Wie erklähr ich meinem Kind Advent ohne Glauben?

Mein siebenjähriger Sohn fragte mich neulich:
„Was bedeutet Advent?“.
Da wir eine ungläubige Familie sind, aber trotzdem die Adventstage und Weihnachten genießen wollen, möchte ich vor meinem Sohn nicht als Nichtwissener stehen.

Gibt es eine gute Erklährung dafür ohne ihm von Jesus zu erzählen?

Mal neugierig gefragt: was habt ihr ihm denn bisher so erzählt, um was es bei Weihnachten geht? Daß das eine rein folkloristische Angelegenheit aus Amerika ist, um vor dem Jahresende nochmal die Kaufhäuser zu stürmen? Auch wenn man nicht gläubig ist und sein will, kommt man halt nicht drum herum, seinen Kindern etwas vom Christentum zu erzählen (es sei denn man greift auf das germanische Julfest und den römischen Sol Invictus zurück…)

Verstehe ich nicht
Hallo!

Warum möchtest Du denn den christlichen Hintergrund nicht erzählen? Das Wissen darum schadet doch nicht?

Wir haben dies alles unserem Sohn erklärt und ihm dazu gesagt: „Wir glauben aber nicht an Gott, das muss jeder selber wissen“ „Wir nutzen die Endphase des Jahres und die zugehörigen Traditionen um eine besinnliche Zeit zu verbringen, Freunde und Familie zu sehen, aufs Jahr zurückzublicken, uns auszuruhen etc etc.“ Natürlich ein wenig kindgerecht formuliert.

Mein Sohn besaß auch eine Kinderbibel, ich finde nämlich, ein ganz klein wenig Wissen über verschiedene Religionen gehören zum Allgemeinwissen. Und außerdem finde ich, man sollte schon in Grundzügen kennen, was man vehement ablehnt.

Wer was glauben mag oder nicht, kann sich doch jeder aussuchen.

Grüße
kernig

Hallo Teddy,

Mein siebenjähriger Sohn fragte mich neulich:
„Was bedeutet Advent?“.

Ankunft.

Da wir eine ungläubige Familie sind, aber trotzdem die
Adventstage und Weihnachten genießen wollen, möchte ich vor
meinem Sohn nicht als Nichtwissener stehen.

Gibt es eine gute Erklährung dafür ohne ihm von Jesus zu
erzählen?

Mit 7 Jahren wird er doch sicher auch schon gefragt haben, woher die Menschen und Tiere kommen, wer sie erhält und wohin sie nach dem sog. Tode gehen, wer die Bäume und Blumen … gemacht hat und erhält etc.

Den Hinweis auf „Selbstorganisation der Materie“ wird vermutlich schon ein 7-Jähriger argwöhnisch hinterfragen - du nicht?

Viele „Ungläubige“ glauben doch zumindest an einen Schöpfer/Architekten des Universums, auch wenn sie davon ausgehen, dass er seine Schöpfung alsdann sich selbst überlassen hat.

Wenn das bei euch so wäre, könntest du dort ja mit der „Sage über Jesus Christus“ ansetzen. An der urchristlichen Lehre finde ich auch nichts Gefährliches. Vor den Institutionen, die sich diese groß aber verfälscht/unvollständig auf ihre Fahnen geschrieben haben haben wir unser Kind auch gewarnt :wink:

LG und eine gesegnete Adventszeit für dich und deine Familie!
sine

Hallo,

ich wurde atheistisch erzogen und wusste trotzdem, was an Advent und Weihnachten eigentlich gefeiert wird. Ohne Jesus, ob man es als Sage, Märchen oder historische Gegebenheit sieht, macht es wenig Sinn. Darum würde ich ihm einfach erklären, was die meisten Menschen da feiern. Vergleicht es doch mit dem Weihnachtsmann und dem Osterhasen.

Eine schöne Vorweihnachtszeit!

Also ich hab halt gesagt, dass wir den Advent feiern, damit wir wissen wie lange es noch bis Weihnachten ist.

Wir feiern Weihnachten auch nicht, weil Jesus geboren wurde, sondern weil eine Familie allein unterwegs war und dann ein kleines Baby bekommen hat. Keiner wollte der Familie helfen und am Ende waren trotzdem alle glücklich :smile:
Wir lesen " Marias kleiner Esel" was ja die Weihnachtsgeschichte erzählt. Allerdings lasse ich dann so Begriffe wie „Gott“ weg.

Es ist ja eh kaum möglich Weihnachten zu feiern, wenn man nichts von der Geschichte weiß. Geh mal über den Weihnachtsmarkt, wie erklärst du die ganzen Weihnachtskrippen? Hab ihr keine?

