Wie fördert man ein entwicklungsverzögertes Kind ?

Hallo,

ich weiß, das ist eine komische Frage…
Folgendes Problem, unsere Tochter ist durch eine Epilepsie leicht entwicklungsverzögert, war auch ein langer Weg bis das endlich diagnostiziert wurde. Sie ist nicht viel zurück, sondern hat durch eine vernünftige Medikamenteneinstellung auch jetzt einiges aufgeholt. Sie war motorisch immer sehr fit, aber sprachlich immer zurück, ist auch noch lange nicht trocken (sie ist 3J. 3m alt).

Sie wird jetzt in den Kiga gehen, und die wissen das und wollen da ein Auge drauf haben, inwieweit sie eventuelle Förderung braucht. Wie gesagt, im Moment holt sie auch sehr viel auf, malt toll, schneidet super usw. Nur sich gezielt zu konzentrieren fällt ihr halt schwer. Wir haben jetzt endlich auch alle Farben gelernt. Sprachlich holt sie einiges auf, aber man merkt, das ihr einiges fehlt, weil sie die Bedeutung nicht versteht. Oder gestaffelte Anweisungen (geh bitte in den Flur und hole xy) oder ähnliches klappt nicht.

Zahlen zB mengenmäßig erkennen, auch Zählen an sich zB. Spiele spielen und Regeln befolgen geht schlecht. Puzzel macht sie gerne, aber nur ganz einfache sind mit hilfe möglich.

Sie liebt Musik, solangsam kann sie auch Lieder nachsingen, geht gerne zur Musikschule, und singt und tanzt da mit.

Aber richtungsbezeichnungen, rechts, links, etc versteht sie nicht. (gib mir mal das dadrüber ).

Aber das sind Sachen, die mein Sohn in dem Alter schon längst konnte.
Ich weiß, man soll die Kinder ja nicht vergleichen, das mache ich auch nicht, sie muss das nicht können. Problem ist, das er eifnach viele sachen so nebenbei gelernt hat. Wir haben uns nie mit ihm hingesetzt und lernspiele gemacht, oder bewusst gelernt, das kam alles einfach so.

Ich bin mir jetzt total unsicher, wie ich das bei meiner Tochter machen soll, ich möchte nicht, das das alles im KIGA passiert, prohylaktisch zur Ergotherapie möchte ich auch nicht, dazu sollen wir auch erst den KIGAeinstieg abwarten laut der Neurologin. Wir sollen sie halt fördern, und ihr ihre Zeit lassen. Nur, wie fördere ich sowas spielerisch, ich bin da grad echt mit überfordert, wie ich das machen soll. Lernspiele sind zb schwierig, weil sie sich da schlecht auf die regeln konzentrieren kann, und dann dichtmacht.

Vll habt ihr ja auch Kinder die leicht entwicklungsverzögert sind in einigen Bereichen, und habt da tips für mich, und auch , was und wie ihr das macht.

lg

rechts, links, etc versteht sie nicht …
moin brenna,
das können die wenigsten Erwachsenen.
Warte doch erstmal ab, wie Deine Tochter sich im Kindergarten entwickelt.
Sie wird von anderen Kindern im Spiel eher lernen, als von Erwachsenen, die Druck machen.
Wenn die Temperaturen es zulassen, geh mit ihr zum Schwimmen.
Kinderturnen ist gut für die Motorik und das Gleichgewicht.
Wenn Du meinst, sie sei leicht verzögert in der Entwicklung, na dann geht sie eben erst mit 7 in die Schule.
Setz sie nicht jetzt schon unter Druck, lass sie doch einfach glücklich aufwachsen.

seute

Hallo Brenna,

ich weiß, das ist eine komische Frage…

finde ich überhaupt nicht, schließlich will man sich als Eltern nicht später Vorwürfe machen, etwas verpaßt zu haben. Dazu kommt noch der Druck von außen, der suggeriert, wenn man die richtige Förderung schon im Kindergartenalter beginnt, dann wird das schon mit Abitur etc. Laß Dir bloß keinen Druck machen - was schwieriger ist als es klingt (siehe oben)

Folgendes Problem, unsere Tochter ist durch eine Epilepsie
leicht entwicklungsverzögert, war auch ein langer Weg bis das
endlich diagnostiziert wurde. Sie ist nicht viel zurück,
sondern hat durch eine vernünftige Medikamenteneinstellung
auch jetzt einiges aufgeholt.

