Weshalb sind Pension und Rente so unterschiedlich?

Hallo,
ich lese in der aktuellen Zeitung folgendes: „Rentenschock!! Jedem Zweiten droht die Altersarmut“
Ich lese nichts von Pensionsschock, oder Altersarmut bei Pensionären. Mit großer Sicherheit wird sich in der langen Schlange bei den Armen, die sich von der Tafel kostenlose Lebensmittel holen, kein Pensionär befinden. Wenn ich weiter die oft diskutierten Unterschiede bei den Rentnern und Pensionären betrachte, dann verstehe ich immer noch nicht, weshalb bei gleicher Arbeitszeit in Jahren, so ein riesiger Unterschied der Altersbezüge besteht? Der einen Gruppe von Arbeitern und Angestellten droht Altersarmut und die andere Gruppe von Pensionären kann einem völlig sorgenfreien Leben im Alter entgegen sehen. Wer in seinem gesamten Arbeitsleben dagegen jedoch (in der Regel) einem größeren Arbeitsdruck unterlag, dürfte sicher jedem bekannt sein. Pensionäre wissen zum Teil im Alter nicht, wohin mit dem monatlich vielen Geld. Ich selbst kenne 4 Pensionäre die ihr gesamtes Arbeitsleben im Schongang durchlaufen hatten.
Meine Frage ist daher, weshalb sich das Volk - welches ja die Pensionen finanziert - dieses Kastenwesen weiterhin gefallen lässt? Warum gehen die betroffenen Leute Jung und Alt nicht auf die Strasse, um gegen diesen ungerechten Mißstand zu protestieren?? Scheinbar wurden die Gelder aus den Pensionskassen von der Regierung zurückblickend nicht geplündert und zweckentfremdend eingesetzt. Nur die Rentengelder! Gelinde gesagt eine Unverschämtheit und Rücksichtslosigkeit, welche von den betroffenen Menschen ohne größeren Protest hingenommen wird. Es gibt auch keine Partei, welche dieses Thema der eventuellen Abschaffung von Pensionen und Gleichstellung mit Arbeitern und Angestellten zum Wahlkampfthema macht. Logisch und gleichzeitig ernüchternd!

Grüsse fuerte

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Hallo,

der Deal der Beamten ist doch ganz klar: Weniger Gehalt als in der freien Wirtschaft, dafür lebenslange Versorgung.

Und sowohl die Beamten als auch die Arbeitnehmer können sich Jahre bzw. Jahrzehnte zuvor ausrechnen, wie viel Geld ihnen im Alter zur Verfügung stehen wird und ob sie ihren Lebensstandard damit halten können.

Gruß,
Steve

Wenn es Beamte gäbe, die so wenig verdienen wie die von Altersarmut bedrohten Arbeiter oder gar die Arbeitslosen stünden sie genauso in der Schlange.

Du vergleichst Äpfel mit Birnen, ohne es zu merken.

Na, da ist schon noch ein wenig mehr dran als nur einfach ein paar Euro.

Hi,

Wenn das beamtengehalt inklusive Pension und Kündigungsschutz wirklich so wenig schlechter wäre als die freie Wirtschaft (habe ich dich richtig verstanden? ) dann würden viel mehr Leute mit uniabschluss in Naturwissenschaften an Schulen wechseln. Aber es herrscht eklatanter lehrermangel in Mathe, Chemie, …

Die franzi

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Stimmt …Es ist bei gleicher Verantwortung wesentlich weniger Gehalt als in der freien Wirtschaft … Einer meiner Kollegen hat gerade den direkten Vergleich … Er bekommt noch 1\4 netto …

Es gibt zwischen Angestellten und Beamten einen ganz gewaltigen Unterschied: nur wenige Angestellte sind in wenigen Unternehmen gleichzeitig Chef und dürfen ihr Gehalt und ihre Rente frei bestimmen. Anders sieht es bei den Beamten aus: Anzahl Beamte im Bundestag- macht gut 18 %. Ich kann mich nicht erinnern, wann der Bundestag das letzte mal eine Erhöhung der Bezüge der Beamten abgelehnt hat….

Hallo fuerte,

welche Pensionäre sind denn nun gemeint - die im gehobenen und höheren Dienst? Bund, Land, Kommune-Beamte??
es gibt Pensions- und Rentenberechnungen online, da wird man dann feststellen, dass im mittleren Dienst bei einer Kommune die Pension nicht sooo viel üppiger ist als die Rente eines Angestellten im mittleren Dienst oder eines Arbeiters (z.B. Handwerker).
Die private Krankenversicherung ist vorwiegend auch erheblich teurer also die gesetzliche KV (vorwiegend wird sie „im Alter“ teurer).

Der „Vorteil“ bei den Beamten ist auch immer, dass der Dienstherr eine Versetzung anordnen kann, das geht bei Angestellten nicht. Weiterer „Vorteil“ der Beamten ist dass jede Verfehlung im privaten Leben Auswirkungen auf das Dienstverhältnis haben kann (z.B. Disziplinarverfahren bei Führens eines Fahrzeuges unter Alkoholeinfluß, etc.); Verlust der Pensionsansprüche wenn Beamtenstatus verloren geht…

Lasst euch doch mal vom Personalamt eurer Stadt/Gemeinde über die Vor- und Nachteile des Beamtenseins im mittleren Dienst aufklären und dann…aber nur dann… wenn dann noch Fragen offen sein sollten, könnte man mal über die eventuelle Ungerechtigkeit zwischen Pensionären und Rentner einen Aufstand planen.

