Wer ist katholisch?

Das klingt in meinen Ohren schon ganz schön schräg (nicht böse
gemeint!). Ich dachte immer die Definition von Christ wäre
jemand, der an Gott und Jesus glaubt.

ja ja, das glaube ich auch.
Aber die r.k.Kirche hält das eben anders.

Aus diesem Grund müssen sich die Christen auch für die Kreuzzüge und Hexenprozesse verantworten, obwohl das ganz und gar nicht im Sinne des Christentums war.

Die Möglichkeit, dass die Katholiken doch Recht haben könnten,
halte ich persönlich für ausgeschlossen. Aber das ist ein
anderes Thema und jeder kann schließlich glauben, was er/sie
will.

Ich glaube, Gott ist aus der Kirche ausgetreten :wink:

Gruss Harald

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frage an Diakon Kapp
oder wer es wirklich weiss

ich bin kath getauft, als baby,
also auch ohne gefragt worden zu sein.

im religionsuntericht lernte ich dann:

„nur getaufte kinder können in den himmel kommen,
alle anderen kinder sind heidenkinder“

jeder könne taufen, wenn not am manne ist, die sogenannte Nottaufe, damit dem himmel kein kind verloren gehe.

ist das heute noch so?
war das kirchenvorschrift, oder kirchenlehre?
oder hat sich was geändert?
wenn ja was?
und was passiert mit den heidenkindern?

vielen dank
gruß

franz

Hallo,

„nur getaufte kinder können in den himmel kommen,
alle anderen kinder sind heidenkinder“

Das stimmt wohl so nicht mehr:
http://www.welt.de/politik/ausland/article827376/Ung…
http://www.tagesschau.de/ausland/meldung38452.html

Noch etwas offizielles der kath. Kirche zum Thema „ungetauft(e Kinder)“:
_1281 […] alle Menschen die zwar die Kirche nicht kennen aber unter dem Antrieb der Gnade aufrichtig nach Gott suchen und danach streben seinen Willen zu erfüllen gelangen auch dann zum Heil wenn sie ungetauft sterben.

1261 Was die ohne Taufe verstorbenen Kinder betrifft, kann die Kirche sie nur der Barmherzigkeit Gottes anvertrauen, wie sie dies im entsprechenden Begräbnisritus tut. Das große Erbarmen Gottes, der will, daß alle Menschen gerettet werden‘, und die zärtliche Liebe Jesu zu den Kindern, die ihn sagen läßt: „Laßt die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran!" (Mk 10,14), berechtigen uns zu der Hoffnung, daß es für die ohne Taufe gestorbenen Kinder einen Heilsweg gibt._

Gruß
Kati

Firmung?
Hi,

mir wurde damals anlässlich der Firmung gesagt, daß man nachdem man ja bei der Taufe nicht gefragt wurde und bei der Kommunion auch noch ein Stöpsel ist, man bei/durch der/die Firmung bewusst seinen Glauben bestätigt. Oder halt dann nicht…

Damals hieß es auch, daß wer nicht zur Firmung geht evtl. nicht kirchlich heiraten darf.

Mittlerweile auch recht atheistischen Gruß,
Nick

Hallo!

Auch hallo,

Ebenso verhält es sich mit der katholischen Taufe.

Ein staatlicher Beamter kann eine „göttliche“ Entscheidung
nicht aufheben.

Welche göttliche Entscheidung?
Wenn dann war es doch wohl eher die entscheidung der Eltern. und die Tatsache das man in einem christlich geprägten Land geboren wurde, in dem die Taufe eben nunmal dazu gehört.

Ich kann daran nichts göttliches erkennen.

Gruss Harald

Liebe Grüsse Melina

Hallo,

Damals hieß es auch, daß wer nicht zur Firmung geht evtl.
nicht kirchlich heiraten darf.

Soweit ich weiß ist die Firmung zur Heirat nicht zwingend notwendig, wird aber sehr empfohlen (bzw. sollte noch vor der Heirat noch nachgeholt werden)- sagt zumindest das kanon. Recht.

Viele Grüße
Kati

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Hallo Kate,

Siehs positiv: Wenn die Welt untergeht und die Katholiken doch
Recht haben, bist du auf der sicheren Seite. Du musst zwar für
deine Sünden und deine Ungläubigkeit bezahlen, aber wenigstens
bist du getauft, und damit hat die katholische Gemeinde alles
getan, was in ihrer Macht stand um dich auf den richtigen Weg
zu führen.

Das habe ich aber anders verstanden. Ich dachte immer, dass ein Kirchenaustritt einer schweren Sünde gleichkommt und man damit exkommuniziert ist. … Und vor allem macht es einen Unterschied, ob man sich gegen die Kirche entscheiden hat, oder nur nicht für diese.