Das klingt doch schon sehr gut.

Sie war motorisch immer sehr
fit, aber sprachlich immer zurück, ist auch noch lange nicht
trocken (sie ist 3J. 3m alt).

Wenn ein Kind motorisch fit ist, dann wirkt sich das positiv auf andere Bereiche aus. Vermittle ihr Freude an der Sprache indem Du viel vorliest und sprichst. Wimmelbücher regen sehr zum erzählen an. Auch bei Spielen kann Sätze bilden lassen z.B. beim Memory. Deine Tochter sagt, was sie aufgedeckt hat und Du stellst eine Frage:
Schere - was macht man mit der Schere?

Sie wird jetzt in den Kiga gehen, und die wissen das und
wollen da ein Auge drauf haben, inwieweit sie eventuelle
Förderung braucht. Wie gesagt, im Moment holt sie auch sehr
viel auf, malt toll, schneidet super usw.

Auch das klingt gut. Durch die anderen Kinder, Materialien im Kindergarten bekommt sie sicher noch zusätzlich Anregungen. Bleib einfach mit den Erzieherinnen im Gespräch. Sie können Dir sicher sagen, ob und welche Form von „Zusatzprogrammm“ sinnvoll ist.

Nur sich gezielt zu
konzentrieren fällt ihr halt schwer.

Das Kind ist 3 Jahr und 3 Monate alt - oder?

Wir haben jetzt endlich
auch alle Farben gelernt. Sprachlich holt sie einiges auf,
aber man merkt, das ihr einiges fehlt, weil sie die Bedeutung
nicht versteht. Oder gestaffelte Anweisungen (geh bitte in den
Flur und hole xy) oder ähnliches klappt nicht.

Zahlen zB mengenmäßig erkennen, auch Zählen an sich zB. Spiele
spielen und Regeln befolgen geht schlecht.

Da hat sie sicher im Kiga viele Möglichkeiten das zu lernen.

Puzzel macht sie
gerne, aber nur ganz einfache sind mit Hilfe möglich.

Sie liebt Musik, solangsam kann sie auch Lieder nachsingen,
geht gerne zur Musikschule, und singt und tanzt da mit.

Aber richtungsbezeichnungen, rechts, links, etc versteht sie
nicht. (gib mir mal das dadrüber ).

Mit drei Jahren und drei Monaten ?

Aber das sind Sachen, die mein Sohn in dem Alter schon längst
konnte.
Ich weiß, man soll die Kinder ja nicht vergleichen, das mache
ich auch nicht, sie muss das nicht können. Problem ist, das er
einfnach viele sachen so nebenbei gelernt hat. Wir haben uns
nie mit ihm hingesetzt und lernspiele gemacht, oder bewusst
gelernt, das kam alles einfach so.

Innerlich scheint doch Dein Sohn und wie es bei ihm lief sehr präsent zu sein. Das macht es dann sicher nicht einfach für Dich. Sprich doch über diese Unsicherheit mit den Erzieherinnen.

Ich bin mir jetzt total unsicher, wie ich das bei meiner
Tochter machen soll, ich möchte nicht, das das alles im KIGA
passiert, prohylaktisch zur Ergotherapie möchte ich auch
nicht, dazu sollen wir auch erst den KIGAeinstieg abwarten
laut der Neurologin. Wir sollen sie halt fördern, und ihr ihre
Zeit lassen. Nur, wie fördere ich sowas spielerisch, ich bin
da grad echt mit überfordert, wie ich das machen soll.

Die beste Förderung ist eine zugewandte anregende Umgebung für ein Kind zu schaffen. Dieser ganze Lernspiele-Zirkus ist meiner Meinung nach eine Riesengeschäftemacherei, die mit der Angst der Eltern spielt. Laß Dich nicht verrückt machen.