Übrigens, ich bin kein Beamter sondern Angestellte im öffentl. Dienst, der auch in der freien Wirtschaft gearbeitet hat. Das Einstiegsgehalt im öffentlichen Dienst war 1989 ca. 500 DM weniger als in der freien Wirtschaft…in wieweit in welche Richtung nun Unterschiede bestehen kann ich nicht sagen…innerhalb von 25 Dienstjähren ist mein Gehalt um insgesamt 1000 Euro/Monat gestiegen (das auch nur weil viele Schulungen/Weiterbildungen gemacht wurden um in höhere Gehaltsgruppen aufzusteigen - aber nichts destotrotz bleibt immer noch der mittlere Dienst meine Einstufung) - ist das nicht zu beneiden hehehe… und in publikumsintensiven Ämtern wie Einwohneramt, Ausländerbehörde, Wohnungsamt, Sozialamt, Jobcenter, Arbeitsagentur schiebt man in der Regel keine ruhige Kugel und macht jede Menge Überstunden die man im Rahmen der Gleitzeit wieder ausgleichen kann, aber wehe man hat über 15 Gleittage im Jahr…ich weiß gar nicht wie ich meine Stunden noch abfeiern soll dieses jahr - tue ich es nicht werden die Plusstunden über 30 Std. gnadenlos gestrichen. So schön ungerecht ist doch das Leben zwischen künftigen Rentnern und Pensionären :smile:
Viele Gruß von Tara

Viele Gruß von Tara

Offensichtlich nicht. Mir ging es darum, dass der Unterscheid erheblich größer ist als nur ein paar Euro.

Das wusste er vor der Verbeamtung.
Und er hat wesentliche weitere Unterschiede wohl unerwähnt gelassen.

Hallo Pierre,

ich fürchte, dass da wieder einmal Äpfel mit Birnen in einen Topf geworfen werden.

Zumindest in Österreich sieht das wohl etwas anders aus:
Der Staat als Arbeitgeber für z.B. Lehrer (Pflichtschullehrer, Lehrer an höheren Schulen, HTL,…)
Hat jemals ein Lehrer mitbestimmen dürfen, um wie wenig sein Gehalt erhöht werden soll? Davon hört man nichts.
Andererseits: Lehrer, die in Pension sind, erhalten stolze 0,8% Erhöhung.der Pension, wie alle anderen in Pension auch, bei einer Inflationsrate im Oktober 2016 von 1,3%…

Gruß

dafy

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Ah so.




Du bist offensichtlich auf einem Auge blind.

Welche?

Die 5% Beamtenrabatt (den auch Angestellte im ÖD bekommem) in Autovetsicherungen? Ja doch das reisst es finanziell sicher raus

Und was genau möchtest Du mir mit den beiden Links sagen?

Hi,

Das beamtentum ist finanziell attraktiver als die freie Wirtschaft? Vielleicht bin ich heute nicht so fit im lesen…

Die Franzi

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Ojeojeoje…

Zum Einstieg:

Franz

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Die Linke?

Lehrer wandern zum großen Nachteil der Berliner Schulen in großer Zahl aus dem Land Berlin in andere Bundesländer ab. Hauptursachen der Abwanderungen sind die schlechte Bezahlung in Berlin und die Tatsache, dass Lehrerinnen und Lehrer in Berlin nicht mehr verbeamtet werden. Wird Ihre Partei sich für die Verbeamtung der Lehrerinnen und Lehrer in Berlin einsetzen, die unabhängig von allen funktionalen Erwägungen ein Gebot der Stunde ist, um ausreichend qualifiziertes und motiviertes Personal rekrutieren zu können?

Nein.

http://www.die-linke-berlin.de/wahlen/berlin_2016/wahlpruefsteine/beamtenbund/

Franz

Naja, Lebensarbeitszeit, Krankheit, Kündigung und Jobcenter, befristete Arbeitsverträge, …, Niedriglohnsektor, …

Risiko/Unabwägbarkeiten von Arbeitnehmern ist ein anderes als von Beamten.

Franz

Du hast aber mitbekommen, dass die Erhöhung der Beamtenbezüge immer hinter den Angestellten hinterherhängt?
Entweder durch irgendwelche Abschläge - oder die Erhöhung erfolgt drei bis sechs Monate später - oder das Weihnachtsgeld (vulgo: jährliche Sonderzahlung) wird gekürzt/eingefroren - oder (so wie hier) die Politik verweigert den Beamten die Möglichkeit der Leistungszulage (die bei Angestellten Pflicht ist) - oder oder oder

Also, dass Beamte durch die Politik besser behandelt werden, ist mir in meiner 30-jährigen Laufbahn noch nie passiert.

Hinzu kommt: die Lohnanpassungen im ÖD hinken immer hinter denen er „freien Wirtschaft“ hinterher.

Als ich Beamter geworden bin, haben mich Bekannte ausgelacht, dass ich mit so wenig Geld, wie man da verdient, mich zufrieden geben würde.
Die gleichen meckern heute über die unterschiede Rente/Pension die in ein paar Jahren anfallen.

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Klar, der Arbeitnehmer hat mehr Risiken, dafür aber auch Freiheiten wie den Arbeitgeberwechsel.

Worauf ich hinaus wollte ist, dass der Rentenbetrag für niemanden überraschend kommen sollte. Die DRV schickt jedem ab Ende 20 einmal im Jahr eine Übersicht, wie es um die zu erwartende Rente steht. Man kann also absehen, was einen ungefähr erwartet.

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