Wie wichtig ist der Studienort?

Hallo zusammen,

ich will ab kommendem Wintersemester Wirtschaftsingenieurwesen an einer Uni studieren.
Allerdings bräuchte ich von euch einen Ratschlag bzgl. dem Studienort.

Für mich kommen in die engere Auswahl die Uni Nürnberg-Erlangen, sowie die Uni Karlsruhe.
Nürnberg deswegen, weil ich derzeit dort wohne
Karlsruhe deswegen, weil der Studiengang dort einen sehr guten Ruf hat (laut diversen Rankings).

Aber hier ist genau das „Problem“, als wie wichtig sollte man denn das Ergebnis in den ganzen Uni-Rankings für die späteren Erfolgsaussichten bei der Jobsuche betrachten?

Ich wäre auch dankbar, falls jemand konkrete Erfahrungen bzgl. Wirtschaftsingenieurwesen in Nürnberg hat, und mir darüber berichten könnte.

Schon mal herzlichen Dank an euch.

Gruß,
Flo

Hallo Flo,

ich will ab kommendem Wintersemester Wirtschaftsingenieurwesen
an einer Uni studieren.

  • Welche Gründe bringen Dich dazu, es unbedingt an der Uni zu machen ?
  • warum ausgerechnet das (Mode-)Studium WI ?
  • Problem bei WI: WI = Ente, kann nicht richtig fliegen, aber auch nicht richtig schwimmen.

Meine Empfehlung:
technisches Studium (Mechanik / Elektronik, besser noch: Mechatronik) an einer Berufsakademie / FH und anschließend Aufbaustudium WI an einer FH. Gesamtdauer: 4,5 - 6 Jahre, dafür aber mit einem vernünftigen technischen Basiswissen.

Oder: 2x Berufsakademie (Technik / BWL) in insgesamt 6 Jahren…

Allerdings bräuchte ich von euch einen Ratschlag bzgl. dem
Studienort.

Für mich kommen in die engere Auswahl die Uni
Nürnberg-Erlangen, sowie die Uni Karlsruhe.
Nürnberg deswegen, weil ich derzeit dort wohne
Karlsruhe deswegen, weil der Studiengang dort einen sehr guten
Ruf hat (laut diversen Rankings).

Aber hier ist genau das „Problem“, als wie wichtig sollte man
denn das Ergebnis in den ganzen Uni-Rankings für die späteren
Erfolgsaussichten bei der Jobsuche betrachten?

Relativ unwichtig. Nicht dass ich damit sagen möchte, es wäre vollkommen egal. Aber ich finde es wichtiger, was die Leute in welcher Zeit studiert haben (lange Studiendauer ist nicht unbedingt schlecht - man sollte dafür aber was vorweisen können).

Wichtiger sind Auslandspraktikas (mit sinnvollem Arbeitsinhalt !), zusätzliche Kenntnisse (die aber einigermaßen im Zusammenhang mit dem Job stehen sollten - gerne auch etwas, das die Soft skills verbessert) und natürlich Berufserfahrung, vor allem mit interessanten / verantwortungsvollen Aufgaben („Karrieresprungbretter“).

Grüsse

Sven

Hi!

Aber hier ist genau das „Problem“, als wie wichtig sollte man
denn das Ergebnis in den ganzen Uni-Rankings für die späteren
Erfolgsaussichten bei der Jobsuche betrachten?

Der Studienort ist nach meiner Er0fahrung für die Jobsuche nicht so wichtig. Man sollte nicht unbedingt zu Anstalten mit sehr schlechten Renomée wie z.B. der FU Berlin gehen. Ansonsten kommt es nach wie vor auf Studiengang und Noten, v.a. aber auf die Zusatzaktivitäten/Promotion an.

Ich wäre auch dankbar, falls jemand konkrete Erfahrungen bzgl.
Wirtschaftsingenieurwesen in Nürnberg hat, und mir darüber
berichten könnte.

Das kann ich leider nicht.

Schon mal herzlichen Dank an euch.

