Welche Gesellschaftsform als

Bildung & Beruf Existenzgründung & Selbstständigkeit
#1

… Partyveranstalter-Gruppe?

Wir sind eine Gruppe von 7 Leuten, die seit rund vier Jahren Partys und diverse Events veranstalten. Bis jetzt haben wir unsere Partys immer in Clubs gemacht und deren Besitzer haben die anfallenden Steuern getragen. Nun machen wir alles selber und müssen damit unsere Gewinne durch Eintritt und Getränke natürlich selber versteuern. Nun ist es aber so, dass wir uns als idellen Zusammenschluss von Kulturaktivisten sehen und der Gewinn unserer Veranstaltungen also direkt und voll in die nächste Veranstaltung investiert wird. Wir suchen jetzt nach einer Gesellschaftsform, die diesen Umstand berücksichtigt. Sonst muss ja immer ein Mitglied den Gewinn versteuern.
Zuerst haben wir über die Gründung einer Genossenschaft nachgedacht, die aber (durch die regelmäßigen Prüfungen)viel zu teuer ist. Ein Verein (eventuell gemeinnützig) oder eine GbR scheinen die bessere Wahl zu sein. Hier bleibt aber die Problematik der Haftung. HAbt ihr Erfahrungen oder könnt uns Tipps geben?

#2

Tut mir leid, damit habe ich keine Erfahrung.

#3

Hallo Tronnier,

so lange Sie keine Gewinne erzielen wollen, kommen sowohl die Gründungen eines gemeinnützigen Vereins als auch die Gründung einer gemeinnützigen GmbH (gGmbH) in Frage. In beiden Fällen haften die Mitglieder nicht für die Schulden der Organisation.

Sehr wohl können aber die Funktionsträger (Geschäftsführer, Kassenwart etc.) bei Verstößen gegen geltendes Recht (z. B. im Falle der Insolvenz) zur Haftung herangezogen werden.

Eine GbR scheint mir in Ihrem Fall nicht unbedingt die richtige Rechtsform zu sein. Gerade bei vielen Mitgliedern ist die Haftungsfrage intern nur schwer zu regeln. Im Außenverhältnis haften ohnehin alle Gesellschafter gemeinsam und unbeschränkt.

Buchführungspflicht und Steuerpflicht bleiben übrigens bei allen Rechsformen im Wesentlichen gleich) Zwar kann die gGmbH wie auch der gemeinnützige Verein von der Umsatzsteuer befreit werden, damit entfällt aber auch die Möglichkeit zum Vorsteuerabzug. - Solange keine Gewinne erzielt werden, müssen auch nicht gemeinnützige Gesellschaften keine (gewinnbezogenen) Steuern abführen.

Weitere Informationen zur gGmbH finden Sie z. B. hier: http://www.experto.de/b2c/verein/5-wichtige-gruende-….

Viel Erfolg
MfG
Uwe Küpper
www.kr-berater.de

#4

Hallo zusammen und herzlichen Dank für diese tolle Frage und das Vertrauen dass Sie in uns setzten.

Eine sehr interessante Frage und wir werden versuchen ihnen ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen.

Sie haben völlig Recht, eine GbR würde ich nicht empfehlen, vor allem bei so vielen Leuten. Richtig ist auch, dass die Haftung hier viel zu große ist, das jeder für jeden mit seinem privaten Vermögen haftet.
Von daher GbR gleich komplett vergessen.

Treten Sie also Organisator auf müssen Sie sich auf jeden Fall rechtlich gegen die Haftungsrisiken schützen. Wichtiger als alles andere ist eine Haftpflichtversicherung - ohne die bräuchten Sie normalerweise nie starten!!! GANZ WICHTIG BITTE BERATEN LASSEN!!!

Ein Verein - der gemeinnützig ist - werden Sie aller Voraussicht nach nicht durchbekommen. Da sollten Sie sich von einem Juristen beraten lassen oder der IHK!

Eine Genossenschaft - an das hatten wir auch zuerst gedacht - Sie haben Recht, die Kosten sind hoch. ES kommt jetzt darauf an, wo Sie zuhause sind. In manchen Bundesländern gibt es für die Gründung einer Genossenschaft Zuschüsse vom Land. ES gibt ja auch die gemeinnützige Genossenschaft - das wäre vielleicht eine Alternative. Hier würde ich Ihnen empfehlen sich bei dem Genossenschaftsverband beraten zu lassen.

Ein Unternehmen ist normalerweise immer ausgelegt Gewinne zu machen. Das Finanzamt wird, wenn Sie keine Gewinne machen irgendwann auf Sie aufmerksam und dann kommen die Prüfungen. Dieses Risiko sollten Sie nicht eingehen.

Wenn Sie sieben Personen sind, könnten wir uns vorstellen eine Mini GmbH zu Gründen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmergesellschaft…

Ist überschaubar von den Kosten. Allerdings haben Sie die gleichen Rechte und Pflichten wie bei einer großen GmbH.

Dies bitte mit Ihrem Steuerberater besprechen - oder der IHK vor Ort.

