Wer hat Lust eine Partei mit mir zu gründen?

Hallo Mirjam,
danke, Du machst mir Hoffnung.
Ein Argument der Kommunisten in der DDR war ja die Machtergreifung Hitlers mit demokratischen Mitteln. BILD wurde da immer als Bedrohung dargestellt, das wirkt nach. Wenn ich gelegentlich ein Exemplar sehe, kommen mir solche Bedenken. Dann wird u.U. BILD auch in Nachrichten zitiert (was ich nun gar nicht verstehen kann) was Befürchtungen noch verstärkt.
Daß es in der Schweiz auch so ein Blatt gibt und das keine/kaum negative Auswirkungen hat beruhigt mich.
Unter dem Aspekt bin ich der Meinung, daß kein Gestz ohne Zustimmung des Volkes verabschiedet werden sollte. :wink: (übertreibe ich?)

cu Rainer

Hallo Wolfgang,

Zurück zur Gemeinde: In jeder Gemeinde gibt es die Möglichkeit
der direkten Einflußnahme, indem der Bürger zu seinem
gewählten Vertreter geht und mit ihm redet. Es gibt stets die
Möglichkeit, in den öffentlichen Sitzungen Fragen zu stellen.

hmmm … was nützt’s?
Beispiel.
In einer gemeinde soll ein neues ‚Kulturhaus‘ gebaut werden, statt das vorhandene Hallenbad zu sanieren. (Kosten in etwa identisch bei rund 250 000 Euro)
Der Ortsansässige Schwimmverein macht sich stark und organisiert eine Unterschriftenaktion durch freiwillige Helfer. (Mitglieder)
In der 7000-Seelen-Gemeinde werden 4000 positive Unterschriften gesammelt.
… Dann wird das Hallenbad geschlossen und das Kulturhaus gebaut.

Hattest Du ‚direkte Einflußnahme‘ geschrieben? :wink:
Wenn’s lustig wäre, könnte man öfter darüber lachen!

Der Wille der Wähler zählt nur bei der Wahl … und da nur so weit, wie es Stimmen bringt. Gelogen wird da schon gern mal und zwischen den Wahlen gibt es keine Einflußnahme!

cu Rainer

Übrigens wären meine Söhne gern in einem Schwimmverein, leider haben wir hier keinen mehr. … :wink:

Hallo Rainer!

Hattest Du ‚direkte Einflußnahme‘ geschrieben? :wink:
Wenn’s lustig wäre, könnte man öfter darüber lachen!

Lasse Dich in die Gemeindevertretung wählen! Dann liegt es an Dir und Deiner Überzeugungskraft, was geschieht. Die Personaldecke aller politischen Parteien ist nur hauchdünn. Deshalb ist die Aussicht günstig, als Einzelbewerber in einer überschaubaren Gemeinde zu Sitz und Stimme zu kommen.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Lasse Dich in die Gemeindevertretung wählen! Dann liegt es an
Dir und Deiner Überzeugungskraft, was geschieht. Die
Personaldecke aller politischen Parteien ist nur hauchdünn.
Deshalb ist die Aussicht günstig, als Einzelbewerber in einer
überschaubaren Gemeinde zu Sitz und Stimme zu kommen.

zu einer unbedeutenden. Daran, daß zwischen den Wahlen gegen die Interessen der Wähler entschieden wird, ändert das nichts. Zudem wäre ich dann auch noch mit verantwortlich, weil beteiligt. … Ob ich das will? Mich für Entscheidungen rechtfertigen die ich bekämpft habe?

Aber Du hast den Gedanken schon öfter geäußert und ich denke noch immer darüber nach, ob ich das wirklich mache. … Als ‚zugereister‘ habe ich da aber sicher wenig Chancen, außer ich kann mir große Werbung leisten. … :wink: Ich bin mit denken noch nicht fertig. Zu wenig Zeit. ;->>> Nein, ich bin kein Rentner, das hat noch fast 15 Jahre Zeit. Ich bin Admin und das bedeutet recht ‚variable‘ Arbeitszeiten. … Allerdings muß ich als Angestellter ja keine Schichten arbeiten …

… OK, Du kennst Dich aus. Zu wem muß ich, wenn ich für den nächsten Gemeinderat kandidieren möchte? … Darf ich auch Mitglied einer Partei sein und ohne die Partei kandidieren? (wenn da dauern wer Mist baut und ich ständig auf Besserung hoffe, möchte ich doch nicht gleich ‚austreten‘ um ohne die Partei zu kandidieren. Parteiinternen Intriegen möchte ich mich dann dóch nicht aussetezen. :wink: Ob’s die hier gibt, weiß ich nicht, möchte ich auch nicht wissen.

