… eine nasse Unterhose an meinem Sohn vorfinde, dann schwöre ich, gibt’s hier Tote!
Hallo liebe Experten,
ja, wie gesagt brauche ich Hilfe bei der Sauberkeitserziehung. Im Grunde geht es mir nicht so sehr darum, dass ich nicht weiß, wie ich mich zu verhalten hätte. Das weiß ich wohl. Allein, es fruchtet nicht. Seit über einem Jahr wasche ich täglich (das ist nicht untertrieben) schmutzige und nasse Höschen. Wirklich jeden Tag. Es gibt nicht einen Tag, an dem nicht mindestens ein Mal was in die Hose geht, in aller Regel passiert es 2-3 oder auch 4 oder 5 Mal.
Wenn ich den Kleinen, er ist übrigens 4 geworden im Mai, aus dem Kindergarten abhole, finde ich meist zwei Mal Wechselwäsche zum Waschen in einer Tüte. Und das, was er dann an hat, bleibt nur trocken, wenn wir direkt nach Hause fahren. Sobald noch ein Einkauf (nicht ewig) oder Spielplatz oder sonstwas dazwischen liegt, ist das Höschen nass oder schmutzig.
Eigentlich hatte ich vor ein paar Wochen erst - um Ruhe reinzukriegen - mit ihm abgemacht, dass er Sicherheits-Höschenwindeln anbekommt, und zwar permanent. So kann er auf’s Klo, wenn er muss, aber wenn was ins Höschen geht, dann ist da ja zur Sicherheit die Windel.
Der Kindergarten hat das aber nicht gewollt, bzw. beim Elterngespräch hat seine zuständige Erzieherin erzählt, dass sie das Klo-Gehen mit einer kleinen Gruppe von gleichaltrigen Jungs (etwas jünger) sowieso üben wollte, und sie glaubt nicht, dass die Höschenwindeln gut sind.
Tatsächlich hat der Kleine auch einfach wieder in die Windel gepiescht, insofern war das vielleicht wirklich keine gute Idee.
Aber es funktioniert nicht im Kindergarten. Die zuständige Erzieherin ist nur halbtags da, mein Sohn aber ganztags. Und die anderen denken vielleicht nicht daran? Ich weiß es nicht.
Und heute hat’s mir endgültig gereicht. Ich hab ihn um halb drei aus dem Kindergarten geholt, und er war trocken und sauber. Ganz schnell sind wir noch auf’s Klo gegangen, weil er dringend musste. Aber natürlich war ich stolz auf ihn und hab ihn gelobt. Dann musste ich noch mit ihm in die Stadt, eine Hose kaufen. Und anderthalb Stunden nach dem Klo-Gang war die Hose nass.
Was mich besonders genervt hat, war, dass ich festgestellt hatte, dass er (wahrscheinlich) mal musste (er hat regelmäßig gepupst), so dass ich mit ihm auf’s Klo wollte. Er hat sich geweigert, und weil ich einfach keine Lust hatte auf eine weitere schmutzige, stinkige Hose mitten in der Stadt, hab ich mit ihm einen Kompromiss geschlossen. Er geht ohne Theater auf’s Klo, dafür darf er sich dann zuerst ein klitzekleines Spielzeug (für 50 Cent oder so) aussuchen bevor es an das Hosen-Anprobieren geht.
Und auf dem Klo sah ich dann, dass das Höschen schon nass war. Er hat dann noch prima ins Klo gemacht. Aber als ich mich währenddessen fragte, ob ich eigentlich den Kompromiss nun einhalten muss, weil ich zwar den Klo-Gang, nicht aber das nasse Höschen belohnen wollte, da dachte ich, dass es eigentlich eh wurscht ist. Es wird sowieso keinen Effekt auf sein Klo-Verhalten haben.
Könnte mir also irgend jemand einen schlauen Ratschlag geben? Muss ich das mal bei einem Arzt erwähnen? Wir hatten letztens U8, da hab ich das mal angedeutet (da war gerade der Kindergarten euphorisch dabei, deshalb war ich guter Dinge). Aber die Ärztin sagte, er wäre 4, das müsse er können. Und ich solle bloß keine Aufmerksamkeit darauf verwenden. Außerdem solle ich wenn dann eher belohnen, und außerdem ihn mithelfen lassen, beim Sauerei-Aufwischen.
Ich verstehe das alles. Immerhin bin ich ja selbst Erzieherin. Aber ich gebe zu, dass ich inzwischen so dermaßen genervt davon bin und so wütend, dass ich kaum noch vernünftig reagieren kann. Was ist denn bloß los mit diesem Kind, dass es sich seit einem Jahr in die Hose macht? Und ist es wirklich sinnvoll, dem Kindergarten da freie Hand zu lassen, wenn ihn offensichtlich keiner auf’s Klo schickt, sobald seine Erzieherin heim geht?
Das sind doch permanent negative Erlebnisse für das Kind. (Wobei ich nicht das Gefühl habe, dass es ihn auch nur im Mindesten kümmert…)
Vielen Dank für’s lesen, und für jeden, wirklich jeden hilfreichen Ratschlag.
Ganz entnervte Grüße,
larymin