Eine Bekannte von mir geht sogar so weit, zu behaupten, dass jeder, der einmal von Jesus gehört hat, und ihn nicht „annimmt“, in die Hölle kommt. Das würde also auch alle Nichtchristen einschließen, die nicht gerade im Urwald aufgewachsen sind.

Mich persönlich bekräftigt das in meiner Entscheidung, eben nicht mehr zur Kirche gehören zu wollen. Hier wird Gott unterstellt, dass er die Menschen durch billige Erpressung an sich binden will. („Entweder du glaubst an Jesus, oder du kommst in die Hölle.“) Und so eine Behauptung ist meiner Meinung nach Gotteslästerung.

Schöne Grüße

Petra

Theoretisch ja

im religionsuntericht lernte ich dann:
„nur getaufte kinder können in den himmel kommen, alle anderen kinder sind heidenkinder“

Es gibt in der Bibel ein Beispiel eines Ungetauften, dem das Paradies von keinem Geringeren als von Jesus selbst versprochen wird:
http://www.bibel-online.net/buch/42.lukas/23.html#23,42

Das steht auch in der katholischen Version drin, so dass dieses Absolut eigentlich weder gültig war noch ist.

Beobachtungen
Hallo und vielen Dank für die ehrliche Antwort!

Ja, es wäre sicher wünschenswert, wenn man nicht schon Babys in eine bestimmte Richtung drängen würde.

Zu deiner Beobachtung: Ich bin vor einigen Monaten aus der Großstadt in eine ländliche Gegend gezogen. Es gibt hier viel mehr Leute, die auf dem Papier katholisch sind als in der Großstadt. Dort war der Großteil unserer Firma nicht in irgendeiner Kirche und auch nicht gläubig. Allerdings kommt es mir hier so vor als würden die Leute einfach irgendwas glauben. Man geht halt in die Kirche, weil es sich so gehört (zumindest zu Weihnachten und Ostern) und kocht sich ansonsten einen katholisch-esoterischen Brei zusammen, wie er grad so in den Kram passt.

Soweit ich das als Aussenstehende nach so kurzer Zeit beobachten kann: Die katholische Kirche hat ein viel größeres Problem mit ihren Mitgliedern und angeblichen Gläubigen als mit uns Atheisten.

Hallo!

Ich war auch einmal ausgetreten, bin aber wieder eingetreten. Daher kann ich dir die Frage auch beantworten, weil ich darüber mit dem Priester gesprochen habe.

Deine Arbeitskollegin hat Recht. Denn ausgetreten bist du ja nur vom Staat. Um auszutreten geht man ja auf das Magistrat oder Gemeindeamt mit Meldezettel und Taufschein und gibt es dort bekannt. Es erfährt lediglich die Kirchenbeitragsstelle davon. Durch die Taufe bist du Christ geworden. Das ändert auch nichts am Kirchenaustritt. Es gibt jedoch schon etwas, was anders ist. Zur hl. Kommunion darfst du nicht gehen. Beichten geht auch nicht und ein kirchliches Begräbnis bekommst du auch nicht, weil du dich ja gegen die Kirche entschieden hast und dieser Wunsch von kirchlicher Seite akzeptiert wird.

Aber Christ bleibst du trotzdem. Ich weiß, dass das völlig dumm ist. Ist aber so. Ich war selber damals auch entsetzt. Um kein Christ mehr zu sein müsstest du in den Islam oder in den Buddhismus übertreten oder dich für den Satan (Satanssekte) entscheiden. Aber ich denke mir so ein Extrem wie sich für Satan zu entscheiden wirst du sicher nicht wollen. Ist ja auch viel zu gefährlich.

Ich wurde als Baby getauft, sehe mich aber nicht als Christin.

Ich bin Atheistin und schon vor mehr als 20 Jahren
ausgetreten.

Schon klar, du konntest als Baby ja noch keine Entscheidungen treffen. Aber warum machst du dir darüber Gedanken ob du noch immer Christ bist oder nicht? Du hast dich ja für den Atheismus entschieden und ich respektiere deine Entscheidung. Jeder soll seinen Weg so gehen, wie er es für richtig hält. Du wirst schon deine Gründe gehabt haben, aus der Kirche auszutreten.

Gruss

Petra Herbst

Die meinte, wenn man irgendwann einmal getauft

wurde, dann bleibt man katholisch. Der Austritt wäre nur eine
steuerliche Sache.
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo

Wer in den Himmel kommt oder nicht entscheidet immer noch der liebe Gott und nicht der Priester, der Bischof oder der Hl. Vater. Und so weit die Kirche lehrt, ist Gott die Liebe und die Barmherzigkeit. Also muss man sich keine Sorgen darum machen. Der Herrgott wird es schon richtig entscheiden. Er kennt ja die ganzen Lebensumstände eines Menschen und eines Kindes.