So, Du hast mich so weit. Ich möchte bei der nächsten Wahl im den Gemeinderat. Ich wohne zwar erst seit 8 Jahren hier, aber ich habe keine Feinde. :wink: Die Leute mögen mich, oder wissen nichts von mir.
Gib mal Tipps! Wie funktioniert das?
Lt. meiner ViKa habe ich ja fast 40 Jahre in der DDR verbracht, damit ist mir zwar die Theorie der Demokratie vertraut, aber über die Praxis weiß ich praktisch nichts.
Hilfst Du mir?

cu Rainer

Von wegen Fehler!

Wähler. Also nimmst Du nur das Konterfei des uniformierten
Kandidaten mit dem Slogan „Besser“.

Hallo Wolfgang,

das gefällt mir im Ansatz gut, muß aber noch marktfähig gemacht werden. In Anlehnung an die völlig in die Hose gegangene FDP-Kampagne vom „Besserverdiener“, werde ich eine Partei der „Besserwähler“ gründen.

Der gemeine Bürger kann sich damit selbst aufwerten. Warum muß denn der Politiker was besseres sein? Der Wähler soll besser sein! Das erreicht er fast mühelos, durch die Wahl der BPD oder kurz „Die Besseren“. Im Gegensatz zu allen anderen Parteien kostet es € 1.000,–, wer die BDP wählen will. Das alleine reicht noch nicht. Vor der Wahl bekommt man einen Test mit 30 politischen Fragen zum Ankreuzen (Wie heißt unser Bundeskanzler: Schröder/Kohl/Genscher, Wo ist der Sitz des Bundesverfassunggerichts: Hamburg/Karlsruhe/Remscheid, etc.). Wer mind. 80 % der Fragen richtig beantwortet, darf überhaupt BPD wählen. Dafür bekommt er aber auch eine BDP-Anstecknadel, mit der man dezent darauf hinweisen kann, daß man etwas Besseres ist. Zudem gibt es pro BPD-Wahl eine Meilengutschrift bei Miles&More, die sich gewaschen hat. Mit der BDP-Visa-Karte kann man bargeldlos zahlen, hat einen Golf-Schnupperkurs frei und bekommt einen Arbeitslosen für 90 Minuten Gartenarbeiten pro Monat gestellt.

Die BPD-Wahl kann man auch als Anlageform wählen. Nach der erfolgreichen Wahl erhalten die BDP-Wähler (und nur diese) eine Dividende aus den Entschädigungszahlungen für die Wahlwerbung.

PS: Die Rechnung für diese Gründungsberatung geht Dir mit
separater Post zu.

Pfennigfuchser! Mach lieber mit bei der BPD und werde richtig reich!

Gruß,
Klaus

Hi!

Hast du schon ein Parteiprogramm - und vor allem Geldgeber?

Grüße
Heinrich

… man möchte schließlich abhängig sein *LOL

Ironie versüßt das Leben…

Ich war (und bin) der festen Auffassung, dass „Partei“ ein Synonym für „Ämterschacherei“, „Rangordnungshackerei“ und „verstecktes Handaufhalten“ ist. Beispiele gibt es hekatombenweise.

Grüße
Heinrich

Hallo Klaus,

Wir trafen usn zu einem schönen Weizen und wollten ein
Manifest für Deutschland schreiben. Es gab einen schönen
jungfräulichen Block und einen spitzen Bleistift. Der erste
Diskussionspunkt war der Kündigungsschutz. Einer wollte ihn so
lassen, wie er ist, weil er bei einer Lockerung eine höhere
Arbeitslosigkeit befürchtete. Unternehmen würden die neuen
Freiheiten ausnutzen und schneller entlassen. Andere wollten
ihn unbedingt lockern, damit es mehr Beschäftigung gibt und
einer sogar ganz abschaffen, um diesbezügliche
Einstellungshindernisse gänzlich zu beseitigen. Wie würdest du
diesen ersten Punkt beurteilen?

