Der Mensch hat rd. 12000 Jahre gebraucht, um die
Landwirtschaft auf den heutigen Stand zu bringen.
Nunja, davon hat er geschätze 11.850 Jahre mit Dingen
zugebracht, die mit heutiger Landwirtschaft nur noch den Namen
gemein haben…
Du betrachtest das falsche Ende der Skala. Es hat rund 10.000 Jahre gedauert, bis Ackerbau weltweit üblich war. Nutzpflanzen in Ost-Westrichtung zu verbreiten, ist relativ problemlos, wenn man mal von der Boden- und Mikroklimatthematik absieht. Von Nord nach Süd bzw. andersherum ist das nicht so trivial. Pflanzen wurden z.T. über teilweise sehr lange Zeiträume an veränderte Tag-Nachtrhythmen, Jahreszeiten und Bodenverhältnisse angepaßt, damit sie auch in neuen Umgebungen angebaut werden konnten.
Bei Getreide, das z.T. sogar mehrmals jährlich gerntet werden kann, kann das u.U. noch recht schnell gehen, hingegen dauert es bei manchen Baumarten mehrere hundert Jahre, bis ein Merkmal gezielt gezüchtet werden kann. Und wenn man dann die Pflanze zurechtgezüchtet hat, muß sie auch noch ihre entsprechende Unterstützung von der Tierwelt bekommen, oder aber der Bauer rennt zukünftig mit dem Q-Tip umher und bestäubt seine Pflanzen.
Die nun
prognostizierten Klimaänderungen gehen über das hinaus, was in
den letzten 12.000 Jahren passierte und wird sich zusätzlich
in wenigen Jahrzehnten abspielen.
Wer sagt, daß die prognosen so stimmen?
Es sagen genug Menschen, daß sie stimmen. Wenn Du fragen wolltest, ob es eine Garantie dafür gibt, daß sie stimmen, lautet die Antwort natürlich nein.
Einige sind der Ansicht, daß man lieber was tun sollte als einfach mal abzuwarten und andere sind der Ansicht, daß man lieber einfach mal nichts tun sollte, um abzuwarten, was wirklich passiert.
Im ersten Fall risikiert man relativ wenig, im zweiten Fall riskiert man, daß man interessiert feststellt, daß es dann doch so kam, wie es prognostiziert wurde.
Was ist die Alternative? „Ahhh! Wir werden alle sterben!“?
Kyoto, das nach den Schätzungen der eigenen Verfechter gerade
mal 0,02°C Erwärmung verhindern soll?
Das ist ein schlagendes Argument: Weil man bisher nichts auf die Reihe bekommen hat, sollte man alle Aktivitäten stoppen.
IMHO ist eine Anpassung immer noch der sinnvollste Weg -
schließlich war es auch früher schon warm (zB bauten die Römer
in Nordengland trinkbaren Wein an), und die Menschheit ist
dennoch nicht ausgestorben.
Der Wein war sauer wie Essig, weil die Sonne fehlte. Es kommt bei der Landwirtschaft nämlich nicht primär auf die Wärme an, sondern auf die Sonneneinstrahlung. Im übrigen waren die Temperaturveränderungen seit der Eiszeit nicht so drastisch wie die Prognosen (jaja, die müssen nicht stimmen) vorhersagen und vor allem fanden die Änderungen nicht in so kurzen Zeiträumen statt, wie es nun vermutlich kommen wird.
Im übrigen geht es nicht darum, ob die Menschheit aussterben wird, sondern darum, wie angenehm das Leben der nächsten Generationen aussehen wird.
Gruß,
Christian