Meiner ist zwar noch zu klein, aber ich werde ihm schon erzählen warum andere Menschen Weihnachten feiern und warum wir das anders machen.

Gruß

Ich verstehe das Problem nicht.

Mein Sohn ist ebenfalls sieben und weiß schon seit geraumer Zeit, dass es verschiedenen Religionen gibt (in seinem Kindergarten gab es auch jüdisch und muslimisch erzogene Kinder) und Europa eben christlich geprägt ist.

Ich habe auch schon Diverses über diverse Religionen erzählt, um den jeweiligen Hintergrund zu erläutern, und ihm beispielsweise griechische Sagen vorgelesen. Das gehört imho auch einfach zur Allgemeinbildung. Die Jesus-Geschichte ist eben eine weitere Geschichte und was man als wahr glauben möchte, ist jedem selbst überlassen.

=^…^=

Hallo Katze,

so wie du sehe ich es auch. Bei uns in der Familie ist es so, ich glaube, der Vater meiner Kinder nicht. Daher lernt unser Sohn direkt, es gibt etwas, woran einige glauben, andere nicht, und jeder kann sich aussuchen, woran er glaubt oder nicht. Auch ihm ist es selbst überlassen. Er bekommt die Geschichte erklärt mit Jesus und Gott, und danach sage ich „Manche Menschen glauben daran, dass es einen Gott gibt und manche nicht - wieder andere Menschen glauben an andere große Figuren, die ihnen täglich helfen“.

Ich frage mich, warum so viele Menschen das Wort „Gott“ weglassen (sei es in der Vorlesegeschichte) - Angst, dass das Kind etwas aufschnappt wo es nachfragen könnte, und man es nicht erklären kann? Oder einfach das konsequente ausklammern von etwas, was man nicht nachvollziehen kann? Wie kann das Kind eine richtige Entscheidung treffen, wenn es nicht weiß, was es alles gibt? Glaube, egal welche Richtung, gehört zur Allgemeinbildung, zumindest das Wissen darum.

lg, Dany

3 Like

Hi

Kinder ohne Religion zu erziehen ist eine Sache.

Kinder zu erziehen und sie im Unwissen darüber zu lassen, dass es so etwas wie Religion gibt, ist Zensur.

Religion gehört nunmal zum menschlichen Dasein dazu, darum muss man ja nicht gläubig sein. Nur das Wissen um Religionen kann einen auch davor schützen, falschen Versprechungen zu folgen.

Schau dir Japan an, nach 1945 setzte eine Totalsäkularisierung ein. Generationen wurden völlig ohne religiöse Tradition erzogen. Mit der Folge das diejenigen, die spirituellen Halt suchten, sich in immer extremeren Neugruppierungen zusammenfanden. Aum ist nur ein Beispiel dafür.

Erkläre deinem Kind halt, dass es Christen gibt, verdammt nochmal. Deutschland besteht nunmal noch zur Hälfte aus Christen, das kann man nicht ignorieren. Und glaubst du im ernst, wenn es zur Schule geht bekommt es nicht mit, das es eine Vorstellung von Jesus gibt?

Es gibt Christen in Deutschland, das sind Leute, die an Jesus (kurze Erklärung) und die Bibel glauben. Im Advent gedenken sie der Ankunft dieses Jesus, die irgendwann auf die Nacht des 24. auf den 25. Dezember festgelegt wurde. Darum gibt es z.B. Adventskalender, um die Wartezeit zu verschönern und die Menschen feiern Weihnachten, weil sie sich freuen, dass dieser Jesus was für sie getan hat.
Sense.

lg
Kate

Konsequenterweise
solltet ihr weder Advent noch Weihnachten, noch Ostern feiern. Diese Feste gehören nun mal zur christlichen Tradition. Dieser mag man anhängen oder nicht - aber ein Fest seiner Wurzeln zu berauben, weil man zwar das romantische Drumrum nett findet, sich aber nicht mit seinem Anlass befassen möchte, ist in meinen Augen ziemlich schizophren.

Vermutlich heiraten Leute aus ähnlich merkwürdigen Motivationen in einer Kirche, obwohl sie mit Religion nichts am Hut haben. Macht halt irgendwie mehr her, als wenn man nur im schmucklosen Standesamt sein Jawort geben soll.

Ich persönlich fände es sehr merkwürdig, ein Fest zu begehen, mit dessen Inhalten ich mich nicht identifizieren kann. In der Verantwortung der Kindererziehung empfände ich es zudem in höchstem Maße unehrlich.