Ich denke Unternehmen müssen Geld verdienen können. Ein zu strenger Kündigungsschutz ist eine Hemmschwelle für Neueinstellungen. Es ist meiner Meinung nach noch immer besser für 3, 6, oder 12 Monate Beschäftigung zu haben, als daß durch die Arbeitslosigkeit die Staatskasse belastet wird. Unternehmen wollen und müssen Geld verdienen, somit ist die Beschäftgung von Mitarbeitern in das unternehmerische Risiko miteinzukalkulieren. Werden hier Schwellen abgebaut, ist meiner Meinung nach auch mehr Beschäftigung möglich.

Gruß
Rudi

Hallo Mirjam!

…laut Deinem Posting bist Du ein Verfechter der
Aristokratie:

Mit der Ablehnung direkter Demokratie werde ich gewiß nicht
zum Verfechter absolutistischer Systeme.

Doch. Was sonst?
Was gibt es, was speziell ich persönlich nicht besser machen könnte, als die Dorfschullehrer im Parlament?
Ausserdem stellst du dich selbst damit in die Ecke, dass du nicht fähig bist, für dich selbst zu entscheiden.

Gruß
Frank

Hallo Rainer,

hier ein paar Ideen:

  1. Deutschland muß Innovationsführer weltweit werden. --> Nach Kondratieff ist Wirtschaftswachtum dauerhaft nur durch neue Innovationen möglich. Der letzte war die Entwicklung im EDV-Bereich. Es hilft dauerhaft nicht die sozialen Leistungen zu kürzen, um den Staat aufrechtzuerhalten. Hier wird an den Symptomen gearbeitet.

  2. Lockerung des Kündigungsschutzes. --> Unternehmen müssen Geld verdienen können. Wenn Unternehmer Angst davor haben müssen, daß eine eingestellte Person nur sehr schwer wieder zu kündigen ist, dann lassen sie es. Müssen andere halt mehr dafür arbeiten. Auch ist es besser wenn die Staatskasse entlastet wird dadurch, daß „Arbeitslose“ 3 oder 6 Monate arbeiten. Die Vermutung, daß mit einer Lockerung des Kündigungsschutzes schlagartig Massen entlassen werden ist eine Milchmädchenrechnung.

  3. Ausbau des Bildungssystemes. --> Soziale Kompetenzen müssen zu Pflichtfächern in allen Schulen werden. Dadurch verringert sich meiner Meinung nach die Kriminalitätsrate. Desweiteren wird das Leben für alle beteiligten im Staat angenehmer. Schulz von Thun sollte Pflichtlektüre sein.

  4. Europapolitik. --> Integration statt Abschottung. Ich glaube daß das Märchen von den Polen die im Zugen der EU-Osterweiterung zu uns kommen um Sozialhilfe zu beziehen Schwachsinn ist. Hier müssen wir uns öffen, und helfen diese „schwachen“ Länder mit aufzubauen. Dadurch entstehen völlig neue Wirtschaftsräume die durch die deutsche Industrie und den Handel genutzt werden können. Deutschland hat seine Kernkompetenzen in den Hochautomatisierten Bereichen. Durch sinnvolle Zusammenarbeit ist es möglich, Teile der Produktion zu verlagern und dennoch in Deutschland Arbeitsplätze zu schaffen.

Dies sind so auf die schnelle mal ein paar Ideen von mir.

Gruß
Rudi

Hallo Rainer,

hier ein paar Ideen:

  1. Deutschland muß Innovationsführer weltweit werden. -->
    Nach Kondratieff ist Wirtschaftswachtum dauerhaft nur durch
    neue Innovationen möglich. Der letzte war die Entwicklung im
    EDV-Bereich. Es hilft dauerhaft nicht die sozialen Leistungen
    zu kürzen, um den Staat aufrechtzuerhalten. Hier wird an den
    Symptomen gearbeitet.