Führe Gespräche mit der Neurologin, dem Kinderarzt, den KiGa-Mitarbeiterinnen und frage immer wieder nach.

Lernspiele sind zb schwierig, weil sie sich da schlecht auf
die regeln konzentrieren kann, und dann dichtmacht.

Das ist auch was ziemlich künstliches.

Viele Grüße

Iris

Hallo Brenna,

  1. Ansprechpartner sollte hierzu euer Kinderarzt sein, der euch sicherlich eine Ergotherapie verschreiben wird. Mich wundert ohnehin, dass du das an keiner Stelle erwähnst, denn die Betreuung durch speziell geschulte Therapeuten ist m. W. das Mittel der ersten Wahl. Üblicherweise werden in diese Therapien auch die Eltern einbezogen und erhalten so Hilfe zur Selbsthilfe. Es werden Techniken vermittelt, die man auch im Alltag weiterführen und so die Fähigkeiten trainieren kann, bei denen es hakt.

Diese Therapeuten haben auch gute Kontakte z. B. zu Selbsthilfegruppen. Auch hier findet man gute Möglichkeien zur Unterstützung und zum Austausch, wenn es darum geht, mit irgendwelchen Widrigkeiten umzugehen.

Auf eigene Faust loszugehen ist sicherlich auch eine Möglichkeit. Allerdings wäre mir das zu dilettantisch und zu wenig, zumal man auch viel kaputtmachen kann. Für das Herumexperimentieren sind die kleinen Seelen einfach viel zu kostbar und man verliert u. U. wertvolle Zeit.

Viele Grüße
Kirsten

Hab ne prima Idee:
Lass deine Tochter doch einfach Kind sein!

Hallo,

ich mein das ganz ernst. Und nimm sie so wie sie ist. Und noch wichtiger: Lass sie dies auch spüren! Aber natürlich nur, wenn es von deiner Seite auch echt ist. Sollte es nicht echt sein, dann tu was für dich, aber nicht für deine Tochter.

Grüße
Stefan

Hallo Brenna,

ich bin ein wenig erschrocken über deinen Beitrag.

Mein Kind ist mehr als 1 Jahr älter und kann einige der Dinge die du beschreibst auch nicht bzw. nicht alleine. Trotzdem halte ich es für ein cleveres und aufgewecktes Kind, das seine Stärken hat.
(Mit 3 noch lange nicht trocken halte ich für keinen Beinbruch, ich kenne ältere Kinder die es noch nicht sind.)

Durch den Kindergarten wird sich sicher einiges tun bei deiner Tochter, da wird abgeschaut und nachgemacht.
Einfach mal laufen lassen, die Erzieherinnen werden schon sagen wenn es Probleme gibt.

Gruß
wildpferd

Hallo,

der Kinderarzt verschreibt keine Ergotherapie aufgrund der Erkrankung, und die zuständige Neurologin sagt, wir sollten den KIGA abwarten, und wenn das dort befürwortet wird, dann verschreibt sie das sofort. Aber wor sollen auch abwarten, wie sich das weiterentwickelt und wieviel sie von selbst jetzt auch aufholt.

lg

Brenna

Hallo,

ich weiß, das Problem ist halt, das der Unterschied zwischen ihr und ihrem Bruder manchmal wirklich enorm ist.

Manchmal liegt es einfach nur an unterschiedlichen Temperamenten, Neigungen und Talenten. Manchmal allerdings merke ich, da ist sie zurück. Da stimmt was nicht, das ist nicht normal. Sprachlich zb, versteht sie vieles einfach nicht. Oder mit dem Trocken werden - klar muss sie das nicht. Aber sie merkt halt auch nicht, wenn sie (beim schwimmen zb) das sie nass wird oder einkotet. Normal? Abklären lassen? Ihr das Gefühl geben, das ist nicht normal? Oder vll dezent üben?

