Wer kann damit etwas anfangen?

Nach langer Pause heute kein Rätsel, sondern ein ‚Schrei‘ nach Hilfe.

Ein Freund wandte sich mit folgendem (angeblichen) Rätsel an mich, ich habe keine weiteren Angaben dazu:

Wer wollte in welchem Jahrhundert wo und warum dort begraben werden?

Hinweisgedicht:

Pryd y bo kyfnod yn kyuodi
Y ssawl yssy met armaa ui.
As bwyf yn adef yn arhos y llef,
Y lloc a ache aches wrthi,
Ac yssi ditrif didreul ebri,
Ac am y mynwent mynwes heli;
Ynys Veir uirein, ynys glan y glein,
Gwrthrych dadwyrein ys kein yndi.
Krist croes darogan ´m gwyr a´m gwarchan
Rac uffern affan, wahn westi.
Kreawdyr a´m crewys a´m kynnwys i
Ym plith plwyf gwirin gwerin Enllii.

Könnte das ein Buchstabenrätsel sein? Da bin ich nicht so bewandert, rückwärtslesen hat jedenfalls nicht geklappt . Gälisch ist es auch nicht, und für mhd. sind mir zuviele Selbstlaute drin.

Wer also eine Idee hat, bitte befreit mich von der Ratlosigkeit!

Gruß Heike

Is mir schlecht …

Wer wollte in welchem Jahrhundert wo und warum dort begraben
werden?
Könnte das ein Buchstabenrätsel sein? Da bin ich nicht so
bewandert, rückwärtslesen hat jedenfalls nicht geklappt
.

Warum nicht, ist genauso sinnvoll wie richtigrum :wink:

Gälisch ist es auch nicht, …

aber vielleicht walisisch? oder Manx?
Croesu y Cymru heißt jedenfalls „Willkommen in Wales“, aber frag mich nicht, wie man das ausspricht!
Es geht die Sage, die Waliser hätten das Drucken vor dem Schreiben erfunden. Und dann ist dem Druckerlehrling der große Setzkasten hingefallen, und aus dem, was sie aufgelesen haben, entwickelten sie dann ihre Schriftsprache …
Slainthe 'mhath!
kw

Noch ne Idee …

Wer wollte in welchem Jahrhundert wo und warum dort begraben
werden?

Wo, weiß ich auch nicht, aber warum, ist mir klar. Er war vom Pferd gefallen und sprach von Stund an sehr undeutlich …
kw

Pryd y bo kyfnod yn kyuodi
Y ssawl yssy met armaa ui.
As bwyf yn adef yn arhos y llef,
Y lloc a ache aches wrthi,
Ac yssi ditrif didreul ebri,
Ac am y mynwent mynwes heli;
Ynys Veir uirein, ynys glan y glein,
Gwrthrych dadwyrein ys kein yndi.
Krist croes darogan ´m gwyr a´m gwarchan
Rac uffern affan, wahn westi.
Kreawdyr a´m crewys a´m kynnwys i
Ym plith plwyf gwirin gwerin Enllii.

Gabs in der Gegend mal ein Erdbeben?

aber vielleicht walisisch? oder Manx?
Croesu y Cymru heißt jedenfalls „Willkommen in Wales“, aber
frag mich nicht, wie man das ausspricht!

LOL, aber walisisch müßte doch mehr LL haben oder? In Manx bin ich allerdings völlig ahnungslos.

Warum aber ist Dir schlecht??? :wink:)

Gruß Heike

LOL, aber walisisch müßte doch mehr LL haben oder? In Manx bin
ich allerdings völlig ahnungslos.

Ich will wirklich nicht behaupten, daß ich Ahnung habe. Für mich sehen alle keltischen Sprachen aus wie eine eingestürzte Druckerei …

Warum aber ist Dir schlecht??? :wink:)

