Ich frage mich wie verschleierte Frauen aus Muslemischen Ländern, Männer kennen lernen können und wie es zu einer Heirat kommt bei solchen voraussetzungen?
Zwangsehe
Menschenhandel
Versklavung
Sofern es den Frauen erlaubt ist zu sprechen: Der Schleier stellt keinen Schallschutz dar. Man kann sich mit einer verschleierten Frau genau so unterhalten wie mit einer nackten Frau. Manm kann die Frau also kennen lernen ohne von körperlichen Attributen „abgelenkt“ zu werden.
Manm kann die Frau also kennen lernen ohne von
körperlichen Attributen „abgelenkt“ zu werden.
Aha, die inneren Werte also.
Ich glaub die lernen sich eh erst bei der Hochzeit kennen.
Die Väter suchen die Braut aus.
Gruß
Kosmo
Bin immer noch nicht schlauer.
Dann wirds wol Stimmen wie es in Filmen und Dokus dargestellt wird.
Der Tag ist noch lang, vielleicht gibts noch eine Antwort von einer Frau die Verschleiert oder mit Kopftuch lebt.
Hi,
Ich glaub die lernen sich eh erst bei der Hochzeit kennen.
Die Väter suchen die Braut aus.
Im Prinzip ja.
Aber die Jugend hatte schon immer andere Ideen.
In Saudi Arabien wurden Internet verboten bzw. für „men only“ gemacht, weil man feststellte, dass sich dort junge saudische Männer mit jungen saudischen Frauen trafen.
Man hat auch versucht, Handys zu verbieten. Es soll in Shopping Centren in Jeddah vorgekommen sein, dass junge Männer kleine Papierschnipsel auf junge Frauen / Mädchen warfen. Die enthielten ihre Handynummern.
Und was die inneren Werte betrifft - sicher sieht man nicht viel von einer jungen Frau mit Abaya und Jilbab (saudischer Frauenumhang und Gesichtsschleier), aber andererseits ist es erstaunlich wieviel man dennoch sehen kann.
Und wo sonst in der Welt kann die Frau gleich beim ersten Erspähen des Mannes einen deutlichen Blick auf seine Unterhosen werfen*?
Gruß
Elke
* man merke: weiße Thobes (saudisches Männergewänder) sind nicht blickdicht!
Hallo,
Ich frage mich wie verschleierte Frauen aus Muslemischen
Ländern, Männer kennen lernen können und wie es zu einer
Heirat kommt bei solchen voraussetzungen?
Die Reihenfolge ist hier bisschen verkehrt: Erst wird geheiratet und dann wird kennengelernt . Ich bin als alevitische Türkin ohne Kopftuch und Schleier wohl keine Expertin aber ich denke dass das in einigen sehr „rückständig“ denkenden Köpfen tatsächlich immer noch so ist, dass man sich durch die Familien kennenlernt, sozusagen auf „Empfehlung“, sich vorstellt, bisschen smalltalked um dann gleich Hochzeitstermine festzumachen. Wie gesagt gibt es - ist aber gottseidank nicht die Regel!
LG
von einer Frau die Verschleiert oder mit Kopftuch lebt.
Du solltest vielleicht differenzieren. Nur weil eine Frau Kopftuch trägt, ist sie dennoch sichtbar und kann reden (sogar mit Männern) - Kontakt zwischen den Geschlechtern und gegenseitiges Kennenlernen ist durchaus möglich.
Anders ist es in Gesellschaften, die neben der (Voll-)Verschleierung auch eine strikte Trennung der Geschlechter verlangt, wie z.B. die saudiarabische. Da lernt man offiziell niemanden vor der Ehe kennen, sondern heiratet den oder diejenige, der oder die vom Vater bestimmt ist. Dass es junge Leuten dennoch immer mal wieder gelingt, diese strikten Regeln zu durchbrechen, steht auf einem anderen Blatt. In Saudiarabien kann dies nebenbei bemerkt, für die beteiligte Frau recht gefährlich werden.
Gruß
Elke
Danke Elke,
du hast mir etwas Einblick in die Kultur verschafft. Kann es aber irgendwie nicht nachvollziehen warum sich Frauen sowas gefallen lassen(müssen). Vor allem das sie ein Leben lang zusammen bleiben ohne sich warscheinlich zu lieben, gelobe ich unser zivilisirtes Denken.
Hallo,
Vor allem das sie ein Leben lang
zusammen bleiben ohne sich warscheinlich zu lieben, gelobe ich
unser zivilisirtes Denken.
So lange gibt es diese Wahlmöglichkeiten der Frauen in der westlichen Welt nicht.
Ansonsten hör mal mal bei dem Musical Anatevka (Fiddler on the Roof) rein, dort gibt es eine Nummer, die auf deutsch „Ist es Liebe?“ heißt (leider lässt mich die Firewall hier nicht weiter suchen), aber aus dem Gedächtnis (entschuldige das Englisch/Deutsch - gemisch, aber ich habs nun mal so im Ohr):
Wir sahn uns zur Hochzeit
das allererste Mal.