Und das Problem ist, jedesmal zu enthsceiden, lasse ich ihr da Zeit, versuche ich da zu fördern, lassen wir das medizinisch weiter abklären? Und dann das beim großen wieder ganz anders zu machen, da darauf zu beharren, das er zB Schnürsenkel binden kann? Oder ihn auch zu lassen, obwohl man weiß, er könnte ? aber will nicht?

und jeder meint etwas anderes, das macht sehr, sehr unsicher.

lg

brenna

Hallo,

nur ganz kurz, denn bin müde, weil Kinder immer noch nicht richtig durchschlafen (Problem?).

Unser hat mit 3einhalb auch noch in die Windel gekackt und nix gemerkt. Normal entwickelt (mein ich zumindest) ist er trotzdem.

Ich empfehl dir mal ein Buch:
Jesper Juul: Dein kompetentes Kind
ISBN: 9783499625336 Buch anschauen

Grüße
Stefan

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Therapien und zwei Seiten
Hi!
Keine Frage, es gibt Fälle, da sind Therapien der richtige Weg.

Aber mein Kinderarzt erklärte mir mal, warum er mit der Verschreibung sehr vorsichtig sei.

  1. Das Kind gibt die Verantwortung an eine externe Kraft ab, es wird passiv. Evtl. Erfolge kann es nicht für sich selbst verbuchen, jemand anders hat ihm ja dabei geholfen. Es lernt nicht, dass man aus eigener Kraft Devizite überwinden kann. Es lernt: „Wenn etwas nicht stimmt, dann kann ich das nicht selber richten, dann kommt jemand und macht das wieder heil.“
  2. Für die Eltern gilt das selbe. Und für Lehrer und für Erzieher - sie geben einen Teil ihrer Zuständigkeit und Kompetenz aus der Hand.
  3. In den seltensten Fällen hat mein Kinderarzt ein Kind aus z.B. der Ergotherapie als „geheilt“ zurückbekommen. Im Gegenteil: Die Kinder sitzen dort derart unter der Lupe, dass immer mehr behandlungsbedürftige Mängel entdeckt werden.
  4. Das Kind empfindet sich selbst als mangelhaft und den Ansprüchen nicht genügend. Es wird zum Patienten gestempelt, zum Kranken.

Mit dieser Argumentation möchte ich nur einen Kontrapunkt setzen und zu weiteren Überlegungen anregen, bevor man ein Kind in den „Therapiekreisel“ einschleust. Also bitte nicht falsch verstehen.

Grüße
kernig

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Hi!
Ich habe in der Verwandtschaft ein behindertes Kind und kenne Deine Überlegungen.

Sie ist nicht viel zurück,
sondern hat durch eine vernünftige Medikamenteneinstellung
auch jetzt einiges aufgeholt.

Super, oder?

Sie war motorisch immer sehr
fit,

Auch klasse, eine echte Stärke Deiner Tochter!

aber sprachlich immer zurück, ist auch noch lange nicht
trocken (sie ist 3J. 3m alt).

Ja mei, an sich nicht soo ungewöhnlich in dem Alter.
Ich hoffe ihr habt einen guten Kinderarzt, der ein gesundes Augenmaß mitbringt und zu dem ihr engen Kontakt haltet.

Du analysierst die Stärken und Schwächen Deiner Tochter sehr genau. Dabei solltest Du aufpassen, dass nicht in den Hintergrund gerät, was eigentlich Deine Aufgabe als Mutter ist: Dein Kind zu lieben und zu „tragen“ mit all seinen Schwächen und Stärken.
Ich kenne das aus dem Bekanntenkreis, da wird das „problematische“ Kind immer unter der Lupe betrachtet, ob es schon Fortschritte macht, was es kann und was nicht. Kaum jemand geht unbefangen mit dem Kind um.

Dabei ist es doch genau das, was so ein Kind braucht: Alltag und ganz normale Anforderungen um zu lernen, wie man diesen gewachsen ist. Und das tief sitzende Gefühl "in Ordnung " zu sein.

Sie wird jetzt in den Kiga gehen, und die wissen das und
wollen da ein Auge drauf haben, inwieweit sie eventuelle
Förderung braucht.