Dann hat kontraatieff keine Ahnung von ökonomie. Innovationen schaffen nur lokal begrenzt kurzzeitig Wachstum, dauerhaft geht es dadurch zurück.

  1. Lockerung des Kündigungsschutzes. --> Unternehmen müssen
    Geld verdienen können.

Die haben jetzt schon viel zu viel. An der Rentabilität liegt es, die sie sich selbst wegschaufeln durch Kapitalbildung.

Wenn Unternehmer Angst davor haben
müssen, daß eine eingestellte Person nur sehr schwer wieder zu
kündigen ist, dann lassen sie es. Müssen andere halt mehr
dafür arbeiten. Auch ist es besser wenn die Staatskasse
entlastet wird dadurch, daß „Arbeitslose“ 3 oder 6 Monate
arbeiten. Die Vermutung, daß mit einer Lockerung des
Kündigungsschutzes schlagartig Massen entlassen werden ist
eine Milchmädchenrechnung.

  1. Ausbau des Bildungssystemes. --> Soziale Kompetenzen
    müssen zu Pflichtfächern in allen Schulen werden. Dadurch
    verringert sich meiner Meinung nach die Kriminalitätsrate.
    Desweiteren wird das Leben für alle beteiligten im Staat
    angenehmer. Schulz von Thun sollte Pflichtlektüre sein.

Ist nicht im Sinne der Wirtschaft, Idioten, lenkbare, sind gefragt.

  1. Europapolitik. --> Integration statt Abschottung. Ich
    glaube daß das Märchen von den Polen die im Zugen der
    EU-Osterweiterung zu uns kommen um Sozialhilfe zu beziehen
    Schwachsinn ist. Hier müssen wir uns öffen, und helfen diese
    „schwachen“ Länder mit aufzubauen.

Hier gehts nicht um ntegration, sondern um ökonomische Ostplünderung.

Dadurch entstehen völlig
neue Wirtschaftsräume die durch die deutsche Industrie und den
Handel genutzt werden können. Deutschland hat seine
Kernkompetenzen in den Hochautomatisierten Bereichen. Durch
sinnvolle Zusammenarbeit ist es möglich, Teile der Produktion
zu verlagern und dennoch in Deutschland Arbeitsplätze zu
schaffen.

Dies sind so auf die schnelle mal ein paar Ideen von mir.

Wo bleibt der Zuwachs an neuem Mehrwert? An dem hapert es.

Gruß
Frank

Hallo Rudi,

  1. Lockerung des Kündigungsschutzes. --> Unternehmen müssen
    Geld verdienen können.

Die FDP gibt’s schon. :wink:

cu Rainer

Was gibt es, was speziell ich persönlich nicht besser machen
könnte, als die Dorfschullehrer im Parlament?

Wenn Du im Parlament wärest, könntest Du es vielleich tauch, aber UD bist nicht drin und beschäftigst Dich somit nicht mit den anliegenden Themen. Der Mensch im entsprechenden Parlament jedoch schon und ist er eindeutig für eine Teilnahme an Abstimmungen zu diesem Thema qualifizierter als Du.

Oder was sind Deine Meinungen zu diesen Themen und die Qualifikationen, darüber abzustimmen: http://www.duesseldorf.de/cgi-bin/w1rh/pvrat.pl?sitz…

Gruß,
Christian

Was gibt es, was speziell ich persönlich nicht besser machen
könnte, als die Dorfschullehrer im Parlament?

Wenn Du im Parlament wärest, könntest Du es vielleich tauch,
aber UD bist nicht drin und beschäftigst Dich somit nicht mit
den anliegenden Themen. Der Mensch im entsprechenden Parlament
jedoch schon und ist er eindeutig für eine Teilnahme an
Abstimmungen zu diesem Thema qualifizierter als Du.

