Wenn dir einer auf die linke Backe schlägt

Hallo Mike

„jetzt ist es nicht mehr nötig,
zurückzuschlagen, weil Gott ohnehin gleich alles zurechtrücken
wird“

Eine durchaus eigenwillige (und eigenmächtige) Vorstellung. War vorhin gerade in der Kirche, wo auch wieder höchst eigenwillige Interpretionen von seiten des Pfarrers geliefert wurden. Manchmal fühle ich mich sehr an die wunderbare Satire/Parodie von Otto Waalkes erinnert, wo er den Pfarrer macht, der so typisch Sachen an den Haarenherbei zieht: „The, vier fahrn nach Lodz“. Das kenns du sicerlich, ist ja ein Klassiker und -wie ich hörte- gerade auch unter Theologen sehr beliebt. Wahrscheinlich steckt ja fast in jedem Theologen entweder ein Zyniker oder ein verhinderter Kabarettist. Wo nehmen die bloß ihre an Bogotterie grenzenden selbstherrlichen Inerpreationen und Exegesen her!

Ich verstehe einfach nicht,
warum Jesus der Christus in Deinen Augen nicht dieses Wort
gesprochen haben soll

Ich will garnicht speziell nur auf ein Wort hinaus, sondern die ganze Mixtur da klingt sehr, als ob sie von späteren „Oberlehrern“ dem Volk aufgedrückt werden sollte.
:Es gibt eben ein Christentum der echten Demut, und es erträgt

sehr wohl das Wort „biete ihm die andere auch dar“. Es lebt in
gewisser Weise sogar davon. Aber wenn Du es aus Prinzip nicht
verstehen kannst, musst Du wohl eben zuerst Dein „Prinzip“ ein
wenig in Frage stellen oder stellen lassen.

Ich kann das schon ertragen, wenn jemand für sich selber so durch und durch friedfertig, demütig und aggressionsgehemmt ist (obwohl diese Leute einen beträchtlichen Teil meiner depressiv akzentuierten Patienten ausmachen), ich werde nur rückisch, wenn jemand das von anderen Menschen fordert.
Gruß,
Branden

Die Kirche, das sind wir
Hallo Dusan

sofern Du selber besser sein willst als diejenigen, die Du „Kirche“ nennst, lohnt es sich, darüber nachzudenken, wann der einzelne Mensch als schuldig zu bezeichnen ist und wann eine Institution. Die Kirche mag vielerlei sein, besteht aber doch nicht immer nur aus den paar unter den Mächtigen, welche sich zwar gerne als Kirche bezeichnen, aber doch manch anderes eher vertreten als die Kirche Christi. Gewiss, ich leugne nicht, dass auch Menschen in unserer Kirche wie in der ganzen Welt immer wieder von Versuchung heimgesucht werden, der Versuchung zum Machtmissbrauch und zu lauter weiteren Boshaftigkeiten. Der Mensch ist unvollkommen, und diese Unvollkommenheit kann auch an Menschen deutlich werden, die innerhalb der Kirche sind.

Aber der Grund, warum Christen immer noch zur alten Kirche gehören, ist nicht das Böse, selbst wenn es sich noch so hoch oben in ihr einnisten sollte. Der Grund ist Christus, und also sind es Worte wie „du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“, im Munde von Menschen, die halt doch in grosser Häufigkeit tatsächlich den Willen tragen, diese Worte wirklich auch zu leben.

Sonst könnte man auch bei einem x-beliebigen Club mitmachen. Man könnte sagen, WoDi möge Urständ feiern, wenn er dem Staat sinngemäss schmackhaft machen will, die Kirche sei ein Verein wie meinetwegen die Kaninchenzüchter oder die Kegler. Aber es steht eben etwas dahinter, und dieses Etwas besteht unter anderem in Worten wie dem von mir genannten Wort „du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“, und es steht auch hinter Verlautbarungen, Handlungen und sogar Handbewegungen, wenn sie im Namen dieser Kirche geschehen. Aber Glaube, das ist eine Entscheidung, und die kann Dir niemand abnehmen, also werde auch ich Dir Gott nicht beweisen können. Denk immerhin daran, bevor Du Dich allzu sehr ereiferst, dass im Namen der Kirche doch noch etwas mehr gute Werke zu zählen sind als im Namen gewisser anderer Gesellschaften.