Gerne. Ich möchte noch kurz auf Svens Vorschläge eingehen: 6 Jahre Studium sind doppelt soviel wie akzeptabel wäre. D befindet sich immer mehr im internationalen Wettbewerb und unsere 30 jährigen Absolventen tun sich in der Konkurrenz zu ihren 24 jä#hrigen französischen und englischen Mitbewerbern immer schwerer auf dem Arbeitsmarkt.
Wenn Du Dich in Richtung Technik/Produktionsleitung/Werksleitung/Entwicklung ausrichten möchtest, solltest Du wirklich ein Studium wie Physik, Maschinenbau ins Auge fassen. Soll die Sache eher in Richtung technischer Vertrieb/Projektmanagement gehen, so empfehle ich WI. Der Vergleich mit der Ente mag teilweise zutreffen, allerdings sind deutsche Ingenieure mit erschreckend wenig BWL-Wissen und Soft-Skills ausgestattet, so dass man sie, zumal direkt nach dem Studium, zumeist nicht in den Kontakt mit Kunden lassen kann. Die BWL-Komponente ist daher sehr interessant und wichtig, auch wenn viele Leute mit technischer Ausbildung dieses FAch für seichten Quatsch halten. Ich kann argumentieren, dass ich als BWLer im technischen vertrieb die technische Komponente meiner jeweiligen Arbeitgeber sehr schnell erlernt hatte. Produktentwickler jedoch konnte und wollte ich nie sein.

Es kommt also schon darauf an, welche Richtung Du später einschlagen möchtest.

Grüße,

Mathias

Hallo Matthias,

Gerne. Ich möchte noch kurz auf Svens Vorschläge eingehen: 6
Jahre Studium sind doppelt soviel wie akzeptabel wäre. D
befindet sich immer mehr im internationalen Wettbewerb und
unsere 30 jährigen Absolventen tun sich in der Konkurrenz zu
ihren 24 jä#hrigen französischen und englischen Mitbewerbern
immer schwerer auf dem Arbeitsmarkt.

6 Jahre für ein Studium halte ich auch für viel zu lange, sogar die 4,5 Jahre für ein FH-Studium. Ich selbst war an der Berufsakademie und finde die 3 Jahre für angemessen. Als Ausnahme lasse ich Folgendes gelten:

  1. Tätigkeit in der (Grundlagen-)Forschung, hierzu braucht man tatsächlich ein Uni-Studium, allerdings gehen nur die wenigsten Uni-Studenten da hin. Daher mein Vorschlag: verkürztes Studium auf 3 Jahre mit Ing.-Abschluss und anschließend für diejenigen, die in die Forschung wollen, ein Aufbaustudium für die Theorie.

4,5 bzw. 6 Jahre sind meiner Meinung nach nur für ein Doppelstudium zulässig, wobei ich für einen Ingenieur ein WI-Aufbaustudium für ausreichend erachte und das ist mit vorhergehendem BA-Studium in 3 Jahren in 4,5 Jahren möglich. Alternativ wäre auch ein WI-Vollstudium mit vorhergehender technischer Lehre in 2 Jahren.

Aber reine WI ohne sonstigen technischen Backround tun sich extrem schwer, da sie oftmals von Ingenieuren nicht für voll genommen werden.

Wenn Du Dich in Richtung
Technik/Produktionsleitung/Werksleitung/Entwicklung ausrichten
möchtest, solltest Du wirklich ein Studium wie Physik,
Maschinenbau ins Auge fassen.

Physik auf gar keinen Fall für Produktionsleitung/Werksleitung !!! Viel zu theoretisch !!!

Soll die Sache eher in Richtung
technischer Vertrieb/Projektmanagement gehen, so empfehle ich
WI. Der Vergleich mit der Ente mag teilweise zutreffen,
allerdings sind deutsche Ingenieure mit erschreckend wenig
BWL-Wissen und Soft-Skills ausgestattet, so dass man sie,
zumal direkt nach dem Studium, zumeist nicht in den Kontakt
mit Kunden lassen kann. Die BWL-Komponente ist daher sehr
interessant und wichtig, auch wenn viele Leute mit technischer
Ausbildung dieses FAch für seichten Quatsch halten.

Ich selbst halte BWL für sehr wichtig und habe nach dem MB-Studium viel BWL nach lernen müssen (Vertragsrecht, Kostenrechnung usw.).

Daher halte ich schon relativ viel von einem WI-Aufbaustudium (alternativ entsprechende Seminare). Es ist jedoch erschreckend, mit wie wenig Technik man WI studieren kann und mit wie wenig Kenntnissen manche WI-ler in der Praxis anfangen.

Ich kann
argumentieren, dass ich als BWLer im technischen vertrieb die
technische Komponente meiner jeweiligen Arbeitgeber sehr
schnell erlernt hatte.

