Wer kennt folgendes Zitat von Rene Descartes?

Hi, ich bin auf der Suche nach einem Philosophie-Experten, der mir bei meiner Frage weiterhelfen kann.
Und zwar geht es um den Philosophen Rene Descartes, der einmal
folgenden berühmten Satz geschrieben haben soll:

„Auf unserer Suche nach dem unmittelbaren Weg zur Wahrheit sollten
wir uns nicht mit Dingen abgeben, über die wir keine mit den Beweisen
der Arithmetik und Geometrie vergleichbare Gewissheit erlangen
können.“

Meine Frage lautet: Weiß von euch jemand zufällig, in
welchem seiner Werke dieser Satz geschrieben steht (Buchtitel, Jahr,
Verlag)? Es würde mich freuen, wenn mir diese Frage jemand beantworten
könnte. Es ist sehr wichtig!

Hi,

das Original dieses Zitates findet sich in seiner frühesten philosophischen Abhandlung:

Regulae ad directionem ingenii (1628)
und dort in Regula II.6

Es lautet:
Jam vero ex his omnibus est concludendum, non quidem solas Arithmeticam et Geometriam esse addiscendas, sed tantummodo rectum veritatis iter quaerentes circa nullum objectum debere occupari, de quo non possint habere certitudinem Arithmeticis et Geometricis demonstrationibus aequalem.

[Nun aber ist aus diesem allem freilich zu schließen, zwar nicht, daß allein Arithmetik und Geometrie zu lernen seien, sondern nur, daß die, die den richtigen Weg zur Wahrheit suchen, mit keinem Gegenstand umgehen sollten, über den sie nicht eine Gewißheit gleich der von arithmetischen und geometrischen Beweisen haben können.]

Als eine lat.-dt. Ausgabe dieser Schrift ist zu empfehlen

ISBN 3787302654 Buch anschauen

Gruß
Metapher

Vollzitat gelöscht (MOD)

Hi, Metapher!

Vielen Dank für deine Hilfe! Ist echt der absolute Hammer, bin total perplex! Hast etwas gut bei mir!

P.s.: Eine ganz persönliche Frage an dich: Angenommen, du hättest eine Frage frei, die du an Gott (bzw. an die höchste Macht) richten könntest, wie würde diese lauten? Bitte genau überlegen!

die große Frage

Vielen Dank für deine Hilfe! Ist echt der absolute Hammer, bin total perplex! Hast etwas gut bei mir!

Nichts zu danken, wer_hilft_mir :smile:
Sowas ist für ein Experten-Forum in der Sparte „Philosophie“ doch das Selbstverständlichste von der Welt. Die Übersetzung ist btw. nicht aus dem empfohlenen Buch, sondern von mir.

P.s.: Eine ganz persönliche Frage an dich: Angenommen, du hättest eine Frage frei, die du an Gott (bzw. an die höchste Macht) richten könntest, wie würde diese lauten? Bitte genau überlegen!

Als erstes hab ich eine Rückfrage an dich:
Wieso „angenommen“ und wieso „hätte“?
Die Frage habe ich doch frei! Und das ist ein Fakt und keine Annahme!
Oder? Bitte genau überlegen! :wink:

Da du die Frage persönlich stellst, gerne auch eine persönliche Antwort:

Als geborener Physiker ist für mich „höchste Macht“ synonym mit dem Begriff „Schöpfer“, den die Griechen als „Demiurg“ (Handwerker) bezeichneten, oder Platon als „Synistes“ (Gestalter).

Dann lautet meine Frage: how?

Als Philosoph ist für mich „höchste Macht“ synonym mit dem Begriff „das Absolute“, das Platon „die Idee“ nennt, Plotin „das Eine“, Hegel „die Negation“ oder „Geist“ oder ebenfalls „die Idee“, aber anders.

Dann lautet die Frage: why?