Wenn Du Machtmissbrauch als schlecht hinstellst, ist das immerhin ein guter Ansatz. Es ist in der Tat fragwürdig, wenn jemand meinen sollte, es sei umso besser, je weniger der andere wisse. Allerdings ist das im Kern nie so gewesen, dass Vertreter der Kirche gemeint hätten, die Leute sollten nichts denken. Vielmehr wollten einige die Leute zum Nachdenken über wenige Worte bringen, damit sie nicht durch viele überflutet würden. Sodann gab es eine Zeit, in welcher nur wenige überhaupt gebildet waren. Aber dass dabei Vertreter der Kirche in diesem Sinne gehandelt hätten, sodass sich die Bildung breiterer Schichten verzögert hätte, oder dass dabei Vertreter der Kirche auch nur gewünscht hätten, dass die Leute ungebildet seien - das ist mir doch absolut unverständlich.

Gruss
Mike

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Hi,

Man könnte sagen, WoDi möge Urständ feiern, wenn er dem Staat
sinngemäss schmackhaft machen will, die Kirche sei ein Verein
wie meinetwegen die Kaninchenzüchter oder die Kegler.

Oh, man zitiert mich. :smile:
Das mit dem Verein hatte ich in „“ gesetzt (in meinem Posting an Harald Zauner), um darauf hinzuweisen, dass es für das Mitglied im finanziellen Bereich erst mal wie ein Verein ist, dessen Beiträge eben nicht vom Staat eingesammelt werden sollten.

Aber es
steht eben etwas dahinter, und dieses Etwas besteht unter
anderem in Worten wie dem von mir genannten Wort „du sollst
deinen Nächsten lieben wie dich selbst“, und es steht auch
hinter Verlautbarungen, Handlungen und sogar Handbewegungen,
wenn sie im Namen dieser Kirche geschehen.

Verwechselst du jetzt nicht den christlichen Glauben mit der weltlichen Institution Kirche? Wird ja immer wieder gern gemacht.
Im folgenden beziehe ich mich hauptsächlich auf die rk Kirche.

Für mich ist die Kirche in der Tat eine weltliche Organisation von Menschen gleicher Interessen. Diese Organisation hat zu viel Macht, sowohl politisch als auch psychologisch und ist mit enormen finanziellen Mitteln ausgestattet. Diese Mittel zu erhalten und zu vermehren, beansprucht eine Menge Ressourcen. Die Botschaft, die dabei verkündet wird, ist in Teilen Mittel zum Zweck.
Zu Zeiten von Jesus und kurz danach war das Ganze wohl ein wenig anders gedacht gewesen. Die Macht, die sich im Laufe von rd. 2000 Jahren angesammelt hat, will man natürlich nicht mehr abgeben. Das ist durchaus verständlich, hat aber mit der Originalbotschaft nicht mehr so sehr viel zu tun.
Die Kirche ist demnach global gesehen tatsächlich kein „Verein“ (dieser Begriff ist in der Tat zu harmlos), sondern ein multinationaler Konzern, sogar mit einem eigenen Staat, was es bei multinationalen Konzernen sonst so nicht gibt. Ein solcher Konzern und Staat muss am Laufen gehalten werden und man kommt mit Botschaften wie der Nächstenliebe erst mal nicht sehr weit, wenn es um die Wahrung der eigenen politischen und finanziellen Interessen geht.

Viele Grüße
WoDi

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Hallo wodi

…erst mal wie ein Verein ist,
dessen Beiträge eben nicht vom Staat eingesammelt werden
sollten.

Wohl wahr - ich hab weiter oben oder so auch schon an die endlich fällige Trennung von Staat und Kirche erinnert.

