Wie ist das mit der Erinnerung?

Hallo miteinander,

die Haushaltskassen sind leer, das Wachstum wird auf 1,2 % herunterprognostiziert, Rentenerhöhungen wird es wohl auch im nächsten Jahr nicht gegen, die vorhergesagten Nettoentlastungen (Steuern) wird es nicht geben, es wird zu Sparsamkeit, Lohnverzicht, Überstunden ohne Ausgleich und Einschnitten bei den Sozialleistungen aufgerufen etc.

Alles Aussagen und Aufforderungen von Wirtschaftsweisen, Unternehmensberatern, Aufsichtsräten, Vorständen und Politikern.

Eine Frage:

Erinnern sich vorgenannte Kreise an Ihre Worte wenn die nächsten , Gagen-, Prämien-, Vorstandsgehälter-, und Diäternerhöhungen anstehen?

Gruß
strangerone

Hi stranger_one,

da die Einkünfte der besagten Leute (Wirtschaftsweisen, Unternehmensberatern, Aufsichtsräten, Vorständen und Politikern) nicht von besagten Problemen (Sparsamkeit, Lohnverzicht, Überstunden ohne Ausgleich und Einschnitten bei den Sozialleistungen) betroffen sind, brauchen die sich daran auch nicht erinnern, das gilt für die gar nicht, sondern immer nur für die anderen.

Wusstest Du das wirklich nicht?

P. S.: In der Kommission zur Gesundheitsreform sitzt m. W. keine einziger, der von den Maßnahmen direkt betroffen wäre :wink:

Hallo!

Die öffentlichen Haushalte haben zu wenig Geld und hohe Schulden. Also müssen Ausgaben runter und/oder Einnahmen rauf. So reagierst Du doch auch, wenn es in der Kasse eng wird und der Bankmensch beim Wunsch nach höherem Kredit fragt, wovon der zurückgezahlt werden soll. Meine Befürchtung ist, daß die erforderlichen Maßnahmen nur halbherzig stattfinden und die Verschuldung weiter steigt.

Erinnern sich vorgenannte :Kreise an Ihre Worte wenn die
nächsten , Gagen-, Prämien-, :Vorstandsgehälter-, und
Diäternerhöhungen anstehen?

Ist das für die Probleme abgesehen von Symbolik von irgendeiner Bedeutung?

Gruß
Wolfgang

Hallo!

Die öffentlichen Haushalte haben zu wenig Geld und hohe
Schulden. Also müssen Ausgaben runter und/oder Einnahmen rauf.
Meine Befürchtung ist, daß die erforderlichen Maßnahmen nur
halbherzig stattfinden und die Verschuldung weiter steigt.

Da bin ich mit Dir einer Meinung.

Ist das für die Probleme abgesehen von Symbolik von
irgendeiner Bedeutung?

Ich denke schon. Wenn die Haushaltslage tatsächlich so desaströs ausfällt wie sie dargestellt wird, verstehe ich nicht weshalb zusätzliche Politikerposten aus dem Boden gestampft werden anstatt überflüssige abzuschaffen. Wöfür benötigt der Bundestag sechs Vicepräsidenten, wieso z. B. belässt man es nicht bei einem Amt mit einem MP für Arbeit und Soziales?

Gruß
strangerone

Hallo!

Wenn die Haushaltslage :tatsächlich so
desaströs ausfällt wie sie :dargestellt wird, verstehe :ich nicht weshalb zusätzliche :stuck_out_tongue:olitikerposten aus dem Boden
gestampft werden anstatt :überflüssige abzuschaffen. :Wöfür benötigt der Bundestag :sechs Vicepräsidenten, wieso :z. B. belässt man es nicht :bei einem Amt mit einem MP :für Arbeit und Soziales?

An der Sitiation eines überschuldeten Privathaushalts ändert man nichts, indem man die Salzmenge auf einem Frühstücksei reduziert. Wenn die Mitarbeiter eines insolventen Betriebes das Klopaier beidseitig benutzen, wird die Firma auch nicht wieder flott. Wenn Dich die Heizkosten aufgrund ständig sperrangelweit geöffneter Fenster auffressen, wird sich durch Zustopfen des Schlüssellochs in der Haustür keine Veränderung ergeben.