Nein, ich WEISS, dass es Unsinn ist, sich in diesem Parlament zu beteiligen, weil schon die Gerundlagen fehlen, etwas vernünftig auf die Reihe zu bringen. In einer in die Weltökonomie eingebundenen Wirtschaft kann ich lokal so gut wie nix regeln.
Beispielsweise könnte man eine dauerstabile Wirtschaft nicht nur um der Wirtschaft Willen, sondern als Mittel zum ZUweck nach AWT beteiben. Allerdings würde diese sofort wieder den Bach runtergehen, weil sie auf die Weltökonomie so wirkt, wie wenn du bei Tempo 200 den Rückwärtsgang einlegst. Ergo --> wird es nicht weltweit geregelt, sind wir weiterhin der Eigendynamik dieser Wirtschaft unterworfen. Sklaven eigenen Unvermögens - wegen dir z.B. :smile:

Oder was sind Deine Meinungen zu diesen Themen und die
Qualifikationen, darüber abzustimmen:
http://www.duesseldorf.de/cgi-bin/w1rh/pvrat.pl?sitz…

Das sind lokale Entscheidungen und haben mit Politik eigentlich recht wenig zu tun. Wenn die Radwege dort sinnvoll sind, dann sollten sie wohl gebaut werden. Das kan ich schlecht von hier aus entscheiden.
Aber über die Strassen vor Ort hätte ich einiges zu meckern…

Gruß
Frank

Hallo Frank,

vielen Dank für deine Hinweise.

Doch bei allem was du schreibst drängt sich mir eine Frage auf: Warum bist du so zornig? Schon mal darüber nachgedacht?

Gruß
Rudi

Hallo Frank,

vielen Dank für deine Hinweise.

Doch bei allem was du schreibst drängt sich mir eine Frage
auf: Warum bist du so zornig? Schon mal darüber nachgedacht?

Ja, mir geht es auf den Sack, dass so viele nur den Quatsch aus der Presse nachplappern, ohne die tatsächlichen Ursachen zu begreifen.
War aber nicht böse gemeint :smile:

Gruß
Frank

oT: Schwimmbad

In einer gemeinde soll ein neues ‚Kulturhaus‘ gebaut werden,
statt das vorhandene Hallenbad zu sanieren. (Kosten in etwa
identisch bei rund 250 000 Euro)
Der Ortsansässige Schwimmverein macht sich stark und
organisiert eine Unterschriftenaktion durch freiwillige
Helfer. (Mitglieder)
In der 7000-Seelen-Gemeinde werden 4000 positive
Unterschriften gesammelt.
… Dann wird das Hallenbad geschlossen und das Kulturhaus
gebaut.

Hallo Rainer,

vielleicht haben die Jungs und Mädels im Gemeinderat sich ja auch Gedanken über die Folgekosten ihrer Entscheidung gemacht. Ich weiss nicht, wie’s bei euch drüben im Saarland aussieht, aber hier in der Pfalz sind einige einst reiche Gemeinden über ihre Schwimmbäder zu Armenhäusern geworden. Ich kann mich an ähnliche Diskussionen vor einigen Jahren erinnern, als das Schwimmbad in Hambach geschlosen werden sollte, was zu sehr erbosten Reaktionen vieler Bürger geführt hat. Als sich aber als Lösung abzeichnete, in Zukunft auf fest eingestelltes Personal zu verzichten, und dafür die Arbeiten Kasse, Reinigung, Bademeisterei etc. durch Freiwillige durchführen zu lassen, war das Schwimmbad auf einmal gar nicht mehr so wichtig (es haben sich mit vieler Mühe dann doch noch genügend gefunden).

Vox populi und Wille des Volkes sind manchmal halt doch zwei ziemlich verschiedene Paar Schuhe.

Gruss,
Schorsch

„Die Besseren“. Im Gegensatz zu allen anderen Parteien :kostet es € 1.000,–, wer die :BDP wählen will. Das
alleine reicht noch nicht. :Vor der Wahl bekommt man :einen Test mit 30 politischen :Fragen zum Ankreuzen (Wie :heißt unser Bundeskanzler: :Schröder/Kohl/Genscher, Wo :ist der Sitz des
Bundesverfassunggerichts: :Hamburg/Karlsruhe/Remscheid, :etc.).
Wer mind. 80 % der Fragen :richtig beantwortet, darf :überhaupt BPD wählen. Dafür :bekommt er aber auch eine :BDP-Anstecknadel,
mit der man dezent darauf :hinweisen kann, daß man etwas
Besseres ist. Zudem gibt es :stuck_out_tongue:ro BPD-Wahl eine :Meilengutschrift bei :Miles&More, die sich :gewaschen hat. Mit der :BDP-Visa-Karte kann man :bargeldlos zahlen, hat einen :Golf-Schnupperkurs frei und :bekommt einen Arbeitslosen :für 90 Minuten Gartenarbeiten
pro Monat gestellt.

