Hallo,
und eins vorweg: ich will keine esoterische Traumdeutung, darum geht es mir heute nicht. Mich würde viel mehr interessieren, wie mein Gehirn Träume bastelt. Ich versuche mich möglichst kurz zu fassen.
Meine Träume sind in der Regel sehr konfus. Längere Träume bestehen aus mehreren Szenen, wobei die einzelnen Szenen nur wenig miteinander zu tun haben. Selbst innerhalb einer Szene können sich Schauplatz und Personen stark wandeln, ein längerer Traum hat am Ende meist nichts mehr mit seinem Anfang zu tun.
In seltenen Fällen befasse ich mich im Traum auch mit Fragen, entweder mit solchen die sich nur im Traum ergeben oder mit welchen die mich im Alltag beschäftigen. Wenn ich dann aufwache erscheint die „Lösung“ die ich geträumt habe sehr abwegig, wenn nicht sogar bescheuert. Logische Schlüsse konnte ich im Traum noch nie ziehen.
Gestern Nacht war alles anders, die Kurzzusammenfassung: Ich war im Indiana Jones Stil auf Schatzsuche (liegt wohl am Film vor dem Schlafengehen), und wollte einen Schatz in einem Ägyptischen Höhlensystem finden. Der einzige Anhaltspunkt war ein Tagebuch eines verstorbenen Forscherkollegen, das mit dem Eintrag „weiter geht’s nicht“ endete. Lange Zeit war ich im Traum davon überzeugt dass er erfolglos aufgegeben hat, bis es mir dämmerte. „weiter geht’s nicht“ war ein verschlüsselter Hinweis, und bedeutete dass der Schatz an der weitesten (breitesten) Stelle des Höhlensystems im Sand am Boden verbuddelt war. Da habe ich ihn dann auch gefunden, bevor mich der Wecker aus dem Traum rief.
Ungewöhnlich war schon mal das Drehbuch, anders als alle anderen Träume war die Story relativ linear. Noch erstaunlicher, und darum poste ich hier, war aber das Rätsel. Mein Gehirn musste sich das „weiter geht’s nicht“ samt Lösung spätestens beim Erscheinen im Traum ausgedacht haben. Die Lösung hat mich aber eine gefühlte Ewigkeit gekostet, und fand erst zum Schluss des Traumes statt. Ich habe also eine Geschichte geträumt deren Ende ich eigentlich schon wusste (weil ich sie ja selbst kreiert habe), war vom Ende aber selbst überrascht. Damit hat sich mein Gehirn selbst überlistet, und ein Rätsel gestellt das es selbst im Traum lösen musste. Dass so was überhaupt möglich ist wusste ich nicht, bisher ging ich davon aus dass der Traum in jeder Sekunde neu „ausgewürfelt“ wird und keine klare Linie verfolgt. Kann das jemand erklären?
Danke, Martina