Hallo Alex,
im Buddhismus gibt es meines Wissens keine Götter.
das ist so nicht richtig. Es wird allerdings die Existenz eines Schöpfergottes bestritten. Eine Diskussion dieses Themas hatten wir hier vor drei ca. 3 Wochen: /t/ist-buddhismus-eine-atheistische-weltanschauung/4…
Wenn das
stimmt, wer hat dann die Welt bzw. das Universum erschaffen
laut buddhistischer Ansicht?
Na wer wohl, der Dalai Lama natürlich … (SCNR) Diese Fage ist schlicht unsinnig. Sie setzt voraus, das igend wer die Welt erschaffen hat. Da Buddhisten, wie schon gesagt, nicht an einen Schöpfergott glauben, hat natürlich
laut buddhistischer Ansicht
niemand die Welt erschaffen. Die Welt existiert aufgrund wechselseitig aufeinander wirkender unpersönlicher Ursachen und Bedingungen. Es gibt nach buddhistischer Aufassung keine ‚erste Ursache‘, keinen ‚nichtbewegten Beweger‘ - und keine der Ursachen und Bedingungen (hetu-pratyaya) ist unveränderlich und unvergänglich - weil sie selbst alle bedingt und verursacht sind. Somit entsteht und vergeht alles Sein in Abhängigkeit von sich wandelnden, entstehenden und vergehenden Bedingungen und wirkt dabei selbst verursachend und bedingend. Dieses Prinzip nennt man pratityasamutpada (Pali: paticcasammupada), ‚wechselseitig bedingtes Entstehen‘, gelegentlich auch mit ‚Konditionalnexus‘ übersetzt.
Freundliche Grüße,
Ralf