„nur getaufte kinder können in den himmel kommen,
alle anderen kinder sind heidenkinder“

liebe Grüsse

Petra Herbst

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Petra,

wirklich Gedanken mache ich mir nicht. Ich habe mich halt mit meiner Kollegin unterhalten und war etwas überrascht. Ich bin einfach neugierig und wollte wissen, wie das nun ist. Wie man sieht, gibt es auch hier Forum unterschiedliche Meinungen :smile:.

Übrigens glaubt man als Atheist nicht, dass irgendein Gott existiert. Folglich kümmern unsereins weder ein christliches Begräbnis noch der Satanismus (Satan wär schließlich auch so ne Art Gott).

Auch hallo,

Welche göttliche Entscheidung?
Wenn dann war es doch wohl eher die entscheidung der Eltern.

nu ja, die Eltern können entscheiden, ob sie ihr Kind taufen lassen.
Aber Gott hat entschieden, dass „wer getauft wird, der wird selig.“ (Mark.16,16)

und die Tatsache das man in einem christlich geprägten Land
geboren wurde, in dem die Taufe eben nunmal dazu gehört.

Wenn es „nun einmal dazugehört“, sollten sich die Diskussionen für oder gegen die Taufe erübrigen. Dann muss getauft werden. Dann haben die Eltern auch nichts mehr zu entscheiden :wink:

Gruss Harald

ihrer Macht stand um dich auf den richtigen Weg

zu führen.

Das habe ich aber anders verstanden. Ich dachte immer, dass
ein Kirchenaustritt einer schweren Sünde gleichkommt und man
damit exkommuniziert ist. … Und vor allem macht es einen
Unterschied, ob man sich gegen die Kirche entscheiden hat,
oder nur nicht für diese.

Dafür musser exkommuniziert *werden* denn so ist er ja noch fehlbar mit seiner persönlichen Entscheidung, wenn jemand „drüber“ entscheidet ist das ja schon nicht so fehlbar (und Papst unfehlbar…)

Eine Bekannte von mir geht sogar so weit, zu behaupten, dass
jeder, der einmal von Jesus gehört hat, und ihn nicht
„annimmt“, in die Hölle kommt. Das würde also auch alle
Nichtchristen einschließen, die nicht gerade im Urwald
aufgewachsen sind.

Siehst du da gehts schon wieder auseinander, ich kenne ähnlich (bescheuert und/oder extreme) Gruppen die wiederum sagen: Jeder, der nur von ihm gehört hat, wird gerettet. Die armen Heiden die nix hören…
Keine Ahnung ob das jetzt grad die sind, die Indios im Südamerikanischen Urwald bekehren oder nach Vietnam reisen um dort zu missionieren.

lg
Kate

Schöne Grüße

Petra

Kirchenaustritt, Exkommunikation
Hallo,

neulich habe ich mich mit einer katholischen Arbeitskollegin
unterhalten. Die meinte, wenn man irgendwann einmal getauft
wurde, dann bleibt man katholisch. Der Austritt wäre nur eine
steuerliche Sache.

Daher meine Frage: Wer ist denn nun katholisch? Wer irgendwann
einmal getauft wurde oder wer dran glaubt?

Wie du an den bisherigen Antworten vielleicht schon sahst, ist diese Frage nicht eindeutig beantwortbar. Auch unter den Katholiken gibt es anscheinend unterschiedliche Meinungen zu dem Thema.
Das scheint auch eine relativ aktuelle Frage zu sein:
http://www.stern.de/politik/deutschland/:Vatikan-Kei…
http://www.kirchensteuern.de/FuerSieGelesenAktuellGe…
http://www.vaticanradio.org/ted/Articolo.asp?c=159359

Kurz zusammengefasst: Anscheinend gibt es seit 2006 eine Richtlinie des Vatikans, dass ein Kirchenaustritt nicht unbedingt eine Exkommunikation zur Folge haben muss, gegen die sich die deutschen Bischöfe aber gewehrt haben.

Begründung des Vatikans (laut „Stern“):Laut Vatikan können einzelne Katholiken trotz eines formalen Kirchenaustritts weiterhin den Willen haben, der Glaubensgemeinschaft anzugehören. Wer nur formal aus der Kirche austritt, um Kirchensteuer zu sparen, darf demnach nicht zwangsläufig von den Sakramenten oder der Mitwirkung in der Kirche ausgeschlossen werden. Er könnte weiter Anspruch auf ein kirchliches Begräbnis oder eine Heirat erheben.

Allerdings habe ich keine Ahnung wie der momentane Stand in der Sache ist.

