Wie giftig ist roter Fingerhut?

Der rote Fingerhut sieht im Garten wunderschön aus - aber der Verzehr kann tödlich sein! Besonders wenn kleine Kinder im Haushalt sind, sollte man sich überlegen, den giftigen Fingerhut im Garten anzupflanzen.

Foto: istockphoto

Der rote Fingerhut

Mit seinem prächtigen Blütenkleid gehört der Fingerhut zu den schönsten Pflanzen, die auf europäischen Böden wachsen. Hierzulande ist vor allem der rote Fingerhut weit verbreitet und kommt am häufigsten in Waldregionen an Waldlichtungen oder -rändern vor. In deutschen Gärten wird der Fingerhut aber auch gerne als Zierpflanze gepflanzt. Für den Fingerhut jeglicher Art gilt aber: **Nur angucken, nicht anfassen!** Denn der rote Fingerhut gehört zu den giftigsten Pflanzen in Deutschland!

Fingerhut kann tödlich sein

Wächst der rote Fingerhut im heimischen Garten, sollte vor allem auf **Kinder aufgepasst werden, die sich schnell die Blüten in den Mund stecken können**. Denn auch wenn die Pflanze harmlos aussieht: Bereits ein oder zwei Blätter der Pflanze genügen, um den Körper zu vergiften. Ob Stiel oder Blüte - alle Teile des Fingerhuts sind hochgiftig. Das Gift, das im Fingerhut steckt, nennt sich Digitoxin und kann zu Sehstörungen, Herzrhythmusstörungen, Übelkeit und Erbrechen führen. Je nachdem, wieviel Gift sich im Körper befindet, kann die Pulsfrequenz deutlich gesenkt werden. Im schlimmsten Fall kann der Fingerhut sogar zum Herzstillstand führen. Die tödliche Dosis liegt bei rund 2,5 Gramm, und auch Tiere wie Hunde, Pferde und Kaninchen können durch den roten Fingerhut sterben.

Wer roten Fingerhut im Garten hat, kennt die Panik, wenn Kinder zu Besuch sind:

Diese Userin hat sich deshalb entschieden, den Fingerhut lieber ganz zu entfernen:

Fingerhut in der Medizin

Auch wenn wir selbst die Pflanze nicht pflücken und essen sollten, gilt der rote Fingerhut in der Medizin als wahres Wundermittel. Aus der Pflanze werden sogenannte Digitalispräparate gewonnen, die bei Menschen mit Herzbeschwerden eingesetzt werden. Die Präparate stärken den Herzmuskel und wirken sich auf ihren Herzschlag aus.
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Servus,

zu einer Digitalisvergiftung durch bloßes Anfassen hätte ich gerne mal einen Bericht aus seriöser Quelle gesehen.

Schöne Grüße

MM

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Es wachsen, blühen und gedeihen in Gottes freier Natur, im Garten und nicht zuletzt auf Fensterbänken und Balkonen weit mehr giftige Pflanzen, als sich der „Normalbürger“ träumen lässt.
Und wer nicht in der Lage ist, seinem Kind beizubringen, dass man nur ganz bestimmte Pflanzen bzw. Früchte essen darf, der sollte sich kein Kind anschaffen.
Von daher ist es eigentlich verwunderlich, dass wir uns als Kinder auf Wiesen und Lichtungen voller Fingerhut, Seidelbast, Tollkirschen usw. herum getrieben haben und trotzdem nie vergiftet waren. Sogar Pilze haben wir gesucht.
Es gibt respektive gab dazu auch etliche Geschichten, Schreckgeschichten sicherlich, in denen Kinder die etwas Falsches gegessen hatten, eine Rolle spielten, Anlass genug, um über das Thema zu sprechen. Freilich, solche Geschichten finden sich nicht im iphone oder im TV, man muss sie halt lesen.

Gruß, Nemo.

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