halb zog sie ihn …
… halb sank sie hin.
Um mal dein PS vorwegzunehmen:
Ist man auf der Suche nach den Spuren Gottes, wäre es höchst unvernünftig, eine Wassernixe wieder zurück ins Wasser zu werfen, da sie den Mann, der sie an der Angel hat, zum Urgrund des Seins führen kann!
Nun, das „How?“ des Schotten hatte wohl andere Gründe, wie du sicher ahnst, als die, die deine Frage betreffen. Ansonsten aber: Wasserdämoninnen vom Typ „Undine“ sind nach altem Wissenstand tödlich
http://www.literaturwelt.com/werke/goethe/fischer.html
auch wenn das natürlich kein Hindernis auf dem Weg zum „Urgrund des Seins“ ist *zwinker*
Du fragst mich: Wieso „angenommen“ und wieso „hätte“? Du musst wissen, dass es für mich, im Gegensatz zu dir, grundsätzlich keine Selbstverständlichkeit ist, eine Frage stellen zu können, erst recht nicht, wenn diese an Gott bzw. an die höchste Macht gerichtet ist!
Kann es sein, daß sich hier ein Mißverständkis einschlich? Mit der von mir vorunterstellten Freiheit, Fragen zu stellen, habe ich nicht zugleich behauptet, daß es einen Anspruch darauf gebe, auch Antworten zu bekommen. Das wäre wirklich Hybris par excellence.
Hast du denn überhaupt keinen Anstand oder Ehrfurcht?
Spitz, pointiert und sophisticated gefragt. Das gefällt mir 
Mir sagt sehr wohl die hübsche Legende über Augustinus sehr viel, in der ihm ein Kind erscheint, das mit einem Eimerchen Wasser aus dem Meer schöpft. Auf seine Frage, was es damit vorhabe, antwortet das Kind, es wolle das Meer ausschöpfen. Das sei aber doch absolut unmöglich, meint er. Genauso unmöglich sei es, bekommt er zur Antwort, seine Frage (in diesem Fall nach der göttlichen Trinität) erschöpfend zu durchdenken.
Um diese spezielle Frage geht es zwar nicht, es ist aber dennoch anschaulich, worum es geht. So sehe ich keine Möglichkeit, zu den zwei Ideen des Absurden, die das XX. Jhdt. herauskristallisierte
/t/kafka-k-wird-von-einem-torwaechter-gehindert/4409…
ein Tertium zu finden.
Und somit dürfte es geradezu eine anthropologische Grundforderung sein: Besser im bedingungslosen Versuch zu scheitern, als den Versuch erst gar nicht zu wagen. Es ist gerade der Ethos der Philosophie, anstandslose, ehrfurchtslose, ja obszöne Fragen zu stellen. Das Obszönste im Leben ist der Tod - und die Philosophie fürchtet ihn nicht.
Du schreibst: Die Frage habe ich doch frei! Dies sei ein Faktum und keine Annahme! Die wahre Wahrheit ist aber, dass es grundsätzlich keine Freiheit für den Menschen gibt!
Die Geltungsanspruch der Freiheit des menschlichen Geistes ist aber nun mal eines der Hauptthemen der europäischen Philosophie: Von Sokrates über Johannes, Meister Eckhart, Bruno, Descartes bis zu Fichte, Schelling, Hegel. Und von Schillers „Ich bin frei - und wär ich in Ketten geboren“ bis zu Nietzsches „Hinauf! Hinan! Bis du auch deine Sterne noch unter dir hast“.
Es gibt keinerlei Grund zu der Annahme, daß es eine Begrenzung gibt, Fragen zu stellen.
Aber kein Anspruch, wie gesagt, auf Antwort. Die Frage des Psalmisten (Ps 22.2):
אלי אלי למה עזבתּנ
Mein Gott, warum hast du mich verlassen?
bekommt ebensowenig eine Antwort, wie die des Augustinus am Ende seiner Confessiones (XIII.38):
Et hoc intellegere quis hominum dabit homini? Quis angelus angelo? Quis angelus homini?
Und dies zu begreifen, welcher Mensch gäbe es dem Menschen? Welcher Engel dem Engel? Welcher Engel dem Menschen?
