Wie teuer Airbrush Bilder verkaufen?

Hallo zusammen!

Könnt ihr mir einen Rat geben? Angenommen ich stelle auf einer großen Leinwand im Querformat (n halben Meter lang und 20 cm hoch) mit einer Airbrush-Pistole ein Bild her, benötige ca. zwei Fläschchen Airbrush-Farbe hierfür und möchte das Bild dann nach 2 Wochen Arbeit verkaufen. Was kann ich dafür nehmen? Ich weiß die Angaben sind vage aber ich bin mir unsicher, welchen Wert ein solches Bild hat…

Liebe Grüße, Schmusedecke

Hallo Schmusedecke,

die Kalkulation unterliegt keinen Regeln, es ist ein freier Markt - von Angebot und Nachfrage bestimmt.
Einige Faktoren solltest du aber bedenken:
Wo wird das Bild präsentiert, welche Kundschaft hätte daran Interesse, was wäre sie bereit oder in der Lage zu zahlen …?

Zur Berechnung könntest du veranschlagen:

  1. Arbeitsstunden mal fiktiver Stundenlohn. Den Stundenlohn bestimmst du selbst, er kann bei wenigen Euro liegen, wie in den Akkordmaler-Zentren für dekorative Massenprodukte (China) einerseits und dem kalkulatorischen Stundenlohn eines ausgebildeten Grafikdesigners in einer Werbeagentur andererseits, der mit 100 bis 150 Euro veranschlagt werden kann.
  2. Material- und Atelierkosten. Das verbrauchte Material und eine Pauschale für Miete, Strom, Heizung, Fahrtkosten … schlägst du dazu.

Wie gesagt wird der Preis auch durch die Nachfrage bestimmt, was eben auch dazu führen kann, dass das Werk keinen Käufer findet. Dann könntest du zum Feilschen gezwungen sein - und dazu, das Bild evtl. sogar zum „Dumping-Preis“, also unter den Herstellungskosten, anzubieten.

All diese Faktoren lassen sich aus der Ferne und im Voraus schlecht erfassen.

Hier ein Link zum Vergleich:
http://shop.ebay.de/items/?_nkw=airbrush+Leinwand&_s…

Freundliche Grüße
rotmarder

Hallo zusammen!

Könnt ihr mir einen Rat geben? Angenommen ich stelle auf einer
großen Leinwand im Querformat (n halben Meter lang und 20 cm
hoch) mit einer Airbrush-Pistole ein Bild her, …

Hallo rotmarder,

danke schon mal für deine Tipps. Für die Bilder sind bereits Kaufinteressenten da bzw. es wäre ein Auftrag. Klar kann man die Leute fragen, was sie zahlen würden, aber ich wollte halt eine kleine Orientierung haben. So vom Hausverstand her hätte ich um die 80 Euro veranschlagt, weiß aber nicht ob das zu teuer/ günstig ist. So Sachen wie Ateliermiete kommen ja bei einem privaten Künstler nicht in Frage, da gehts rein um Material und Arbeitsstunden.

LG, Schmusedecke

Hi
das hängt vom Bild ab… wenn es Shize ist, dann nichtmal den Materialwert, wenn es gut ist, so viel wie die Kundschaft bereit zu zahlen ist. Verlangen kannst du alles, was du bekommst ist die Frage. Frag einen unabhängigen Galeristen/sachverständigen, keinen Kumpel der dir was nettes sagt, ob deine Kunst Kunst oder Dilettantismus ist.
Oder Stell einen Scan (ausschnitt reicht uU) zur Beurteilung ein…
mfG, A

Servus,

Dir ist schon bewusst, daß 80 € für zwei Wochen Arbeit soviel bedeutet wie 160 € / Monat? D.h. wenn man sich ausschließlich von Leitungswasser und zwei Packungen Knäckebrot in der Woche ernährt, bleiben noch maximal hundert Euro/Monat für die Miete?

Ich weiß schon, daß Küngschtler zu Lebzeiten oft genug am Hungertuch nagen. Aber so gnadenlos billig braucht man seine Haut wohl doch nicht zu Markte tragen, meine ich.

Schöne Grüße

MM

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Irrtum¨
Hallo Schmusedecke

… da gehts rein um Material und Arbeitsstunden.

Das kann ich nicht so sehen, wir reden schliesslich nicht von Flachmalerei (Wände und Gartenzäune …). Als Künstler bist du kein Stunden- oder Tagelöhner.
Auch die Grösse deines Bildes hat nichts zu seinem Wert zu sagen.

Es geht darum, ob dein Bild dem Betrachter etwas sagt, ob es etwas in seiner Seele anrührt, ob die Betrachtung des Bildes ihn bereichert und nährt.
DANN könnte er gewillt sein, für diesen immateriellen Gewinn auch etwas zu bezahlen, was jenseits der materiellen Produktionskosten liegt.

Grüsse
Rolf

Hi
bei Kunst ist aber nicht der Arbeitsaufwand oder der Materialaufwand das Wertgebende, das künstlerische Ergebnis ist es.

Servus,

ja schon, sicher dat. Aber das Butterbrotgebende ist der Verkauf von Werken. Was nicht heißen soll, dasz ein Künstler primär schaffen soll, um zu verkaufen - aber sein Sach für eine kleine Schutzgebühr hergeben, bloß weil er sich das aus irgendeinem Grund leisten kann, sollte er ganz bestimmt auch nicht.

Man mag es mögen oder nicht, es gibt einen Markt für Künstlers Produkte, und wenn der durch einen billigen Jakob verdorben ist, bricht das all jenen das Kreuz, die nicht nachts Taxi fahren und tags Kunst schaffen und immer am Ende des Quartals schlafen, sondern irgendwie von ihrer Kunst leben wollen oder müssen.

Wenn das nicht den Beigeschmack des schnöden Mammon hätte, könnte man beiläufig schon einen notwendigen Mindestpreis für ein Werk kalkulieren. Freilich müsste dabei sehr viel Zeit noch berücksichtigt werden, die ein Künstler im Gegensatz zum Hirschambergseepinsler für nicht unmittelbar „produktive“ Tätigkeit benötigt: Diese Zeit fließt mittelbar oder unmittelbar genauso in seine Werke ein.

Schöne Grüße

MM

Da stimme ich dir nun auch wieder zu, Rolf… Ich werde eure sehr hilfreichen Anregungen mal weitergeben, an einen jungen aufstrebenden Künstler :o) Vielleicht wird er irgendwann berühmt und kein „Hirschambergseepinsler“ und dann habt ihr alle daran teilgehabt *hihi*
Viva l´arte und einen schönen Gruß,
Schmusedecke

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