Wenn Einsparungen Sinn machen sollen, muß man sich um Stellen kümmern, die am Fehlbetrag etwas bewegen können. Es geht allein beim Bund um einen jährlichen Fehlbetrag von 40.000.000.000 €. Verteilt auf 80 Millionen Bundesbürger vom Baby bis zum Greis sind das 500 € pro Nase und Jahr. Masse holt man also nur bei der Masse. Der Blick auf die Bezüge einzelner Personen geht in Rundungsfehlern von Nachkommastellen unter.

Gruß
Wolfgang

Hallo,
der Vergleich mit dem Salz auf dem Frühstücksei gefällt mir und er trifft das ganze. Aber unsre Politiker sind auch sonst nicht verlegen, wenn es um „symbolische Politik“ geht, man denke in dem Zusammenhang nur mal an Florida-Rolf. In Windeseile wurde da ein wenig herumgeschraubt, um die massenhaften (2, 3, 4?) „Sozialschmarotzer“ im Ausland in die Schranken zu weisen. Niemandem hat das was finanziell gebracht, aber die Volkseele war beruhigt.
Es hätte daher wohl durchaus eine positive psychologische Wirkung, wenn die von den Sparmaßnahmen betroffene Bevölkerung sieht, dass die Politiker sich selbst vom Sparen nicht ausnehmen.

Gruß
André

Unabhängig ob Bundes- oder Privathaushalt, Kleinvieh macht auch Mist!

Aber ich habe Dich schon verstanden, wenn ein Privathaushalt vor der Insolvenz steht spricht nichts dagegen schnell noch eine Putzfrau und einen Gärtner einzustellen.

Gruß
strangerone

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Niemandem hat das was finanziell
gebracht, […]

Es hat sogar eher geschadet:

„Die Mehrheit derjenigen, die durch die Gesetzesänderung zur Rückkehr gezwungenen worden seien, hätten vorher nicht in den USA, sondern in Ländern wie Polen gelebt, in denen die Lebenskosten niedriger seien als in der Bundesrepublik, so die Kritiker. (Quelle: „Florida-Rolf“ und Bohlens Lebensbeichte: zum Agenda-Setting der „Bild“, Bundeszentrale für politische Bildung)“

Gruß
Oliver

Hi,

Aber ich habe Dich schon verstanden, wenn ein Privathaushalt
vor der Insolvenz steht spricht nichts dagegen schnell noch
eine Putzfrau und einen Gärtner einzustellen.

OK, tu ich mal so, als hätte ich das Gehalt von meinem Chef. Dann hätte die Putzfrau ein Gehalt in etwa von 10% meines Haushaltseinkommens.
10% vom Bundeshaushalt sind… ich werde Minister. Bei dem Einkommen auch nur für einen Tag. :wink:

Gruß, Rainer
PS. Tipp: Kauf Dir mal einen Taschenrechner. Aber einen guten, sonst bekommt der Probleme mit den Nullen.

Danke für Deinen Tipp, welche Nullen meinst Du? Die vor oder nach dem Komma?

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

(Quelle: „Florida-Rolf“ und Bohlens Lebensbeichte:
zum Agenda-Setting der „Bild“, Bundeszentrale für politische
Bildung)"

Klingt ja nach einer interessanten Publikation. Muss ich mir mal reinziehen.

Gruß
André

Habe mir den Wunsch gewisser Forumsteilnehmer zu Herzen genommen,
eine neue Rechenmaschine zugelegt und sofort ausprobiert.

Folgendes kam aus meiner neuen Höllenmaschine C… Fx 7000 heraus.

Unter Berücksichtigung der vergangenen „vier“ Wahlperioden bestand der Deutsche Bundestag - durchschnittlich - aus 638,25 Abgeordneten.

Die monatliche Grundvergütung (ohne brasilianische Hartz IV Vergünstigungen) betrug unter Berücksichtigung der entsprechenden Gruppierung (Abgeordneter bzw. Fraktionsvorsitzender etc.) im Durchschnitt 8.389,50 €

Angenommen unsere designierten Reformpolitikerinnen und Politiker stünden zu ihren Vorhaben und Aufforderungen der Sparsamkeit, so könnten sie den bestehenden und zukünftigen Bundestag um ca. 319,125 Abgeordneten (auch Schnarchnasen genannt) verjüngen und dem Steuerzahler eine jährliche Entlastung in Höhe von 32.137.657 €
präsentieren.