Gruß
Kati

Hallo nochmal,

Eine Bekannte von mir geht sogar so weit, zu behaupten, dass
jeder, der einmal von Jesus gehört hat, und ihn nicht
„annimmt“, in die Hölle kommt. Das würde also auch alle
Nichtchristen einschließen, die nicht gerade im Urwald
aufgewachsen sind.

Siehst du da gehts schon wieder auseinander, ich kenne ähnlich
(bescheuert und/oder extreme) Gruppen die wiederum sagen:
Jeder, der nur von ihm gehört hat, wird gerettet. Die armen
Heiden die nix hören…

Tja, mit deiner Sichtweise komme ich aber besser klar. Aber wie kann jemand davon überzeugt sein, dass alle, die einmal von Jesus gehört haben und nicht an ihn glauben, in die Hölle kommen - vor allem, wenn er diese Menschen jede Woche sieht? Das verstehe ich nicht.

Ich bin inzwischen sehr misstrauisch, wenn jemand mir was von Jesus erzählen will.

Keine Ahnung ob das jetzt grad die sind, die Indios im
Südamerikanischen Urwald bekehren oder nach Vietnam reisen um
dort zu missionieren.

Gibt es da nicht eine Prophezeiung, dass zuerst die ganze Welt (wörtlich zu verstehen) von Jesus gehört haben muss, bevor er wiederkommen kann?

Ich finde, dieses Weltbild mit Himmel und Hölle steht auf tönernen Füßen. Wie kann denn jemand in alle Ewigkeit glücklich sein, wenn er jemanden kennt, der jetzt in der Hölle ist, weil er kein Christ war, oder weil er mal was angestellt hat? Also ich könnte da nicht glücklich sein.

Schöne Grüße

Petra

Mal ne dumme Frage … Begräbnis
Hallo,

kurze Zwischenfrage meinerseits, nämlich hierzu:

Er könnte weiter Anspruch
auf ein kirchliches Begräbnis oder eine Heirat
erheben.

Wo werden denn dann diejenigen, die aus der Kirche ausgetreten sind, statt dessen beerdigt? Von einem atheistischen Friedhof habe ich noch nichts gehört. Ich meine, mir kann’s dann ja im Prinzip egal sein, aber ich bin ja nicht die Einzige, die aus der Kirche ausgetreten ist. Irgendwo müssen die Leute ja alle bleiben, wenn sie einmal tot sind. Um die Seele mache ich mir da keine Sorgen, aber die körperliche Seite scheint wohl ein Problem darzustellen?

Schöne Grüße

Petra

Taufe - zusatzfrage
Hallo,

wenn jemand, der aus der Kirche ausgetreten ist, wieder eintritt wird er ja NICHT wieder getauft - das stimmt doch?
Kann mal zweimal getauft werden (katholisch - darauf bezog sich die Frage, ich rede nicht von Wiedertäufern oder „reborn Christians“)?

Das würde die Frage doch ziemlich klären:
Man vergleiche es mit einer Beschneidung - ist das mal gemacht, kann es nicht wieder rückgängig gemacht werden. Man bleibt getauft und bleibt somit Katholik, auch wenn man nicht mehr glaubt und nicht dieser Glaubensgemeinschaft angehören will.

Gruß
Elke

Hallo,

Wie kann denn jemand in alle Ewigkeit
glücklich sein, wenn er jemanden kennt, der jetzt in der Hölle
ist, weil er kein Christ war, oder weil er mal was angestellt
hat? Also ich könnte da nicht glücklich sein.

Auch hier hift Terry Pratchett: Emotionen benötigen Drüsen. Glücklichsein ist eine Emotion. Wenn man tot ist, hat man keine Drüsen mehr --> keine Emotionen.

Vorab: Ich bin nicht gläubig, aber ich vermisse in diesen Diskussionen hier immer wieder die innergläubige Logik.
Nirgendwo steht, dass wir genauso auferstehen, wie wir jetzt sind. Unsere Emotionen etc. werden nach der Auferstehung anders sein (sonst ist eine Ewigkeit ja überhaupt nicht auszuhalten). Also wird es auch für „glücklich sein“ oder „traurig sein“ andere Parameter geben, die wir uns heute nicht vorstellen können.

Gruß
Elke

Hallo,

Vorab: Ich bin nicht gläubig, aber ich vermisse in diesen
Diskussionen hier immer wieder die
innergläubige Logik.

ist das nicht sowas wie trockenes Wasser?
Die Schriften kann man doch immer so lesen, dass man in seinen Ansichten bestätigt wird oder man folgt den Leuten, die eine Erklärung parat haben.
Also fast wie ein ganz normales Gesetzbuch eben. :wink:

Gruß
Torsten

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