Verwechselst du jetzt nicht den christlichen Glauben mit der
weltlichen Institution Kirche? Wird ja immer wieder gern
gemacht.

Ja, und interessanterweise besonders gerne von den Kirchenleuten. :wink:

Für mich ist die Kirche in der Tat eine weltliche Organisation
von Menschen gleicher Interessen.

So isses, wodi.

Diese Organisation hat zu
viel Macht, sowohl politisch als auch psychologisch und ist
mit enormen finanziellen Mitteln ausgestattet. Diese Mittel zu
erhalten und zu vermehren, beansprucht eine Menge Ressourcen.

Abe hallo! Das ann man, glaube ich, laut sagen. :wink:

Die Botschaft, die dabei verkündet wird, ist in Teilen Mittel
zum Zweck.

Das steht dann zu befürchten.
Ich hätte es auch gern so schön und so schön scharf ausdrücken mögen, aber manchmal verschlägts sogar mir die Sprache! :wink:
Gruß,
Branden

Und bei Dir
Hallo WoDi

„man kommt mit Botschaften wie der Nächstenliebe erst mal nicht sehr weit, wenn es um die Wahrung der eigenen politischen und finanziellen Interessen geht.“

und es ist also so, wenn ich Dich recht verstehe, dass man b e i D i r nicht weit kommt mit Botschaften wie der von der Nächstenliebe. Du scheinst Dein Geld oder Dein Vertrauen in wirtschaftliche Güter nicht Leuten geben zu wollen, die mit der Nächstenliebe argumentieren, lieber wäre Dir da ein Fachausweis für Wirtschaftswissenschaft oder Unternehmenstechnik, verstehe ich Dich recht?

Gruss
Mike

Hi,

und es ist also so, wenn ich Dich recht verstehe, dass man b e
i D i r nicht weit kommt mit Botschaften wie der von der
Nächstenliebe.

Da verstehst du mich nicht recht, aber das weißt du ja. Lass doch bitte derlei rhetorisches Brimborium.

Du scheinst Dein Geld oder Dein Vertrauen in
wirtschaftliche Güter nicht Leuten geben zu wollen, die mit
der Nächstenliebe argumentieren, lieber wäre Dir da ein
Fachausweis für Wirtschaftswissenschaft oder
Unternehmenstechnik, verstehe ich Dich recht?

Nein, auch da verstehst du mich nicht recht.
An anderer Stelle habe ich schon ausgeführt, dass die Kirche natürlich Geld braucht, um ihre Existenz aufrecht erhalten zu können. Dagegen ist nichts einzuwenden. Es ist aber durchaus etwas dagegen einzuwenden, wenn sie sich dazu der staatlichen Ressourcen bedient. Ebenfalls ist etwas dagegen zu sagen, dass sich die rkK/der Vatikan weltweit an lukrativen Unternehmen beteiligen, sich darüber hinaus über ihre Schäfchen massiv in die Politik der Staaten einmischt und dann etwas von Nächstenliebe erzählt, wo doch nur eigene (Macht-)Interessen gemeint sind.
Da ist mir jemand lieber, der Ross und Reiter nennt, der mir sagt, dass er finanzielle und/oder politische Macht anstrebt. Wer gern reich werden will, soll das versuchen, aber bitte ohne den Deckmantel einer Religion oder einer anderen Ideologie.
Bist du eigentlich sicher, dass Jesus mit der Geschäftemacherei der Kirche einverstanden ist? Hat er damals nicht einige Geschäftemacher aus dem Tempel geworfen?

Erzähle mir also bitte nichts über meine Einstellung zur Nächstenliebe, sondern hinterfrage etwas kritischer als bisher die Machtzusammenballung namens rkK/Vatikan. Ich bleibe dabei: Nächstenliebe reicht nicht, ein solches Gebilde über 2000 Jahre zusammenzuhalten. Da musst man schon härtere Bandagen anlegen, was in der Vergangenheit ja auch tatsächlich gemacht wurde und was heute fortgeführt wird.
Und im Grunde sind Menschen wie du deren Handlanger: durch dein Engagement mehrst du zuallererst die Macht der rkK. Ich gebe zu, dass diese das Ganze außerordentlich gut eingefädelt hat und dass man als Gläubiger aus dieser Nummer praktisch nicht mehr rauskommt, aber eine etwas kritischere Haltung wäre trotzdem recht hilfreich.