Sorry,aber bin ich mit meiner Berechnung noch immer bei der vierten Stelle hinter dem Komma oder doch schon zumindest beim Komma angekommen?

Gruß
strangerone

Sorry,aber bin ich mit meiner Berechnung noch immer bei der
vierten Stelle hinter dem Komma oder doch schon zumindest beim
Komma angekommen?

Ich kann auch rechnen: Wenn 5 Millionen Arbeitslose monatlich € 890,-- erhalten, dann sind das im Jahr € 53 Milliarden. Wenn der Bundestag eine Politik macht, die bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen (bei einem Wachstum ab 1,5 % ensteht übrigens Beschäftigung) schafft und die Arbeitslosenzahlen nur um 1 Million reduziert werden, spart die Volkswirtschaft knapp € 11 Milliarden. Mit deinen errechneten Personalkosten in Höhe von 0,032 Milliarden liegst du demnach 2 Stellen hinter dem Komma!

Zudem sind € 8.900,-- für einen Spezialisten viel zu wenig. Bei solchen Vergütungen bekommt man kaum gute Leute in den Bundestag. Ich hätte kein Problem damit, wenn die Vergütung bei € 50.000,-- monatlich lägen und dafür aber die hellsten Köpfe unserer Republik im Bundestag säßen.

Gruß,
Klaus

Hi ho,

Zudem sind € 8.900,-- für einen Spezialisten viel zu wenig.
Bei solchen Vergütungen bekommt man kaum gute Leute in den
Bundestag. Ich hätte kein Problem damit, wenn die Vergütung
bei € 50.000,-- monatlich lägen und dafür aber die hellsten
Köpfe unserer Republik im Bundestag säßen.

an sich hätte ich kein Problem mit Deiner Aussage, die 50000 Öre monatlich für wirklich gute Leute gehen meiner Meinung nach in Ordnung. Aber die 8900 Öre für die gesammelte Unfähigkeit, die sich momentan im Bundestag tummelt, nö, also ehrlich, das geht nicht.

Komischerweise kommt immer das Argument, ein Minister braucht keine Ahnung von den Details haben, dafür hat er ja seine Spezialisten. Und ein Ausschusssmitglied braucht auch keine Ahnung von gar nix haben, dafür gibts ja Gutachten.

Bei der Effektivität, die die Politiker derzeit an den Tag legen frag ich mich ernsthaft, wie blöd die Bevölkerung doch ist, dass sie das mit sich machen lässt.

Nur mein Senf,

Herb

Hallo Wolfgang,

Die öffentlichen Haushalte haben zu wenig Geld und hohe
Schulden. Also müssen Ausgaben runter und/oder Einnahmen rauf.
So reagierst Du doch auch, wenn es in der Kasse eng wird und
der Bankmensch beim Wunsch nach höherem Kredit fragt, wovon
der zurückgezahlt werden soll. Meine Befürchtung ist, daß die
erforderlichen Maßnahmen nur halbherzig stattfinden und die
Verschuldung weiter steigt.

Deine Befürchtug in allen Ehren, stört es mich doch immer wieder, dass auch in qualitativ wertvollen Artikeln wie den Deinen eine recht undurchdachte Gleichsetzung von privaten Haushalten und öffentlichen Haushalten auftaucht.

Natürlich sind beide durch den Einnahmen-Ausgaben-Mechanismus gekennzeichnet, im Unterschied zum Privathaushalt verfügt der öffentliche Haushalt aber über eine Vielzahl von Instrumentarien um genau diesen Mechanismus selbst zu steuern (um nur eines davon zu nennen: Geldpolitik); d.h. dass der Staat im Unterschied zu Dir und mir diesen von Dir angeführten „Bankmenschen“ nicht fürchten muss, weil er in gewisser Weise selbst dessen Vorgesetzter ist.