Schöne Grüße,
Jule

Ich finde, man kann beides haben ohne zu heucheln
Hi Jule!
Der Gedanke ging mir schon auch durch den Kopf. Aber ich finde, man muss das ja nicht so grundsätzlich prinzipiell angehen.
Viele der christlichen Feste passen einfach zu gut in den Jahreslauf, um sie ungenutzt verstreichen zu lassen?
Warum nicht diese Feste zum Anlass nehmen, um eigene Traditionen zu gründen?

Wobei ich, wie ich unten schon schrieb, den christlichen Hintergrund keineswegs verschweigen würde.

Aber wenn mir jemand sagt"Wenn ihr nicht christlich seid, dann dürft Ihr nicht Weihnachten feiern" (ich weiß, so hast Du das wahrscheinlich gar nicht gemeint, andere aber schon), dann antworte ich: „Ich feiere, was und wann und wie ich will“

Vermutlich heiraten Leute aus ähnlich merkwürdigen
Motivationen in einer Kirche, obwohl sie mit Religion nichts
am Hut haben. Macht halt irgendwie mehr her, als wenn man nur
im schmucklosen Standesamt sein Jawort geben soll.

Da gebe ich Dir wiederum recht. Ich habe nicht kirchlich geheiratet, weil ich das respektlos denen gegenüber fand, denen das wirklich im kirchlichen Sinne etwas bedeutet.

Grüße
kernig
*freu mich trotzdem schon auf Weihnachten, ich mag einfach diese pause zwischen den Jahren*

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Hi

Naja, so christlich ist Weihnachten in Deutschland ja auch wieder nicht. Santa Claus hat seine Heiligen Wurzeln auch schon verloren und vom Christkind spricht man nur noch in manchen Gegenden.

Weihnachten wird halt in Deutschland gefeiert, gehört mit zur deutschen Kultur (noch).

Bei uns Zuhause feiern wir es seit Jahren Weihnachten als Familienfest, das funktioniert auch ohne Kirche gut. Man muss halt nur die Fenster abdichten (sie ist direkt neben an…)

Auch in Japan wird Weihnachten gefeiert, es ist dort in etwa das Äquivalent zum Valentinstag.

Und natürlich gibt es viele andere Feste anderer Religionen die in unterschiedlichen Ländern auch von anderen Religionsanhängern mitgefeiert werden, oder einfach nur so.

Die strenge Abtrennung und „Du darfst nicht, wennn…“ Argumentationen sind ein Erbe des Nationalismus (ohne -sozio-, der Ältere). Ich finde, das können wir ruhig langsam wieder überwinden.

lg
Kate

4 Like

Hallo,

wir sind auch nicht gläubig, aber wir erklären unseren kindern durchaus, das weihnachten die geburt jesu gefeiert wird, und das er ein toller mensch war, so von wegen nächstenliebe, usw. (das war jetzt eine kurzversion). acuh wenn ich nicht an jesus als gottes leiblichen sohn glaube, so stehe ich doch hinter dem,was er der welt vermitteln wollte.

und die adventszeit soll ja licht uns dunkel bringen, und dient als zeit, mal über diese dinge (nächstenliebe, hoffnung etc) nachzudenken.

das erklären wir, und sagen auch, das das eine zeit der besinnung ist ,das man grade diese zeit nutzt, um zeit mit freunden, familie etc zu teilen.

lg

brenna

Hallo,

Argumente, warum man Weihnachten für sich benutzen kann, lassen sich sicherlich viele finden. Dennoch ändert das zunächst einmal nichts an der Tatsache, dass es seit langer Zeit in unserem Land in christlicher Tradition gefeiert wird.

Ob man nun seinen Kindern gegenüber allerdings glaubwürdiger wird, wenn man den Mithraskult, das Julfest oder die Saturnalien als eigentlichen Ursprung bemüht, wage ich dabei ein wenig in Frage zu stellen :smile:.

Natürlich kann ich letzten Endes jedes Fest für mich umdefinieren und auf den für mich passenden Feiercharakter zurechtbiegen. Nur her mit Chanukka und Zuckerfest, was scheren uns die Traditionen anderer, solange unser persönlicher Spaßfaktor nicht leidet.

Schöne Grüße,
Jule

4 Like

Hallo Jule

aber ein Fest seiner Wurzeln zu
berauben, weil man zwar das romantische Drumrum nett findet,
sich aber nicht mit seinem Anlass befassen möchte, ist in
meinen Augen ziemlich schizophren.

In meinen Augen ist hier der Begriff schizophren wirklich nicht angebracht, zumindest dann nicht wenn man Küchenpsychologie und populärpsychologische Phrasen ablehnt.

