Hallo sine,
Wenn ja, liegt es vielleicht auch daran, dass Obst und Gemüse
erst ab einem einigermaßen erbärmlichen (Un-)frischezustand in
den Tafelläden landen? Ich kauf soetwas meistens beim Bauern
oder auf dem Markt.
Was in den Obst- und Gemüseabteilungen der Supermärkte oft
noch zum Verkauf kommt, hätte ich aus meinem eignen
Kühlschrank schon längst entsorgt. Da möchte ich nicht wissen,
wie das aussieht, bevor der Abteilungsleiter es abschreibt und
zur Tafel gibt …
das kann ich mir sehr gut vorstellen. Manches Obst und Gemüse hält sich relativ lange, manches ist aber nach kurzer Zeit nicht mehr zu gebrauchen.
Ich selbst stamme übrigens aus einem Umfeld, das man als „Unterschicht“ oder höchstens noch „untere Mittelschicht“ bezeichnen kann, inklusive Langzeitarbeitslosigkeit meiner Eltern. Tafelläden gab es aber nicht in der Umgebung.
Frisch mit Obst und Gemüse kochen bzw. das Gegenteil hiervon habe ich in meinem Kindheitsumfeld genauso oft erlebt wie bei Besserverdienenden. Bei letzteren hieß es nämlich nicht selten: „Nach dem stressigen Tag und den Überstunden hab ich keine Lust mehr auf Kochen“. (Fällt mir auch in Supermärkten auf - auch bei Leuten, die offensichtlich nach der Arbeit einkaufen gehen, landet oft „Convenience“ im Einkaufswagen.)
Etliche der Geringverdiener oder Arbeitslosen bzw. Sozialhilfeempfänger haben frisch gekocht, weil das einfach preislich günstiger ist - wenn meine Eltern Fertigpizza, Maggi Fix für Irgendwas (sowas habe ich in meinen ganzen 26 Jahren Dasein noch nie gegessen) und ähnliches gekauft hätten, wäre der Magen oft leer geblieben…
Ein Problem bzgl. Esskastanien und Tafelladen könnte aber sein, dass viele Menschen nichts mit Esskastanien anzufangen wissen, unabhängig von Geldbeutel und Bildung.
Und wenn ich auf Lebensmittel aus dem Tafelladen angewiesen wäre, würde ich mir definitiv etwas holen, in dessen Zubereitung ich mir sicher bin und das eine gute Mahlzeit abgibt, um es nicht zu verschwenden.
Viele Grüße,
Nina