Die BPD-Wahl kann man auch :als Anlageform wählen. Nach :der erfolgreichen Wahl :erhalten die BDP-Wähler (und :nur diese) eine Dividende aus :den Entschädigungszahlungen :für die Wahlwerbung.

Hallo Klaus!

Deine Persiflage hat Vergnügen bereitet. Ich fürchte/vermute, daß man mit einer derartigen Methode nach wenigen Detailänderungen sogar im real life Erfolg haben könnte. Die Idee mag dekadent sein, abwegig ist sie aber nicht.

Gruß
Wolfgang

Hallo Frank,

Da steht nur etwas von der langfristig
tatsächlichen Entwicklung der Gesellschaft, die du offenbar
nicht verstanden hast.

mir fallen da wenigstens zwei Parteien ein, die sich darauf
berufen. …

Ja, berufen tun sie sich darauf. Sein tun sie´s aber nicht. Ein bürgerlicher Wahlverein ist prinzipiell etwas staatstragendes. Damit geht die Willkür einer Herde Deppen weiter.

Im weiteren stehen da u.a. Analysen der Vergangenheit, (die
durchaus richtig sind) eine Prognose für die Zukunft (die als
wissenschftlich bezeichnet wird, es aber nicht ist) und jede
Menge Polemik.
Eine Zukunftsprognose ohne ausreichende Daten ist einfach
unseriös.

Was ist daran unseriös? Weil da nicht drinsteht, dass am Montag 7:16 Revolution ist?
Darum gehts auch nicht, sondern um die tatsächliche Entwicklung.

Dazu zwei Auszüge, die dzu mal mit Vergangenen Entwicklungen vergleichen kannst:

"Die Kommunisten sind keine besondere Partei gegenüber den andern Arbeiterparteien. "

Partei hier zu verstehen als „Partei ergreifen“, nicht bürgerlicher Wahlverein.

"Die theoretischen Sätze der Kommunisten beruhen keineswegs auf Ideen, auf Prinzipien, die von diesem oder jenem Weltverbesserer erfunden oder entdeckt sind.

|475| Sie sind nur allgemeine Ausdrücke tatsächlicher Verhältnisse eines existierenden Klassenkampfes, einer unter unseren Augen vor sich gehenden geschichtlichen Bewegung."

Das hat also rein garnichts mit dem zwangsverordneten Staatskommunismus vor 89 zu tun. Hier gilt es, die theoretischen Grundlagen aufzuarbeiten und die tatsächliche Entwicklung zu erkennen anhand der Dialektik. Das sind ausschliesslich qualitative Aussagen, keine Quantitativen. Wer soll das sonst machen? Die bürgerlichen bringen es nicht.
Es geht nicht darum, einen staatstragenden Wahlverein zu gründen - das war eine Verdrehung von Marx seit Lenin.

Gruß
Frank

Hallo Schorsch,

in meinem alten "Heimat"dorf war es genau das gleiche Problem! Resultat: das Schwimmbad wurde (mit vielen, vielen freiwilligen Helfern!) gebaut, das Personal besteht größtenteils aus Müttern und Schülern, die ehrenamtlich arbeiten.

Das Schwimmbad ist frisch renoviert und reichlich frequeniert.

Manchmal klappt es eben doch - die Möglichkeit der Entscheidung sollte aber gegeben sein!

Grüße,

Mirjam

Hi Wolfgang,

…laut Deinem Posting bist Du ein Verfechter der
Aristokratie:

Mit der Ablehnung direkter Demokratie werde ich gewiß nicht
zum Verfechter absolutistischer Systeme.

Das habe ich nicht behauptet (Absolutismus). Jedoch bist Du per Definitionem ein Aristokrat. :wink:

Von der Möglichkeit der Ausübung der direkten Demokratie in
deutschen Gemeinden habe ich bisher nicht viel mitbekommen.

