Welche Funktion erfüllt der Vorverstärker?

Nach außen hin haben alle Vorverstärker ein Stereo-Poti für die Lautstärke und einen Wahlschalter für die Quelle - von irgendwelchen Funktionen wie Loudness, Balance, Muting, etc. mal abgesehen.
Das klingt zunächst nach einem passiven Bauteil. Aber warum haben die meisten Vorverstärker so viel Elektronik? Und was verstärkt ein VorVERSTÄRKER? Das Quellensignal kommt doch schon mit 3V an, genug, um direkt in die Endstufe zu gehen.

Liebe/-r Experte/-in,

Hallo Faddel,

meines Wissens benutzt man Vorverstärker nur im PA-Bereich bei mehreren Tonquellen (Instrumente, Abspielgeräte), um diese aufeinander abzugleichen, oder hervor zu heben. Die ganze Elektronik in einem Verstärker hat den Zweck die Signale auch wirklich rauscharm und ohne Klirren zu verstärken. Stell dir eine Sinuswelle mit 50 Herz und einer Spitzenspannung von -3 Volt bis +3 Volt vor. Wenn du nun eine reine Gleichspannung von +3Volt hinzu gibst, hast du das Signal nicht verstärkt, sondern eine Sinuswelle mit 50 Herz und einer Spitzenspannung von 0 bis +6 Volt erzeugt. Das Signal zu verstärken bedeutet die Spitzen ohne Qualitätsverlust z.B. von +3 Volt auf +6 Volt und die von -3 Volt auf -6 Volt zu bringen. Jetzt stell dir ein Tonsignal mit x verschieden hohen Spitzen und y verschiedenen Frequenzen vor, dann hast du eine ungefähre Vorstellung davon, was ein Verstärker leistet.

Vorverstärker ist für revicer z.b. plattenspieler die keinen verstärker haben
mfg Günter

s. http://www.elektronikinfo.de/audio/verstaerker.htm
und http://de.wikipedia.org/wiki/Vorverst%C3%A4rker

Nun, es gibt auch andere Quellen wie Plattenspieler und Tuner. Da kann schon mal der Pegel unter 100 mV sein.
Ich beschäftige mich nur noch mit Röhrenverstärker, da muss die Vorstufe mehr als 3V zur Aussteuerung der Endstufe aufbringen.

Danke für Deine Antwort. Dass Vorverstärker auch im PA Bereich eingesetzt werden, kann ich mir denken, meine Frage bezog sich aber auf HiFi. Und da hat JEDER hochwertige Hersteller mindestens einen VV im Programm (siehe Burmester, Audionet, T+A, mbl, Phonosophie, um nur mal ein paar deutsche Hersteller zu nennen). Was Du im Anschluss beschreibst, ist das klassische Tun eines Endverstärkers, nach dem habe ich aber ebebfalls nicht gefragt.

? Ein Reciever ist kein Plattenspieler, und Plattenspieler haben keinen Verstärker -schon klar.
Meine Frage war: Was tut ein HiFi-Vorverstärker?

Der erste Link hilft mir schon mal weiter: „Aktive Bauelemente benötigt man trotzdem als Impedanzwandler, damit die Signale wegen der unvermeidlichen  Kabelkapazität möglichst niederohmig an den Endverstärker geleitet werden können.“ Was das bedeutet, muss ich wohl noch selber herausfinden.
Der zweite Link bezieht sich wohl eher auf Messtechnik, als auf Unterhaltungselektronik. TROTZDEM DANKE!

Klar, für Signale aus MM- oder MC-Tonabnehmern schleife ich vor dem Vorverstärker noch einen Phono-Vorverstärker ein (meiner ist von Trigon).
Aber: Was tut ein Vorverstärker?

Ist für Signale die einer Vorverstärkung bedürfen wie Mikrophone, Plattenspieler Tuner und anderes. Normal ist die Benutzung um damit eine Endstufe zu betreiben. Eine Endstufe hat keinerlei regelmöglichkeit. Wenn man aber einen Vollverstärker hat braucht man eigentlich keinen Vorverstärker. Es sei denn es sollen Schallplatten abgespielt werden und die meisten neuen Vollverstärker haben meistens keinen Eingang mehr um das Signal zu entzerren ( RIAA) und vorzuverstärken.
Gruß

http://de.wikipedia.org/wiki/Vorverstärker

Das hat Mikesch mir auch schon gepostet. Es bezieht sich aber meines Erachtens auf Messtechnik und nicht konkret auf Unterhaltungselektronik