In der Automobilzulieferbranche z.B. wird das kaum möglich sein, da hier die Vertriebsingenieure sehr technische Aufgaben wahrnehmen. Im Handyvertrieb sieht das natürlich wieder anders aus.

Produktentwickler jedoch konnte und
wollte ich nie sein.

Wird sogar als reiner WI schwierig.

Es kommt also schon darauf an, welche Richtung Du später
einschlagen möchtest.

Yep, absolut richtig. Wer mehr BWL machen will, sollte auch BWL studieren. Wer allerdings eine technische Komponente möchte, sollte sich statt Uni mit vollkommen überzogenen 6 Jahren Theoretiker-Studium mit derart generalistischer Auslegung lieber überlegen, eine Studienrichtung komplett zu machen und die andere als Aufbaustudium. Da man sich BWL sehr leicht „anlesen“ kann bzw. in der Praxis lernt, sollte man sich auf MB als Vollstudium konzentrieren, denn technische Grundlagen kann man als BWLer kaum selbst bzw. in der Praxis anlernen.

Grüsse

Sven

Hallo Sven,

das mit dem Uni-Studium gründet auf Ratchlägen diverser Lehrkörper, deren Ansicht nach ein FH-Studium nur „2. Liga“ ist, und man mit einem Uni Studium bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben werde.
Ich sehe das mit der längeren Studiendauer (Regel-Studienzeit 10 Semester, Durchschnitt liegt bei 11-12) auch als bedenklich an.

Warum der WI?
Nun, ich habe jetzt auf dem zweiten Bildungsweg meine Allgemeine Hochschulreife gemacht. Zuvor habe ich ne Ausbildung zum Industriekaufmann abgeschlossen und anschließend ein halbes Jahr gearbeitet.
Da ich im Anschluß an das Studium auch wieder zurück in die Wirtschaft möchte, und dort konkret in den technischen Einkauf/ Vertrieb/ oder Projektmanagement möchte, denke ich mir, dass man dafür schon Ahnung von Technik haben sollte.
Da ich allerdings nicht in die Produktentwicklung o.ä. gehen möchte, halte ich ein komplettes ingenieurwissenschaftliches Studium als zu „tief“, oder?

Von der Alternative ein Studium an einer Berfusakademie zu beginnen halte ich nicht unbedingt viel. Ich denke, dass man dort schon ziemlich von der Firma abhängig ist bzw. eine gewisse Zeit nach dem Studium an die Firma gebunden ist, oder? Ich könnte mir auch vorstellen, dass man bei späteren Bewerbungsprozessen mit einem BA-Abschluß im Vergleich zu einem FH, oder Uni Abschluß in Kürzeren zieht, oder?

Grüße,
Flo

um nochmal auf die frage „uni oder fh“ zurückzukommen. ich studiere bwl an einer uni und hab irgendwann einfach erkannt, dass uni um einiges wissenschaftlicher und fh verschulter ist. ob das nun gut oder schlecht ist, sei dahin gestellt. die wahl sollte eher dahin gehen, was dir wichtig ist. was einem an der fh gegeben ist, darum muss man sich an der uni selbst kümmern. generell sehe ich uni auch als anspruchsvoller. während fh’ler oft nen praxissemester und nen eigenes semester für diplomarbeit inklusive haben, machst du praktika an der uni „nebenbei“, genauso wie diplomarbeit, wofür laut studienordnung meist kein extra semester vorgesehen ist.

Hallo Matthias,

Gerne. Ich möchte noch kurz auf Svens Vorschläge eingehen: 6
Jahre Studium sind doppelt soviel wie akzeptabel wäre. D
befindet sich immer mehr im internationalen Wettbewerb und
unsere 30 jährigen Absolventen tun sich in der Konkurrenz zu
ihren 24 jä#hrigen französischen und englischen Mitbewerbern
immer schwerer auf dem Arbeitsmarkt.

