Moin Emtschki,
diese Frage füllt zig Seiten in diversen Blog’s und Communitys.
Da Du in einer Großstadt lebst wäre es sinnvoll sich an den dortigen Sportverband zu richten. Der kann u.U. schon mal erste Anlaufstellen (Vereine) nennen - und, sofern diese Vereine oder Schulen verbandsmäßig dort organisiert sind haben die Übungsleiter/Trainer oder Lehrer (je nachdem welche Bezeichnung dem einzelnen gefallen) zumindest eine entsprechende Qualifizierung. Bei Kampfsportschulen oder Vereinen die nicht wirklich organisiert sind besteht leider immer wieder die Gefahr an „Meister“ zu geraten die von nix eine Ahnung haben - aber auch hierbei gibt es die Ausnahme.
Vorweg solltest Du für Dich wissen: Was möchte Ich wirklich machen Kampfsport oder Kampfkunst?
So existieren gerade in den von Dir genannten bei den Künsten des Karate-Do, Aikido & Jiu Jitsu sowohl Vereine/Schulen die es Wettkampf-Sportlich oder eben traditionell als Weg-Kunst (Do=Weg - einfach übersetzt!) anbieten.
So ganz einfach über einen Kamm geschoren (die, die es Lesen seid mir bitte nicht Böse):
Karate und Tae Kwon Do sind sehr, sehr ähnlich - in erster Linie geht es um Schlag- und Tritttechniken; wobei im Tae Kwon Do der Schwerpunkt mehr bei den Fußtechniken liegt. Karate (so wie es überwiegend in Europa geübt wird) hat seinen Ursprung in Japan.
Tae Kwon Do in Korea.
Boxen und Kickboxen sind ebenfalls sehr ähnlich. Beim Kickboxen setzt Du Deine Füße zusätzlich im Kampf ein. Die Schutzausrüstungen gleichen sich fast; beim Kickboxen hast Du zusätzlich Saftys an den Füßen. Sofern Du im Wettkampfbereich aktiv sein willst ist es je nach Verband ein Frage des Alters und des Gewichtes (Gewichtsklassen). So muss ein 35 Kg Junge nicht gegen ein 85 Kg Jungen kämpfen. Zumindest im Kickboxen gibt es die Modi: Semikontakt, Leicht- & Vollkontakt. Im Kinder und Schüler Bereich wird ausschließlich im Semikontakt gekämpft: Bei jeder Technik die durchgeht und trifft (nicht hart) wird der Kampf unterbrochen und ein Punkt vergeben. Beim Boxen hast Du diesen Wettkampfsportmodus nicht.
Jiu Jitsu kann am ehesten mit einer Mischung aus Karate Do, Judo und Kobudo (japanische Waffenkampfkunst) verglichen werden. Es geht um Techniken wie Schlagen, Treten, Würfe & Hebel, richtiges Fallen! und Rollen. Je nach Verband und Ausrichtung der Schule gibt es auch im Jiu Jitsu Wettkämpfe.
Aikido ist eher eine Kampfkunst die auf ein Miteinander mit dem Partner aufgebaut ist. Technisch ist Aikido anspruchsvoll und Benötigt Geduld und immer wieder üben, üben, üben. Mit Glück findest Du einen Lehrer(in) oder Trainer(in) der(die) das Aikido gut vermitteln kann das Du am Ball bleibst. Meine Erfahrung im Aikido mit Kindern/Schülern/Jugendliche ist eher die das die meisten nicht dabei bleiben - aber das muss nichts heißen.
Über genaue Inhalte der einzelnen Kampfsportarten findest Du eine Unmenge im Internet - gerade was die Inhalte angeht oder auch den ein oder anderen Film um mal zu sehen worum es geht.
Vielleicht bietet der ein oder andere Verein ja in und um Wien eine Art Ferienprogramm an wo Du die einzelne Sportart / Kampfkunst mal ausprobieren kannst. Oder Du fragst in einem der Vereine oder Schulen ob Du 2 bis 3 mal probehalber mittrainieren darfst.
Bei uns im Dojo (so nennen wir die Übungsräume der japanischen Kampfkünste) haben wir immer auch einige Gästeanzüge (Karategi) rumliegen die nur auf Besucher warten - allerdings schreibe ich aus Norddeutschland
-)
Ich hoffe die Antwort hilft Dir ein wenig.
Allen Mitlesern - mir ist klar, das mein Geschriebenes nur ein ganz, ganz grober Anriss der verschiedenen Kampfsportarten / Kampfkünste ist und es ist nicht gerade nett die ein oder andere Kunst / Sport in einen Topf zusammenzuwerfen, aber für manch einen Laien ist es so die u.U. einfachste Methode sich ein ungefähres Bild zu machen. Entschuldigt bitte mein Tun.
Nordische Grüße eines Butenbremers
Wolfgang.