Gut und das war’s doch dann. Mal (und damit meine ich nicht wöchentlich) nachfragen, ob es was Besonderes gibt und dabei würde ich es sein lassen.

Wie gesagt, im Moment holt sie auch sehr
viel auf, malt toll, schneidet super usw.

Klasse.

Nur sich gezielt zu
konzentrieren fällt ihr halt schwer.

Zeige mir mal ein 3jähriges Kind, dass sich gezielt konzentrieren kann… Mein Sohn ist 13 und hat Probleme damit :wink:

Wir haben jetzt endlich
auch alle Farben gelernt. Sprachlich holt sie einiges auf,
aber man merkt, das ihr einiges fehlt, weil sie die Bedeutung
nicht versteht. Oder gestaffelte Anweisungen (geh bitte in den
Flur und hole xy) oder ähnliches klappt nicht.

Zahlen zB mengenmäßig erkennen, auch Zählen an sich

Mit 3? Das große Einmaleins kann sie wohl auch immer noch nicht? Was soll sie denn in der Schule lernen?

zB. Spiele
spielen und Regeln befolgen geht schlecht.

Also spielt mit ihr (altersgerechte Spiele!!!), da kann sie das üben. Mein Sohn hat mit 3 alles in die Ecke gepfeffert, wenn es beim Spielen nicht nach seiner Nase ging (Regeln? Mir doch wurst…). Jetzt ist das etwas besser, aber ein schlechter Verlierer ist er immer noch.

Puzzel macht sie
gerne, aber nur ganz einfache sind mit hilfe möglich.

Was sind denn bei Dir „einfache“ Puzzle? Die mit nur 2000 Teilen?

Sie liebt Musik, solangsam kann sie auch Lieder nachsingen,
geht gerne zur Musikschule, und singt und tanzt da mit.

super.

Aber richtungsbezeichnungen, rechts, links, etc versteht sie
nicht. (gib mir mal das dadrüber ).

Herrje, ich arbeite mit einem Doktoranden zusammen, der ständig rechts und links verwechselt - und der navigiert mich auf Feldwegen durch den Wald :smile:=

Aber das sind Sachen, die mein Sohn in dem Alter schon längst
konnte.
Ich weiß, man soll die Kinder ja nicht vergleichen, das mache
ich auch nicht, sie muss das nicht können.

Du schriebst das aber gerade ganz anders.

Problem ist, das er
eifnach viele sachen so nebenbei gelernt hat. Wir haben uns
nie mit ihm hingesetzt und lernspiele gemacht, oder bewusst
gelernt, das kam alles einfach so.

Ja, ist doch gut so.
Vielleicht ist Dein Sohn einfach begabter? Warum auch nicht.

Nur, wie fördere ich sowas spielerisch, ich bin
da grad echt mit überfordert, wie ich das machen soll.

Sei so gut und gehe unbeschwert mit ihr um.

Lernspiele sind zb schwierig, weil sie sich da schlecht auf
die regeln konzentrieren kann, und dann dichtmacht.

Kinder sind nicht blöd, die merken genau, ob man mit ihnen spielen möchte, weil das Spaß macht oder weil man „hintenrum“ irgendwas mordspädagogisch erreichen oder lernen möchte. Mein Sohn hat da auch immer dicht gemacht. Und im nachhinein gesehen: er hatte Recht!
Mir geht immer die Hutschnur hoch, wenn ich z.B. bei Jako-o den Katalog sehe. Da gibt es kein Spielzeug, das mit dem ARgument verkauft wird: Macht Riesenspaß. Alles ist irgendwie förderlich und pädagogisch wirksam - ich finde das eine Katastrophe.

Guck mal spaßenshalbe in die Zukunft. Vielleicht wird Dein Sohn eine akademische Laufbahn einschlagen, Ingenieur oder sowas. Dein Tochter wird vielleicht ein Handwerk erlernen, evtl. später auf dem zweiten Bildungsweg aufsteigen können. Vielleicht dreht Dein Sohn aber auch in der Pubertät total ab, schmeisst die Schule und zieht als Zimmermann um die Welt und Deine Tochter arbeitet sich bis zum Studium durch, weil sie einfach den Willen dazu aufbringt.