6 Jahre für ein Studium halte ich auch für viel zu lange,
sogar die 4,5 Jahre für ein FH-Studium. Ich selbst war an der
Berufsakademie und finde die 3 Jahre für angemessen. Als
Ausnahme lasse ich Folgendes gelten:

  1. Tätigkeit in der (Grundlagen-)Forschung, hierzu braucht man
    tatsächlich ein Uni-Studium, allerdings gehen nur die
    wenigsten Uni-Studenten da hin. Daher mein Vorschlag:
    verkürztes Studium auf 3 Jahre mit Ing.-Abschluss und
    anschließend für diejenigen, die in die Forschung wollen, ein
    Aufbaustudium für die Theorie.

naja, ich glaub, es hängt davon ab, was man aus seinem studium macht. ich werde mit 25 jahren mit meinem studium fertig sein und da sind auslandssemester und 6 monate auslandspraktikum inklusive. nach drei jahren BA hat man nie und nimmer die skills, die man nach 6 jahren uni hat. außerdem glaube ich, dass an der uni eher spitzenkräfte ausgebildet werden, als an der BA und die muss es schließlich auch geben. letztendlich hängt es immer davon ab, wo man hin will. wenn du eh nie in den vorstand willst, ist BA das beste, was man machen kann. Und das meine ich wirklich nicht negativ.

Hallo Saus,

naja, ich glaub, es hängt davon ab, was man aus seinem studium
macht. ich werde mit 25 jahren mit meinem studium fertig sein
und da sind auslandssemester und 6 monate auslandspraktikum
inklusive.

Ist ja mal nicht schlecht. In welchem Alter hast Du Dein Studium angefangen ? Natürlich kann man mit einer langen Studiendauer auch viel lernen, viele Uni-Studenten machen das aber nicht.

nach drei jahren BA hat man nie und nimmer die
skills, die man nach 6 jahren uni hat.

Nach 3 Jahren BA und weiteren 3 Jahren im Beruf (nicht als 9to5-Stubenhocker, sondern mit Interesse an der Arbeit) denke ich, dass man tendenziell mehr Skills (insbesondere Soft Skills) als nach 6 Jahren Uni hat.

außerdem glaube ich,
dass an der uni eher spitzenkräfte ausgebildet werden, als an
der BA und die muss es schließlich auch geben.

Spitzenkräfte muß es geben, aber warum kommen die Deiner Meinung nach nur von der Uni ? Ich denke, dass jemand wesentlich mehr „Zug“ beweist, wenn er sein Studium konsequent durchzieht.

letztendlich
hängt es immer davon ab, wo man hin will. wenn du eh nie in
den vorstand willst, ist BA das beste, was man machen kann.
Und das meine ich wirklich nicht negativ.

Ich kenne mittlerweile einige Geschäftsführer, die BA gemacht haben. Das Wort „eh nie“ würde ich also streichen. Ob Du später in den Vorstand kommst, hängt weder von der Studiendauer, noch vom Studienort / -abschluss ab, sondern vielmehr davon, was der Einzelne aus seinem Leben macht.

Grüsse

Sven

Halo Flo,

Warum der WI?
Nun, ich habe jetzt auf dem zweiten Bildungsweg meine
Allgemeine Hochschulreife gemacht. Zuvor habe ich ne
Ausbildung zum Industriekaufmann abgeschlossen und
anschließend ein halbes Jahr gearbeitet.

Na dann hast Du dem BWL-Teil eigentlich schon Genüge getan. Allzu viel mehr kommt da auch nicht mehr nach.

Da ich im Anschluß an das Studium auch wieder zurück in die
Wirtschaft möchte, und dort konkret in den technischen
Einkauf/ Vertrieb/ oder Projektmanagement möchte, denke ich
mir, dass man dafür schon Ahnung von Technik haben sollte.

Yep, das stimmt schon.

Da ich allerdings nicht in die Produktentwicklung o.ä. gehen
möchte, halte ich ein komplettes ingenieurwissenschaftliches
Studium als zu „tief“, oder?

Soweit ich weiss, arbeiten nur 20% aller Ing. auch wirklich in der Produktentwicklung. Verabschiede Dich von der Vorstellung Ing = Konstrukteur.

Von der Alternative ein Studium an einer Berfusakademie zu
beginnen halte ich nicht unbedingt viel. Ich denke, dass man
dort schon ziemlich von der Firma abhängig ist bzw. eine
gewisse Zeit nach dem Studium an die Firma gebunden ist, oder?

Also, erstens ist die Ausbildung an der BA absolut unabhängig von der Firma (und übrigens mit der FH gleichzusetzen).
Zweitens kann man hinterher auch bei einer anderen Firma anfangen, das Firmen-Knowhow hilft einem zwar bei einer Bewerbung in der ähnlichen Branche weiter, schadet jedoch bei einem Branchenwechsel keineswegs. Beim Verbleib in der gleichen Firma hat man dagegen einen Vorsprung von ca. 1/2 - 1 Jahr gegenüber einem FH-/Uni-Absolventen.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass man bei späteren
Bewerbungsprozessen mit einem BA-Abschluß im Vergleich zu
einem FH, oder Uni Abschluß in Kürzeren zieht, oder?