Grundsätzlich haben Sie als Gründer die Möglichkeit Fördergelder in Anspruch zu nehmen. Hier berät Sie „neutral“ die Hausbank - zumindest sollte die das so handhaben. Sprechen Sie die Berater auf die KFW Gelder ruhig an. Hier empfehlen wir Ihnen die Seite

http://www.foerderdatenbank.de/

Hier finden Sie die aktuellen Programme!

Wir hoffen Ihnen ein wenig geholfen zu haben. Sollten Sie noch Fragen haben, können Sie sich gern an uns wenden. Wir sind KFW Bankengruppe akkreditiert und dürfen für das RKW BW beratend tätig sein.

Mit freundlichen Grüßen aus Neckarsulm

ZOTT CONSULTING
Oliver Zott

#5

Hallo,

Tut mir leid,aber davon verstehe ich nichts.

Gruß
monika61

#6

Bin kein Jurist. Aber nach meinen Kenntnissen wäre in Österreich der gemeinnützige Verein die wohl beste Form, wenn keine Gewinnabsicht besteht. Dazu braucht es ein Vereins Ziel (zB Förderung von Kultureller Vielfalt in einem geografischen Umfeld), ein Statut, behördliche Genehmigung, und zumindest Obmann/Obfrau, Kassier/Kassierin und Schriftführer/in als Funktionierende. Man kann Regelungen erlassen, wer Mitglied werden darf, sodass man nicht alle aufnehmen muss. Wenn keine Gewinne gemacht werden, muss auch nicht einkommenversteuert werden, weil das als Liebhaberei gilt, als Hobby sozusagen, wie ein Tulpenzüchterverein. Dafür kann man auch keine Vorsteuern abziehen. Es darf aber niemandem ein persönlicher Gewinn zuwachsen. Allenfalls könnten an bestimmte Personen für nachgewiesene Aufwände Spesen (zB km-Geld) oder Honorare ausbezahlt werden - letztere sind dann aber vom Bezieher zu versteuern, wenn sie steuerpflichtig hoch sind, das sind in Österreich derzeit ca. 1000 Euro pro Jahr (abzüglich nachgewiesener Aufwändungen). Alle anderen Abgaben und steuern blecht ein Verein natürlich, zb die „Lustbarkeitsabgabe“, Musikschutzgebühren, Umsatzsteuer, usw usw. Also da geht nix mit schwarz. Der Vorstand des Vereins haftet mit seinem Privatvermögen für alle Verpflichtungen des Vereins und es müssen penible Vorschriften eingehalten werden: Buchhaltung, Belege 7 Jahre aufheben, Sitzungen und Protokolle, Wahlen an Behörden melden u.dgl. Geschlossene Veranstaltungen nur für Mit(und ohne) Glieder sind nicht öffentlich und unterliegen zT nicht den komplizierten (Sicherheits-, Hygiene-, Müll-, usw usw) Bestimmungen und Auflagen für öffentliche Veranstaltungen. Es soll Vereine geben, da erwirbt man beim Eintritt die Mitgliedschaft für einen Tag (laut Statut) und ist daher bei einer vereinsinternen Veranstaltung. Ob das rechtens ist, bezweifle ich allerings. Hauptproblem ist, wenn was passiert, zB ein Brand, oder jemand verletzt wird - dann kanns seeehr teuer und auch straffällig werden, wenn man sich nicht an alles hält. Ich veranstalte beruflich bedingt jährlich einen Ball - ehrenamtlich würd ich das NIE tun, man kann de facto nicht alle Bestimmungen einhalten und ist immer mit einem Bein im Unrecht. Übers Vereinsgesetz gibt es Fachliteratur - googeln! Deutsches oder anderes Vereinsrecht kenn ich nicht, kann unterschiedlich sein. Ansprechpersonen: Anwälte, Notare, Steuerberater. Die billigsten Steuerberater sind die Finanzbeamten - ins Finanzamt gehen, nach dem/der Zuständigen fragen, dumm stellen (Ich würde gerne … was muss ich tun, wie versteuern … will ja alle korrekt machen…), evt. auch die Vereinsbehörde, das ist in Österreich die Bezirkshauptmannschaft (glaub ich), in den Statutarstädten die Bundespolizeidirektion.

#7

Hallo,

… kein Experte.

#8

Guten Tag, Tronnier!
Das ist eine komplizierte Frage, wenigstens fuer mich. Warum fragt Ihr nicht beim Gewerbeamt nach? Oder bei Finanzamt? Ich kann Ihnen leider nicht helfen.
Viel Gluck!

#9

Hallo,

aus steuerlicher Sicht wäre eine GbR am besten. Gewinne oder Verluste werden auf die 7 Gesellschafter verteilt.

Eine Haftung gegenüber anderer lässt sich evtl. durch einen besonderen Vertrag mit dem Ausrichter vermeiden.

#10

die Beste Lösung wäre eine GbR in Kombination mit Verein. Es wird kompliziert werden dies umzusetzen, aber auch was das Thema „Fördergelder“ betrifft, ist dies die beste Wahl.
Habt ihr schon eine Lösung finden können?