Wie analysiere ich den Datenverkehr ins Internet

Hallo allerseits

Wir haben zuhause 3 PCs, 2 NAS und ein paar Smartphones und Tablets, welche via einen Router ins Netz gehen. Die Signal-LED für WAN Netzverkehr blinkt ständig und alle reklamieren, das Internet sei langsam. Kommt der Techniker, steigt auf’s Dach (wir haben einen drahtlosen Zugung) und misst an der Antenne 20 MB down und 8 up (mehr ist an unserer Lokalitäti nicht drin).
Messe ich an meinem PC im Normalbetrieb habe ich gerade mal 4/1. Wie kann ich herausfinden, welche PCs und Programme diesen Traffic verursachen. Natürlich Kabel abziehen, aber das ist ja nicht die Lösung. Wenn ich im Taskmanager meinen eigenen Traffic ansehe ist der praktisch Null, aber wenn ich meinen PC abhänge, ist die LED sichtbar langsamer.

Wer kann mir dazu ein paar Tips geben

Vielen Dank !

Naja, bei der Menge an Endgeräten und der lahmen Anbindung ist es nun mal kein Wunder wenn die Geschwindigkeit lahmt. Was meinst du ändert sich dann an dem grundsätzlichen Problem wenn man weiss wer wieviel verbraucht?

Abhilfe schafft man ja eh nur indem man sich abspricht wann wer online geht und dazu braucht es ja nur etwas Kommunikation untereinander.

Hallo,

Naja, das hast Du oben ja schon geschrieben …

Die funken halt warscheinlich ständig irgendwie im WLAN und im LAN rum. Je nach Router sollte auf dem Router ggf. der weitere Traffic gefiltert nach angeschlossenen Geräten zu sehen sein. Das blinken von LEDs sagt hier rein garnichts über den zu vermutenden Traffic und die Bandbreitenauslastung aus und ist nur ein Indiz.

Ein 1781-4G? Da kann man das ganz einfach prüfen…

So, mal im Ernst:
Einige Router bieten dir Unterstützung. Dein Router hat ganz sicher auch eine Modellbezeichnung, bitte hier nennen!

Wobei der Techniker (wie auch die Anbieter) grundsätzlich in MBit/s rechnen, während am PC meist MByte/s angegeben werden.
Achte auf die Einheiten! 4MByte/s wären über 30MBit/s!

Zunächst einmal musst Du an diverse automatische Updates denken, die ohne zusätzliche Infrastruktur von jedem Geräte einzeln aus dem Internet geladen werden. D.h. jedes Update von Windows, Office, Adobe PDF-Reader, und 1001 anderen Programmen und Apps für die Mobilgeräte werden mehrfach geladen. Daran kann man durch geeignete Einstellungen (nur manuelle Updates) schon mal was machen. Die startet man dann Abends kurz vor dem Weg ins Bett. Dann kosten die schon mal keine Bandbreite, wenn man diese wirklich braucht.

Dann kann der ein oder andere Adblocker durchaus auch sparen. Ich habe das zu Zeiten, als ich hier auch noch auf Sparflamme lief alles über einen kleinen Raspberry als Proxy realisiert, der dann jede Menge Werbeanbieter und Zugriffe auf Adressen, die Anwendungen für die Übermittlung von Anwenderdaten nutzen, blockiert hat. Leider implementieren aber mehr und mehr Anbieter Lösungen, die die Nutzung solcher Dinge erschweren. Aber zumindest kannst Du hierüber auch genau das Monitoring betreiben, das Dir vorschwebt.

Weiterhin darauf achten, statt Webseiten auf den Mobilgeräten möglichst die jeweiligen Apps zu nutzen, da diese oft komprimierte Grafiken und Filme verwenden, und auf zusätzlichen Schnickschnack verzichten, da sie auf UMTS/LTE-Empfang hin optimiert sind.

BTW: Bei den Mobilgeräten insbesondere auch daran denken, dass die typischen Heim-Router mit WLAN alles andere als Performancekünstler sind. D.h. da steckt regelmäßig ein zweiter Flaschenhals im Haus, gegen den ein anständiger semiprofessioneller Accesspoint (oder gleich mehrere davon) durchaus Abhilfe schaffen können.

Hallo,

grundsätzlich ist ein Funkzugang nicht so leistungsfähig wie ein Verkabelter,weil bei Funk nämlich immer auch „Verwaltungsdaten“ mitgesendet werden und je mehr Geräte sich per Funk mit einem Sender verbinden, desto niedriger wird auch die Datenübertragungsrate für das einzelne Gerät.
Dabei handelt es sich im übrigen nicht nur um die eigenen Geräte, denn grundsätzlich verbinden sich alle in der Funkreichweite des Senders mit diesem.
Auch wenn diesen kein Zugang gewährt wird, belasten sie trotzdem das Netz mit Daten.