Wenn du aber mit deiner „Annahme“ meintest, ich hätte von einer höchsten Macht eine Antwort frei auf eine Frage, die ich stellte - dann würde ich sie nicht stellen. :wink:

*****

Zwei Schotten (warum weiß ich nicht) sitzen am Teich und angeln.
Angelt der eine eine wunderschöne Wassernixe, also sowas in der Art:
http://www.mycron.de/Cool__g_/nixe011.gif

Aber er nimmt sie von der Angel und wirft sie ins Wasser zurück.

Fragt der andere ihn: Why?

Antwortet er: How?

Gruß
Metapher

1 Like

etwas OT
Hallo Metapher,

Die Übersetzung ist btw. nicht aus dem empfohlenen Buch, sondern von mir.

Hältst du die Übersetzung im Buch (an dieser Stelle zumindest) für verbesserungsbedürftig?

Gruss
Nescio

Hi Nescio,

Hältst du die Übersetzung im Buch (an dieser Stelle zumindest) für verbesserungsbedürftig?

bis auf eine nicht besonders wichtige Kleinigkeit nicht unbedingt. Aber, wo es nicht anders nötig ist, übersetze ich nun mal lieber selbst.

Gruß
Metapher

Hallo, Metapher!

Es freut mich immer wieder, wenn ich mit Personen in Kontakt komme, die intelligent und scharfsinnig sind. Deine wirklich gut gestellten Fragen an Gott, die du übrigens mit vielen anderen Denkern teilst, sowie deine spitzfindige und wortklauberische Art der Argumentation, wie es normalerweise nur unter Philosophen üblich ist, lassen bereits auf einen höher gebildeten Geist schließen, dem sozusagen nur mehr noch der letzte Schliff fehlt.

Du fragst mich: Wieso „angenommen“ und wieso „hätte“? Du musst wissen, dass es für mich, im Gegensatz zu dir, grundsätzlich keine Selbstverständlichkeit ist, eine Frage stellen zu können, erst recht nicht, wenn diese an Gott bzw. an die höchste Macht gerichtet ist! Hast du denn überhaupt keinen Anstand oder Ehrfurcht? Genauso wenig ist es für mich selbstverständlich, dass ich von dir so eine tolle Antwort auf meine Frage bekommen habe, die mit Herz und Leidenschaft geschrieben worden ist!

Du schreibst: Die Frage habe ich doch frei! Dies sei ein Faktum und keine Annahme! Die wahre Wahrheit ist aber, dass es grundsätzlich keine Freiheit für den Menschen gibt!

Doch kommen wir nun zu deinen gestellten Fragen an Gott:

Im Großen und Ganzen erinnert mich deine Geisteshaltung an einen Zen-Meister, der seine Schüler mit Koans konfrontiert:

„Woher kommt das Universum?“, fragt ein Schüler seinen Zen-Meister. „Woher kommt das Leben? Woher kommt der Geist?“ Der Meister antwortet: „Woher kommt deine Frage?“

Diese Art der Dialogführung, die übrigens deinem Anglerwitz sehr nahe kommt, lässt bereits eine Resignation des Denkens durchschimmern! Diese geistige Ohnmacht ist darauf zurückzuführen, weil die gesamte menschliche Geisteshaltung zu sehr auf das Äußere fixiert ist. Die Antwort auf die große Frage liegt aber in erster Linie im Inneren, das heißt im Herzen des Menschen begründet!

Für dich als geborener Physiker, lieber Metapher, bedeutet dies nun eine doppelte Herausforderung! Denn um eine Antwort auf deine fundamentalen Fragen erhalten zu können, muss sich dein forschender Geist um 180 Grad drehen, da du für die große Antwort auch vorbereitet sein musst, um sie in ihrem ganzen Umfang verstehen zu können! Nimm also den nächstliegenden Pickel zur Hand und grab einmal tief hinunter bis in die Abgründe der menschlichen Seele. Denn dort unten haust der große Demiurg und wartet schon sehnsuchtsvoll darauf, endlich wieder einmal von einer seiner Kreaturen gefunden und erkannt zu werden!