I was shy.
So was I.
Seit 25 Jahren wasch ich für ihn, koch ich für ihn.
Seit 25 Jahren ist sein Bett meins.
Das muss wohl Liebe sein…
Ja, ja, ich lieb dich.
Ich glaub, dass ichs tu.
Ich lieb dich, Golde, immerzu.
Will sagen: die romantisch-verklärte Verliebtheit als Auswahlkriterium ist nicht unbedingt die einzige Möglichkeit eine gute Ehe / Liebe zustande zu bringen. Wir denken das nur, weil es unserer Kultur entspricht.
Andere Kulturen empfinden genausoviel Unverständnis gegenüber unseren hohen Scheidungsraten wie wir gegenüber arrangierten Ehen.
Andere wiederum empfinden die Idee einer lebenslangen Bindung als widersinnig.
Gruß
Elke
Hallo Enrico,
ich gehe davon aus, dass Du den Kopfschleier meinst. Das Kennenlernen läuft völlig unterschiedlich ab. Die Vorurteile, die in den vorangegangenen (und vermutlich auch den künftigen) Postings breitgetreten werden, sind von der Realität weit entfernt.
Zwar läuft das Kennenlernen im Idealfall nicht durch eine voreheliche enge Liebesbeziehung, aber doch durch Treffen, Telefongespräche, E-mails, familiäre Besuche usw. ab. Es gibt natürlich manchmal auch Vermittlung durch Freunde oder Familie. Oder man kannte sich schon vorher aus der Schule oder aus freizeitlichen Aktivitäten. Die Kennenlernphase ist oft relativ lang, bis zu zwei Jahren.
Na ja, ob diese oder die europäische Art und Weise, in beiden Fällen lernt man die jeweilige Person ohnehin erst in der Ehe oder im eheähnlichen Zustand wirklich kennen, vorher zeigt sich die Person ohnehin möglichst nur von ihrer Schokoladenseite. Das bestätigen die Statistiken zu den Scheidungsraten.
Schöne Grüße,
Mohamed.
Hallo,
ich gehe davon aus, dass Du den Kopfschleier meinst. Das
Kennenlernen läuft völlig unterschiedlich ab. Die Vorurteile,
die in den vorangegangenen (und vermutlich auch den künftigen)
Postings breitgetreten werden, sind von der Realität weit
entfernt.
Meine Ausführungen bezogen sich nicht auf Vorurteile, sondern auf real gemachte Erfahrungen in Saudi Arabien. Ich glaube, ich habe auch deutlich gemacht, dass ich mich speziell auf SA bezogen habe und dass das in anderen Gesellschaften durchaus anders ablaufen kann.
Oder man kannte sich schon vorher aus der Schule oder
aus freizeitlichen Aktivitäten.
Siehst du, das ist z.B. in Saudi Arabien überhaupt nicht möglich, da es keine gemischte Schulen* gibt.
Na ja, ob diese oder die europäische Art und Weise, in beiden
Fällen lernt man die jeweilige Person ohnehin erst in der Ehe
oder im eheähnlichen Zustand wirklich kennen, vorher zeigt
sich die Person ohnehin möglichst nur von ihrer
Schokoladenseite. Das bestätigen die Statistiken zu den
Scheidungsraten.
Ich glaube, hier bist du nun einem Vorurteil aufgesessen.
WEnn man fünf Jahre zusammengelebt hat, lernt man einen Menschen auch ohne Trauschein richtig kennen.
Die hohe Scheidungsrate hat jedenfalls nach meiner Erfahrung sehr wenig damit zu tun, dass sich Menschen nach der Eheschließung kennenlernen. Eher damit, dass sie sich und die Umstände ändern.
Gruß
Elke
ich als sunnitische türkin ohne kopftuch kann nicht darauf antworten,es gibt bei den SUNNITISCHEN sowohl auch bei den ALEVITISCHEN türken heirat zwischen verwandschaften,was bei uns in der familie nicht normal gesehen wird,egal ob ersten oder siebten grades,bei den verschleierten ist es zu 99% heirat zwischen verwandten,darum ist es egal ob man sich sieht oder nicht:
Grüsse
Mecami
Man Elke,
zum Thema Liebe und Kulturen kennst du dich echt gut aus! Anatevka hab ich im Theater und letztes Weihnachten im Fernsehn gesehen. Nur ists Jüdisch und somit eine andere Kultur.
Was bewegt eine Frau sich einem Mann hinzugeben, den sie weder kennt oder liebt?
Welcher Mann nimmt eine Frau zur Frau den sie nur in einem Schwarzen Umhang kennen gelernt hat?
Wie soll eine Ehe funktionieren die einfach durch andere vereinbart wurde?