Router ist ein Turris Omnia, einer der besten auf dem Markt

Mbit/s in beiden Fällen, sorry

Klar , wier haben eine Aggregatierung von 1:8 aber das erklärt den Unterschied Dach/PC nicht

Vielen Dank für alle Tips, aber ich würde gerne wissen, ob es nicht ein Programm gibt, das mir Aussagen über den Datenverkehr der einzelnen Netzwerkteilnehmer (mindestens die Menge, besser auch die verbundenen Programme) gibt

Wie schon geschrieben, kannst Du alles über einen Proxy laufen lassen, und dessen Logs kannst Du dann beliebig auswerten. Alternativ Wireshark nehmen. Das setzt aber voraus, die Netzwerkkarte in den promiscuous mode zu versetzen, und einen Switch zu verwenden, bei dem Du einen Port „kopieren“ kannst. D.h. Du musst dann deinen PC an die Kopie des Ports hängen, an dem dann der Router hängt, und alle anderen Geräte müssen ebenfalls über diesen Switch auf den Router zugreifen. Damit fallen übrigens bei einem WLAN-Router dann schon mal die ganzen WLAN-Geräte aus der Betrachtung, weil die ja direkt auf den Router zugreifen. Da ich dein Routermodell nicht näher kenne, wäre da höchstens die Frage, was der so kann. Aber auf Anwendungsebene wird das auch nicht funktionieren.

Proxy, promiscous mode, port duplizieren, das ist schon ein wenig zu hoch für mich, leider. Aber vielen Dank trotzdem!

Du brauchst einen Switch mit Monitoring-Port. Da kannst Du dann einen Programm wie ntop oder ntopng den Netzwerkverkehr nach Protokollen (aber nicht nach Programmen) auswerten.

„Komischen“ Protokollen man versuchen, noch mit ethereal zu Leibe zu rücken …

Nein, ganz trivial ist das nicht.

Alternative: bei einem SNMP-fähigen Switch sowas wir mrtg mitlaufen lassen, dann sieht man immerhin, welcher Port wann wieviel Datenverkehr erzeugt.

Ja, ich weiß, im WLAN gibt es keine Ports …

Sebastian

Dann müsste er (wie das bei einer Fritzbox z.B. der Fall ist) zumindest ja in der Benutzeroberfläche auch anzeigen können, wieviel Traffic insgesamt gerade generiert wird. Dann hast du zumindest mal eine verbindliche Angabe … wie geschrieben wurde hat das Blinken der LED nämlich wenig bis keine Aussagekraft.

@Hilse / @Sebastian Ihr spielt da in einer ganz anderen Liga aber trotzdem vielen Dank!

Kenn ich nicht.
Habe gegoogelt und bei „open source“ aufgehört zu lesen.

Wenn die Programmierung was taugt, kann die für jeden Client das Datenvolumen anzeigen.
Ebenso kann man bei guten Routern individuell für jeden Client oder auch für bestimmte Dienste Bandbreiten einschränken, oder man kann SNMP Alarme bei bestimmten Überschreitungen verschicken lassen, oder, oder, oder…
Nun ist das halt ein Exot - für den es aber sicher auch eine Hilfe-Community gibt. Nur leider nicht von mir, kenne das Teil halt überhaupt nicht.

Hallo,

doch

Klar , wier haben eine Aggregatierung von 1:8 aber das erklärt den Unterschied Dach/PC

denn was hast du am Anfang geschrieben ?

20 MB down und 8 up (mehr ist an unserer Lokalitäti nicht drin).

und am einzelnen Gerät

an meinem PC im Normalbetrieb habe ich gerade mal 4/1

Nach Adam Riese bleiben bei 8 aktiven Funkgeräten
a)down
20 / 8 = 2,5
b)up
8 / 8 = 1
für jedes Übrig.

Der Router macht das was jeder andere auch macht, er weisst jeden Gerät eine bestimmte Bandbreite zu.
Je mehr Geräte, desto weniger bleiben für jedes übrig.

Nicht umsonst sind ja auch beim Turris immer noch 5 Kabelanschlüsse für Netzwerkgeräte vorhanden :slight_smile:

Hmm, vielleicht eine dumme Frage: könnte man denn dem Router nicht sagen, er soll die Bandbreite nach „Nachfrage“ (oder gezielt an bestimmte IP prioritär) verteilen udn nicht einfach proportional. Die beiden NAS brauchen ja praktisch nicht ins Web, die dienen nur für Backup und Filme etc. Kritisch sind die 3 PC, da unser ERP als SaaS in der Cloud arbeitet. (Homeoffice)

Hallo,

ja das:

Bandbreite gezielt an bestimmte IP

das ist grundsätzlich möglich.

Da dürfte es dir sogar zum Vorteil gereichen, einen so exotischen Router zu haben, denn bei diesen
dürfte das ohne Probleme gehen.
Bei vielen Standard-Geräten der Provider kommt man nämlich nicht an alle dafür notwendigen
Einstellungen heran.

Im Prinzip must du folgendes einstellen:
1.feste IP -Adressen für jedes Gerät
2.Reihenfolge der Geräte für die Bandbreiten-Nutzung
also zum B. PC A bekommt 25 Prozent ständig zugewiesen
PC B bekommt 25 Prozent ständig zugewiesen
PC C bekommt 25 Prozent ständig zugewiesen
Die restlichen 25 Prozent verteilst du dann auf die übrigen Geräte.

Haha, exotisch, der kostet 300 €! Und soll der beste Router sein, den es gibt. Ist irgendwie non-profit https://omnia.turris.cz/en/ .
Feste IP habe ich schon lange, das mit der Reihenfolge muss ich noch studieren. Hat das irgendwie auch mit QoS zu tun?