Viele Grüße
WoDi

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Hallo Petra

Bei einigen stellen in der Bibel wäre es gut, die üblichen bzw kulturellen hintergründe der aussagen zu kennen.

Zur Zeit und im Umfeld Jesus war das „Schlagen“ auf die Wange in etwa das, was man heute mit „den Fehdehanschuh hinwerfen“ meint.
Konkret hat man jemanden, dem man einen Klapps auf die Wange gab, öffentlich beleidigt und gleichzeitig provoziert.
Wenn Jesus also sagte, halte die andere Wange hin, sagt er erstens, lass Dich nicht provozieren und zweitens nimm die Erniedrigung hin. Durch das hinhalten der 2. Wange wird bei anderen hoffentlich ein Denkprozess ausgelöst, welcher an anderer Stelle mit „glühenden Kohlen auf das Haupt streuen“ auch erwähnt wird.
Jesus hat also nie das Recht der Selbstverteidigung abgestritten. Da wir Christen aber alle Friedensstifter sein sollen, sollen unsere reaktionen wenn mögluich darauf hinauslaufen

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MOD: überflüssiges Zitat des beantworteten Artikels entfernt

Hi!

Um das Volk so dumm wie möglich zu halten darf das Volk nicht gebildet sein und muss alles glauben was die Kirche da so erzählt und darf vor allem keine eigene Meinung haben. Das stimmt bei den meisten röm.-kath. Christen nicht.

Und um Macht über einen Menschen ausüben zu können, muss dieser sich das gefallen lassen. Und so lange man Zweifel hat und seine eigenen Anschauungen von der Religion und vom Leben hat kann der beste Pfarrer einem nichts dreinreden. Und ein guter Pfarrer wird auch seine Schäfchen die Selbstentscheidung für den Glauben einräumen ohne sie dabei zu manipulieren.

Grüße
Dusan

Gruss

Petra H.

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MOD: überflüssiges Zitat des beantworteten Artikels entfernt

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Hallo Mike!

Du sprichst mir da mit deinen Worten an Dussan aus der Seele. Besonders der zweite Absatz mit der Nächstenliebe hat mich sehr beeindruckt. Und dafür bekommst du von mir ein Sternchen.

Wirklich toll, danke! Die Nächstenliebe ist wirklich ein wichtiger Aspekt unserer Gesellschaft und wird leider nach wie vor zuwenig praktiziert (siehe Arbeitsplatz). Ich finde es auch gut, dass du die Versuchungen ansprichst, die Leute aus der Kirche auch heimsuchen. Das finde ich insofern gut, so kann man auch hier erkennen, das vieles in der Kirche auch menschlich ist und das keiner vollkommen ist.

Gruss

Petra H.

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MOD: überflüssiges Zitat des beantworteten Artikels entfernt

Hi!

Danke für deine Rückantwort.

Soweit so gut hat mir deine Antwort sehr weitergeholfen.
Dennoch:
Aber warum sollen wir uns von unseren Mitmenschen eigentlich erniedrigen lassen. Was bringt das? Ich meine wir versuchen doch selbst auch so gut es geht, den anderen als würdige Persönlichkeit zu respektieren.

Gruss

Petra H.

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MOD: überflüssiges Zitat des beantworteten Artikels entfernt

Hi WoDi!

Danke für deine Antwort. Nur was versteht man unter Blutrache? Hab ich zwar schon gehört, kann mir aber nichts darunter vorstellen. Sorry da muss ich eine Bildungslücke haben.

Gruss

Petra H.

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MOD: überflüssiges Zitat des beantworteten Artikels entfernt

Hi Branden!

