Hi Anja,
Anlaß für mein Posting war, daß rund um mich sehr viele, scheinbar alle Menschen, wenigstens fast alle Menschen, an Reinkarnation glauben. Ich gehe davon aus, daß das was uns im Außen begegnet, auch immer etwas mit uns selbst zu tun hat. Gleichwohl es mir unwichtig ist bzw. erscheint, ob ich nun reinkarniere oder nicht, begann es mich in letzter Zeit näher zu interessieren, weshalb doch immer wieder so „zufällig“ das Gespräch darauf fällt und es „beiläufig“ als Selbstverständlichkeit dargestellt wird.
Weshalb mir es gleich ist, ob es nun eine Wiedergeburt gibt oder nicht? Nun, ich lebe im Hier und Jetzt, vermag mich nicht an etwaige andere Leben zu erinnern, das heißt, selbst nach einer etwaigen Reinkarnation würde ich mich höchstwahrscheinlich wieder nicht erinnern können. Also, was soll’s. Eine gängige Interpretation ist, daß man immer wieder geboren wird, bis man dann scheinbar vollkommen sein soll um ein Lichtwesen zu werden.
Da ist dann für mich schon die Deutung so, daß jeder einzelne Mensch wiedergeboren werden soll und das schien mir in meiner bewußt naiven Frage nicht möglich. Naja, teils provoziere ich einfach auch erst mal gerne. 
Gestern sprach jemand erst etwas von der Zeitachse und dann von Seelengemeinden, sodaß man sich eben nicht nur in einem Körper alleine aufhalten kann. Hm. Also, da widerspricht ja obiger Theorie von der Widergeburt des Einzelnen.
Sicherlich scheint es im Leben etwas wie ein Stirb und Werde generell zu geben, ein Kommen und Gehen, siehe zunächst Tag und Nacht, Ebbe und Flut, die Jahreszeiten, die Pflanzenwelt, die jedes Jahr neu zumeist erblüht…
Natürlich stellt sich auch die Frage, wo geht die Energie hin, die „Lebensgeister“, wenn der Mensch stirbt? Wobei, bei älteren Menschen verliert sich die Energie ja nicht erst im Moment des Sterbens und Todes sondern schon teils viel früher. Schon indes wir als Baby erstmal aufbauen, stirbt ja ein Teil bei uns fortwährend bereits schon. Die Energien die dann im Laufe des Lebens schwächer und schwächer werden, selten daß ein 83jähriger auf den Mount Everest steigen will, wo geht sie hin? Sie kann nicht Nichts werden.
Sogesehen… tja, was… Vielleicht war am Anfang einfach Energie, ein Geist, ein Wille, und um wirken zu können, benötigte er (einen) Körper.
Doch wie es auch ist, was ist der (mögliche) Sinn des Ganzen? Vor allem frage ich mich dann nach einem Sinn, wenn es ein scheinbar ewiges Stirb und Werde gibt? Ist das Neugewordene „besser“ als das was gestorben ist? Betrachtet man den Untergang mancher Kulturen, kann ich das nicht so nachvollziehen, daß das alles schlechter gewesen sein muß.
Vielleicht sind wir doch nur eine Laune der Natur und brauchen das Gefühl von Reinkarnation um uns doch eine gewisse Bedeutung zu geben und Zukunftsangst zu nehmen?
Es gibt für mich schon etwas Verbindendes, daß z.B. zeitgleich auf der Welt teils Ähnliches „Erfunden“ worden ist bzw. sich entwickelt hat, gedacht und gefühlt wird. Wenn Jung von einem kollektiven Unbewußten spricht, so verbindet er auch, wie viele andere auch. Eine Verbindung „sehe“ ich schon zu anderen Menschen, zur Außenwelt, doch Teil eines Ganzen scheinbar zu sein, was ist der Sinn dahinter?
Ciao,
Romana
Es
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