Welcher Antrieb für Campingvan

Hallo,
ich spiele mit dem Gedanken, ein Campingfahrzeug anzuschaffen. Bisher ist kein genaues Modell geplant, aber eher was Kleines als ein großes Reisemobil. Also so Richtung VW-Bus California oder sowas.

Welche Art der Motorisierung sollte man dafür heutzutage bevorzugen? Ist bei der derzeitigen Preisentwicklung der Diesel hier immer noch die erste Wahl? Oder doch schon eher Benziner oder gibt es gar alternative Antriebe?

Das Fahrzeug müsste übrigens auch als Alltagsfahrzeug herhalten und würde nicht nur einmal jährlich in den Urlaub bewegt werden. Jahresfahrleistung schätze ich mal so auf 10-15000 km.

Vielen Dank für eure Denkanreize…
Tigger

Elektroantrieb. So ein Fahrzeug soll ja i.d.R. einige Zeit länger genutzt werden als ein PKW.

Dann rechne mal scharf nach, ob man sich den Camper nicht besser mieten sollte.
Du fährst mit dem Windwiderstand eines Kleiderschranks und 'ner Menge völlig unnötigem Gewicht durch die Gegend.

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Danke für den Hinweis. Energetisch gesehen hast du sicher recht, aber das Schöne am Besitz eines solchen Fahrzeugs ist ja eben die Spontanität! Anfragen, mieten, einräumen, eingewöhnen etc. stehen dem natürlich im Wege.
Und es soll ja maximal VW-Bus-Größe sein, da sollte Gewicht und Luftwiderstand gegenüber dem jetzigen „Großraumkombi“ hoffentlich nicht all zu sehr auftragen.
Gruß
Tigger

Gibt es da schon eine nennenswerte Auswahl? Außerdem fehlt da die Langzeiterfahrung bzgl. Akku-Haltbarkeit etc. Eben grad weil man so ein Fahrzeug ja für länger anschafft.
Gruß
Tigger

Nennenswerte Auswahl gibt es sicher nicht - eher praktisch gar keine.
Langzeiterfahrungen bzgl. Akkus gibt es allerdings - da sind alle üblichen Sorgen eigentlich komplett unbegründet.
Die Frage ist auch, ob ein größeres el. Fahrzeug hauptsächlich mittels Akkus betrieben wird. Gerade im unregelmäßigen Einsatz als WoMo stelle ich mir Brennstoffzellen als sinnvoller vor - aber da würde ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen wollen…
Ich meine mal gesehen zu haben, daß die ersten Hersteller solcher WoMo’e da mit modularen Lösungsansätzen arbeiten, also vielleicht gibt es da doch schon praktikables auf dem Markt.

Leider nicht. Teure Zelle, teurer Wasserstoff, kaum Tankstellen, extrem ineffizient.

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Ich lass mich überraschen. Ein WoMo braucht sicher ordentlich Akkukapazität - und die monatelang ungenutzt zu lassen kann irgendwie auch nicht sehr sinnvoll sein. Ausser natürlich, das Ding steht regelmäßig als Speicher an am Haus mit PV…

Moin,

Aktuell haben wir in Deutschland 100 H2 Tankstellen in Deutschland und weitere 40 in der restlichen EU, 14000 konventionelle und ca. 29000 öffentliche Ladestationen.

Nur mal so als Info.
-Luno

Ich kann mir gut vorstellen, daß für die Benzintankstellenbetreiber H2 ein guter und nicht allzu aufwendiger Umstieg ist und bei steigendem Bedarf da recht schnell das Angebot ausgebaut werden kann und wird.

Tja… Anscheinend habe ich hier ja nun eine rege Diskussion ausgelöst, welche Antriebe in der Zukunft wünschenswert wären. Für meine Entscheidung, was man jetzt kaufen sollte, hilft es leider nicht weiter, da die derzeitige Realität am Markt leider noch nicht viel weiter ist als Diesel/Benzin…
Schönen Sonntag
Tigger

Moin,

Nein, die bisherigen Tankstellen können nicht „mal eben einfach“ umgerüstet werden. Du benötigst einen Tank für flüssiges H2 bei minus 250 Grad oder einen Drucktank für 350 bar. Dazu kommen dann noch Kryopumpen, die H2 auf 900 bar verdichten, damit der in den Tank des PKW strömen kann, der letztlich mit 700 bar arbeitet.

Oder anders: die bisherigen 14000 Tankstellen sind Makulatur bis auf das Dach, die Fläche und den Shop Bereich. Einfach geht deutlich anders. Auch wenn der Name es vermuten lässt, Wasserstoff ist eben kein Wasser.