Nun können zweifellos solche Instrumentarien wie der Einsatz der Geldpolitik zur Finanzierung von Haushalten unglaublich negative Rückkopplungen besitzen (z.B., weil ich mich damit gerade beschäftige, hat Louis XIV. durch massiven Einsatz der Geldpolitik zur Finanzierung des Krieges gegen England 1689-1713 der französischen Nationalökonomie beträchtlichen Schaden zugefügt), dennoch darf aber in ernsthafter Diskussion nicht übersehen werden, dass in unserer Zeit öffentliche Haushalte immer stärker so geführt werden als ob sie private Haushalte wären, was jedoch nichts in der Sache selbst liegendem geschuldet ist, sondern einzig der Entscheidung für eine bestimmte Art von Fiskal- und Wirtschaftspolitik entspringt;

eine Entscheidung, welche sich etwa auf ideologischer Ebene in dem völlig unsinnigen Ausdruck „Deutschland AG“ widerspiegelt.

Einen wirklich sehr lesenwerten Artikel zu diesem Thema gibt es vom Wirtschaftsressortleiter der SZ, Nikolaus Piper (den man nun wirklich getrost als „Neo-Liberalen“ bezeichnen darf) in der SZ vom 23. 07. 03:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/44/150…

Viele Grüße
franz

P.S.:

Ist das für die Probleme abgesehen von Symbolik von
irgendeiner Bedeutung?

stranger_one sprach nicht nur von Politikern, sondern auch von Aufsichtsratsmitgliedern, Ökonomieprofessoren, Unternehmensvorständen, etc. (was leider im Laufe der Diskussion völlig untergegangen ist)

In diesem Sinne die Antwort: Ja!

Hi,

hier noch ein interessanter Artikel über die Zusammensetzung der MdBs:

http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B1…

Immerhin geht der Anteil der Lehrer etwas zurück.

Gruß,
Klaus

Hallo!

…so könnten sie den :bestehenden und zukünftigen
Bundestag um ca. 319,125 :Abgeordneten (auch :Schnarchnasen genannt) :verjüngen und dem :Steuerzahler eine jährliche
Entlastung in Höhe von :32.137.657 € präsentieren.

Mit anderen Worten: Für 3,2 Cent pro Monat und Kopf der Bevölkerung oder für weniger als eine halbe Zigarette oder für ein Schnapsglas Benzin willst Du die Repräsentanz regionaler Bevölkerungsgruppen halbieren und einen Teil der Demokratie in die Tonne treten. 32 Mio entsprechen dem Gegenwert von 1/10 U-Boot oder 1/3 Kampfflieger.

Könnte es sein, daß vor lauter Erbsenzählerei Wertmaßstäbe abhanden kommen?

Gruß
Wolfgang

Hi,

Könnte es sein, daß vor lauter Erbsenzählerei Wertmaßstäbe
abhanden kommen?

frag das mal die Politiker im Bundestag. Da wird um Macht geschachert, Posten und Zuständigkeiten werden hin und her geschoben, aber effektiv gehandelt wird nur wenn es um die eigenen Pfründe geht.

Grüsse,

Herb

Hallo,

es geht weder darum einen Teil der Demokratie in die Tonne zu treten noch um Erbsenzählerei. Im Gegensatz zu Dir haben die Diskussionsteilnehmer Herb und F. Ben. Hechenrieder verstanden.

Nochmals:

Wirtschaftsweise, Unternehmensberater, Aufsichtsräte, Vorstände und Politiker fordern zu Einsparungen Lohnverzicht, Lohndumping, Kürzung der sozialen Sicherungen, Auslagerung etc. auf; ABER BITTE NUR BEI DEN ANDEREN!!!

Wasser predigen und Wein saufen.

Was das abhandenkommen von Wertmaßstäben, den guten Sitten u. ä. betrifft führen uns vorgenannte Personenkreise täglich vor.

Was Deine Berechnung im Verhältnis 1/10 U-Boot oder 1/3 Kampfflieger betrifft, es wäre schon einmal eine kleine Einsparung und ein Anfang.

Gruß
strangerone

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi

an sich hätte ich kein Problem mit Deiner Aussage, die 50000
Öre monatlich für wirklich gute Leute gehen meiner Meinung
nach in Ordnung. Aber die 8900 Öre für die gesammelte
Unfähigkeit, die sich momentan im Bundestag tummelt, nö, also
ehrlich, das geht nicht.

Wie kommt Du auf die „gesammelte Unfähigkeit“? Kennst Du die Leute? Kennst Du auch nur ein Gesetz von denen die in den letzten Jahren verabschiedet wurden? Kennst Du die genauen Sachverhalte oder doch nur Bild, Heute-Journal oder Mundprogagandawissen?

gruesse
Raoul