Ich bin jetzt bei meinem 3. Arbeitgeber und habe mir als BA-Absolvent meine Stellen immer aussuchen können. Mein BA-Studium wurde mir nie als Makel angesehen, im Gegenteil, der schnelle Abschluss (Alter: 24J.) sowie die Praxisnähe wurden immer wieder positiv erwähnt.

Grüsse

Sven

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Hallo Saus,

um nochmal auf die frage „uni oder fh“ zurückzukommen. ich
studiere bwl an einer uni und hab irgendwann einfach erkannt,
dass uni um einiges wissenschaftlicher und fh verschulter ist.

Woher kannst Du das wissen, wenn Du nur an einer Uni studierst ? Warst Du mal auf einer FH oder einer BA ?

ob das nun gut oder schlecht ist, sei dahin gestellt. die wahl
sollte eher dahin gehen, was dir wichtig ist. was einem an der
fh gegeben ist, darum muss man sich an der uni selbst kümmern.

Yep, kann schon sein, dass die Uni etwas „freier“ ist, dafür aber auch wesentlich bürokratischer (siehe sinnloses Anstehen zum Einschreiben für Prüfungen).

generell sehe ich uni auch als anspruchsvoller.

Sorry, ich halte es keineswegs für anspruchsvoller, sich Wissen in einer langen Zeit anzueignen, vielmehr ist es anspruchsvoller, sich (etwas weniger) Wissen in kurzer Zeit anzueignen - was später in der Praxis häufiger vorkommt (by the way, ich benötige von meinem Studium noch ca. 10%, habe mir dagegen mindestens 50% des heute benötigten Wissens hinterher selbst aneignen müssen).

während fh’ler
oft nen praxissemester und nen eigenes semester für
diplomarbeit inklusive haben, machst du praktika an der uni
„nebenbei“, genauso wie diplomarbeit, wofür laut
studienordnung meist kein extra semester vorgesehen ist.

Dafür machst Du ewig an der Diplomarbeit rum, um sie kurz vor Fertigstellung endlich mal „anzumelden“. Bei der BA hast Du dafür insgesamt 3 Monate Zeit (von Themen-Verkündung bis Abgabe). Und ich bin einfach der Ansicht, dass das praxisnäher ist.

Grüsse

Sven

6 Jahre für ein Studium halte ich auch für viel zu lange,
sogar die 4,5 Jahre für ein FH-Studium. Ich selbst war an der
Berufsakademie und finde die 3 Jahre für angemessen.

Wobei man eine BA-Ausbildung wohl kaum mit einem Universitäts-Studium vergleichen kann. Allein schon von der Tiefe und dem Wissenschaftlichkeitsfaktor her betrachtet. Ich war mal in einer BA-Bibliothek (Mannheim), um ein Buch zu suchen. Das war ja dürftiger als meine Stadtbibliothek ausgestattet.

Hallo Saus,

Huhu Du:smile:

Ist ja mal nicht schlecht. In welchem Alter hast Du Dein
Studium angefangen ? Natürlich kann man mit einer langen
Studiendauer auch viel lernen, viele Uni-Studenten machen das
aber nicht.

mit 19. ich glaube sehr wohl, dass die meisten studenten ne menge lernen. die, dies nicht tun, sind noch vor dem vodiplom weg.

Nach 3 Jahren BA und weiteren 3 Jahren im Beruf (nicht als
9to5-Stubenhocker, sondern mit Interesse an der Arbeit) denke
ich, dass man tendenziell mehr Skills (insbesondere Soft
Skills) als nach 6 Jahren Uni hat.

hm, ich glaube, da meinen wir verschiedene skills. stimmt natürlich, dass man in drei jahren uni andere skills entwickelt als im job. aber mal zu meiner verteidigung: uni ist nicht rein theoretisch, ich kenne viele, die fast jede semesterferien praktika schieben und so praxis lernen und nebenbei nochwas verdienen.

außerdem glaube ich,
dass an der uni eher spitzenkräfte ausgebildet werden, als an
der BA und die muss es schließlich auch geben.