Leider ja.

-Luno

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Elektrisch betriebene Camper kann man ja bestellen.
Aber man muss sich fragen, ob man 60000€ für einen neuen Camper bezahlen will, der dann für den Normalbetrieb üppige 300km Reichweite hat - und auf dem Weg an den Langensee dreimal nachgeladen werden muss. Schick ist natürlich, dass man dann eine leistungsfähige Stromversorgung schon an Bord hat und auf ein gasbetriebenes Kochfeld verzichten könnte.

Es könnte sinnvoller sein, sich einen gebrauchten Camper zu kaufen und die täglichen Fahrten mit einem angemessenen PKW zu erledigen.
Benzin ist aktuell etwas preiswerter als Diesel, aber Diesel hat mehr Brennwert.

Eine schwierige Entscheidung, da man in die Zukunft blicken müsste.

Beim Elektroantrieb hast du kaum verfügbare Modelle, würdest aber die Nachteile durch den hohen Kraftstoffverbrauch bei der Ein-Fahrzeug-Strategie nicht so hart spüren.

Worauf genau bezieht sich jetzt das Nein?

Autogas (LPG) gibt es seit über einem halben Jahrhundert… ich selbst bin schon mehrere hunderttausend km mit Gasautos gefahren - bisher gab es mit den verschiedenen Gasanlagen nur sehr selten technische Probleme.

Auf deine Vorstellung, ein Umstieg auf H2 sei für Tankstellenbetreiber nicht aufwändig.

Moin,

Den keineswegs einfachen Umstieg habe ich aus meiner Sicht ausreichend erklärt. Vielleicht habe ich das nur nicht gut genug erklärt. Was war daran missverständlich aus deiner Sicht?

Okay, das „gut“ habe ich vernachlässigt. Dazu aus: https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/fuer-40-autos-am-tag-zwei-wasserstoff-tankstellen-in-hessen-eroeffnet-15061249.html

Die Betankung ähnelt der von konventionellen Fahrzeugen und soll an den Stationen drei bis fünf Minuten dauern. Bis zu 40 Fahrzeuge können an der Shell-Station pro Tag mit Wasserstoff befüllt werden. Durch den verstärkten Einsatz von Wasserstoff, der mit erneuerbarer Energie erzeugt wird, sollen in Deutschland klimaschädliche CO2-Emissionen gesenkt werden.

40 PKW pro Tag abfertigen? Klingt nicht nach sehr viel.

Siehe auch: https://www.impala64.de/blog/tesla/2019/05/09/sind-wasserstoff-fahrzeuge-die-zukunft/

Preis

1kg Wasserstoff wird aktuell (05.2019) für Subventionierte 9,90€ / kg Verkauft. Somit kommt man auf ca 13€ / 100km. Einen Diesel fährt man bei 1,30€ / Liter und 6 Liter verbrauch auf 7,80€ / 100km.

Das die Subventionen nicht unendlich lange gehen, sollte klar sein. Aber mit welchen kosten hat man zu rechnen?

Wie schon gesagt, benötigt man 55kWh um 1kg Wasserstoff herzustellen. Bei einem Strompreis von 0,30€ / kWh kommen wir auf 16,50€ Energiekosten pro kg Wasserstoff.
Eine Tankstelle kostet ca 1 Mio Eur. Will man diese auf 20 Jahre abschreiben, dann sind das 137€ / Tag. Bei 50 Tankungen pro Tag muss man 2,25€ pro Takungen aufschlagen. Der Betreiber muss dann auch noch für Wartung / TÜV einen Aufschlag kalkulieren und er muss auch noch einen Gewinn aufschlagen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man unter 25€ / 100 km ohne Subventionen realisieren kann. Eher wird es bedeutend mehr.

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht mag das „gut“ ein Geschäft für den Betreiber sein, aber auch nur dann, wenn es der Kunde bezahlt. Daran zweifel ich dann schon.

Das wäre dann mein „Nein“ zu „gut“.

-Luno

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Die Betreiber von Tankstellen haben den Platz, finanzielle Mittel, schon vorhandene Lieferinfrastruktur, die Kundschaft,…
Für wen wenn nicht die stellt ein Umstieg auf H2 Betankung den geringsten Aufwand dar?
Was, ausser H2 Lieferung könnte zukünftig für die ein gutes Geschäftsmodell sein?

Moin,

Was genau von der vorhandenen Infrastruktur kann denn eine H2 Tankstelle wirklich weiter nutzen?

-Luno

Die Brandmeldeanlage?

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