Nichts für ungut
Sabine

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Hallo,

da könnte ich andersehrum fragen, wie du Christin sein kannst, ohne Homosexualität abzulehnen, nur mit Kopftuch in die Kirche zu gehen oder „Ungläubige“ zu deiner Religion bekehren zu wollen? Denn dies alles - und noch viel mehr - gehörte dazu, wenn es erforderlich wäre, diese Religion ganz oder gar nicht auszuüben.

Du hältst es für unehrlich, Feste wie Weihnachten oder Ostern zu feiern, ohne in der Familie einen überzeugten Glauben auszuleben. Aber - ohne hier jetzt mit dem Thema Kirchenkritik anzufangen - ist eine gewisse Unehrlichkeit nicht jeder Religion und besonders der christlichen immanent?

Gruß
Ultra

2 Like

Hallo,

Deine Argumentation ist nicht schlüssig:
Um zu einer Geburtstagsfeier zu gehen, ist es nicht notwendig, die Person, die feiert, bis ins Letzte zu kennen, gut zu finden, zu mögen, was auch immer. Wenn ich hingegen an die Existenz der Person nicht glaube, warum sollte ich dann einer solchen Einladung Folge leisten?

Eine schöne Vorweihnachtszeit!

1 Like

Hallo,

Du hältst es für unehrlich, Feste wie Weihnachten oder Ostern
zu feiern, ohne in der Familie einen überzeugten Glauben
auszuleben.

mh, so habe ich es nicht verstanden. Hier ist es ähnlich, wir sind „ungläubig“, feiern aber trotzdem. Aber wir berauben das Fest eben NICHT seiner Wurzeln, damit unsere Tochter sich später eine eigene Meinung bilden kann und damit wir es eben gemeinsam genießen können. Wir hören Weihnachtslieder, wir lesen die Weihnachtsgeschichte und wir gehen am Heiligabend in die Familienmesse. Für mich sind das schöne Traditionen, mit denen ich schöne Kindheitserinnerungen verbinde - persönlich muss ich dafür nicht an den Hintergrund glauben. Für unsere Tochter ist es die Möglichkeit, das Fest und alles Drumherum zu genießen und sich irgendwann ein eigenes Bild zu machen.

Das ist dann nicht unehrlich und nicht Feiern um des Schenkens willens, und so habe ich auch Jule verstanden.

Gruß
Cess

Erzähl ihm einfach, dass es am 24. Dezember Geschenke für alle gibt und man mehr isst, als man Hunger hat und sich deshalb schon 4 Wochen vorher ganz doll darauf freut. Auch die Ladenbesitzer, die Mobilfunkanbieter und ebay freuen sich auf diesen Tag. Vor lauter Freude hängen alle Leute und alle Läden 4 Wochen vorher Lichterketten auf und dekorieren Wohnungen, Gärten, Schaufenster mit Sternen und Rentieren und Schlitten. In den Städten gibt es schon 4 Wochen vorher spezielle Märkte, die nicht nur einen halben Tag pro Woche dauern wie der Wochenmarkt, sondern gleich ganze 4 Wochen und jeden Tag geöffnet haben. Dort gibt es Kinderpunsch und Dekokram und jede Menge Essbares zu kaufen. Dort kann man sich die Langeweile bis zum 24. Dezember vertreiben.

Erzähl ihm auch, dass es an Weihnachten spezielle Süßigkeiten gibt, wie zB. Plätzchen, Lebkuchen, Weihnachtsschokolade und Weihnachtsmänner.

Weil man sich so sehr darauf freut, und es gar nicht mehr bis zum 24. Dezember erwarten kann, gibt es diese speziellen Süßigkeiten allerdings schon ab September zu kaufen. Das hat mit Advent dann nichts zu tun. Es ist aber besser, wenn man den Süßkram schon im September kauft, dann ist er wenigstens noch frisch.

Du kannst ihm auch sagen, dass Weihnachten aus Amerika kommt, und eigentlich x-mas heisst. Und wenn er selbst nach Jesus fragt, dann sag einfach, der war sowas Ähnliches wie Michael Jackson - früher ein Superstar, jetzt tot.

Zufrieeden?

Viel Genuß an Weihnachten und im Rest-Advent!

Hallo :smile:

ich stimme dir da völlig zu… und glaube, dass es komisch ist feste zu feiern, ohne das man irgendwie christlich religiös ist…

etwas nur zu feiern weil es nett ist, ist schwachsinn!!

es hat glaub ich nicht etwas mit tiefster religiöser überzeugung zu tun… aber mindestens den grundglauben sollte man schon inne haben… als atheist braucht man die geburt von jesus, dem retter der christenheit nicht feiern! :smile:

mfg punji