Wenn Du es so genau wissen willst : Heute ist Samstag, und ich muß trotzdem arbeiten*, Grund 1.
*ja, wirklich. Ich mache nur grad Mittach …
Unsere Kantine ist zu, und ich mußte mich aus dem Automaten versorgen. Mein Essen bestand aus : einem hartgekochten Ei, einer Tafel Rittersport Marzipan und einer Büchse Heringsfilet in Senfsoße. Das Ganze habe ich mit einer großen Tasse lauwarmem Kaffee heruntergespült, Grund 2.
Grüngesichtig grüßt
kw

vielleicht welsh, zumindest keltisch

Pryd y bo kyfnod - yn kyuodi
Y ssawl yssy met - armaa ui.
As bwyf yn adef - yn arhos y llef,
Y lloc a ache - aches wrthi,
Ac yssi ditrif - didreul ebri,
Ac am y mynwent - mynwes heli;
Ynys Veir uirein, - ynys glan y glein,
Gwrthrych dadwyrein - ys kein yndi.
Krist croes darogan - ´m gwyr a´m gwarchan
Rac uffern affan, wahn westi.
Kreawdyr a´m crewys - a´m kynnwys i
Ym plith plwyf gwirin - gwerin Enllii.

Hi Heike

die Schreibweise oben offenbart, daß der Text teilweise gestabt ist…

schau mal hier hinein

http://www.cs.brown.edu/fun/welsh/TOC.html

mit dem Welsh spell checker bzw. mit dem Lexicon findest du, daß ca 60% der Wörter welsh sind (das sind unten die NICHT eingeklammerten)

Pryd y bo (kyfnod) yn (kyuodi)
Y (ssawl yssy) met )armaa ui).
As bwyf yn (adef) yn (arhos) y llef,
Y lloc a (ache aches) wrthi,
Ac (yssi ditrif didreul ebri),
Ac am y mynwent mynwes heli;
Ynys (Veir uirein), ynys glan y (glein),
Gwrthrych (dadwyrein) ys (kein yndi).
(Krist) croes darogan ´m gwyr a´m (gwarchan)
Rac uffern (affan, wahn westi).
(Kreawdyr) a´m (crewys) a´m (kynnwys) i
Ym plith plwyf (gwirin) gwerin (Enllii)

auch dieses hie:
http://www.geocities.com/Athens/Thebes/6660/bards/an…
deutet darauf hin, daß es sich tatsächlich um eine keltische Sprache handelt…

vielleicht bringt dich das weiter? Aber vielleicht veräts du ja auch mal was, wo dieser text überhaupt herkommt?

Grüße
M.G.

die Schreibweise oben offenbart, daß der Text teilweise
gestabt ist…

und der Rest ist dann gebucht, oder was? :wink:

mit dem Welsh spell checker bzw. mit dem Lexicon findest du,
daß ca 60% der Wörter welsh sind (das sind unten die NICHT
eingeklammerten)

Dann könnte ich doch mit meiner Anfangsspur evtl. gar nicht so weit weg sein. Bretonisch, Gälisch, Walisisch, Manx, …
Vielleicht ist es aber auch HOCHKELTISCH?
Ich geh jetzt mal meinen Druiden fragen.
kw

die Schreibweise oben offenbart, daß der Text teilweise
gestabt ist…

und der Rest ist dann gebucht, oder was? :wink:

LOL, Stabreim ist gemeint, der tritt allerdings vor allem bei germanischen Versen auf, gekennzeichnet ist der Stabreim durch die Wiederkehr gleicher Laute, oder Anlaute. :wink:)

Ist aber wohl mehr was für’s Board Literatur.

Vielleicht ist es aber auch HOCHKELTISCH?
Ich geh jetzt mal meinen Druiden fragen.
kw

Oh bitte ja :smile:), wo hast Du den gefunden???

Gruß Heike

Pryd y bo kyfnod - yn kyuodi
Y ssawl yssy met - armaa ui.
As bwyf yn adef - yn arhos y llef,
Y lloc a ache - aches wrthi,
Ac yssi ditrif - didreul ebri,
Ac am y mynwent - mynwes heli;
Ynys Veir uirein, - ynys glan y glein,
Gwrthrych dadwyrein - ys kein yndi.
Krist croes darogan - ´m gwyr a´m gwarchan
Rac uffern affan, wahn westi.
Kreawdyr a´m crewys - a´m kynnwys i
Ym plith plwyf gwirin - gwerin Enllii.

ich erhielt heute vom „Fragensteller“ folgenden Hinweis:

„sicher weis ich die Losung.
Und wenn du M.G. mitteilst, wo das Gedicht steht, dann hat er auch die Losung.
Welsh language ist schon mal nicht verkehrt und damit der erste Schritt zum richtigen Ergebnis!
Kleine Hilfestellung: Das letzte Wort.“

Hilft das weiter???