Es hat mich gefreut, deine Bekanntschaft gemacht zu haben und hoffe, meine Antwort konnte dich ein wenig inspirieren!

Mit besten Grüßen

Wer hilft mir?

P. s.: Ist man auf der Suche nach den Spuren Gottes, wäre es höchst unvernünftig, eine Wassernixe wieder zurück ins Wasser zu werfen, da sie den Mann, der sie an der Angel hat, zum Urgrund des Seins führen kann!

Die Antwort auf die große
Frage liegt aber in erster Linie im Inneren, das heißt im
Herzen des Menschen begründet!

Wo kann ich mehr darüber finden?

Danke
Castiglio

halb zog sie ihn …
… halb sank sie hin.

Um mal dein PS vorwegzunehmen:

Ist man auf der Suche nach den Spuren Gottes, wäre es höchst unvernünftig, eine Wassernixe wieder zurück ins Wasser zu werfen, da sie den Mann, der sie an der Angel hat, zum Urgrund des Seins führen kann!

Nun, das „How?“ des Schotten hatte wohl andere Gründe, wie du sicher ahnst, als die, die deine Frage betreffen. Ansonsten aber: Wasserdämoninnen vom Typ „Undine“ sind nach altem Wissenstand tödlich

http://www.literaturwelt.com/werke/goethe/fischer.html

auch wenn das natürlich kein Hindernis auf dem Weg zum „Urgrund des Seins“ ist *zwinker*

Du fragst mich: Wieso „angenommen“ und wieso „hätte“? Du musst wissen, dass es für mich, im Gegensatz zu dir, grundsätzlich keine Selbstverständlichkeit ist, eine Frage stellen zu können, erst recht nicht, wenn diese an Gott bzw. an die höchste Macht gerichtet ist!

Kann es sein, daß sich hier ein Mißverständkis einschlich? Mit der von mir vorunterstellten Freiheit, Fragen zu stellen, habe ich nicht zugleich behauptet, daß es einen Anspruch darauf gebe, auch Antworten zu bekommen. Das wäre wirklich Hybris par excellence.

Hast du denn überhaupt keinen Anstand oder Ehrfurcht?

Spitz, pointiert und sophisticated gefragt. Das gefällt mir :smile:

Mir sagt sehr wohl die hübsche Legende über Augustinus sehr viel, in der ihm ein Kind erscheint, das mit einem Eimerchen Wasser aus dem Meer schöpft. Auf seine Frage, was es damit vorhabe, antwortet das Kind, es wolle das Meer ausschöpfen. Das sei aber doch absolut unmöglich, meint er. Genauso unmöglich sei es, bekommt er zur Antwort, seine Frage (in diesem Fall nach der göttlichen Trinität) erschöpfend zu durchdenken.

Um diese spezielle Frage geht es zwar nicht, es ist aber dennoch anschaulich, worum es geht. So sehe ich keine Möglichkeit, zu den zwei Ideen des Absurden, die das XX. Jhdt. herauskristallisierte
/t/kafka-k-wird-von-einem-torwaechter-gehindert/4409…
ein Tertium zu finden.

Und somit dürfte es geradezu eine anthropologische Grundforderung sein: Besser im bedingungslosen Versuch zu scheitern, als den Versuch erst gar nicht zu wagen. Es ist gerade der Ethos der Philosophie, anstandslose, ehrfurchtslose, ja obszöne Fragen zu stellen. Das Obszönste im Leben ist der Tod - und die Philosophie fürchtet ihn nicht.

Du schreibst: Die Frage habe ich doch frei! Dies sei ein Faktum und keine Annahme! Die wahre Wahrheit ist aber, dass es grundsätzlich keine Freiheit für den Menschen gibt!