Das habe ich nirgends behauptet.

Ich hatte Dich so verstanden, dass Du ein Beispiel für Direkte Demokratie bringen wolltest. Hast Du aber nicht.

Bleiben wir aber bei dem
Beispiel: Wer entscheiden will, was der Schulbus kosten darf,
muß sich mit dem Haushalt der Gemeinde im Detail beschäftigt
haben, braucht Kenntnisse über Finanzierungs- und
Fördermöglichkeiten und muß abwägen, welche anderen Ausgaben
womöglich zurückgestellt werden können.

Genau. Diese Unterlagen werden Dir auch mit dem Stimmzettel als kleines Büchlein zugestellt, in dem nicht nur der genaue Abstimmungstext (z.B. auch eine Gesetzestext), sondern auch die wichtigen Pro- und Contra-Argumente mit den möglichen Folgen in leicht verständlicher (nicht reißerischer) Sprache dargestellt sind, sowohl von den Antragstellern, wie auch von den Antragsgegnern. Das Büchlein hat ca. 5 Seiten pro Abstimmung, die leicht zu lesen sind. Schon alleine dadurch kann man zu einer Entscheidung kommen. Natürlich gibt es im Fernsehen auch Debatten, wo die Pro- und Contra-Argumente genauer erläutert werden und die Politiker sich kloppen :smile:
Dass sich nicht jeder die Debatten anschaut, ist klar, die meisten jedoch lesen mindestens das Büchlein. Wer keine Meinung hat, gibt seinen Zettel leer ab, manche gehen auch gar nicht wählen (wenn sie keine Zeit haben, sich zu informieren z.B.)

Das ist mit Kreuzchen
und Bauchentscheidungen nicht zu machen.

Ich kann nicht umhin: es werden keine Kreuzchen gemacht! Es wird „ja“ oder „nein“ hingeschrieben. Mit Unterschrift und Pipapo. Außerdem gehst Du viel zu schnell davon aus, dass alle „aus dem Bauch heraus“ entscheiden. Abstimmungen gehen nicht von heute auf morgen. Für bundesweite Abstimmungen hat man tatsächliche mehrere Woche (manchmal Monate) Zeit, um sich zu entscheiden. „Aus dem Bauch heraus“ stimmen die wenigsten.
Außerdem: Wenn es darum geht, lauthals zu schreien, „Kaplan muss raus“, im Wissen, dass das Geschreie sowieso keine Folgen hat, ist das etwas ganz anderes, als ein Ausländergesetz abzulehnen oder anzunehmen, dass für ALLE Ausländer gilt.

Im Grunde sind die zu
treffenden Entscheidungen mit denen in einem
Wirtschaftsunternehmen vergleichbar. Wenn der selbständige
Schreinermeister die betrieblichen Entscheidungen von der
Putzfrau und vom Lehrling treffen läßt, fahrt das Unternehmen
binnen kurzer Frist an die Wand, weil den Entscheidungsträgern
der erforderliche Wissens- und Informationshintergrund fehlt.

Dein Vergleich hinkt vor allem in der Hinsicht, dass ja nicht die Putzfrau über den Schreinermeister entscheidet, sondern dass der Schreinermeister gemeinsam mit der Putzfrau und Lehrling (und allen anderen) zusammen Entscheidungen über die betrieblichen Entscheidung aller fällen. Weiterhin stellt der Schreinermeister die nötigen Informationen zusammen, damit auch die Putzfrau weiß, ob sie möchte, ob ihre Rente gekürzt wird, damit ihre Tochter noch eine Rente bekommt, oder ob sie ihre Rente behalten möchte, dafür bei ihrer Tochter erst gekürzt wird.
Dein Vergleich hinkt noch viel mehr, weil nämlich die Nation nicht den Politikern gehört und wir alle Putzfrauen oder Lehrlinge in ihrem Betrieb sind, sondern dass das Land eine Einheit bildet, in der alle gemeinsam im gleichen Boot sitzen. Oder zumindest sitzen sollten. Du hast in der Hinsicht wiederum Recht, dass sich die Politiker hier oft wie der Schreinermeister benehmen, indem sie nämlich den Gewinn abschöpfen und der Putzfrau den Lohn kürzen, um das Unternehmen aufrecht erhalten zu können, ohne dass die Putzfrau die Möglichkeit hätte, sich zu wehren (doch das ist wieder ein anderes Thema).

