Hallo,
Solche Sätze haben die Eigenschaft, daß daraus, daß sie wahr
sind, folgt, daß sie falsch sind, und daraus, daß sie falsch
sind, folgt, daß sie wahr sind usw. …
Anders formuliert: Sie sind genau dann wahr, wenn sie falsch
sind - und umgekehrt.
Ihre eigentümliche Struktur haben sie alle daher, daß sie
eine Selbstbezüglichkeit enthalten. Und umgekehrt: Nur
selbstbezügliche Aussagen können solche Paradoxien erzeugen.
Nämlich genau dann, wenn sie sich selbst negieren.
Das sehe ich ein bißchen anders …
Bei: „Dieser Satz ist falsch“ bezieht sich die Aussage auf den Satz, der die Aussage formuliert selbst, OK - es gibt keinen weiteren Inhalt.
Aber bei:
„Ein Kreter sagt: Alle Kreter lügen“ oder ein weiterer Klassiker, „jemand sagt, der Frisör aus dem Dorf X scheidet allen Dorfbewohnern die Haare dies sie sich nicht selber schneiden. Scheidet er sich selbst die Haare?“
gibt es eine Aussage die sich auf einen weltlichen Inhalt bezieht.
Meine Lösung würde hier bei der Zeit ansetzten.
(Wobei ich die Gegenwart praktischerweise zusammen mit der Vergangenheit betrachte)
Bis zu dem Zeitpunkt der Aussage kann der Wahrheitsgehalt eindeutig festgestellt werden. Entweder es ist etwas passiert oder nicht.
Für den zukünftigen Zeitraum aber stellt die Aussage lediglich eine Prognose (manchmal auch einen Imperativ) dar.
Dieser Wahrheitsgehalt kann also gar nicht entschieden werden.
Wenn nun ein Teil der Aussage falsch wäre, würde ich die Gesamt-Aussage falsch nennen (logisches UND).
Die vergangene Teil-Aussage wird nun aber jedesmal durch die gegenwärtige „paradoxe Gesamtaussage“ falsch.
Denn jetzt ist ist ein Faktum geschaffen das überprüft werden kann. Hatten bisher alle Kreter (immer) gelogen, dann ist diese Aussage ja wahr! Und nun gibt es in der Menge der überprüfbaren Aussagen der Vergangenheit eine Aussage die wahr ist.
Womit die Vergangenheits-Teil-Aussage falsch ist.
Hatten aber einige Kreter in der Vergagenheit eh die Wahrheit gesagt ist die Vergangenheits-Teil-Aussage sowieso falsch.
Womit m.M. nach jede „paradoxe Aussage“ auch als falsch betrachtet werden kann.
Grüße
K.