Wann bedarf ein Signal denn einer Vorverstärkung?
Dass ein Vorverstärker Einstellmöglichkeiten hat, habe ich ja selbst schon formuliert.
Dass ein Vollverstärker nichts anderes ist, als ein Vorverstärker und zwei Endstufen (eine für rechts, eine für links) in einem Gehäuse, wusste ich bereits.
Aber ich weiß immer noch nicht, was ein Vorverstärker eigentlich verstärkt. Die Verstärkung des Signals der Signalquelle erfolgt doch in der Endstufe. Warum also sind nicht alle Vorstufen rein passive Bauteile? Es gibt Vorstufen, die nur aus einem Poti und einem Umschalter bestehen, aber die sind die Ausnahme.
Wer in der Google-Bildersuche nach „stereo vorverstärker innenleben“ sucht, findet reichlich geöffnete Gehäuse von Vorverstärkern mit reichlich elektronischen Bauteilen. Wofür sind die? Was tut ein Vorverstärker?

Um Audiosignale zu filtern oder zu verändern werden Filter benutzt. Passive oder aktive. Diese schwächen das Signal. Um das Nutzsignal wieder auf einen korrekten level und die Impedanz zu bringen ist eine Vorstufe (Vorverstärker) eine gute Sache. Natürlich kann man aus puristischer Sicht auf alle Teile im Signalweg verzichten, aber…

Wikipedia sagt:

Audio-Vorverstärker – er passt die Signale von Quellgeräten wie Radio, Kassettenrekorder, CD- und Schallplattenspieler an den Leistungsverstärker/an die Endstufe an. Audio-Vorverstärker sind Teil jedes Vollverstärkers („integriert“); sie werden auch in separaten Gehäusen angeboten und heißen dann Vorverstärker, Hochpegel-Vorverstärker (ohne Phonoverstärker) oder Phonovorverstärker (entzerrt das Phonosignal und hat einen Lautstärkeregler).

Hi Faddel,

der Begriff „Vorverstärker“ erklärt sich eher historisch, als funktional.
Früher gab es das Radiogerät, als Kombination aus Rundfunkempfänger und Verstärker. Dann kam man auf die Idee, aus dem Radio ein „Steuergerät“ zu machen, an das sich Plattenspieler und später auch Tonbandgerät anschließen ließen. Dafür brauchte es teilweise einer Anpassung und speziellen Entzerrung, damit alle eingebauten und externen Quellen mit den gleichen Werten am Verstärkerteil abliefern konnten. Dafür hat der bzw. haben die Vorverstärker gesorgt.

Als Ende der sechziger Jahre die Erträge in der Phono-Branche zu schrumpfen begannen, erfand man „neue Geräte“, so daß sich ehemals integrierte Funktionsgruppen in nun einzelnen Gehäusen teurer verkaufen ließen, als früher zusammengefaßt. Und Geräte brauchen eine Bezeichnung, die gut eingeführt ist. Und da der Kunden gelernt hatte, ein „Vorverstärker“ sei unverzichtbar, wolle er von Platte mit Magnet-System, also in höherer Qualität, hören, schien der Begriff Vorverstärker sehr praktikabel einsetzbar. Letzteres ist meine These.

Nachvollziehbar ist dies sehr gut am Beispiel des Düsseldorfer Herstellers Kirksaeters, der ursprünglich eigentlich nur „Receiver“ (auch so ein blöder Begriff, denn er tut ja mehr als nur „empfangen“) gebaut hatte. Die späteren Generationen Tuner und Verstärker, bzw. Tuner, Vorverstärker und Endstufe sind teils aus exakt den gleichen Modulen zusammengestellt, die auch in den weiter parallel verkauften Steuergeräten von Per Kirksaeter ihren Dienst taten. Der Anspruch einer Qualitätsverbesserung durch Aufteilung in verschiedene Gehäuse ist hier nur bedingt nachvollziehbar.
Wer einen Receiver in drei Komponenten aufteilt, der gewinnt mögicherweise Flexibilität, weil sich unterschiedliche Geräte kombinieren lassen, und der gewinnt möglicherweise Raum, der sich durch mehr Technik nutzen ließe: Optimierte Netzteile für die einzelnen Funktionselemente oder effektivere Abschirmung ergeben sich als Möglichkeit. Wenn man, als Hersteller, denn will. Oder man baut das Receiver-Gehäuse größer, wie es beispielsweise Sansui vorexerziert hatte.

