Moin,
Das nennt sich Vertragsfreiheit. Dir wird ein Kaffee to go angeboten oder einer am Tisch. Die eigenwilligen steuerlichen Dinge sind aus meiner Sicht suboptimal nachvollziehbar, aber momentan sind sie so.
Das darfst du, aber der Verkäufer braucht das auch nicht einzusehen, dieser bietet nämlich einfach so an. Vergiss bitte auch nicht, dass solche Außenflächen oft zusätzliche Pacht oder Miete verursachen, wo auch immer sie sind. Denn sie gehören ja nicht zum eigentlichen Verkaufsraum. Sind sie im öffentlichen Raum, dann hält jede Kommune die Hand auf. Was das alles beinhaltet, kannst du dort https://www.ihk-berlin.de/blob/bihk24/Service-und-Beratung/recht_und_steuern/gewerberecht/Download/2265308/638a2e75241e361f1b07795e173a214d/Merkblatt_Sondernutzungserlaubnis-data.pdf nachlesen. Jeder Gemüsestand vor deinem Geschäft muss bezahlt werden, wie auch Tische etc. Selbst wenn der Bäcker innerhalb eines Gebäudes ist, wird meist Miete für solche Sondernutzung von Fluren etc. erhoben, wenn sie nicht gleich vorab im Mietvertrag festgehalten wurde.
Die Stadt Nürnberg als Beispiel (https://www.nuernberg.de/imperia/md/stadtrecht/dokumente/2/230/230_711a1.pdf) nimmt für Tisch- und Stuhlaufstellung pro qm pro Saison für die Straßengruppe 3 (die teuerste) 23 Euro. Nur fürs Aufstellen. Die darfst du auch jeden Tag putzen, absichern und evtl. immer wieder neu aufbauen. Auch diese Kosten muss ein Kunde wieder einbringen, indem er mehr bezahlt als der, der diesen Service nicht nutzt.
Sorry, für eine solche Denke habe ich überhaupt kein Verständnis. Mach dir gefälligst deinen Kaffee selber, wenn du nicht bereit bist, die Kosten der Mitarbeiter etc. zu bezahlen. Die Maschine kostet Abnutzung/Wartung/Energie, der Mitarbeiter möchte vielleicht auch Lohn (die sind eh schon gering genug), die Ladenmiete soll bezahlt werden, das Mobiliar (das man nicht bei IKEA kaufen sollte) und noch einige Kleinigkeiten mehr. Tassen müssen gespült werden und es gibt noch Hygiene Vorschriften. Speziell Milch warm/kalt ist ein übler Kandidat.
Wenn die Mitarbeiter unfreundlich sind, kann es sein, dass auch die mal einen schlechten Tag haben (nicht gut, kommt aber bei jedem von uns vor) oder es waren schon 50 Kunden deiner Sorte vorher da.
Weil das Produkt „Kaffee am Tisch“ anders kalkuliert werden muss als das Produkt „to go“. Ob die geschickt ist, ist eine andere Sache. Aber, wie gesagt, wenn du nur auf das Produkt „heißer Kaffee“ abzielst, dann mach ihn dir selber. Das ist die meist billigste Version. Nimm eine Thermosflasche (ist zudem noch umweltverträglicher, weil Mehrweg) und fertig. Dann brauchst du auch nicht mehr über eine solche Preisgestaltung, die du offensichtlich nicht verstehst, zu jammern.
So, diese 2 Cents mussten jetzt mal raus.
Ulrich