Welche Gesundheitsmythen von Gesundheit und

… Krankheit gibt es?
Hallo, im Laufe meines Lebens habe ich schon Hunderte Gesundheitstipps kommen und gehen sehen. Manche von ihnen halten sich sehr hartnäckig, stellen sich dann aber doch als Irrglaube heraus.Welche Gesundheitsmythen von Gesundheit und Krankheit gibt es, die falsch sind, sich aber lange halten? Danke!

Der berühmteste ist sicher der, dass Mama hinter einem herruft, nicht mit nassen Haaren (nach dem Schwimmen) rauszugehen, weil man sich dann einen Schnupfen holt. Eine Erkältung holt man sich anders.

Hallo und uh… die Antwort auf diese Frage könnte vermutlich ein Buch füllen, deshalb eine relativ kurze aber allgemeine Antwort.
Grund für die Unsicherheiten ergibt sich schon aus der Tatsache, dass etwas, was beim Einen hilft, beim Anderen nichts bewirken muss, manche Dinge auch mit der eigenen Überzeugung zusammenhängen. Menschen sind eben sowohl geistig als auch physiologisch sehr unterschiedlich. Ein sportlicher, durchtrainierter Mensch schluckt ein Aspirin und ein paar Vitamine und die Erkältung bleibt weg, einem Anderen hilft dieser Tipp vielleicht wenig. Für die Schulmedizin gilt nur das, was beweisbar ist und was nicht untersucht wird, kann auch nicht bewiesen werden.
Zudem bleibt noch die Frage, wie weit hilft etwas bei einer bestimmten Indikation.
Die Akupunktur war jahrelang ein „Mythos“ und ist in der Zwischenzeit soweit anerkannt, hat aber Grenzen und fragt man einen asiatischen Mediziner ist Akupunktur nur eine Hilfe von Außen für Dinge, die man anders Regeln sollte und nichts von langer Dauer, da es um den Ursprung von Krankheiten geht, nicht um deren Wirkung.
Ein Mythos entsteht oft, weil jemand aus Überzeugung einen Weg geht und vielleicht auch noch aus anderen Gründen oder nur deshalb erfolgreich ankommt. Oftmals entstehen Mythen auch dort, wo die Medizin ihre Grenzen hat. Manche schwören darauf (z.B. Buchinger), dass man durch Heilfasten Krebs aushungern kann und es mag schon geholfen haben, ein anderer stirbt dadurch vielleicht schneller. Andere Dinge halten sich hartnäckig, weil sie im Volksglauben verankert sind und man mit Ihnen aufwächst. Je komplexer, desto schwieriger ist etwas zu beweisen, da man in der Forschung ja auch nicht einfach hergehen und die eigentlichen Patienten in zwei Gruppen teilen kann und sehen, wer überlebt. Zudem kann man bei komplexen Dingen auch kaum gleiche Bedingungen schaffen. Bei nicht so relevanten Dingen, macht sich niemand wirklich die Mühe hier empirisch zu forschen, denn das kostet Geld. Das beste Beispiel ist die Ernährung. IM einfachsten Fall begründet einer sein langes und gesundes Leben damit, dass er jeden Tag hohe Mengen Vitamin C eingeworfen hat. Wie will man das Gegenteil auf diesen Menschen bezogen beweisen? So ist immer auch die Hoffnung der Grund für Mythen und weiß man, ob man nicht zu denen gehört, denen genau das hilft oder vielleicht auch nur die Überzeugung hilft hat, dass man sich selbst dadurch etwas Gutes tut?
Grundsätzlich gibt es nur ein Mythos der definitiv bestehen bleibt: bewegen ist gut, gutes abwechslungsreiches Essen schadet selten, zuviel Stress vermeiden oder gut verarbeiten und überhaupt, es einfach nicht übertreiben und ausgewogen bleiben – und am besten nie so krank werden, dass man einem Mythos folgen muss. Wer Trends/Mythen folgt weiß nie, ob nicht im nächsten Jahr jemand beweist, dass das Quatsch war und zu Krebs führt, und egal ob Genmais gefütterte Ratten nun früher Krebs bekommen oder nicht – manche Dinge kann man steuern, andere nicht.

„Hör’ immer auf deinen Bauch“ das ist der beste Spruch, der mir in meinem 63-jährigen Leben untergekommen ist, und ich handel auch danach!
Alles Liebe und ein schönes Leben
Rose-Lore Gotzen