In der Politik wäre es weltfremd, zu glauben, daß sich Wähler
vor einer Entscheidung wochenlang sachkundig machen, um zu
einer fundierten Beurteilung zu kommen.

Wochenlang muss es auch gar nicht sein. Ganz ehrlich, so schwer ist es jetzt nun auch wieder nicht. Besonders, wenn man die Infos auf dem goldenen Tablett serviert bekommt.

Zurück zur Gemeinde: In jeder Gemeinde gibt es die Möglichkeit
der direkten Einflußnahme, indem der Bürger zu seinem
gewählten Vertreter geht und mit ihm redet.

Achso. Aber kann er direkt etwas entscheiden? Ich meine, reden kann ich auch viel mit anderen, aber ich kann trotzdem dann alleine entscheiden. Und die, welche mit mir reden, wissen das ja auch. Also kommen viele wahrscheinlich gar nicht, weil sie genau wissen, dass ich sowieso das mache, was ich will.

Es gibt stets die
Möglichkeit, in den öffentlichen Sitzungen Fragen zu stellen.

Fragen schön und gut, aber was soll das bringen? Damit kann ich doch nichts beeinflussen. Also warum sollte jemand hingehen und Fragen stellen?

Aber schon den Gang zu den öffentlichen Sitzungen halten
praktisch alle Bürgern für überflüssig.

Genau. Weil sie nämlich nichts bewirken können.

Das sind also Leute
ohne den geringsten Informationshintergrund.

Völlig richtig. Und warum informieren sie sich nicht? Weil es sich nicht lohnt. Weil man sowieso nichts machen kann.
Ich habe mich ebenfalls gründlich über die Einführung von Studiengebühren hier in Hessen informiert, bin mit an Demos, habe mit meiner Unterschrift Aktionen unterstüzt etc etc… und was hat es gebracht? NIchts als verlorene Zeit und Liebesmüh.
Wenn ich aber hätte „nein“ auf einen Zettel schreiben können (und andere auch) - meinst Du nicht, die Leute hätten sich mehr für dieses Thema interessiert? Viele meiner Kommilitonen meinten „es wird doch sowieso durchgedrückt, ich kann ja nichts machen, also interessiert es mich auch nicht“. Das Desinteresse liegt im System selbst begründet.

Jeder Bürger kann sich auf Gemeindeebene ohne viel Aufwand in
das Entscheidungsgremium, den Gemeinderat, wählen lassen.

Du willst mir nicht erzählen, dass ein ganzes Dorf (gleichzeitig) im Gemeinderat sitzen kann, oder?

Eine direkte Demokratie um der reinen Lehre willen halte ich
für eine schöne Illusion, der die Mehrheit der Menschen in
Deutschland nicht gerecht werden kann.

Ich finde es immer wieder traurig, wie wenig Selbstbewusstsein viele Deutschen besitzen :frowning:

Also ist für Dich die Schweiz das Land mit den meisten
Schwächen in Mitteleuropa?

Habe ich das behauptet?

Ja, ich zitiere:

„Mit direkter Demokratie triebe man die Schwächen einer Demokratie auf die Spitze.“

Die Schweiz hat sehr viel Direkte Demokratie (verglichen mit den sie umgebenden Staaten). Sie müsste daher das Land mit den meisten Schwächen in Mitteleuropa sein.

Und die Schweizer sind gar nicht so anders als die Deutschen…

Mit einer Aussage hast Du allerdings Recht: „Dieses Volk ist mehrheitlich weit von politischer Reife entfernt“ - wenn die Mehrheit so denkt wie Du. Schade.

Gute Grüße,

Mirjam

PS: ich kann Dir gerne mal das „Abstimmungsbüchlein“ der letzten eidgenössischen Abstimmung schicken, wenn Du Dich dafür interessierst (es liegt hier noch bei mir im Wohnzimmer herum)