ich erinnere mich da irgendwie an zumindest einen Krieg im Irak, wo die VN eingegriffen haben, nachdem ein Staat einen anderen überfallen hat. Zugegeben: da war kein ständiges Mitglied des Sicherheitsrates unmittelbar betroffen.

Eben.

Und was wären die alternativen Maßnahmen welche die KP unternehmen könnte?

Ich finde es bedenklich, mit welcher Leichtfertigkeit du die Aussicht auf Millionen von Opfern als alternativlos zur Kenntnis nimmst.

Hab ich irgendwo behauptet dass ich Krieg toll finde? Es geht hier darum eine möglichst realistische Prognose abzugeben und nach meiner Einschätzung lautet diese eben Krieg weil ich mir nicht vorstellen kann wie die KP Chinas sonst die Probleme lösen könnte bzw. würde.

Hab ich das etwa behauptet? Aber deinen bisherigen Kommentaren entnehme ich, dass du keine Alternative zu einem Krieg sehen kannst bzw. willst.

Die Autoverkäufe in China sind übrigens gesunken - die Rezession kommt und Peking bleibt nicht viel Zeit etwas zu unternehmen.

Jetzt behauptest Du, dass ich evtl. keine Alternative sehen WILL. Ich kann derzeit leider keine Alternative sehen - nenn mir bitte eine - außer einfach „Frieden“ zu schreiben.

q.e.d.

Sehr schwach…

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Das Thema gibt leider nichts her. Niemand hier kann deinen Standpunkt nachvollziehen gschweige denn teilen. Deine Frage basiert auf irrigen Annahmen, falschen Schlussfolgerungen und Wunschdenken. Das ist in etwa so, als würde jemand fragen, welche Alternative die EU zu einem Präventivschlag gegen die Mondnazis hat…

Von einer Rezession spricht man, wenn die Wirtschaft in zwei aufeinander folgenden Quartalen nicht wächst. Bei einem Wirtschaftswachstum von voraussichtlich 6,5% im Jahre 2018 ist China davon weit, weit entfernt. Weitaus wahrscheinlicher ist, daß Deutschland mit Veröffentlichung der Zahlen vom 4. Quartal 2018 in einer Rezession steckt und so richtig dramatisch ist die Situation hier trotzdem nicht.

Richtig ist, daß die Zeiten erst einmal vorbei sind, in denen die chin. Wirtschafft jährlich um zehn Prozent wächst, aber das ist weder ungesund noch anormal. Die Wirtschaft Chinas ist inzwischen ziemlich entwickelt, so daß es wahrscheinlich ist, daß das Wirtschaftswachstum auf das Niveau eines Industrielandes zurückgeht. Das ist aber ein normaler Vorgang, den auch andere Länder schadlos überstanden haben.

Aha. Du bestreitest also dass in China 64 Millionen neu gebaute Wohnungen leerstehen, die Immobilienpreise langsam einbrechen genau wie die Börse schon eingebrochen ist, die Schulden auf Rekordniveau sind, die Ungleichheit auf extrem hohen Niveau ist, der Konsum (der in den letzten Jahrzehnten immer angestiegen ist) plötzlich zurück gegangen ist und der Export schwächelt…

Oder bestreitest Du diese Fakten nicht?

Deshalb hab ich auch nicht geschrieben dass sich China in einer Rezession befindet aber dass ich diese erwarte.

Der Unterschied zwischen China und westlichen Industrieländern ist aber dass China auf Wachstum ausgelegt ist und ein Problem hat wenn dieses Wachstum schwächer als ohnehin schon ist - sonst würde die KP nicht Unsummen in Maßnahmen wie das Seidenstraßenprojekt, den Bau sinnloser Geisterstädte oder Investitionen in allen möglichen Entwicklungsländern stecken. Für mich ist das Keynes auf Steroiden - und irgendwann hilft eben die stärkste Dosis antizyklischer Maßnahmen nicht mehr und es kommt zur Rezession - und evtl. zu Konflikten.