Danke für die Rückantwort. Ich glaube deinen letzten Satz werd ich lieber nicht praktizieren sonst komm ich bei der nächste Beichte vielleicht in arge Bedrängnis.

Gruss

Petra H.

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MOD: überflüssiges Zitat des beantworteten Artikels entfernt

Hallo Mike

„jetzt ist es nicht mehr nötig,
zurückzuschlagen, weil Gott ohnehin gleich alles zurechtrücken
wird“

Wie kommst du zu dieser These? Den Eindruck dass Gott ohnehin gleich alles zurechtrückt hab ich nicht. Ich hab eher den Eindruck er lässt uns hin und wieder schmorren, damit wir begreifen lernen was wir falsch gemacht bzw. unseren Mitmenschen angetan haben.

Eine durchaus eigenwillige (und eigenmächtige) Vorstellung.
War vorhin gerade in der Kirche, wo auch wieder höchst
eigenwillige Interpretionen von seiten des Pfarrers geliefert
wurden. Manchmal fühle ich mich sehr an die wunderbare
Satire/Parodie von Otto Waalkes erinnert, wo er den Pfarrer
macht, der so typisch Sachen an den Haarenherbei zieht: „The,
vier fahrn nach Lodz“. Das kenns du sicerlich, ist ja ein
Klassiker und -wie ich hörte- gerade auch unter Theologen sehr
beliebt. Wahrscheinlich steckt ja fast in jedem Theologen
entweder ein Zyniker oder ein verhinderter Kabarettist. Wo
nehmen die bloß ihre an Bogotterie grenzenden selbstherrlichen
Inerpreationen und Exegesen her!

Wenn ich eine kabarettistische Darbietung haben will geh ich nicht in die Kirche sondern ins Kabarett. Ist viel bequemer und im Winter wesentlich wärmer. Warum der eine oder andere Theologe und nicht Kabarettist geworden ist, das kann ich nicht beurteilen. Aber ein bißchen lächerln ist glaube ich ist in der Kirche schon erlaubt. Offen gestanden kann ich mir bei der einen oder anderen Predigt ein gewisses Grinsen auch nicht verbeißen. Gut das ich immer soweit hinten sitz. Aber ich weiß schon, Gott sieht alles. Hoffentlich fällt mir das beim jüngsten Gericht nicht auf den Kopf.

Ich verstehe einfach nicht,
warum Jesus der Christus in Deinen Augen nicht dieses Wort
gesprochen haben soll

Ich will garnicht speziell nur auf ein Wort hinaus, sondern
die ganze Mixtur da klingt sehr, als ob sie von späteren
„Oberlehrern“ dem Volk aufgedrückt werden sollte.
:Es gibt eben ein Christentum der echten Demut, und es
erträgt

sehr wohl das Wort „biete ihm die andere auch dar“. Es lebt in
gewisser Weise sogar davon. Aber wenn Du es aus Prinzip nicht
verstehen kannst, musst Du wohl eben zuerst Dein „Prinzip“ ein
wenig in Frage stellen oder stellen lassen.

Ich kann das schon ertragen, wenn jemand für sich selber so
durch und durch friedfertig, demütig und aggressionsgehemmt
ist (obwohl diese Leute einen beträchtlichen Teil meiner
depressiv akzentuierten Patienten ausmachen), ich werde nur
rückisch, wenn jemand das von anderen Menschen fordert.

Selig sind die Demütigen und Friedfertigen und auch beneidenswert.

Gruß,
Branden

Gruss

Petra H.

Hallo Mike

„jetzt ist es nicht mehr nötig,
zurückzuschlagen, weil Gott ohnehin gleich alles zurechtrücken
wird“

Wie kommst du zu dieser These? Den Eindruck dass Gott ohnehin
gleich alles zurechtrückt hab ich nicht.

Ich auch nicht. Das ist ja auch Mikes These, wie Du unschwer erkennen kannst, wenn du die doppelt-gemoppelten Doppelpunkte da anschaust oder wenn du das Posting davor von dem guten Mike anschaust.

Selig sind die Demütigen und Friedfertigen und auch
beneidenswert.

