Hallo Heinz!
Die Größe eines Bildes richtet sich nach zwei Kriterien: 1. Datenmenge in der Bilddatei und 2. Kompression der Daten. Man kann also auf zwei Arten die Dateigröße beeinflussen. Einmal durch Steuerung der beinhalteten Dateiinformationen und dann eben durch die Wahl der Kompression.
Das bekannte JPG liefert von allen gängigen Bildformaten durch das gleichnamige Kompressionsverfahren sicher die kleinste Dateigröße von einem Foto, jedoch mit dem Nachteil hoher Datenverluste durch die Kompression. Das gleiche Foto als PNG würde selbst bei maximaler Kompression noch immer größere Bilddateien liefern, als ein mittelmäßig komprimiertes JPG, jedoch würden viel mehr Bildinformationen erhalten bleiben, als bei einem JPG, was man nur so stark komprimieren würde, bis man die Dateigröße des PNG erreicht. Ist man also bereit, eine etwas größere Datei in Kauf zu nehmen, dann hat man mit in einem PNG deutlich mehr Bildinformationen als bei einem JPG, was zum skalieren natürlich besser ist.
Der andere Weg ist das begrenzen der Bildinformationen. Fotos (speziell solche, die im JPG-Format vorliegen) sind eigentlich keine normalen Dateien, sondern Container mit einer ganzen Fülle kleinerer Dateien. So kann man bei Fotos regelmäßig einen ganzen Batzen Ballast abwerfen, wenn man den Container ausmistet. So enthält (fast) jedes Foto das Bild selbst nocheinmal in einer geringeren Größe als Vorschaubild. Das ist in der Regel überflüssig, weil es jederzeit neu generiert werden kann. Ebenso sind EXIF-Daten, also Informationen über die Bildentstehung nicht unbedingt notwendig, wenn man nur das Bild ansehen will. Auch diese EXIF-Daten kann man getrost aus dem Container von versendeten Bildkopien löschen, man sollte aber die Originale jedoch mit EXIF-Daten speichern, da sie wichtige Informationen wie das Aufnahmedatum enthalten, was später wichtig zum Archivieren sein könnte.
Und dann sollte man ein Foto für den Versand unbedingt auf das wirklich benötigte Format stutzen. Wozu also X Megapixel, wenn das Bild „nur“ auf 10x15cm ausgedruckt werden soll? Die erforderliche Dateigröße bezüglich der erforderlichen Pixel lässt sich schnell ermitteln. Das Auge nimmt nur eine bestimmte Auflösung war, die sich nach dem Betrachtungsabstand richtet. Mit 300 dpi erzielt man bis DIN A4 schon Spitzenqualität beim Ausdruck von Fotos, selbst auf speziellen Fotodruckern, die deutlich mehr Auflösung drucken könnten. Um mit dem Datenvolumen sparsam umzugehen, könnte man die Auflösung mit tolerierbaren Verlusten auf 180 dpi reduzieren. Mit dieser Vorgabe lassen sich nun die erforderliche Pixel berechnen: Kantenlänge in cm dividiert durch 2,54 und mit 180 dpi multipliziert, ergibt die erforderlichen Pixel für diese Kante. Also ein Bild, was auf 10x15cm gedruckt werden soll, das sollte mindestens 709 x 1063 Pixel haben.
Nachdem man also unnötigen Ballast im Dateicontainer abgeworfen und das Bild auf die wirklich erforderliche Pixelmenge gestutzt hat, muss man sich die Kompression überlegen. Das PNG enthält mehr Dateninformationen und liefert bessere Qualität, das JPG kleinere Dateigrößen. Beim JPG kann man mit den richtigen Bildbearbeitungsprogrammen die Art der Kompression sehr fein einstellen, um selbst bei Inkaufnahme von Datenverlusten diese dort hin (dunkle Bildbereiche) zu verlagern und zu konzentrieren, wo sie möglicherweise das Motiv nicht zu sehr stören. Das ist sehr viel Individualaufwand pro Foto und erfordert reichlich Übung. Außerdem kann man mit Kompressionsoptimierern (Software) die Kompression des Bildbearbeitungsprogramms vielleicht noch verbessern, falls man nicht mit einem sehr hochwertigen Bildbearbeitungsprogramm arbeitet.
Aber man muss berücksichtigen, dass man Bilder mit einer solche Auflösung später nicht mehr größer skalieren kann, ohne eine richtig schlechte Qualität zu bekommen. Und meine ganze Antwort enthielt bislang noch immer keine Antwort auf die Frage, wie man mit einer 100kB großen Bilddatei ein akzeptables Foto im Format DIN A4 drucken kann. Diese Antwort muss ich wohl auch weiterhin schuldig bleiben, denn es gibt kein mir bekanntes Bilddatenformat, was in der Lage wäre, ausreichend Bildinformationen auf diese winzige Datenmenge zu komprimieren. Und reduziert man die Datenmenge bei gleichzeitiger Kompression so sehr, dass man die gewünschten 100kB erreicht, dann sind so viele Bildinformationen weg, dass man daraus keinen entsprechenden Ausdruck mehr bekommen kann. Da wo nichts mehr ist, kann man eben auch nichts mehr ansehen!
Ich hoffe, dass ich wenigstens auf der Suche nach Alternativen helfen konnte.
Mit freundlichem Gruß,
Peter Ralf Lipka
ActualVision praezi-tec GmbH, Berlin/Deutschland