Hallo Helmut!
Du formulierst ja deine Aussagen mit einer überwältigenden Überzeugung; aber ich will mich mal drauf einlassen.
Wenn ich Dich recht verstehe, so denkst Du wahrscheinlich:
Alles ist in Gott. Also ist auch der Berg und der Mensch in
Gott.
Ja, ich sehe das auch so, denn Gott ist in seinem Willen, dem
Heiligen Geist, unendlich und sowohl der Berg als auch der
Mensch sind innerhalb dieser Unendlichkeit angesiedelt.
Trotzdem unterscheiden sich natürlich Berg und Mensch
unendlich voneinander, wenn wir die innewohnende
Intelligenzfähigkeit betrachten.
Ja, so ungefähr, ich würde es aber eher Wachheitszustand nennen; Intelligenz klingt schon wieder so nach Konstrukten; was dem Menschen möglich ist, ist, sich seiner Vollkommenheit bewußt zu werden, was aber nur geht, wenn man den Schritt über die Logik hinaustut und das Bedürfnis nach Kontrolle ablegt. Glaub ich.
Von den Metallen, die ganz
unten stehen über das Mineralreich, über das Pflanzen- und
Tierreich kommen wir zur höchsten Stufe, dem gottähnlichen
Menschen, dessen Intelligenzfähigkeit ins Unendliche geht.
Die Fähigkeit, abstrakt zu denken, kann ihm aber auch zum Verhängnis werden.
Nun noch eine Bemerkung zu Deiner Aussage, nach der Du Dir
angewöhnt hast es als völlig unverbindlich zu betrachten wie
man Gott formuliert.
Ich frage, ist in unserem Glaubensleben nicht das Gottesbild
entscheidend, da wir doch Gott lieben sollen, mehr als alles
andere auf der Welt. (Über alles)? Aber können wir die
formlose Unendlichkeit lieben?
Glücklicherweise bin ich schon einige Male ent-täuscht worden, was bestimmte Erwartungshaltungen angeht; daß ich mich scheue, gewisse Dinge auszudrücken, liegt einfach an der Unmöglichkeit, das zu tun und an meiner Abneigung, darüber zu polemisieren, weil das unnötig ist.
Ich frage, ist es nicht lieblos, sich ein Bild von etwas zu machen, das wir nicht erfassen; mir geht es nicht um abstruse Seelenhypertrophie; die furchtlosesten Menschen, die mir begegnet sind, waren die liebevollsten und teilweise in einem Stadium, in dem man nicht liebt, sondern in der Liebe ist; und ist es nicht der größte Dienst, den man „Gott“ erweisen kann, wenn man „ihn“ nicht mehr personifiziert von „sich“ getrennt betrachtet, sondern ihm den Respekt entgegenbrint, ihn in allen Dingen zu sehen?
Gruß zurück,
Laura
Ich glaube nicht und wir müssen
auch nicht, da Gott in seinem Zentrum eine Person ist und uns
dies auch in mehreren Bibelstellen gesagt hat. Hier Beispiele:
1Mo 1,27 Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde
Gottes schuf er ihn; und schuf sie einen Mann und ein Weib.
2Mo 33,11 Der HERR aber redete mit Mose von Angesicht zu
Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freunde redet. Und wenn er
wiederkehrte zum Lager, so wich sein Diener Josua, der Sohn
Nuns, der Jüngling, nicht aus der Hütte.
2.Mose 33/21: Weiter sagte der HERR: Siehe, [hier] ist ein
Platz bei mir, da sollst du dich auf den Felsen stellen. 33/22
Und es wird geschehen, wenn meine Herrlichkeit vorüberzieht,
dann werde ich dich in die Felsenhöhle stellen und meine Hand
schützend über dich halten, bis ich vorübergegangen bin. 33/23
Dann werde ich meine Hand weg-nehmen, und du wirst mich von
hinten sehen; aber mein Angesicht darf nicht gesehen werden.
Viele Menschen haben nun Probleme, die Person Gottes und die
Unendlichkeit Gottes unter einen Hut zu bringen. Ich sehe das
so: Die Person Gottes, nach der er uns als seine Kinder
gemacht hat, ist das Zentrum Gottes. Aus diesem Zentrum geht
die Kraft seines Willens, der Heilige Geist, hervor, der die
Unendlichkeit ausspannt und mit dem er alles bewirkt.
Gruß Helmut