Die Geltungsanspruch der Freiheit des menschlichen Geistes ist aber nun mal eines der Hauptthemen der europäischen Philosophie: Von Sokrates über Johannes, Meister Eckhart, Bruno, Descartes bis zu Fichte, Schelling, Hegel. Und von Schillers „Ich bin frei - und wär ich in Ketten geboren“ bis zu Nietzsches „Hinauf! Hinan! Bis du auch deine Sterne noch unter dir hast“.

Es gibt keinerlei Grund zu der Annahme, daß es eine Begrenzung gibt, Fragen zu stellen.

Aber kein Anspruch, wie gesagt, auf Antwort. Die Frage des Psalmisten (Ps 22.2):

אלי אלי למה עזבתּנ
Mein Gott, warum hast du mich verlassen?

bekommt ebensowenig eine Antwort, wie die des Augustinus am Ende seiner Confessiones (XIII.38):

Et hoc intellegere quis hominum dabit homini? Quis angelus angelo? Quis angelus homini?
Und dies zu begreifen, welcher Mensch gäbe es dem Menschen? Welcher Engel dem Engel? Welcher Engel dem Menschen?

Doch kommen wir nun zu deinen gestellten Fragen an Gott:

„Woher kommt das Universum?“, fragt ein Schüler seinen Zen-Meister. „Woher kommt das Leben? Woher kommt der Geist?“ Der Meister antwortet: „Woher kommt deine Frage?“

Dieses Gong An aus dem 碧巖錄, Bi Yan Lu, provoziert, wie alle Gong An, zu einem spontanen Wechsel des Denkweges, so wie es auch die „Sudden Doctrine“ des Hui Neng lehrt. Es gibt derweil keinen Denkweg an, so wie das iter in deinem Descartes-Zitat. Es gibt auch keine Antwort - und es enthält übrigens auch keine Frage, die es zu beantworten gilt :smile:

Diese Art der Dialogführung, die übrigens deinem Anglerwitz sehr nahe kommt, lässt bereits eine Resignation des Denkens durchschimmern!

Das wundert mich, daß du Resignation darin siehst. Könnte man nicht ebenso darin die révolte lesen, wie sie Camus (siehe oben) angesichts des Bewußtseins des Absurden fordert im „Mythe de Sisyph“?

Die Antwort auf die große Frage liegt aber in erster Linie im Inneren, das heißt im Herzen des Menschen begründet!

Und wie lautet sie, die „große Frage“?

Für dich als geborener Physiker, lieber Metapher, bedeutet dies nun eine doppelte Herausforderung! Denn um eine Antwort auf deine fundamentalen Fragen erhalten zu können, muss sich dein forschender Geist um 180 Grad drehen, da du für die große Antwort auch vorbereitet sein musst, um sie in ihrem ganzen Umfang verstehen zu können!

„Muß“? Will ich denn eine Antwort? :smile:
Für dich, lieber Wer hilft mir, dürfte indes ebenso eine Herausforderung in Folgendem liegen:

Die Frage „Wie?“ des Physikers ist nämlich gar keine, die auf eine resultative Antwort hofft. Sie ist vielmehr ein Forschungsprogramm, geleitet und begleitet vom Kafka-Absurden (Siehe oben: Es gibt eine Antwort, aber wir werden sie nicht finden). Darin liegt ja gerade der Charme der Antwort „42“ von Douglas Adams am Ende des Universums.

Und die Frage „Warum?“ des Philosophen ist auch keine, die auf eine resultative Antwort hofft. Sie ist vielmehr ein Lebensprogramm, geleitet und begleitet vom Camus-Absurden (Siehe oben: Es gibt keine Antwort, aber wir geben nicht auf, sie zu suchen). Darin wiederum liegt der Charme der Philosophie: Sie hat gar nicht die Aufgabe, richtige Antworten zu geben, sondern die, Fragen richtig zu stellen:
/t/was-genau-ist-philosophie/509381/4

Nimm also den nächstliegenden Pickel zur Hand und grab einmal tief hinunter bis in die Abgründe der menschlichen Seele.