In Demokratien wird eine Regierung oft abgewählt wenn sie es nicht schafft das Land aus einer Rezession zu führen (auch wenn diese nicht von dieser Regierung verursacht wurde). In China wird es im Falle einer Rezession entweder zum Bürgerkrieg kommen oder eben zu externen kriegerischen Auseinandersetzungen.

Tu ich nicht, aber ich (und soweit ich das mitbekomme jeder andere hier auch) denke, dass du völlig überreagierst und absurde Schlüsse aus diesen Punkten ziehst.

Und selbst wenn ich deinen Standpunkt irgendwie nachvollziehen könnte, finde ich deine Bereitwilligkeit, einen Krieg als alternativlos anzusehen, grotesk.

Das, was Du hier schreibst, läßt nur den Schluß zu, daß die Rezession Deiner Ansicht nach unmittelbar bevorsteht. Ob Du damit einen Monat, ein Quartal oder ein Jahr meinst, sei dahingestellt. So oder so ist eine derartige Aussage über einen derart kurzen Zeitraum weder realistisch noch nachvollziehbar. Um von einem Wachstum von 6,5% auf null oder sogar negativ zu kommen, braucht man nicht einen stagnierenden Immobilienmarkt und ein paar weniger verkaufte Autos, sondern dafür sind wenigstens zehn Jahre Mißwirtschaft erforderlich.

Die westlichen Industrienationen sind aufgrund ihrer Verschuldung, ihrer Ausgabenstrukturen und der demographischen Entwicklung viel mehr auf Wachstum angewiesen als ausgerechnet China, das sich in der Umbruchphase zur selbstkonsumierenden Industrienation befindet. Wenn man mal dreißig Jahre weitergeht, sieht das vielleicht wieder anders aus, weil die chinesische Gesellschaft dann sehr schnell überaltern wird, aber im Moment gibt’s da ganz andere Kandidaten, die in Schwierigkeiten kommen, wenn die Wirtschaft mal nicht wächst. Und um es zu wiederholen: Chinas Wirtschaft wächst und zwar weiterhin so schnell, wie die deutsche Wirtschaft zuletzt vor 50 Jahren.

Wie ich schon schrieb: in China wird nicht auf Quartalszahlen geschaut, sondern es wird in Jahren und Jahrzehnten gedacht. All diese Maßnahmen sind vernünftig, vorausschauend und werden ihre Rendite mit Sicherheit irgendwann abwerfen - und wenn nicht unmittelbar in klingender Münze, so doch in Form von gesicherter Nahrungsmittelversorgung, Wettbewerbsvorteil durch gute Infrastruktur usw.

Und was Deine Geisterstädte angeht, von denen Du ja anscheinend vor 5-10 Jahren mal was gehört hast: die Städte entwickeln sich und die Einwohnerzahlen legen zu. So wohnen in Kangbashi inzwischen 150.000 Menschen. Wenn man China (und weite Teile des restlichen Asiens) verstehen will, muß man sich von unserer kurzfristig ausgerichteten Betrachtungsweise lösen. Nur mal so als Beispiel: Pudong, ein 1993 gegründeter Stadtbezirk von Shanghai, wurde nach Gründung unmittelbar mit diversen Wolkenkratzern zugebaut. Damals machten sich auch viele über die Bautätigkeit und die leerstehenden Gebäude lustig. Und heute: https://de.wikipedia.org/wiki/Pudong#Wirtschaft

Wenn Du die Nachrichten verfolgst wirst Du zugeben müssen dass sich die Wolken über China verdunkeln: https://www.reuters.com/article/us-china-economy-trade/chinas-exports-shrink-most-in-two-years-raising-risks-to-global-economy-idUSKCN1P8047

Wann genau die Blase platzt kann keiner genau vorhersagen denn die Reaktionsmöglichkeiten sind zu vielfältig, viele Variablen nicht bekannt.

Ich hab Dir den aktuellen Artikel über die 64 Millionen leerstehenden Wohnungen verlinkt - wieso Du jetzt eine Geschichte aus dem letzten Jahrtausend von einem Vorort bringst der dann irgendwann doch besiedelt wurde erschließt sich mir nicht.