Falsche Perspektive?
Moin,
eines verstehe ich nicht so ganz, wir leben in einer Zeit, wo schon bei den Kindern eine Art Wettbewerb stattfindet.
Es gehört zur normalen Entwicklung, dass Kinder sich gegenseitig messen. Das war schon immer so, völlig normal unter Kindern.
Ein Kind was im Kindergarten mit vier Jahren noch in die Hose macht, steht vor den anderen Kindern ganz schlecht da.
Nun, es sind gerade mal 36 Lebensmonate ("…er ist übrigens 4 geworden im Mai"), die dieser kleine Knirps auf der Welt ist. Und das Kind steht nicht vor den anderen Kindern schlecht da, das Problem haben eindeutig die Erwachsenen a) untereinander und b) mit sich selbst. Du schürst übrigens nur unnötig die Panik von Larymin:
http://www.kontinenzschulung.de/einnaessen.html
Nun evtl. müsste man sich da prof. Hilfe (Psychologen) suchen, wenn sich nicht bald etwas bessert.
Eine Horrorvorstellung für mich, angesichts der Situation zu diesem Zeitpunkt bereits daran zu denken.
Wenn man als gelernte Erzieherin da nicht weiter kommt wird es schwierig.
Genau hier liegt m.E. das innere Konfliktpotential begraben. Zum einen (s. a) in den Diskussionen/Auseinandersetzungen als gelernte Fachfrau mit KollegInnen zu theoretischen Erziehungsmethoden, -konzepten. Zum anderen (s. b) im fehlenden Verständnis, dass man auch nur „Mutter“ ist. Am besten erkennt man dies in einem der Beiträge von Larymin:
Einerseits
Wir haben keine Probleme mit dem Essen, mit Fernsehen, Schlafen, Anziehen, Baden (Haare waschen schon, aber das mach ich einfach und fertig), und auch nicht mit jedwedem anderen Thema. Ehrlich, ich bin wirklich außerordentlich glücklich darüber, dass ich einen so lieben und tollen Sohn habe, der mir irgendwie nie ernsthaft Probleme macht.
und direkt im Anschluss andererseits
Gerade deswegen bin ich ja so verzweifelt mit dem Sauberwerden. Es kann doch nicht sein , dass mein ganz normaler, lieber Sohn, mit dem ich noch immer zurecht gekommen bin, da so ein Theater macht. Und es kann doch nicht sein , dass keine meiner Erziehungsmethoden funktioniert. Und es kann doch nicht sein, dass…
Er hat wenig Spielraum zuhause, der Kleine. Mit 36 Monaten hat man nicht nur „zu funktionieren“ *!
Ein wenig Konsequenz beim eingeschlagenen oder einzuschlagenden Weg, weniger Rücksichtnahme gegenüber KiGa und Personal, mehr Vertrauen in den Kleinen (und in die eigene Überzeugung zum Konzept), vor allem aber eine ausreichende Portion an Geduld und Gelassenheit für Larymin, dann wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit Erfolg einstellen.
Franz
* Persönliche Anmerkung noch: 8-9 Std. in KiTa/KiGa sind sehr lang. Und dann noch anschließend die „Schereien mit Muttern“ ==> Da kann ich ihn schon verstehen und Mutters Ansage: Wobei ich nicht das Gefühl habe, dass es ihn auch nur im Mindesten kümmert…