Klar möchte man den Kinder möglichst gute Startmöglichkeiten mitgeben, aber man kann nichts erzwingen - das geht m.E. eher nach hinten los.

Lass das schlechte Gewissen mal in der Ecke liegen und habe Spaß mit Deiner Tochter! Und vergiß Deine Mängelliste, wir sind nicht beim Kinder-TÜV!

(Wir kennen uns ja schon ein wenig, deshalb hoffe ich, dass Du meine etwas harten Worte nicht in den falschen Hals bekommst)

Viele Grüße
kernig

Hallo nochmal,

Du analysierst die Stärken und Schwächen Deiner Tochter sehr
genau. Dabei solltest Du aufpassen, dass nicht in den
Hintergrund gerät, was eigentlich Deine Aufgabe als Mutter
ist: Dein Kind zu lieben und zu „tragen“ mit all seinen
Schwächen und Stärken.
Ich kenne das aus dem Bekanntenkreis, da wird das
„problematische“ Kind immer unter der Lupe betrachtet, ob es
schon Fortschritte macht, was es kann und was nicht. Kaum
jemand geht unbefangen mit dem Kind um.

Das ist ja das Problem, ich liebe mein Kind , wenn allerdings auch bestimmte Dinge einfach sehr, sehr anstrengend sind für uns alle, die definitiv aus dem Krankheitsbild kommen. Da hat man dann zeitgleich ein schlechtes Gewissen, weil man eben genervt ist, man liebt sein Kind und ist traurig, weil es ihm da ja auch shclecht mit geht, zweifelt an sich selbst, ob man alles richtig macht, und und und. :smile:)
Streckenweise ein echtes Gefühlschaos.

Dabei ist es doch genau das, was so ein Kind braucht: Alltag
und ganz normale Anforderungen um zu lernen, wie man diesen
gewachsen ist. Und das tief sitzende Gefühl "in Ordnung " zu
sein.

Ich denke, das vermitteln wir beiden, und das ist ja das schwierige. Wann nimmt man was hin, und wann fängt man an , zu therapieren ? möchte nicht, das sie das Gefühl bekommt, nicht in ordnung zu sein.

Nur sich gezielt zu

Mit 3? Das große Einmaleins kann sie wohl auch immer noch
nicht? Was soll sie denn in der Schule lernen?

Nein, ich meine jetzt sowas wie „nimm dir doch drei Bonbons“, da zu wissen, was drei wirklich ist. :smile: Das kleine einmaleins übergehen wir, wir fangen direkt mit Algebra an., grins.

Puzzel macht sie
gerne, aber nur ganz einfache sind mit hilfe möglich.

Was sind denn bei Dir „einfache“ Puzzle? Die mit nur 2000
Teilen?

Max. 10 Teile. Mich stört nicht, das sie die nicht kann, unser großer zb hat Puzzeln gehasst, und das war auch ok.

Aber richtungsbezeichnungen, rechts, links, etc versteht sie
nicht. (gib mir mal das dadrüber ).

Herrje, ich arbeite mit einem Doktoranden zusammen, der
ständig rechts und links verwechselt - und der navigiert mich
auf Feldwegen durch den Wald :smile:=

Lach, ich selber bin ja auch so, mit links und rechts war vll etwas dumm ausgedrückt. Aber so Dinge wie „schau mal, daneben/um die Ecke/dahinter“, das sollte sie laut Kinderarzt können.

Kinder sind nicht blöd, die merken genau, ob man mit ihnen
spielen möchte, weil das Spaß macht oder weil man „hintenrum“
irgendwas mordspädagogisch erreichen oder lernen möchte. Mein
Sohn hat da auch immer dicht gemacht. Und im nachhinein
gesehen: er hatte Recht!
Mir geht immer die Hutschnur hoch, wenn ich z.B. bei Jako-o
den Katalog sehe. Da gibt es kein Spielzeug, das mit dem
ARgument verkauft wird: Macht Riesenspaß. Alles ist irgendwie
förderlich und pädagogisch wirksam - ich finde das eine
Katastrophe.