Manchmal sxchon, Petra, aber -ich glaub- nicht immer.
Gruß,
Branden

Hallo auch!

Um das Volk so dumm wie möglich zu halten darf das Volk nicht
gebildet sein und muss alles glauben was die Kirche da so
erzählt und darf vor allem keine eigene Meinung haben. Das
stimmt bei den meisten röm.-kath. Christen nicht.

Früher mal, als die Kirche noch wirklich Macht hatte, war Bildung den Geistlichen und Patriziern vorbehalten. Das gemeine Volk konnte in der Regel weder lesen noch schreiben. Die allgemeine Schulpflicht wurde erst 17irgendwann von Maria Teresia eingeführt.
Aber auch die Gelehrten hatten es mit der Kirche nicht leicht, google mal nach Kopernikus, alles weitere findet sich von selbst.

Und um Macht über einen Menschen ausüben zu können, muss
dieser sich das gefallen lassen. Und so lange man Zweifel hat
und seine eigenen Anschauungen von der Religion und vom Leben
hat kann der beste Pfarrer einem nichts dreinreden.

Ich glaube die Furcht vor dem Fegefeuer war eine ganz gutes Druckmittel. Sogar die Reichen, die Zugang zu etwas Bildung hatten, die ihnen in , hah, welch Hohn, Klosterschulen zuteil wurde, haben mit ihren Ablasszahlungen die Errichtung einiger schöner Bauwerke finanziert.

Und ein
guter Pfarrer wird auch seine Schäfchen die Selbstentscheidung
für den Glauben einräumen ohne sie dabei zu manipulieren.

Pfaffen sind auch nur Menschen, und ein kleiner Landpfarrer hat mit dem Kurs der Kirche ungefähr soviel zu tun wie ein Hilfsarbeiter die Firmenpolitik bestimmt.

Grüße
Dusan

Gedankenstrich
Hallo WoDi

ich habe keinesfalls die Absicht, Verstecken zu spielen.

Ein kleines Beispiel aus der Kirchengeschichte: Franz von Assisi. Aber ich könnte Dutzende weitere aus dem Stand nennen, das ganze monastische Leben quillt über von einem Gedanken: Was ist Urchristentum? Und wo in der Kirche oder der Welt oder dem Glauben ist es zu finden? Wir haben immerhin Zusagen Christi - es gibt eine Kirche; wir haben immerhin die vielen tausende, welche sich freiwillig der Armut ausgeliefert haben - und das ist vielleicht das Verrückteste, was man im Leben tun kann, aber sie haben es im Namen Christi getan; wir haben immerhin die Botschaft bis heute vermittelt bekommen.

Und Du fragst allen Ernstes nach der Kirche hinter der Kirche? Nein, wenn die Kirche von den paar Goldfigürchen, den Bildern in der sixtinischen Kapelle oder meinetwegen von einem verborgenen Schmiergeldbatzen an einen korrupten Schmutzfink von Staatsbeamten hätte überleben sollen, wäre sie keinen Tag alt geworden. Es ist nur schade, dass auch einige hochrangige Kirchenvertreter am Besitz festhalten, sei es, weil sie ihn vor schlechterer Verwendung fernhalten wollen, oder weil eigentlich sie persönlich am Besitz festhalten wollen, sei es, weil sie ihn für Gutes verwenden wollen und keine selbsternannten Berufszerstörer sind.

Deine Fragen wegen einiger leider sich bereichernder Mächtiger mag somit ihre Berechtigung haben - beim Kehraus innerhalb von Institutionen oder Organisationen, die zur Kirche Christi gehören mögen; die Hypothese von der wirtschaftlichen Weltorganisation, die ihr Überleben mit unchristlichen Mitteln sicherzustellen braucht, ist aber völlig haltlos.

