Wie spricht man das Wort "Faible" aus?

Was nun keineswegs das erklärt, auf das ich hingewiesen habe! Oder sind deine Einlassungen so zu verstehen, dass Wörter, die im 19. Jahrhundert aus dem Frz. in die deutsche Salonsprache übernommen wurden, sprachlich nur zur Hälfte übernommen wurden? Weil der Rest in den Rhein gefallen ist?

Geh bitte davon aus, dass ich Lautschrift geschrieben hätte, wenn ich das hätte tun wollen.

Diese Erklärung taugt, von einem le zu einem el zu kommen. Sie taugt überhaupt nicht, da ein I sprachlich reinzumogeln. Mir ist wirklich ein Rätsel, warum so abwegig sein soll, dass das gesprochen wird, was man sieht. Man spricht ja auch Paris und Akquise unzählige andere Beispiele.

du meinst so wie Fissimatenten :sunglasses: die nun auch leicht anders ausgesprochen werden, als „visite ma tente“

…und ja, ich kenne faible auch nur als „feibl“

Gruß h.

3 Like

Da kommt aber nun mal die standardsprachliche Aussprache her, ich kann’s nicht ändern.

Wenn Du keinen Unterschied siehst zwischen dem Wegfall eines auch im Französischen nur sehr schwach zu hörenden und im Deutschen nicht zu sprechenden End-e und der Änderung eines auch im Deutschen gut zu sprechenden Vokals in einen Diphtong, kann ich Dir nicht helfen.

Das trifft auf „fäibl“ ja aber gar nicht zu.
Und wurde beim Portrait und Portemonnaie auch nicht gemacht.

Ja, ich halte es für einen Anklang ans Englische, der sich eingeschlichen hat, weil vielen inzwischen das Englische geläufiger ist als das Französische. Ähnlich wie immer mehr Leute „Dschornalist“ sagen, auch wenn wir den Journalisten ursprünglich mal in französischer Aussprache übernommen haben (übrigens auch nicht in allen Details, gerade was den Auslaut -te angeht).

Das wird sich wahrscheinlich auch irgendwann durchsetzen.

1 Like

Sag an. Wird das jetzt hier albern? Jedenfalls rutscht das jetzt im Niveau aber sehr nach unten. Du reißt ein paar Wörter aus meinen Satz heraus und meinst damit, den Sinn erfasst zu haben? Ich helfe dir noch einmal:

Oder ist der Satz zu lang für dich? Und nun bemühen wir uns noch einmal gemeinsam, den Satz in seinem Sinn zu erfassen. Habe ich geleugnet, dass das Wort aus dem Französischen kommt? Nein, das habe ich nicht. Was also habe ich kritisiert? Ich habe kritisiert, dass du bei einer Frage, die sich auf die Aussprache beziehst, auf die Herkunft aus dem Französischen hinweist OHNE darauf hinzuweisen, dass die Aussprache im Deutschen und im Französischen sich unterscheidet. Das tut sie übrigens nicht nur in Bezug auf den letzten Buchstaben, sondern auch in der Länge des ä.

Auch das habe ich nicht getan. Jetzt wird es wirklich ärgerlich! Du entstellt völlig das, was ich geschrieben habe, im Sinn! Probiere doch erst einmal das zu erfassen, was da steht. Wäre super. Wenn dir sonst kein Unterschied in der Aussprache der beiden Wörter im Französischen und Deutschen auffällt,…

Aber es geht um etwas völlig anderes. Es geht um deine Behauptung, die Aussprache des I sei Pseudoenglisch!

Das ist nichts weiter als deine Privatmeinung und die von Metapher. Ihr Beide habt viele Worte geschrieben, aber nicht eine plausible Erklärung! Denn dieses I hat mit dem Englisch nichts zu tun.

Wenn das I ausgesprochen wird, trifft das doch sehr wohl zu. Darum geht es doch.

Nein :joy: das ist vielmehr eine von zahlreichen ironischen Persiflagen der Umgangssprache auf den Gebrauch frz. Fremdwörter in der gehobenben Salonsprache. Entstanden in der Napoleon-Episode zu Anfang des 19. Jhdts. Ähnlich wie z.B. das rheinische „tschö“ aus frz. „adieu“, das das weiter zu „tschüß“ persifliert wurde.

Ich auch. Und ich halte dafür, daß es (zumindest heutzutage) so gesprochen wird, weil man es (wie schon erwähnt) für einen Anglizismus hält, was es ja nicht ist.

Gruß
M.

1 Like

Ja.
Und Nadjas Frage ist beantwortet.