Spitzenkräfte muß es geben, aber warum kommen die Deiner
Meinung nach nur von der Uni ?

Hallo Saus,

Woher kannst Du das wissen, wenn Du nur an einer Uni studierst
? Warst Du mal auf einer FH oder einer BA ?

weil um die ecke eine FH ist und man sich eben kennt und unterhält.

Yep, kann schon sein, dass die Uni etwas „freier“ ist, dafür
aber auch wesentlich bürokratischer (siehe sinnloses Anstehen
zum Einschreiben für Prüfungen).

bei uns steht keiner an. zettel ausfüllen und ab in den briefkasten vom prüfungsamt. das geht sogar auch online.

Sorry, ich halte es keineswegs für anspruchsvoller, sich
Wissen in einer langen Zeit anzueignen, vielmehr ist es
anspruchsvoller, sich (etwas weniger) Wissen in kurzer Zeit
anzueignen

nee du, es geht nicht um mehr oder weniger, es geht ums detail. nicht auswendig lernen, sondern wissen wieso.

was später in der Praxis häufiger vorkommt (by
the way, ich benötige von meinem Studium noch ca. 10%, habe
mir dagegen mindestens 50% des heute benötigten Wissens
hinterher selbst aneignen müsse

warum hast denn dann abi gemacht? das ist immer so.

Dafür machst Du ewig an der Diplomarbeit rum, um sie kurz vor
Fertigstellung endlich mal „anzumelden“. Bei der BA hast Du
dafür insgesamt 3 Monate Zeit (von Themen-Verkündung bis
Abgabe). Und ich bin einfach der Ansicht, dass das praxisnäher
ist.

falsch. ich hab vier monate zeit - von anmeldung bis abgabe. ohne zulassung zur diplomarbeit, bekommste keinen prof, der dich übernimmt. wenn dich einer übernimmt, biste zugelassen und angemeldet und darfst die nach vier monaten im prüfungsamt! abgeben. das, was du meinst, das sind vielleicht soziologen oder politikstudenten *g*

lg

saus

Hallo Michael,

6 Jahre für ein Studium halte ich auch für viel zu lange,
sogar die 4,5 Jahre für ein FH-Studium. Ich selbst war an der
Berufsakademie und finde die 3 Jahre für angemessen.

Wobei man eine BA-Ausbildung wohl kaum mit einem
Universitäts-Studium vergleichen kann. Allein schon von der
Tiefe und dem Wissenschaftlichkeitsfaktor her betrachtet.

Wie viel Wissenschaft braucht der Absolvent hinterher im täglichen Leben ? Wie viele Uni-Absolventen können hinterher ihr Spezialwissen verwenden ? Wie viele Abbrecher gibt es auf dem Weg zum Uni-Diplom ?

Ich denke, dass man hinterher kaum den Unterschied zwischen einem BAler und einem Uni-Absolventen erkennen kann (von Wissenschaft + Grundlagenforschung mal abgesehen).

Ich
war mal in einer BA-Bibliothek (Mannheim), um ein Buch zu
suchen. Das war ja dürftiger als meine Stadtbibliothek
ausgestattet.

BA-Studenten verwenden übrigens die ganz normale Uni-Bibliothek, wie alle Uni-Studenten auch. Die BA-Bibliothek führt i.A. nur Standard-Werke (z.B. Dubbel für Maschinenbau), da diese an der Uni-Bibliothek meistens nicht in ausreichender Menge vorhanden sind.

Der Sinn und Zweck der BA-Bibliothek ist eine ganz andere als bei einer Uni-Bibliothek.

Grüsse

Sven

Hallöchen Saus,

Ist ja mal nicht schlecht. In welchem Alter hast Du Dein
Studium angefangen ? Natürlich kann man mit einer langen
Studiendauer auch viel lernen, viele Uni-Studenten machen das
aber nicht.

mit 19. ich glaube sehr wohl, dass die meisten studenten ne
menge lernen. die, dies nicht tun, sind noch vor dem vodiplom
weg.

Einige Freunde von mir haben Uni und FH gemacht, ich selbst habe zur gleichen Zeit BA gemacht. Im Vgl. zu mir mussten meine Freunde (bei ähnlicher Begabung -:smile: wesentlich mehr lernen als ich.

hm, ich glaube, da meinen wir verschiedene skills. stimmt
natürlich, dass man in drei jahren uni andere skills
entwickelt als im job. aber mal zu meiner verteidigung: uni
ist nicht rein theoretisch, ich kenne viele, die fast jede
semesterferien praktika schieben und so praxis lernen und
nebenbei nochwas verdienen.