Was sich in menschlichen Seelen alles Überraschendes finden läßt, welche Seele vermag das zu ertragen … davon mag ich gar nicht erst anfangen, zu erzählen :smile: Ist auch nicht nötig, du schaust dich ja selbst um in der Welt. Die „Abgründe“ liegen nämlich gar nicht so „tief unten“, sie liegen vielmehr auf der Hand - manchmal sogar unter dem Wohnzimmertisch der lieben und netten Nachbarn. „Die Sonne bringt es an den Tag“, beweist das Gedicht von Adalbert von Camisso.

Denn dort unten haust der große Demiurg und wartet schon sehnsuchtsvoll darauf, endlich wieder einmal von einer seiner Kreaturen gefunden und erkannt zu werden!

Das ist ein schönes poetisches Dictum. Gefällt mir. Ich setze - ganz ohne Ironie - das verschleierte Bild zu Sais daneben, vom Meister der Freiheit des menschlichen Geistes:
http://www.kerber-net.de/literatur/deutsch/lyrik/sch…

"Kein Sterblicher, sprach des Orakels Mund,
Rückt diesen Schleier, bis ich selbst ihn hebe.
"

Es hat mich gefreut, deine Bekanntschaft gemacht zu haben und hoffe, meine Antwort konnte dich ein wenig inspirieren!

Das gebe ich dir gerne ebenso zurück - und wie du siehst, animierte sie mich immerhin zu diesen Antworten vice versa an dich :smile:

Wer hilft mir?

Ja wer?

Gruß
Metapher

3 Like

Hallo,



Die Frage „Wie?“ des Physikers ist nämlich gar keine, die auf
eine resultative Antwort hofft. Sie ist vielmehr ein
Forschungsprogramm, geleitet und begleitet
vom Kafka-Absurden (Siehe oben: Es gibt eine Antwort, aber wir
werden sie nicht finden). Darin liegt ja gerade der Charme der
Antwort „42“ von Douglas Adams am Ende des Universums.

IMHO ist das ein „Urban Myth“:

siehe zb.:

 ...
 When Arthur Dent in the past discovers that the question 
 itself was, is or will be "What do you get when you multiply 
 6 by 9?", he says "I always said there was something 
 fundamentally wrong with the universe.
 ...

(=> http://www.lostpedia.com/wiki/42 )

Ausserdem hat sich Adams für „Egyptology“ interessiert.
Daher hätte ich an seiner Stelle (wenn ich wie er
„versteckter Moralist“ hätte spielen wollen)
wahrscheinlich auch 42 genommen.

Grüße

CMБ

Ja, woher kommt sie denn?
Hi.

„Woher kommt das Universum?“, fragt ein Schüler seinen Zen-Meister. „Woher kommt das Leben? Woher kommt der Geist?“ Der Meister antwortet: „Woher kommt deine Frage?“

Ja, woher kommt sie? Zutreffendes bitte ankreuzen:

Aus dem Broca-Areal gegenüber dem unteren Teil der ansteigenden Präzentralwindung im Frontallappen der linken Hemisphäre

Aus der Tiefe des Raums

Aus dem Unbewussten

Aus dem Kehlkopf-Chakra

Die Bogen der Augen mit einem Pinsel weit ausgezogen.
Die Lippen rot, das Antlitz weiß geschminkt.
Aus allen Sternen
fällt dein Lächeln.

Gruß

Die größte Entscheidung deines Lebens!
Hallo, Metapher!

Ich habe mir die „Freiheit“ herausgenommen, einmal einen kleinen Blick auf deine Visitenkarte zu werfen und hoffe, dass du mir diesen kleinen Spionageakt nicht übel nimmst. So hat sich doch dadurch jener Verdacht bestätigt, den ich schon von Anfang an hegte. Da hab ich es bei dir doch glatt mit einer harten Nuss zu tun, die es zu knacken gilt! Was mir dazu noch fehlt, ist jedoch noch der richtige Ansatzpunkt.