Den wirklichen Sinn bekommt die Verwendung eines sogenannten Vorverstärkers moderner Prägung durch die Verwendung von Aktivboxen oder von Verstärkern, die zur Verkürzung der Lautsprecher-Anschlüsse, direkt an den Boxen geparkt werden.
Der Vorverstärker muß dabei aber nicht technisch überfrachtet sein. Tatsächlich gibt es sogenannte passive Vorverstärker, bei denen es sich eigentlich um kaum mehr als um ein Umschaltpult handelt. Verstärkern tun die allerdings nichts.
Die „vollgepackten Vorverstärker“ integrieren oft zusätzliche Funktionen, die mit der Beschreibung „Vorverstärker“ nicht unbedingt etwas zu tun haben (Loudness, Klangregelung, Balance, D/A-Wandler, Fernbedienung, etc.), sorgen für die elektrische Anpassung verschiedener Anschluß-Standards (DIN, Cinch/RCA, symmetrisch/asymmetrisch XLR, optisch etc.) und versuchen mit Hilfe von Schaltungen Verluste und Klangbeeinträchtigungen am Ursprungssignal zu vermeiden.
Man könnte so ein Geräte freilich auch einen „Ubrumpf“ nennen. Doch nennt man es einen Vorverstärker, läßt es sich wohl besser verkaufen, weil die Bezeichnung eingeführt und gut beleumundet ist. Ubrumpf hingegen eher nicht; da müsste man erst einmal erklären, wozu es gut ist und hätte so mancher Kunde vielleicht erkannt, ein Ubrumpf braucht er gar nicht.

Tschüß, Matthias

Deine Antwort wirft die Frage auf, warum die Audiosignale verändert und damit geschwächt werden, um sie später wieder zu verstärken, bevor die Endstufe sie richtig (um den Faktor 1000?) verstärkt.
Die Wikipedia-Aussage beantwortet mir die Aussage, was die viele Elektronik im VV zu suchen hat, auch leider nicht. In dem Aspekt mit der Anpassung ("…er passt die Signale…an") steckt aber -glaube ich - die Antwort auf meine Frage.

Mir gefällt die Idee mit dem Ubrumpf.
Ich glaube auch, dass der VV nicht wirklich irgendwas verstärkt. Ah, vielleicht sollte ich künftig den Begriff VORSTUFE verwenden.

Meine Frage darf gerne sowohl auf separate, als auch auf im Vollverstärker integrierte Vorstufensektionen bezogen werden.

Im folgenden Link sind zahlreiche elektronische Bauteile einer Stereo-Vorstufe zu sehen, genau eines Holfi Pre8, den ich mal selber besessen habe ( http://www.avmentor.gr/reviews/photos/group_test_pre… ).

Der Holfi Pre8 hat KEINEN Höhen-, Tiefen-, Balance- oder irgendwas-Regler, sondern nur ein Lautstärkepoti, einen Quellenwahlschalter und einen Power-Knopf. Das sind doch wohl alles passive Bauteile. Was also macht die abgebildete Elektronik in der Vorstufe? Mir ist es immer noch ein Rätsel.

Hallo, schau mal bei Wikipedia nach da wird alles zumThema Vorverstärker erklärt.

Mfgf

meckneup

Der Vorverstärker hebt grundsätzlich das Einsatz-Signal an. Eine Spannung von 3V für eine Signalquelle ist eher die Ausnahme, ausser man verwendet die Kopfhörerbuchse der Signal-Quelle. Ein HiFi-Plattenspieler mit Magnettonabnehmersystem benötigt immer einen Entzerrervorverstärker, der im Vorverstärker integriert ist. Ausserdem wird bei modernen Vorverstärkern auch die Umschaltung der Signalquellen incl. dazugehörige LEDs mit Elektronik gemacht, da eine rein mechanische Umschaltung, wie früher praktiziert, Knack-Geräusche verursacht. Jede Klangbeinflussung (Loudnes, Bass, Höhen… ) senkt den Pegel, auch das muß durch eine Verstärkerstufe ausgeglichen werden.
Gruß Leo

Zu Punkt 1:
So genau habe ich auch keine Erklärung warum die meisten Vorverstärker soviel Elektronik haben, aber ich gehe einmal davon aus, dass dies damit zusammenhängt, dass man schon in der Vorstufe (Vorverstärker) die Qualität des Klanges entsprechend beeinflussen kann, deshalb meistens in der Vorstufe entsprechende Siebglieder, entsprechender Aufwand zur Kanaltrennung, sprich Vermeidung von Übersprechen, Beienflussung von Klirrfaktor usw.
2. Der Vorverstärker verstärkt, wie bereits gesagt ein Quellensignal, und nicht alle Quellen liefern 3V Spannung.
mfg
Klaus