Doch kommen wir nun zu deinen gestellten Fragen an Gott:
„Woher kommt das Universum?“, fragt ein Schüler seinen Zen-Meister. „Woher kommt das Leben? Woher kommt der Geist?“ Der Meister antwortet: „Woher kommt deine Frage?“
Dieses Gong An aus dem 碧巖錄, Bi Yan Lu, provoziert, wie alle Gong An, zu einem spontanen Wechsel des Denkweges, so wie es auch die „Sudden Doctrine“ des Hui Neng lehrt. Es gibt derweil keinen Denkweg an, so wie das iter in deinem Descartes-Zitat. Es gibt auch keine Antwort - und es enthält übrigens auch keine Frage, die es zu beantworten gilt 
Diese Art der Dialogführung, die übrigens deinem Anglerwitz sehr nahe kommt, lässt bereits eine Resignation des Denkens durchschimmern!
Das wundert mich, daß du Resignation darin siehst. Könnte man nicht ebenso darin die révolte lesen, wie sie Camus (siehe oben) angesichts des Bewußtseins des Absurden fordert im „Mythe de Sisyph“?
Die Antwort auf die große Frage liegt aber in erster Linie im Inneren, das heißt im Herzen des Menschen begründet!
Und wie lautet sie, die „große Frage“?
Für dich als geborener Physiker, lieber Metapher, bedeutet dies nun eine doppelte Herausforderung! Denn um eine Antwort auf deine fundamentalen Fragen erhalten zu können, muss sich dein forschender Geist um 180 Grad drehen, da du für die große Antwort auch vorbereitet sein musst, um sie in ihrem ganzen Umfang verstehen zu können!
„Muß“? Will ich denn eine Antwort? 
Für dich, lieber Wer hilft mir, dürfte indes ebenso eine Herausforderung in Folgendem liegen:
Die Frage „Wie?“ des Physikers ist nämlich gar keine, die auf eine resultative Antwort hofft. Sie ist vielmehr ein Forschungsprogramm, geleitet und begleitet vom Kafka-Absurden (Siehe oben: Es gibt eine Antwort, aber wir werden sie nicht finden). Darin liegt ja gerade der Charme der Antwort „42“ von Douglas Adams am Ende des Universums.
Und die Frage „Warum?“ des Philosophen ist auch keine, die auf eine resultative Antwort hofft. Sie ist vielmehr ein Lebensprogramm, geleitet und begleitet vom Camus-Absurden (Siehe oben: Es gibt keine Antwort, aber wir geben nicht auf, sie zu suchen). Darin wiederum liegt der Charme der Philosophie: Sie hat gar nicht die Aufgabe, richtige Antworten zu geben, sondern die, Fragen richtig zu stellen:
/t/was-genau-ist-philosophie/509381/4
Nimm also den nächstliegenden Pickel zur Hand und grab einmal tief hinunter bis in die Abgründe der menschlichen Seele.
Was sich in menschlichen Seelen alles Überraschendes finden läßt, welche Seele vermag das zu ertragen … davon mag ich gar nicht erst anfangen, zu erzählen
Ist auch nicht nötig, du schaust dich ja selbst um in der Welt. Die „Abgründe“ liegen nämlich gar nicht so „tief unten“, sie liegen vielmehr auf der Hand - manchmal sogar unter dem Wohnzimmertisch der lieben und netten Nachbarn. „Die Sonne bringt es an den Tag“, beweist das Gedicht von Adalbert von Camisso.
Denn dort unten haust der große Demiurg und wartet schon sehnsuchtsvoll darauf, endlich wieder einmal von einer seiner Kreaturen gefunden und erkannt zu werden!
Das ist ein schönes poetisches Dictum. Gefällt mir. Ich setze - ganz ohne Ironie - das verschleierte Bild zu Sais daneben, vom Meister der Freiheit des menschlichen Geistes:
http://www.kerber-net.de/literatur/deutsch/lyrik/sch…
"Kein Sterblicher, sprach des Orakels Mund,
Rückt diesen Schleier, bis ich selbst ihn hebe. "
Es hat mich gefreut, deine Bekanntschaft gemacht zu haben und hoffe, meine Antwort konnte dich ein wenig inspirieren!
Das gebe ich dir gerne ebenso zurück - und wie du siehst, animierte sie mich immerhin zu diesen Antworten vice versa an dich 
Wer hilft mir?
Ja wer?
Gruß
Metapher