Gruss
Mike

Hallo Petra

Ps 90,4: „Denn tausend Jahre sind vor Dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache.“

Dies dürfte eine Stelle sein, die der Bergpredigt zugrunde liegt, neben weiteren Stellen. Ich erinnere auch an Gen 1 (Es werde Licht.- Es wurde Abend, und es wurde Morgen, der erste Tag.-), vgl. hierzu die ach so freundlich geführte „Evolutions-Kreationismus“-Debatte, welche namentlich hier auf dem Forum lächerlichste Blüten treibt - womit Deinem Risus wenigstens der Dampf nicht ausgehen dürfte -, und welche aufzeigt, dass bei Gott eben auch eine Naherwartung viele Jahre dauern kann; ob Du Gott morgen begegnest und ob Dir das Leben dann kurz oder ellenlang vorkommt, hängt aber von Gott und Deinem tiefsten Inneren ab und von niemandem sonst.

Selbstverständlich hat die Bergpredigt auch noch anderes zu bieten als diesen einen, kleinen Aspekt der langen Zeit, die uns im Leben plötzlich kurz vorkommen kann oder der kurzen Zeit, die uns im Leben plötzlich lang vorkommen kann.

Aber wenn man ihn berücksichtigt, sollte man doch wenigstens um ein paar Niveaus höher landen als Leute, die allen Ernstes glauben, Christus das Wort im Munde herumdrehen zu müssen, nur weil es ihrer augenblicklichen Dummheit gerade etwas lieber oder bequemer passt.

Mike

Hi,

lies mal hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Blutrache

Viele Grüße
WoDi

Hi,

ich habe keinesfalls die Absicht, Verstecken zu spielen.

Hatte ich das irgendwo geschrieben?

[Predigt gekürzt]

Deine Fragen wegen einiger leider sich bereichernder Mächtiger
mag somit ihre Berechtigung haben - beim Kehraus innerhalb von
Institutionen oder Organisationen, die zur Kirche Christi
gehören mögen; die Hypothese von der wirtschaftlichen
Weltorganisation, die ihr Überleben mit unchristlichen Mitteln
sicherzustellen braucht, ist aber völlig haltlos.

Ah ja.
2000 Jahre lang war die Kirche also eine durchaus liebevolle Institution, moralisch einwandfrei, völlig unpolitisch, stets barmherzig auch ihren Kritikern wie etwa Hus oder Galilei gegenüber und alle bekannten Reichtümer sind freiwillige Spenden der die Kirche liebenden Bevölkerung über Jahrhunderte.
So etwa meintest du es, oder?
Ok, ich weiß ja, dass die Schweiz ein wenig fernab liegt, aber einige Fakten sollten mittlerweile auch bis dorthin vorgedrungen sein, oder irre ich mich?

Viele Grüße
WoDi

Hallo Petra

Ich möchte Dir deine fragen so gut erklären wie ich kann. Zur 1.ten Frage ist damit im übertriebenem Sinne gemeint. Du sollst nicht Böses mit Bösem vergelten. Wenn dich jemand verletzt, sei es körperlich oder emotionell sollst du dich nicht an ihm rächen, und es ihm nicht gleich tun. Das erfordert zwar Stärke, aber man behält ein gutes Gewissen.
Zur 2.ten Frage sind alle Christen gemeint die Jesus nachfolgen. Dieser Satz stammt von ihm und steht in Johannes 15:13. Im Vers vorher sagt er Dies ist mein Gebot daß ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe. Jesus hat sein menschliches Leben buchstäblich geopfert. Er wollte damit sagen, daß seine echten Nachfolger niemals Menschen töten. In erweitertem Sinne heißt es Christen aus Verschiedenen Ländern sollten sich nicht in Kriegen gegenseitig töten. Doch dies geschah im Weltkrieg. Jetzt erhebt sich die Frage, gibt es noch eine Organisation von Christen die den Krieg nicht mehr lernen, das heißt sich nicht in die Bundeswehr einziehen lassen??? Liebe Petra es gibt sie. Ich bin eine davon. Wenn du noch mehr Fragen zu Bibelstellen hast, kannst du mich auch bei den Experten in Bibelstellen finden. Vielleicht habe ich dir helfen können. Tschau Sonja!!

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