Wie jmd von gleichstarken Mannschaften überzeugen?

Ich möchte gerne jemandem davon überzeugen, dass es besser für alle Beteiligten ist, wenn man Spieler auf Mannschaften möglichst gleich stark verteilt, anstatt es zufällig oder auf Basis von Erfahrungspunkten zu machen.

Wo finde ich Erklärungen dazu, ob und warum ein Spiel „besser“ wird, umso mehr die Parteien gleich gut sind?
Ich meine das sowohl für die Zuschauer, Teilnehmer, sonstige Beteiligte, als auch bezogen auf Fairness, Unterhaltungswert und Langzeitspaß.
Gibt es dazu wissenschaftliche Texte?
Gehört das eher zu Sport, Psychologie oder Mathe?

Hallo!

Ich weiß nicht, ob das dazu passt, aber …

In der (pädagogischen) Psychologie unterscheidet man „erfolgszuversichtliche“ und „misserfolgängstliche“ Menschen - das ist halt eine Charakterfrage.

Erfolgszuversichtliche suchen sich Gegner, die gleich stark sind oder minimal stärker. Du scheinst so ein Typ zu sein. Misserfolgsängstliche suchen sich entweder Gegner, die deutlich schwächer oder deutlich stärker sind. Im ersten Fall ist das Verlustrisiko minimal, im zweiten Fall gibt es nix zu verlieren.

Es ist übrigens nicht so, dass ein Spiel für die Zuschauer dann besonders attraktiv ist, wenn die Gegner möglichst ebenbürtig sind. Im Fußball ist ein 5:0 deutlich attraktiver als ein 0:0. Für die Spieler selbst sieht es da natürlich anders aus.

Michael

Das System, das ich kritisiere, läuft so ab:

  • „Jeder“ kann teilnehmen.
  • Jeder Spieler startet mit einer festen Anzahl an Punkten.
  • Auf Basis einer geheimen programmierten Berechnung, werden die spielwilligen Spieler in Mannschaften fester Größe aufgeteilt.
  • Es gibt kein Unentschieden bei Spielende - nur Sieg und Niederlage.
  • Wer häufiger gewinnt, erhöht so offensichtlich seine Punkte, die derjenige durch viele Niederlagen wieder verlieren kann.
  • Verliert man von Anfang an mehr, als dass man gewinnt, bleibt die Punktezahl anscheinend unverändert.
  • Ich vermute, dass die Spieler ausschließlich aufgrund der Punkte aufgeteilt werden, was zu extrem unausgeglichenen Mannschaften führt.
  • Spieler der zurückliegenden Mannschaft verlieren meistens den Spaß am Spiel, wenn sie dominiert werden und nur noch extrem niedrige Chancen haben, den Verlauf noch zu ändern.
  • Daraufhin wird die Kommunikation rauer, die Manieren verabschieden sich und Beschimpfungen werden um sich geschmissen, was den Spaß nicht merkbar erhöht.

Hallo Michael,
danke für Deine Antwort!

Das Fußballbeispiel hat meiner Meinung nach gerade nichts oder nur extrem wenig mit meinem Anliegen zu tun, aber ich möchte trotzdem gerne darauf antworten: Da in fast allen Spielen Tore fallen, endet fast kein Spiel 0:0. Und wenn Du auf sogenannte Spitzenspiele anspielst, dann denke ich, dass das auch bei denen so ist. Außerdem habe ich schon wirklich hochklassige Spiele gesehen, die am Ende unentschieden ausgingen - oft 1:1, immer wieder sogar 2:2, selten auch mal 0:0.
Dazu kommt noch, dass an „meinem“ Spiel viel weniger Spieler teilnehmen, was typische Einzelaktionen viel stärker in den Mittelpunkt rückt und belohnt. Es passiert so viel - es ist im Prinzip ausgeschlossen, dass sich die Mannschaften im Spiel egalisieren.

Und jetzt kommt es ganz hart: Es gibt gar kein Unentschieden, es sei denn fast alle Spieler stimmen dafür.

Mein Hauptproblem ist tatsächlich die Sicht der Spieler, da ich einer davon bin. Deswegen ist mein Argument, dass wenn man doch kurz vor dem Spiel Mannschaften festlegt, dann bitte ausgeglichen.

Hallo,

ich habe keinen wissenschaftlichen Text aber aus Jahrzehnte langer Erfahrung im Freizeitvolleyballbereich kann ich nur sagen, dass nichts frustrierender ist als in einer Mannschaft zu spielen, die keine Cahnce hat, weil der Gegner per se besser ist.
Und nichts ist m.E. langweiliger als haushoch gegen einen Gegner zu gewinnen, der sich nicht richtig wehren kann. Lieber ein spannendes Spiel knapp verloren, als ein einseitiges, langweiliges Spiel absolut überlegen zu gewinnen.
Beim Freizeitsport ist das SPIEL das entscheidende und nicht das Ergebnis.

LG
M_Erato

Hallo M_Erato.

Und genau das denke ich auch. Aber mit diesen Worten werde ich sicher nicht den Verantwortlichen zum Umdenken bringen, der das System ändern kann. Denn der will „sein System“ nicht gerne ändern, agiert irgendwie … unfreundlich, unflexibel, „sozial unintelligent“. Deswegen fragte ich nach Texten, die das eventuell sachlicher, präziser, „besser“ erklären als ich das im Moment kann.