Stimmt, meinen reicht streckenweise auch gras und dreck. und sie sind stundenlang glücklich und beschäftigt (mal davon ab, das das echt geldmacherei ist bei jakoo.)

Lass das schlechte Gewissen mal in der Ecke liegen und habe
Spaß mit Deiner Tochter! Und vergiß Deine Mängelliste, wir
sind nicht beim Kinder-TÜV!

Das Problem ist halt, das man so unsicher ist - was ist ok, wo kann man warten, und man hört soviel. jeder mischt sich ein, viele sehr rüde , und ich denke, wir warten einfach mal ab.

(Wir kennen uns ja schon ein wenig, deshalb hoffe ich, dass Du
meine etwas harten Worte nicht in den falschen Hals bekommst)

nein, grins, das ist schon ok so. :smile:
lg

Brenna

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Wegweiser aussuchen
Hi!
Ja, die Unsicherheit verstehe ich gut, jeder will das beste für sein Kind und nicht hinterher denken: Hätte ich mal lieber… Und der Gedanke ist ja auch eine Triebfeder, sein Handeln immer wieder zu überdenken. Ist ja auch nicht verkehrt, sollte nur nicht zum Grundgefühl werden.

Ich würde mir ein paar Personen und echte Fachleute raussuchen und auf deren Rat hören. Schon mit einem gesunden Kind bekommt man so viele ungefragte Ratschläge und Einmischungen - bei einem kranken gibt es noch viel mehr selbst berufene Ärzte und Therapeuten und Ratgeber. Mal so dahingesagt: Eine der Erzieherinnen im Kindergarten, Neurologe und Kinderarzt, jemand älterer mit Blick von außen und mit Kindererfahrung aus dem Freundeskreis und noch ein guter Freund/Freundin für menschliche Zweifelsfälle - das wäre so der Pool an Ratgebern, auf die ich hören würde.

Nein, ich meine jetzt sowas wie „nimm dir doch drei Bonbons“,
da zu wissen, was drei wirklich ist. :smile:

Mit bonbons und Gummibärchen hat das bei uns immer gut geklappt :smile:

Max. 10 Teile. Mich stört nicht, das sie die nicht kann, unser
großer zb hat Puzzeln gehasst, und das war auch ok.

Siehst Du - jeder hat andere Stärken, Du bekommst das ziemlich krass vor Augen geführt von Deinen beiden Kindern. Das ist auch der Grund, warum ich immer gern ein 2. Kind gehabt hätte…

Lach, ich selber bin ja auch so, mit links und rechts war vll
etwas dumm ausgedrückt. Aber so Dinge wie „schau mal,
daneben/um die Ecke/dahinter“, das sollte sie laut Kinderarzt
können.

ok, so allgemeine Richtungsangaben… Kann man ja nebenher „üben“.

Stimmt, meinen reicht streckenweise auch gras und dreck. und
sie sind stundenlang glücklich und beschäftigt (mal davon ab,
das das echt geldmacherei ist bei jakoo.)

Ich denke auch, dass man von einem Klumpen Lehm mehr lernen kann als von so manchem zertifiziertem pädagogischen Spielzeug.

Das Problem ist halt, das man so unsicher ist - was ist ok, wo
kann man warten, und man hört soviel.

Hör nicht soviel hin. s.o.

jeder mischt sich ein,
viele sehr rüde ,

Wenn das immer die selben Personen sind, würde ich mir das mal deutlich verbitten.
Ich hatte ja letztes Jahr diese Bandscheiben-OP und fast jeder, dem ich das erzähle sagt mir (ohne irgendwas weiter zu wissen): „Um Gottes willen, Du hast Dich operieren lassen??? Es wird doch viel zu oft und sinnlos am Rücken operiert“ Ich frage dann oft zurück: „Bist Du Orthopäde im Zweitberuf? Oder kennst Du meine MRT-Aufnahmen im Detail?“ Das nervt mich tierisch, aber so sind die Leute halt.

