Wie sicher sind Altersüberprüfungen und welche Methoden gibt es?

Hallo,

vielleicht könnte ich die Frage im Brett für „Medizin“ stellen, aber sie ist ein Grenzfall und ich versuche es hier.

Bei Flüchtlingen oder Asylbewerbern, die sich als minderjährig bezeichnen, soll laut Stimmen aus der Politik das Alter (zumindest häufiger als bisher) geprüft werden.

Was für Methoden gibt es denn da, und wie zuverlässig ist das Ergebnis?

Grüße
Carsten

Es gibt zuverlässige Methoden, diese werden nicht angewandt, da angeblich zu traumatisch oder gefährlich (etwa röntgen). Eine annähernd präzise Altersbestimmung ist nicht gewollt, eine regelmässige Feststellung der Minderjährigkeit das erklärte Ziel. Erreicht wird das durch Lobbyarbeit einzelner Gruppen innerhalb der Ärzteschaft.

Hallo,

mir fallen da als Erstes die Wachstumsfugen an den Knochen ein.

Eine Röntgenuntersuchung eines 18jährigen zur Altersfeststellung (übrigens nicht zulässig, weil Röntgen eine medizinische Notwendigkeit haben muss!) würde einem Fachmann durchaus erlauben, dass Alter auf +/- 2 Jahre genau zu schätzen.
Das bringt also exakt gar nichts.
Zudem bringt Mangelernährung auch Entwicklungsstörungen mit sich.

„Ich mach’ mir die Welt Widdewidde wie sie mir gefällt…“

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Das in einem Grenzfall zugunsten des Untersuchten entschieden wird, wäre nicht zu beanstanden. Deutliche Überschreitungen wie etwa 25 Jahre + x könnten so aber klar erkannt werden.

Ach hallo, Frau Nahles…

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Es gibt eine Arbeitsgemeinschaft der Forensischen Altersdiagnostik:

https://www.medizin.uni-muenster.de/agfad/die-arbeitsgemeinschaft/aktuelles/

Insbesondere dieses Dokument finde ich interessant:

Demnach wird den Forensikern eher vorgeworfen, im Sinne im Zweifel „Volljährig!“ zu sagen.

Ist schon bescheuert, dass man am Lebensalter die Rechte festmacht, weil man vom Lebensalter auf die seelische Reife schließt.

Wir erheben Fakten, deuten aus denen ein Alter, um daraus die Entwicklungsstufe des Geistes herauszudeuten.

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Auch andere dokumente der AGFA sind von immensem Interesse.

Hier die News-Homepage https://www.medizin.uni-muenster.de/agfad/die-arbeitsgemeinschaft/aktuelles/ und vor allem die Gegenrede zur Agitation einiger Aktivisten https://www.medizin.uni-muenster.de/fileadmin/einrichtung/agfad/009.pdf

Es muss befremdlich erscheinen, wenn einem Bemühen, das Phänomen ‚zweifelhafte, unbegleitete Minderjährigkeit‘ im Migrationskontext mit beträchtlichen Auswirkungen auf die Jugendhilfe und das Strafrecht einer gesetzlich legitimierten Regelung zuzuführen, „Symbolpolitik und gefährliche Stimmungsmache“ unterstellt wird. Ein derartiges Verständnis kann vermutlich nur mit einer radikalen, politischen Gesinnung erklärt werden, wie diese für Nowotny, einen der Autoren der vorliegenden Stellungnahme, dokumentiert ist.