4 Like

Nein, so albern ist meine Einlassung keinesweg zu verstehen. Mit Geschichte des Wortgebrauchs sind in diesem Fall die mehr als 200 Jahre gemeint, seit man mit Vorliebe frz. Fremdwörter ins Deutsche inkorporiert hatte. In den Salons des frühen 19. Jhdts sprach man deutsch und französisch. Koroline von Günderode und Bettina von Arnim wussten ganz gewiss, wie man frz. „faible“ ausspricht. In der Gebrauchssprache sprach man es in dieser Zeit jedoch noch „Vorliebe“ aus. Über die Aussprache nach der Übernahme in die Alltagssprache der Zwischenzeit bis heute weiß man logischerweise nichts, aber heute ist es in der Umgangssprache geläufig, auch bei Leuten, die nie ein Wort französisch konnten. Und da wird es halt gespochen so, als wäre es ein Anglizismus.

Da gibt es nirgends ein „el“ in der Aussprache. Auch in der fälschlicherweise englischen Aussprache nicht. In der deutschen Umganssprache ist es [ˈfɛbl̩], im Rheinschen meist [ˈfɛɪbl̩], da ist kein „el“ drin. Das [l̩] ist ein sog. silbisches „l“, wie z.B. auch in [ˈadl̩] oder [ˈezl̩], mit einem verschwindenden e-Schwa zwischen „b“ und „l“. Und ebenso geht es mit den englischen „double“ und „trouble“. Nach dem Prinzip Ockhams Rasiermesser ist halt, daß man es für einen Anglizismus hält, die nächtsliegende Erklärung.

3 Like

Nenne bitte ein einziges aus dem Französischen ins Deutsche übernommenes Wort, das im Deutschen so ausgesprochen wird wie im Französischen.

Und ja, es kann schon sein, dass es eines gibt, vielleicht sogar zwei. Solange Du keines benennst, sag ich mal: Nein, es gibt keines.

Besonders hübsch ist es, wenn sich beim Transfer auch die Bedeutung geändert hat. Ich stelle mir grade vor, wie der Polyglotte u. einer Französin Komplimente zu einem neuen Kleidungsstück macht: „Oh! Cela te va très bien, il a l’air sportif - c’est saloppe!“ und sich dann verdutzt die Wange reibt, wenn er sich damit eine Ohrfeige einhandelt…

2 Like

Krossong? :pleading_face:

3 Like

Wie Luke zu Yoda sagte: Ihr verlangt das Unmögliche!

Mein Frankreich-Urlaub hat mir gezeigt, dass selbst die Franzosen ihre Wörter nicht so aussprechen wie im Französischen.

4 Like

Danke für die Idee, heute gibt’s Freakadellen

1 Like

…und Bulletten?

2 Like
  • Chaussee
  • Chauffeur
  • Café
  • Dessert
  • Gratin
  • Tarte
  • Chance
  • Boeuf Stroganoff (*)

(*) @Kreszentia Wie heißt bitte Dein bayrisches "Boeuf … "?

Wenn du die Begriffe mal z.B. bei dict.leo.org raussuchst und die Aussprache anhörst, gibt es schon deutliche Unterschiede, auch in der Betonung.
Einige klingen zumindest noch ähnlich, quasi wie mit deutschem Akzent, aber bei Grateng oder Schangse würde ich auf jeden Fall widersprechen :slight_smile:
Es hängt auch ein bisschen vom Bildungsniveau ab - wer Französisch gelernt hat und die Wortherkunft erkennt, spricht die Worte eher nah am Original aus.
Sieht man auch schön bei Vornamen:
Watt dem eenen sien Yves is den anneren sien Üffes

2 Like

Im Südwesten haben alle Eingeborenen den Vorteil, die Nasale von Geburt an drauf zu haben. :wink:
Niemand sagt hier Grateng oder Schangse.

Das ultimative Testwort ist „oagnehm“ (hochdeutsch „unangenehm“). :wink:

.

Servus,

ich kenne nur Böfflamott.

„oagnehm“

heißt das nicht oagnäh?

Gruß
Ralf

1 Like

Nach einer langen Auszeit ist @Jule wieder zurück! Das freut mich sehr

2 Like

Die genaue Aussprache hängt davon ab, aus welchem Dorf du kommst :grin:

Die sprechen aber auch nicht deutsch im engeren Sinne. Dass dann bei französischstämmigen Wörtern an einigen Stellen die Aussprache besser passt (das Betonungsthemableibt), zählt deswegen auch eigentlich nicht als „im Deutschen ausgesprochen“.

Da, wo ja unzweifelhaft mit das beste Deutsch gesprochen wird (nämlich im Rheinland), brauchst Du mit

  • Café
  • Dessert
  • Gratin
  • Chance und eben
  • Croissant

nicht zu kommen.

Edit: und das trotz der mehrmaligen Besatzung der Gegend durch französischsprachige Truppen. Auf diesem Wege haben ja auch viele Wörter ihren Weg ins Deutsche gefunden und dennoch werden die hier in er Gegend oftmals besonders falsch ausgesprochen. Typisch ist dabei u.a. die Transformation von ~ment und ~mant in ~meng.