1.) Ohne dir damit jetzt irgendwie persönlich nahe treten zu wollen (ich plädiere stets auf deine professionelle Einstellung), aber mit deiner Gesinnung zur Frage „Wie?“ des Physikers bin ich nicht ganz einverstanden! Drängen sich doch schon jedem Kind von Natur aus die Fragen auf: Wie fühlt sich das an? Wie schmeckt das? Aus welchen Bestandteilen setzt sich dieses Spielzeugauto zusammen? usw., die sehr wohl von der inneren Haltung und Hoffnung getragen werden, darauf auch mit klaren Antworten belohnt zu werden. In diesem Kafka-Absurden sehe ich daher abermals, gleich wie in diesen Koans der Zen-Buddhisten, im Grunde nur eine uneingestandene Resignation (Ohnmacht) all der großen Denker, natürlich sekundär gepaart mit einer gesunden Portion Trotz, die sich an der großen Rätselnuss bereits alle Zähne ausgebissen haben – und sonst gar nichts! Dasselbe gilt natürlich auch für die Philosophen: Anstatt konkrete Antworten zu liefern, die sie aufgrund ihres geistigen Unvermögens nicht imstande sind anzubieten, werden nun kunstvoll alle rhetorischen Ausflüchte und sophistischen Winkelzüge eingeschlagen, anstatt einmal das Kind beim Namen zu nennen. Fakt ist (vorerst einmal für mich, die große Aufklärungsarbeit folgt noch), es gibt sehr wohl eine Antwort und auch eine Urwahrheit, und die muss vom Homo sapiens gefunden werden, um Erlösung (= allgemeine Lösung) zu finden. Genau darin liegt auch die eigentliche Lebensaufgabe des Menschen begründet, um genau zu sein, die Lebensaufgabe des Mannes, denn das Weib hat eine völlig andere Aufgabe zu erfüllen, daher kann von einer Gleichberechtigung in der wirtschaftlichen Aufgabenverteilung überhaupt nicht die Rede sein, so wie es insbesondere in den westlichen Kulturen fatalerweise praktiziert wird. Doch kommen wir zurück zum Thema: Nur weil alle großen Denker dieser Welt bisher versagt haben, diese große Nuss zum Knacken zu bringen, muss dies noch lange nicht bedeuten, dass dies nun grundsätzlich unmöglich sein soll. Eine Philosophie zu betreiben, rein um der Philosophie willen, finde ich nicht nur unseriös und ökonomisch unproduktiv, sondern auch – im wahrsten Sinne des Wortes – verantwortungslos!

2.) Wie ich bereits schon einmal erwähnte, fehlt mir bei dir noch der letzte Schliff. Alle Voraussetzungen wären bei dir gegeben, um auch das letzte Treppchen erklimmen zu können! Es stellt sich nur mehr noch die Frage, ob du dazu auch bereit bist? Stelle dir einmal folgende Situation vor: Du stehst vor einem tiefen Abgrund und auf der anderen Seite, die lediglich 3 Meter entfernt ist, liegt die Offenbarung Gottes, und zwar nicht in chiffrierter Form, so wie in den scheinheiligen Schriften, sondern völlig logisch und klar verständlich. Meine alles entscheidende Frage an dich lautet: Springst du, ja oder nein? Ich gehe natürlich davon aus, dass du nicht im Rollstuhl sitzt oder sonstige körperliche Behinderung hast. Ich bitte um deine persönliche Antwort und nicht um einen Linkverweis an Platon, Schiller, Hegel, Meister Eckhart, Goethe oder gar an Harald Lesch etc.

Ich bin gespannt auf deine Entscheidung und Begründung!

Es grüßt dich

Wer hilft mir?

