Hi Nemo,
mit diesen Worten kann ich gegenüber Sarkasmus jedoch was anfangen. Bei Sarkasmus, der ja hier gerne reich besternt wird, das mag mal witzig sein, und man liest auch eine Verletzung heraus, doch wo genau der Schuh drückt, was das Thema ist, das bleibt im Unklaren. Das mag ein wenn nicht der Hauptgrund sein, wenn ich allgemein Sarkasmus und Zynismus nicht so sehr mag, insbesondere wenn Menschen sich dieser sprachlichen Mittel scheinbar alleinig nur bedienen wollen oder können.
Natürlich gibt es auch frustrierte Frauen, ob es Fifty Fifty ist, weiß ich nicht, würde ich jedoch mutmaßen. Doch das ist nicht das Thema für mich gewesen sondern der des Umgangs mit den Frustrationen. Wie geschrieben, mit Sarkasmus alleinig kann ich nix anfangen.
Versucht man, einmal neutral zu sein, so wird man sich
eingestehen müssen, dass ein großer, wenn nicht der größte
Teil des Ärgers, den man im Leben hat, aus der Beziehung
entsteht.
Ist dem so? Oder spüren es Einzelne nur am besten bzw. meisten wenn sie in Beziehung mit anderen treten? Jemand der beispielsweise nicht zuhören kann, hat mit sich allein keine Probleme, doch diese treten unmittelbar auf, wenn dieser Mensch in Kommunikation mit anderen tritt. Doch hier ist nicht ein Gegenüber schuld oder die Beziehung, sondern es ist das eigenen Probleme, das sich dann eben erst in der Beziehung mit und zu anderen zeigt.
Ich weiß nicht was Dir alles ein Ärgernis in Beziehungen ist, doch vielleicht sagt das auch über Dich aus wie Du z.B. Konflikte lösen kannst, Kompromisse eingehen kannst, tolerant sein kannst, geduldig (mit anderen) bist, vertrauen kannst… Oft werden Menschen sich selbst untreu; wieoft nimmt man sich was vor und tut es dann doch nicht. Doch wenn andere nicht tun was sie sagen, ist man gerne und oft enttäuscht.
Ergo, wieviel von dem was Du erst in der Beziehung mit anderen wahrnimmst, ist auch so in Dir ein Konfliktherd, der mit Dir allein nur nicht oder nur auf kleiner Flamme „angezündet“ wird?
Ich schreib’s mal aus Männersicht, es dürfte für Frauen
ähnlich klingen.
Das fängt schon in der Jugend an.
„Mensch, du bist schon 17 und hast immer noch keine feste
Freundin? Jetzt wird’s aber Zeit!“
Schmunzel. Das erinnert mich an eine Szene aus dem Buch „Abschied von der Männlichkeit“ von Jörn Pfennig. So ich es erinnere hat er als Jugendlicher ständig sich einen abgewichst in der Hoffnung endlich einen Samenerguss zu bekommen. Und als er nach einigen Üben diesen endlich hatte, war er sehr stolz und erzählte das seinem Bruder. Der machte die Freuden jedoch gleich zunicihte, da dieser konterte, das Wichsen nix sei und er brauche eine Freundin.
Und schon suchst du nicht mehr nach der Besten, sondern nimmst
die erste beste, wenn sie nur bestimmten Mindestanforderungen
entspricht.
Das ist meines Erachtens das Problem bzw. der Fehler gewesen. Mit der Denke magst Du nicht allein sein, und wer ist gern allein… Doch man sollte in der Liebe keine faulen Kompromisse machen. Das hat etwas mit Respekt zu tun, dem oder der anderen gegenüber und ebenso auch sich selbst. Mit jemanden zusammen zu sein, weil man meint (gerade) nichts Besseres abzubekommen oder mit jemanden der im Grunde einem nicht gut genug ist / scheint, hat für mich auch was Menschenverachtendes. Der hier zugrunde liegende Mangen an Respekt fugt meines Erachtens auch auf ein nicht gerade gutem oder gesunden Selbstbewußtsein / Selbstvertrauen, vertrauen darauf, dass wenn es passt und die Zeit reif ist, einem eine gemäße Partnerin oder ein gemäßer Partner schon begegnen wird. Manchmal mag es ja auch Sinn machen, Zeiten ohne Partner/-in zu verbringen, nicht nur weil manche Menschen soviele Probleme haben, dass sie gar keine glückliche Beziehung führen könnten sondern z.B. auch weil sie Zeit brauchen um sich noch zu entwickeln und zu finden. Bei manchen klappt das mit sich allein oder nicht in einer Partnerschaft sein besser, insbesonderen dann wenn sie sich in Beziehungen schlecht abgrenzen können.
Hauptsache, sie sieht einigermaßen gut aus, ist nicht ganz
dämlich und, das Wichtigste, sie lässt einen ab und zu dran.
Angenommen sie würde Adäquates denken, doch statt Sex, hoffentlich zahlt er mir desöfteren das was aich will (tolle Kleider, Schmuck, Urlaub…) Wie kämst Du Dir da vor?
Kriterien, nach denen man sich durchaus noch seine Freunde
aussucht, gemeinsame Interessen, Einklang der Herzen gar, all
das tritt in den Hintergrund neben dem betörenden Duft, den
sie ausströmt.
Beziehung vom Schwanz diktiert und nicht mit dem Herzen gesucht / gefunden? Mir scheint Du warst einfach noch nicht reif genug. Sie offenbar auch nicht, sonst hätte sie sich nicht drauf eingelassen.
Dann hat man also erstmal eine, die Lage beruhigt sich und mit
der Zeit wird man wieder offen für die anderen Frauen ringsum.