Grüße
kernig

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Meine Tochter ist 2,75 Jahre alt und nach dem Bekunden aller, die sich ein wenig damit auskennen, sehr gut entwickelt - und ist in keinem von dir beschriebenen Bereiche weiter als dein Kind.

Klar, deine Tochter ist 6 Monate älter, aber nach dem was ich beobachten konnte, liegt das noch absolut im Rahmen. An deiner Stelle würde ich mir erstmal keine Gedanken über eine spezielle Förderung machen.

In der Kita wird es wieder neue Anforderungen geben, die das Kind voranbringen und auch so habe ich aus deiner Beschreibung entnommen, dass du deinem Kind ja schon jetzt viel Aufmerksamkeit und Zeit schenkst. Mach damit weiter und das Kind wird sich prächtig entwickeln.

Äh entschuldige mal, aber…
…erwartest du nicht etwas viel von deinem Kind?

Ich hab deinen Artikel nur überflogen, aber die Sachen die du aufzählst hat unser Kind in dem Alter auch noch nicht gekonnt.

Würde an deiner Stelle gar nix machen weil dein Kind meiner Meinung nach total in Ordnung ist.

Grüße time

Ich finde, man muss da schon ein Auge darauf haben.

Mein Sohn verhaut auch immer den Einsatz bei Chopins Klavierkonzert Nr.2, hier http://www.youtube.com/watch?v=Mmhc6_2VUew bei 1:03min (Rubinstein macht’s richtig) - da fragt man sich, ob da was nicht stimmt.

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Hallo,

es hat jetzt absolut nichts mit deinem Problem zu tun.

Mein Sohn kam mit Neurodermitis zur Welt.

Ich hab ihn beim Hausarzt behandeln lassen (der Kinderarzt ist ein Thema für sich)

Um es kurz zu machen mein Sohn wurde vom Hausarzt homöopathisch behandelt und hier bitte keine Diskussion der Gegner um das geht es hier nicht.

Der Sohn der Ex meines Gatten wurde in privat in einer Spezialklinik behandelt. Er durfte alles essen und trinken, mein Sohn nicht.

Frag lieber nicht was ich in dieser Zeit an Anschuldigungen bekommen habe weil ich schlechte Mutter bin, weil mein Sohn eben nicht alles essen und trinken darf usw.

Ende vom Lied:

Die Ex war irgendwann mit dem Sprössling zur Kur, dort sagte mal ein Doc zu ihr " da ist ja der kleine Süchtling"

Was ich damit sagen will hör auf dein Bauchgefühl, und nicht auf die Besserwisser.

Gruß
Kati

Hallo,

es hat jetzt absolut nichts mit deinem Problem zu tun.

weder mit dem Problem, noch mit der Frage wie mir scheint.

Die Ex war irgendwann mit dem Sprössling zur Kur, dort sagte
mal ein Doc zu ihr " da ist ja der kleine Süchtling"

Und was wollte der Doc damit sagen?
Gut man könnte jetzt darüber diskutieren, ob diese Aussage vom Doc (woher du diese auch immer hast) pädagogisch wertvoll war, was ich sehr bezweifele.
(Gut aber ich bezweifele auch, dass Milchzuckerkügelchen helfen.)

Was ich damit sagen will hör auf dein Bauchgefühl, und nicht
auf die Besserwisser.

Und wer sind denn deiner Meinung nach die Besserwisser?

Grüße
Stefan

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Hallo,

das ist ja das Problem, das man eben sehr unsicher ist, was normal ist und was nicht.
Wahrscheinlich sieht man nur die kinder die weiter sind, und nicht die, die genauso sind. :smile:)

lg

Brenna

Lach, aber von nichts kommt doch nichts… da wir ja bewiesenermassen keine Hochbegabung in Verbindung mit irgendwelchen Syndromen haben, müßen wir jetzt anfangen, damit unser Kind spätestens in drei Jahren nach Yale kann…

Lg

Brenna