Wenn Liebe und Ehe so einfach wären, warum ists für uns Deutschen so schwer einen Partner zu finden?
Grüße
Enrico
Ergänzend zu Elkes schon sehr guten Ausführungen möchte ich noch Folgendes sagen:
Die sogenannte Liebesheirat gibt es bei uns auch noch nicht sehr lange.
Eingeführt wurde sie zuerst vor allem in den ärmeren (Arbeiter-)Schichten, die sowieso kaum irdische Güter besaßen. Wo es also eigentlich egal war, wen man heiratete.
Zu Hochzeitssitten, etwa in Bayern, lässt sich bei Ludwig Thoma eine Menge lesen. Demnach hatten die damals zwar ein reiches Sexualleben vor der Ehe (Fensterln), aber geheiratet wurde später, nach rein wirtschaftlichen Interessen. Und das Kennenlernen bezog sich auf Angaben über Mitgift und Erbe. Von Liebe keine Rede.
Ich habe als Kind noch selbst erlebt, wie ein Mädchen, das sich rettungslos in einen Habenichts verliebt hatte, zu (räumlich) weit entfernten Verwandten in den Dienst gegeben wurde, damit ihr die Liebe verging.
Eine befreundete Bauerntochter (Tochter des zweitreichsten Bauern) wurde mehr oder weniger gegen ihren Willen vom Sohn des reichsten Bauern geschwängert, damit sie ihn heiraten musste.
Meine Oma, Tochter aus reichem Haus, wurde mit 16 an meinen Opa verheiratet, der war damals schon 46. Aber ehe er sich als Professor standesgemäß etabliert hatte; war eben an eine Heirat nicht zu denken.
Ich weiß noch, wie meine Oma erzählte, wie entsetzt sie war, dass dieser Mann damals schon seine dritten Zähne hatte.
Gruß, Nemo.
Ich frage mich wie verschleierte Frauen aus Muslemischen
Ländern, Männer kennen lernen können und wie es zu einer
Heirat kommt bei solchen voraussetzungen?
Gar nicht, sie werden von ihren Familien verheiratet. Der Zweck von diesem Teil (und die gesamte Geschlechtertrennung) ist ja grade, dass sie bloß keinen Mann kennenlernt.
Grüße Bellawa.
Das bestätigen die Statistiken zu den
Scheidungsraten.
Die hohen Scheidungsraten im modernen Europa haben damit zu tun, dass die Frauen und Männer sich nicht vorher zwei Jahre lang mit Schleier kennengelernt haben? Da würde ich noch einmal recherchieren. Die liegen vielmehr daran, dass die Frauen im modernen Europa eigenständige Personen sind, die keinen Mann zum Überleben brauchen. Das war nämlich auch bei uns nicht immer so.
Grüße Bellawa.
du hast mir etwas Einblick in die Kultur verschafft. Kann es
aber irgendwie nicht nachvollziehen warum sich Frauen sowas
gefallen lassen(müssen). Vor allem das sie ein Leben lang
zusammen bleiben ohne sich warscheinlich zu lieben, gelobe ich
unser zivilisirtes Denken.
Wenn man überzeugt ist, dass das einzige, was man kennt, das beste ist, dann vermisst man auch nichts. Diese simple Tatsache gilt übrigens für alle Menschen, nicht nur für verschleierte Saudis. Schlimm wird es erst dann, wenn Menschen im Angesicht der besseren Alternative immer noch an ihrem Ding festhalten und die anderen aus Neid auch noch verachten.
Grüße Bellawa.
Hallo Elke,
Meine Ausführungen bezogen sich nicht auf Vorurteile, sondern
auf real gemachte Erfahrungen in Saudi Arabien.
Entschuldigung, ich meinte weder Deine Ausführungen noch Saudi-Arabien, sondern die direkten Antworten auf die Frage. Ich bin mir bewusst, dass Deine Ansicht etwas differenzierter als die der anderen ist.
Ich glaube, hier bist du nun einem Vorurteil aufgesessen.
WEnn man fünf Jahre zusammengelebt hat, lernt man einen
Menschen auch ohne Trauschein richtig kennen.
Nun, das ist ja schon eheähnlich.
Schöne Grüße,
Mohamed.
Hallo Bellawa,
auch früher brauchte die Frau keinen Ehemann zum Überleben. Es gibt schließlich auch die Familie, in der sie aufgewachsen ist.
Übrigens vergisst Du in Deiner Rechnung die Kinder.
Schöne Grüße,
Mohamed
Hm?
Hallo mecami,
Du schriebst:
bei den verschleierten ist es zu 99%
heirat zwischen verwandten,
Entschuldige, es mag sein, dass bei den Orientalen etwas mehr unter Cousins u.ä. geheiratet wird, aber weder hat das mit dem Schleier zu tun noch gehören frei erfundene Prozentzahlen gehören in ein Expertenforum hinein.
Gruß,
Mohamed.