Warum wird man(n) offener? Hormonhaushalt ausgeglichen und man kommt mehr zum Gucken? Oder treten dann die Konflikte mehr an die Oberfläche, die man anfangs nicht so merkte bzw. die durch den Sex erstmal ignoriert worden waren?
Und sucht sich eventuell ne Bessere. Und das Schlimme ist,
selbst wenn es eigentlich gut passt, sucht man sich oft ne
Andere, weil man doch in der Jugend was erleben muss.
Ich denke nicht, dass man sich oder dem Gegenüber was Gutes tut, klassifiziert man Menschen in „Bessere“. In Wertungen liegen auch schnell Abwertungen oder Aufwertungen respektive Idealisierungen. Ich sehe Menschen gerne als Ergänzung oder als einem gemäß. Schließlich begnen uns ja immer Menschen mit denen wir gemeinsame Themen und auch Herausforderungen haben, die wir erfolgreich meistern oder an denen wir uns reiben und scheitern können.
Andere Parnter/-innen suchen obwohl die eigene im Grunde passen würde bzw. passend scheint: vielleicht passt es dann doch nicht so bzw. das Bedürfnis nach Abwechslung ist einfach größer als das nach Treue. Vielleicht ist sie oder er dann doch nicht so passend oder die Zeit noch nciht reif. Manche Leute kommen ja später - gereifter - nochmal zusammen und bleiben es dann auch.
Die ideale Frau, die, die wirklich passt, die ist doch
seltener als sechs Richtige im Lotto. Und wenn man ihr
wirklich mal begegnet, dann ist sie verheiratet und hat sieben
Kinder oder man ist es selbst.
Ja, dass nicht allen Menschen eine große und erfüllende Liebe beschieden ist, sehe ich auch so. Leider. Doch ich denke nicht dass das daran liegt, dass es die Lieben nicht gäbe, sondern dass sich viele Menschen nicht erlauben können diese zu finden oder die mit ihren eigenen innerseelischen Konflikten dies verhindern. Ich glaube z.B. nicht, dass wenn es die große Liebe sein soll, sie oder man selbst gerade gebunden, und es deshalb nichts werden kann. Manche Leute verlieben sich ja nur dann, wenn es nichts werden kann.
So kann man all seinen Gefühlen freien Lauf lassen und läuft dennoch nicht Gefahr verletzt zu werden bzw. von der Realität im Alltag enttäuscht zu werden.
Nichts besonderes, doch mich hatte es mal amüsiert, dass ein Bekannter aus Berlin sich in eine Frau verliebte, die dann kurze Zeit später für einige Zeit ins Ausland ging. Auch mit seiner Ex-Freundin hatte er eine Fernbeziehung und wir hatten auch viel Kontakt auf die Ferne. Ich denke, eine Frau vorort wäre für ihn zu dem Zeitpunkt gar nicht möglich gewesen.
Und so arrangiert man sich halt, denkt sich, besser der Spatz
in der Hand als die Taube auf dem Dach und müht sich nach
Kräften.
Das muss Jede/r selbst entscheiden, doch im ersten Moment dächte ich, lieber allein als eine halbe Sache nur. Doch das ist bei zweiter Betrachtung auch eine falsche Vorgehensweise. Richtiger ist es mit sich selbst zu leben (lernen), mit sich selbst glücklich zu werden und wer für sich selbst sorgen kann und auch mit sich selbst allein gut auskommen kann, wird auch attraktiver für andere. Und so die Zeit reif ist und es sein soll, wird sich ein passendes Pendant schon ein- oder vorstellen. 
Und meinem Nachbarn geht es auch schon viel besser, seit ihn
seine Frau mit dem Kind allein gelassen hat.
Ich finde sowas immer schade, denn im Grunde kann das Konfliktpotenzail ja immer noch im Menschen selbst schwelen bzw. im Ex-Partner bzw. der Ex-Partnerin. Wenn zwei Menschen einander mal liebten, so dem so war, so wäre es doch sehr wünschenswert, dass selbst wenn sie sich auseinander leben, einen Weg finden können, weiter gut auf einer anderen Ebene miteinander umgehen zu können, schon dem oder der Kinder zuliebe. Doch auch hier sehe ich beide Partner/-innen in der Verantwortung einen Umgang miteinander zu finden. Sobald eine/r der / die Böse, das Arschloch ist, haben beide verloren.
Die ideale Frau? Ich habe sie erst gefunden, als ich mir
geschworen hatte, lieber gar keine als eine halbwegs
taugliche.
Tja, hättest Du mit dieser Erkenntnis begonnen, wäre Dir möglicherweise so einiges erspart geblieben. Doch das war wohl auch just der Punkt: Du mußtest hier erst entsprechend reifen um zu dieser Erkenntnis gelangen zu können.
Und dazu musste ich verdammt alt werden.
Naja, Du atmest noch, also lebst Du!
Und das Wie hast Du selbst vielfach in der Hand.
Und wer’s nicht glaubt, der kann bei Tucholsky nachlesen:
http://meister.igl.uni-freiburg.de/gedichte/tuc_k08…
Traurig. Doch wenn das auch die Realität so mancher Paare ist, und es nicht unbedingt einfach ist, je nach Ursprungsfamilie, jede/r hat sein Leben in der Hand und kann es weitestgehend selbst bestimmen. Resignieren und sagen bzw. schreiben, es ist halt so, kann man machen. Doch da tut man dem Leben ungerecht, denn Leben ist das was man selbst draus macht.
Verliebte tun es besser nicht. Das ist nämlich auch so elend
pessimistisch.
Gruß, Nemo.
Nicht unbedingt, denn man kann sich es ja als „Vorbild“ nehmen, es anders bzw. für sich gemäßer zu machen. 
Ciao,
Romana