Wer kann mir etwas vom altdeutschen übersetzten

Hallo
ich suche jemanden der mir eine Zeile aus einem Kirchenbuch /Taufbuch übersetzten kann. Bei der Übersetzung wäre mir das Geburtsdatum und die Namen der Eltern wichtig, da ich dabei bin einen Stammbaum zu erstellen. Hänge den Auszug des Kirchenbucheintrages mit an.

Möchte mich schon mal im voraus bedanken und hoffe dass es nicht zu schwer wird es zu entziffern.
Mistral201103

Ich kann zwar nicht helfen, aber: Wenn ich mir das Bild anschaue hat es „Schlieren“. Schau mal, ob das nicht besser geht.

fg

Dirk_P

Das ist nicht nur altdeutsch sondern auch lateinisch in einer fürterlichen Klaue geschrieben.
Neben Michael in der Spalte steht z.B. oben Michael, drunter Filius = SohnLegiting?, daneben in der Mitte Küplon? Maria.
Evtl. findte jemand noch mehr raus. ramses90

Hallo,
ich finde das Bild super. Die Schrift um die es geht, ist statt mit den gegebenen 5000 Pixel noch lesbar mit 500 Pixel fuer die lange Seite. Es liegt hier nicht am Material, es liegt an den Faehigkeiten, ob man es lesen kann. Ich auch nicht, leider.

Hi,

nicht leicht zu entziffern, weil 1. lateinische und deutsche Kurrent gemischt sind (für diese Zeit nicht ungewöhnlich) und 2. Sauklaue.

Was ich ad hoc sehe:

29 huius [= dieses (Monats)]
ora 11 … [= 11 Uhr]
/
Klöchberg
/
Michael
filius legitim(us) [rechtmäßiger Sohn]
/
Vouß…
Rixler Maria
… öslin [der Beruf ?] „v“ [= „aus“, ein Kürzel] Die… [vllt. Die(t)zen?]
/
I…der
…orben
Richter „aus“ Klöch(berg)
/
Statthaus
T…hodesberg

Gruß
Metapher

Hi,

da dreh’ ich die letzten beiden Buchstaben um „I…dre“,
weiß aber dennoch nicht, was das heißen soll.

…orben

Das heißt „Weber“ *ganz sicher bin*

Statthaus

Da las ich spontan „Matthaus“ oder „Mattheus“
Was ist das für eine Spalte? Name des Paten? Name des eintragenden Pfarrers?

Irgendeines der Wörter muß der Vorname des Kindsvaters sein.

Gruß
.

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Hi,

doch, es ist schwer! :wink:

Falls Deine vorhandene Kopie aus dem Kirchenbuch größer ist als nur dieser eine Eintrag, dann stelle doch bitte die ganze Seite hier zur Verfügung.
Je mehr Text man zum Vergleichen hat, desto größer sind die Entzifferungs-Chancen.
Die Spaltenüberschriften - sofern vorhanden - wären auch wichtig.

Gruß
.

Hi Gudrun,

Bingo! Mit lateinischem W und der Rest in dt. Kurrent.

Wenn das mit dem Vornamen davor genauso ist, dann könnte auch hier die Majuskel kein dt. „I“ sein sondern ein lat. „A“ und wir hätten „Andre“.

„Mattheus“

Dito Bingo! Dann ist die ganze Spalte keine Ortsangabe, sondern wohl der Name des Pfarrers.

Der Wortteil über „Maria“ ist mir rätselhaft. Und der erste Buchstabe ihrer Berufsbezeichnung (falls „Richter“ in der nächsten Spalte richtig ist) könnte ein „P“ sein.

Gruß
M.

Ich schließ mich dem Vorschlag von Gudrun an. Wir brauchen die Spaltenüberschriften.

Denn zu den bereits vorhandenen Entzifferungsversuchen habe ich gefunden, dass in dieser Gegend der Nachname „Pöstlin“ vorkommt. Demnach könnte die Mutter „Maria Pöstlin“ heißen.

Dann wären die Namen vor und über „Maria“ vielleicht die des Vaters, und der „Andre Weber“ in der Spalte daneben ist der amtliche Zeuge, neben dem kirchlichen. Er hat also mit den Elternnamen gar nichts zu tun.

Es bleibt nämlich auch die Frage, woher du den Nachnamen „Spätauf“ von Michael hast. Denn soetwas wie „…spatauff“ könnte in dem ersten Namen in dieser Spalte stecken. Vielleicht ist das die Spalte für beide Eltern.

Gruß
Metapher

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Hi,

genau, das isses!
Und der Vorname ist „Hanß“.

Dann heißt die Mutter „Maria Rixler“ (oder „Bixler“?)
und die letzte Zeile in dieser Spalte ist ein Beruf (oder Stand) und ein Ort - analog zu der Spalte rechts daneben.

„…östlin aus Die…“
Das „st“ könnte auch ein „f“ sein.