Na wer schon! So eine blöde Frage kann doch nur ein Dummkopf stellen, oder etwa nicht?

Hallo, Wer hilft mir?

Sag mir wo der Abgrund ist, dann schaue ich mir die Sache näher an.
Alles andere ist für mich nur intellektuelle Spiegelfechterei, die das Ego putzen soll.
SCNR.
Gruß
Castiglio

Hallo Castiglio

Sag mir wo der Abgrund ist, dann schaue ich mir die Sache
näher an.
Alles andere ist für mich nur intellektuelle Spiegelfechterei,
die das Ego putzen soll.

Sieht nur auf den ersten Blick manchmal so aus.
Die „was wäre wenn Fragen“ können aber sehr hilfreich sein .
Sie können uns zu der Erkenntnis führen was uns wirklich wichtig ist.
Gruß VIKTOR

Hallo VIKTOR,
das mag sein, dass mich „was wäre wenn Fragen“ weiter bringen können, wenn ich sie mir stelle. Aber hier hat jemand (wer hilft mir?) jemanden anderem (metapher) eine solche Frage gestellt. Ich verstehe das als Provokation/Herausforderung. Und wenn ich mir den Dialog der beiden anschaue, dann fühle ich mich wie bei der Hirschbrunft.
Gruß
C.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

der letzte Schliff

Da hab ich es bei dir doch glatt mit einer harten Nuss zu tun, die es zu knacken gilt! Was mir dazu noch fehlt, ist jedoch noch der richtige Ansatzpunkt.

Danke für die spaßigen Ausführungen über die uneingestandene Resignation der Zen-Buddhisten und das Unvermögen der Philosophen, das Kind beim Namen zu nennen und das Versagen aller großen Denker dieser Welt, diese große Nuss zum Knacken zu bringen.

Auch die fundamentale Erkenntnis, die Urwahrheit zu finden, sei

um genau zu sein, die Lebensaufgabe des Mannes, denn das Weib hat eine völlig andere Aufgabe zu erfüllen

war sehr lustig.

Alle Voraussetzungen wären bei dir gegeben, um auch das letzte Treppchen erklimmen zu können!

Hach! Warum bin ich dir bloß nicht schon früher begegnet!

Du stehst vor einem tiefen Abgrund

Ok. :smile:
ungefähr sowas?
http://www.praxis-dialog.de/metapher/fundus/pilger_m…

und auf der anderen Seite … liegt die Offenbarung Gottes … völlig logisch und klar verständlich.

Meine alles entscheidende Frage an dich lautet: Springst du, ja oder nein?

Also, da diese Frage alles entscheidet, will ich dich gerne erlösen:
Ich wäre dann nur auf Eines neugierig: Was es in diesem tiefen Abgrund alles zu erleben gibt.

Danke für die Späßchen
Metapher

Hallo Castiglio,

Sag mir wo der Abgrund ist, dann schaue ich mir die Sache
näher an.
Alles andere ist für mich nur intellektuelle Spiegelfechterei,
die das Ego putzen soll.

Sieht nur auf den ersten Blick manchmal so aus.
Die „was wäre wenn Fragen“ können aber sehr hilfreich sein .
Sie können uns zu der Erkenntnis führen was uns wirklich
wichtig ist.

das mag sein, dass mich „was wäre wenn Fragen“ weiter bringen
können, wenn ich sie mir stelle. Aber hier hat jemand (wer
hilft mir?) jemanden anderem (metapher) eine solche Frage
gestellt. Ich verstehe das als Provokation/Herausforderung.
Und wenn ich mir den Dialog der beiden anschaue, dann fühle
ich mich wie bei der Hirschbrunft.

ich finde das ganze Gesülze dort auch meist ziemlich nichtssagend.
Du hast aber meiner Ansicht nach einen dort guten Gedankengang,
in eine Frage eingebunden, aufgenommen und pointiert hinterfragt,
so als hättest Du nicht begriffen oder könntest damit nichts
anfangen.