Stefan

Lösung?

Hilft das weiter???

Also „ynys enlli“ (Bardsey Isl.) bringt mich nicht weiter…
Aber die Suche nach dem Text bringt mich auf:

573 - Sir Lancelot besteht (dahinsiechend nach dem Tod von Queen Guinevere) darauf, auf seinem Schloß Joyous Gard beerdigt zu werden (obgleich inzwischen Priester unter dem Erzbischof von Canterbury)

Hilft das weiter???

Also „ynys enlli“ (Bardsey Isl.) bringt mich nicht weiter…

Ich habe inzwischen einen ganz anderen Verdacht - dazu musst Du wissen, dass der Fragende ein sehr schlaues, gewieftes Kerlchen und eine richtige „Kanalratte“ ist (nein, das ist keine Beleidigung: er schafft tatsächliche beim Abwasserzweckverband), ihm also folgendes durchaus zuzutrauen ist:

Nun habe ich den Text mir nochmals angesehen und festgestellt, dass manches phonetisch gelesen durchaus auch im Englischen Sinn machen könnte, eben z.B. Enllii —> „in L.A.“ als Ortsangabe, oder „Y ssawl yssy …“ —> „I saw Lizzy …“

Leider ist mein aktives Englisch nicht gut genug, um auf dieser Spur weitere Erfolge außer bei einzelnen Phrasen erzielen zu können. Aber wäre das vielleicht möglich für den ganzen Text??

Stefan

dagegen spricht, daß wirklich ein keltische Dialekt vorliegt (mit welsh bin ich stutzig, weil es dort kein „k“ gibt, aber es könnte - kymrisch - sein oder so)

jedenfalls fällt auf, daß Enllii tatsächlich der Name der Insel Bardsey ist, nur gibt es da nix außer ca. 10000 Mönchen, die da mal ermordet und begraben wurden, weshalb sie zu einem Wallfahrtsort wurde…:frowning:

Ich kam auf Lancelot, weil H. ja schrieb, es handle sich um einen Begräbnisortwunsch, und in dem vermutlichen Sprachbereich liegt nun mal das Material um King Arthur. Und da ist der Wunsch Lancelots, in seinem Schloß begraben zu werden, explizit erwähnt…

Aber mich macht stutzig, daß du schriebst:

Und wenn du M.G. mitteilst, wo das Gedicht steht, dann hat er
auch die Losung.

heißt das denn, daß du weißt, wo es steht???

Tolkien? Herr der Ringe??
Habe nicht die Elfen eine ähnliche Sprache?
Ist ja nur so ´ne Idee…

meint
Zaph

Oder aus den Analen von Ankh Morpok…?
von Imp y Cellyn ?

Kommt mir irgendwie bekannt vor…

Grübelt

Zaph

…immer weiter…
Es scheint mir ein Gedicht aus Wales von einem Herren Namens Meilyr zu sein, der Anscheinend zwischen 1100 und 1137 gelebt hat. Titel ist „Marwysgafn Feilyr Brydydd“, weiteres finde ich noch…

Gruss

Zaph

…und noch…
Es wundert mich etwas, das unsere so internetbewanderten Experten nichts in den entsprechenden Suchmaschinen gefunden haben und sich nur in Vermutungen äussern. Das kene ich ja so garnicht… :smile:

Wo sich der Poet verscharren lassen wollte, weiss ich allerdings immer noch nicht, vermutlich wohl in Wales…

Wenn Dein Froint nicht ein exzessiver Waleskenner ist, würde ich mal seine Wohnung nach Produkten aus Wales durchsuchen, ob nicht eine Whisky- Distille sich den Spruch angeeignet hat oder so ähnlich.

Gruss von Zaph
(der sich lieber an die IslaProdukte hält)

Aus der Encyclop.Brit.

marwysgafn

(Welsh: „deathbed song“), religious ode in which the poet, sensing the approach of death, confesses his sins and prays for forgiveness. The marwysgafn was popular during the period of the Welsh court poets, called gogynfeirdd in the 12th-14th centuries.