Übrigens war „Weber“ für mich in meinem ersten Post ein Beruf, aber Deine neuerliche Lesart „Andre Weber Richter aus Klöch“ ist absolut plausibel.
Die Spaltenüberschriften werden es bestätigen.

@Mistral201103
Mach hinne, wir sind soooooo neugierig! :wink:

Gruß
.

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Hi Metapher,

(fett von mir)

da muß ich jetzt ein bißchen schmunzeln. :wink:
1727 hatten Frauen keinen Beruf, was aber nicht heißt, daß sie nicht gearbeitet haben.
Sie waren ziemlich rechtelos. Ihr Stand war entweder „Tochter des …“ oder „Ehefrau des …“.

Ich halte es für ausgeschlossen, daß das Wort in der unteren Zeile ihr Beruf sein könnte.

Gruß
.

Bitte? Bei mir ist das Bild mit Schlieren versehen und dass ich dass das nicht lesen kann hatte ich geschrieben…

Schön wenn du das Bild besser dargestellt bekommst. Liegt dann wohl an mir…

fg

Dirk_P

Hallo,
Ich möchte mich ganz , ganz herzlich für die ganzen Antworten die ich erhalten habe bedanken. Ihr habt mir jetzt schon ein ganzes Stück weiter geholfen.
Der Name Spätauf ist der Geburtsname der Mutter meines Freundes und der Name geht soweit ich weiß bis zu diesem Eintrag im Kirchenbuch zurück. Ich werde euch die Seite einstellen die ich bekommen habe. Die anderen Einträge haben aber alle nichts mit der Geburt von Michael Spätauf zu tun.
Was ich nicht genau weiß ob die Namen übereinstimmen.
Spätauf Hans
Spätauf Maria, geb. Nöschl Tieschen / Untersteiermark / Österreich
Kinder: Michael 29.07.1727 Klöchberg / Untersteiermark / Österreich

Die Seite kann man über das Kirchenbuch in Graz als PDF aufrufen.
https://matriken.graz-seckau.at/flashbook?id=3729&currentPage=31
Ausschnitt Seite 56-57

ganz liebe Grüße an alle und nochmals vielen Dank

Mistral201103

Locus   Infans   Parentes   Patrini   (Pfarrer? *)

@Metapher, da brauche ich als Nicht-Kathole und als Nicht-Lateiner Lesehilfe. :wink: Was heißt das * bitte?

Hallo,

bin zwar nicht Metapher, aber: Baptisans = der taufende Priester.

Schönen Gruß,

Jule

1727 als PDF
Respekt, da waren Oesterreicher fleissig
(im Scannen).
Gruss Helmut

Hallo Gudrun, fein, dass du die Kopfzeile bereits herausgesucht hast.

Die Titel heißen:
Ort / Kind / Eltern / Paten / Baptizans (= der Taufpriester)

Klasse. Auf den naheliegenden „Hanß“ bin ich nicht gekommen. Zu sehr war die Versalie dem deutschen „V“ ähnlich. Sonst wäre das Rätsel „Spatauff“ schneller gelöst gewesen-

Hi Jule

Ja, ita est.
Bis auf das „z:wink:

Schönen Gruß

Hallo

es war ja auch für uns nach langer Zeit mal wieder eine interessante w-w-w-Herausforderung - und deutsche Schrift (nsbesondere die Prä-Sütterlin) entziffern für das Deutsch-Brett ein Klassiker :smile:

Natürlich nicht, es ist ja ein Kirchenbuch.

Was ich nicht genau weiß ob die Namen übereinstimmen.
Spätauf Hans
Spätauf Maria, geb. Nöschl Tieschen / Untersteiermark

Heißt das, du wußtest von vornherein, dass der Vater „Hanß Spatauff“ heißt und du hast es uns nicht gesagt? böse, böse :wink:

Und die Mutter: Dann kann ja mit unserer Lesart „R/Bixler“ etwas nicht stimmen!?
Da auch sonst immer zuerst der Vorname geschrieben ist, dürfte das auch hier ja der Fall sein. Zu lesen wäre dann: „Maria Nöschlin

Schönen Gruß
Metapher

Hi Gudrun,

da muß ich jetzt ein bißchen schmunzeln.

das lass ich dir gerne :wink:

1727 hatten Frauen keinen Beruf, was aber nicht heißt, daß sie nicht gearbeitet haben.

Eben. Auch wenn es nicht als „beruff“ bezeichnet wurde, waren es ihre Tätigkeiten mit denen sie bei Anlass identifiziert wurden: Bäuerin, Müllerin, Klöpplerin, Weberin, Näherin, Spinnerin … (die Engelmacherin sei hier mal lieber nicht erwähnt :wink: )

Aber in unserem Fall scheint es nächstliegend, dass „Nöschlin“ ihr „geb.“ ist (s.u.).

Schönen Gruß