Hallo,
Erinnerst Du dich an deine Frage? Sie steht noch im Titel.
Das war die, die Du gestellt hast. Offensichtlich aber nicht die, die du gemeint hast. Auf die Frage, die du wohl wirklich stellen wolltest, hast du ja bereits eine vorgefertigte und feste Antwort. Darum gehe ich da nicht drauf ein, zudem passt das nicht in dieses Brett. Doch eine Aussage von dir muss ich „aus rein naturwiss. Sicht“ nochmal aufgreifen:
Ich glaube, es kommt
darauf an, wie man die Abläufe und
Zusammenhänge sieht: aus Sicht der Vorschriften, oder aus
Sicht der Natur.
Im Rahmen der Naturwissenschaften hast du diese Alternativen überhaupt nicht. Es gibt keine „Sicht der Natur“. D.h., wie wissen nicht, ob die Natur etwas „sieht“ und wenn ja, wie.
Wenn jemand etwas „aus Sicht der Vorschriften, oder aus Sicht
der Natur“ sieht, heißt das nicht, dass die Vorschriften oder
die Natur etwas sehen, sondern dass sich der Betreffende an
der Vorschriften oder an der Natur orientiert.
Wir wissen auch nicht, wie die Natur wirklich ist und wir können das prinzipiell auch nicht herausfinden. Es mögen Ansätze der Natur-Philosophie sein, das „eigentliche Wesen“ von Natur verstehen oder auch nur beschreiben zu wollen. Naturwissenschaften aber haben ganz andere Ziele!
Naturwissenschaften stellen MODELLE auf, anhand derer sich Beobachtungen korrekt vorhersagen lassen. Modelle müssen dabei möglichst einfach sein, möglichst wenige unprüfbare Annahmen machen und sie müssen möglichst viele Beobachtungen möglichst exakt beschreiben/vorhersagen. Mehr ist da nicht.
Ich weiß nicht, was das mit der Erklärung der Spannung oder
Gegen-Spannung zu tun hat.
Das Konzept von Kraft, actio und reactio ist Teil eines mechanischen Modells. Spannung ist eine Beschreibung der selben Modell-Größen, nur aus einer etwas anderen Perspektive (etwa so wie man die statistischen Impulse von Gasteilchen betrachten kann oder von einer Temperatur eines Gases spricht).
Das liegt ursächlich daran, dass die
Naturwissenschaftler die Natur nicht als lückenlos
zusammenhängende Einheit, also nicht als ein „Kontinuum“
sehen und erforschen, sondern nur die Dinge und Naturabläufe,
die sich beliebig oft im Experiment wiederholen lassen und
stets die gleichen Ergebnisse liefern.
Ohne wiederholbare Experimente keine Naturwissenschaft. Die Naturwissenschaft beruht darauf, dass Vorhersahen ihrer Modelle experimentell prüfbar und belastbar sind. Unbedingt!
Das aber lässt sich nur
mit der „toten (geistlosen) Materie“ machen.
Wilde Annahme.
Keine ‚wilde Annahme‘, denn das Verhalten der „toten
(geistlosen) Materie“ lässt sich mit wiederholbaren
Experimenten beweisen, das Verhalten der "belebten
(geistvollen) Materie" nicht.
Wir wissen nicht, was „Geist“ ist.
Geist ist anwesend aber nicht existent.
Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage.
(Hamlet: 3.Aufzug – 1.Szene)
Somit kann Geist ein Teil der durch naturwissenschaftliche Modelle voll beschreibbaren Welt sein und sich durch keine außergewöhlichen Eigenschaften hervortun als vielleicht die Tatsache, dass die zur Beschreibung „geistiger Leistungen“ nötigen Modelle uns (heute noch) zu kompliziert sind und wir (heute noch) keinen Experimentellen Zugang zu solchen Fragestellungen haben.
Dieses stupide
Verhalten der Natur wird dann in die Lehrpläne aufgenommen, in
Schulen und Universitäten gelehrt,
Du hast also eine Naturwissenschaft studiert?
Nein, nur die Natur.
beeinflusst dann natürlich
die Menschen – vor allem die Jugend – und führt zu einer stark
materiealistischen Gesellschaft, deren soziales Gleichgewicht
kippt.
Das ist allenfalls eine Korellation, kein Kausalzusammenhang. Es gibt nachweislich weit größere Einflüsse auf die Jugend als die naturwissenschaftliche Methode.
Sicher, aber Bildung ist die fundamentalste.
Das heißt nicht, dass die moderne Naturwissenschaft
falsch ist, sie ist nur „unvollständig“,
da sie ja nur die halbe Natur erforscht.
Das ist absolut falsch. Natülich ist die GESAMTE Natur das Gebiet der Naturwissenschaft. Die naturwissenschaftliche Methode baut aber ihr Haus immer nur auf belastbaren Steinen weiter auf, Stück für Stück. Es gibt vieles, was wir heute noch nicht verstehen, und die wenigen geeigneten Hypothesen über Modelle, welche diese Beobachtungen erklären könnten, sind heute noch nicht prüfbar. Es sind wenige Hypothesen, weil sie die o.g. Kriterien von Einfacheit, Prüfbarkeit, Exaktheit, und Vollständigkeit erfüllen müssen. Ein weitere Stockwerk wird erst gebaut, wenn sicher ist, das das zurzeit oberste Stockwerk wirklich, wirklich stabil ist.
Es geht mir nicht um die Stockwerte, sondern ums Fundament,
um die Fehler in den GRUNDLAGEN, also in den "Anfangsbe-
dingungen“. Die müssten überprüft, aufgeklärt und korrigiert
werden, denn ist die Prämisse falsch, ist auch das Ergebnis
falsch.
Unter
www.religion-und-wissenschaft.de/index.php?verz=1256…
habe ich ein Beispiel skizziert und erklärt, das jeder überprüfen kann.
Mpf. Überprüfen? Mach doch mal ein Vorschlag für ein Experiment! Welche Vorhersagen macht dein Modell? Wie genau ist der Gültigkeitsbereich deines Modells?
Ich weiß nicht, was das mit der Erklärung der Spannung oder
Gegen-Spannung zu tun hat.
Du philosophierst rum. Das ist nicht Naturwissenschaft. Es ist auch dann nicht, wenn du Wörter wie „Kraft“ und „Wirkung“ verwendest.
Newtons ‚lex tertia’ ist Naturwissenschaft, wird aber nicht
korrekt verwendet. Die Physiker sehen immer nur EIN Kraft-
Paar‚ entweder das „NACH INNEN“ Wirkende, oder das „NACH
AUßEN“ Wirkende. Die ‚Überlagerung’ der beiden auf EINER
Wirkungslinie sehen sie nicht.
Wörter machen keine Wissenschaft.
Doch, wenn sie zur Erklärung verwendet werden.
Die Methode macht Wissenschaft.
Richtig,
Und dein Beispiel orientiert sich nirgends auch nur eine Spur an naturwissenschaftlicher Methodik. Was du machst, ist, eine Meinung über Dinge und Zusammenhänge zu einer Art Religion zu erheben. Das passt wirklich besser ins Reli-Brett.
Ich weiß nicht, was ein gespanntes Gummiband mit Religion zu
tun hat und bitte um Erklärung.
Fritz