Gwalchmai Ap Meilyr

fl. c. 1140, -80
one of the earliest Welsh court poets (gogynfardd) at the court of Owain Gwynedd at Aberffraw, Anglesey. His extant poems include traditional eulogies to the Welsh princes Owain Gwynedd and Madog ap Maredudd and a „boasting poem,“ Gorhoffedd, celebrating his prowess in war and with women. The son of Meilyr, the earliest of the court poets, Gwalchmai had at least two sons who were also bards, Einion and Meilyr.

zu guter letzt
Gwalchmai ap Meilyr; fl. c. 1132-80, Gwynedd, Powys; poems 6-14

Das Buch kanst Du bestellen bei

http://www.aber.ac.uk/~awcwww/s/p1_cbt_1.html

Zaph geht jetzt heim

Aber mich macht stutzig, daß du schriebst:

Und wenn du M.G. mitteilst, wo das Gedicht steht, dann hat er
auch die Losung.

heißt das denn, daß du weißt, wo es steht???

…nein, nein, ich weiß es tatsächlich nicht!

… und über den ersten Teil Deines Hinweises wegen der tatsächlich existierenden Insel mit diesem Namen und wegen Lancelot - das lasse ich mir noch durch den Kopf gehen!

Auf jeden Fall vielen Dank für die bisherigen Recherchen!

Stefan

Ich, der Barde Feilyr
Mi, Feilyr Brydydd, berierin i Bedr,
Porthawr a gymedr gymes deithi,
Pryd y bo cyfnod ein cyfodi,
Y sawl ysy 'medd, armaa fi.
As bwyf yn addef yn aros y llef,
Y llog a achef aches wrthi,
Ac ysy didryf, didraul ei bri,
Ac am ei mynwent mynwes heli.
Ynys Fair firain, ynys lan y glain,
Gwrthrych dadwyrain, ys cain ynddi.
Crist croes ddarogan, a’m gwyr, a’m gwarchan
Rhag uffern affan, wahan westi.
Creawdr a’m crewys a’m cynnwys i
Ymhlith plwyf gwirin gwerin Enlli.

Das ist eine etwas anders geschriebene, aber um zwei Zeilen vollständigere Version, in der man erkennt, daß hier der Barde Feilyr am Werke ist. Es hat was mit dem Jahr 1130 zu tun, aber es macht keinen Spaß in kymrischen Texten rumzuraten, wenn man die Sprache nicht kann (obwohl sie schön ist). Bedri ist Peter, Porthawr ein Eigenname (der flüchtig in einer der Arthus-Varianten vorkommt), Gwarchan = Gorchan (von denen es viele gibt), Crist ist Christus.

Und einige Wörter hab ich auch noch rausgekriegt, aber nur weil es mir Spaß machte, in einem welshen Lexikon rumzukramen… Es ist mühsam… besser man findet die Quelle und dann jemanden, der Gymraeg bzw. kymrisch kann… Eine irische Freundin mit einer ebensolchen Großmutter zum Beispiel, das wär doch was…

Und ich glaube jedenfalls nicht, ob man das Projekt noch als Rätsel auffassen kann. Was für ein Aha erwarten einen, wenn mans rauskriegt? Klopf deiner Quelle mal auf die Finger… soll sich lieber mit dem Minotaurus beschäftigen, der ja auch noch ungeöst ist…

Liebe Grüße
Metapher

So, mein dritter Versuch hier im www zu antworten:

Es ist mühsam… besser man findet die Quelle
und dann jemanden, der Gymraeg bzw. kymrisch kann… Eine
irische Freundin mit einer ebensolchen Großmutter zum
Beispiel, das wär doch was…

ich fände ja auch nen irischen Freund nicht schlecht…(natürlich NUR von wegen der Gleichberechtigung!

Und ich glaube jedenfalls nicht, ob man das Projekt noch als
Rätsel auffassen kann.

zumindest auch nach meiner Einschätzung nicht

Was für ein Aha erwarten einen, wenn
mans rauskriegt? Klopf deiner Quelle mal auf die Finger…
soll sich lieber mit dem Minotaurus beschäftigen, der ja auch
noch ungeöst ist…

Aber wir wollen mal nicht zu hart sein mit Stefans Freund, immerhin hat er uns doch Wissenszuwachs beschert, Anlass zur Kommunikation gegeben und einen gewissen Unterahltungswert kann man der Aufgabe doch auch nicht absprechen - oder ? Und natürlich wird erneut die Erkenntnis untermauert, www ist unschlagbar!