Gruß VIKTOR

Schachmatt bereits nach zwei Zügen!

Meine alles entscheidende Frage an dich lautet: Springst du, ja oder nein?

Also, da diese Frage alles entscheidet, will ich dich gerne erlösen: Ich wäre dann nur auf Eines neugierig: Was es in diesem tiefen Abgrund alles zu erleben gibt.

Seht ihr, was hier abläuft, Freunde der Weisheit? Genau das meinte ich, wenn ich behaupte, dass die Philosophen nicht in der Lage sind, das Kind einmal beim Namen nennen zu können! Anstatt dass du, lieber Metapher – promovierter Physiker und Philosoph! –, meine konkret gestellte Frage einmal wirklich „ernsthaft zu Herzen nimmst“, wo es definitiv nur ein Entweder-oder gibt, kommst du mir erneut „trotzig“ mit dieser typisch verantwortungslosen philosophischen Manier, indem du diesen alles entscheidenden Punkt in deinem Leben mit sophistischen Winkelzügen „umgehst“ (= Circulus vitiosus des Denkens). Wahrlich, ein trotziges Volk ist diese Menschheit (Dtn 10,16; Jes 48,4 u. ö.). Starr und steif im Nacken wie ein Stier! Hinter diesem von mir ausgedachten Gedankenexperiment liegt nämlich die fundamentale Antwort auf die Frage, WARUM bisher alle großen Denker am großen Welträtsel gescheitert sind bzw. WARUM ihr Bücherwürmer und Theoretiker diese große geistige Barriere mit eurer scholastischen Denkweise bisher nicht mit „scharfem Schwert“ (= der letzte Schliff) zu durchschlagen vermochtet. In diesem Falle spielt es nämlich überhaupt keine Rolle, wo dieser tiefe Abgrund ist oder was es in diesem Abgrund alles zu erleben gibt (Abgrund bleibt Abgrund), sondern es kommt einfach nur darauf an, ob du als geborener Philosoph die große Herausforderung annimmst und „das Herz hast“ zu springen, sonst nichts. Denn der „Stein der Weisen“ hat selbstverständlich auch seinen Preis, der im Herzen der Menschen liegt, dessen Bezahlung es gewaltig in sich hat! Dieses kleine Gedankenexperiment wäre natürlich noch weiter und tiefer gegangen. Doch du, lieber Metapher, drückst dich bereits vor der ersten großen Aufgabenstellung und verbringst stattdessen deine Zeit damit, weiterhin „lustige“ Philosophie um der Philosophie willen zu betreiben, anstatt einmal in deinem Leben spontan „Beherztheit“ zu zeigen, wo es wirklich einmal ans Eingemachte geht! Herakles, Nationalheld der Griechen und großen Denker, wo bist du? Mithras, Stierbändiger Roms, wo versteckst du dich?

Ich möchte hiermit gerne diesen Thread abschließen und mich von diesem Forum verabschieden. Denn ich muss „resignierend eingestehen“, das geistige Niveau ist mir doch etwas zu hoch hier (= geistige Ohnmacht)! Und aus dem Trotzalter bin ich leider schon heraußen, um hier eine „lustige“ Revolte des Denkens anzuzetteln.

Es grüßt euch alle recht herzlich

Wer hilft mir?

Ja wer denn nun? Schon einen Verdacht?

Hallo,

Wer hilft mir?

Ich denke, Deine Beiträge sind nicht unoriginell.
Allerdings wirst Du hier kein Glück mit dem Versuch
haben, die Leute schöngeistig oder pseudokonkret
outzuperformen :wink:

Gerade am Anfang ist man oft verleitet (auch ich)
sich möglichst gut in Szene zu setzen - weil man
meint, daß man das braucht oder aus anderen Um-
gebungen so gewohnt ist. Aber: Ist der Ruf erst

Grüße

CMБ