Sorry, soviel Praktikas auch bringen mögen, aus Sicht eines Ex-Studenten sind es in der Praxis doch oftmals versteckte Kaffeekoch-Jobs, die vergeben werden (Motto: "das würde viel zu lange dauern und zu viel kosten - haben wir dafür nicht einen Hiwi ?)

geschäftsführer ist nicht gleich vorstand. jeder, der nen
eigenen dachdeckerbetrieb hat, is geschäftsführer.

Diese Art von Schmalspur-Geschäftsführer meinte ich nicht, ich dachte da schon an größere Industrie-Unternehmen.

Ich glaube
schon, dass es von der art des studienabschlusses abhängt,
welche laufbahn man einschlagen kann. jemand ohne dr.-titel
wird nie ne prof. bekommen, so ähnlich ist das mit dem
vorstand. der vorstand is doch aber nur nen beispiel und nicht
jeder treibt es gleich so hoch.

Die Zeiten, in denen man nur mit Dr.-Titel Vorstand wurden, sind vorbei und bzgl. Prof. gilt: 1. ist das nur das Ziel weniger, auf der Uni sind aber viel mehr Studenten und 2. ist Prof. wirklich erstrebenswert ?

Grüsse

Sven

Hallo Saus,

Woher kannst Du das wissen, wenn Du nur an einer Uni studierst
? Warst Du mal auf einer FH oder einer BA ?

weil um die ecke eine FH ist und man sich eben kennt und
unterhält.

Womit Du immer noch keine BA kennst.

Kleine Anmerkung: an einer FH kannst Du auch ganz ohne Abitur studieren, für eine BA brauchst Du mindestens fachgebundene Hochschulreife ( Fachhochschulreife).
Hintergrund dieser Regelung sind die wesentlich höheren Anforderungen an die Studenten bzgl. Aufnahmefähigkeit.

Yep, kann schon sein, dass die Uni etwas „freier“ ist, dafür
aber auch wesentlich bürokratischer (siehe sinnloses Anstehen
zum Einschreiben für Prüfungen).

bei uns steht keiner an. zettel ausfüllen und ab in den
briefkasten vom prüfungsamt. das geht sogar auch online.

Oha, sollte sich hier etwas geändert haben ? Zu meiner Zeit mussten sich Studenten noch in Listen für den Computerraum eintragen (20 Rechner für 1000 Studenten). Zur gleichen Zeit gab es an der BA das Verhältnis 1 Rechner auf 2 Studenten (davon war immer nur einer da, der andere war im Praxissemester).

nee du, es geht nicht um mehr oder weniger, es geht ums
detail. nicht auswendig lernen, sondern wissen wieso.

Es geht im späteren Berufsleben niemals um das Detail (Stichwort: Detailverliebtheit), sondern um die Anwendung des Wissens. Und genau in diesem Punkt ist mir so mancher Uni-Abgänger einfach zu detailverliebt (Motto: „ach so, sie haben studiert, da fangen wir mal mit den ganz einfachen Sachen wie z.B. Posteingang an“).

was später in der Praxis häufiger vorkommt (by
the way, ich benötige von meinem Studium noch ca. 10%, habe
mir dagegen mindestens 50% des heute benötigten Wissens
hinterher selbst aneignen müsse

warum hast denn dann abi gemacht? das ist immer so.

Ja, es ist immer so. Abi macht man auch nicht des Abis wegen, sondern als pure Notwendigkeit, um anschließend eine gewisse Ausbildung machen zu können. Abi war übrigens das pure Auswendiglernen.

falsch. ich hab vier monate zeit - von anmeldung bis abgabe.
ohne zulassung zur diplomarbeit, bekommste keinen prof, der
dich übernimmt. wenn dich einer übernimmt, biste zugelassen
und angemeldet und darfst die nach vier monaten im
prüfungsamt! abgeben. das, was du meinst, das sind vielleicht
soziologen oder politikstudenten *g*

Mag sein, dass sich das geändert hat (bzw. von Uni zu Uni unterschiedlich ist). Ich kenne viele Uni-Abgänger, die länger als 1 Jahr an der Diplomarbeit rumgedocktert haben (Fachrichtung Maschinenbau). Damit ist die Diplomarbeit überhaupt kein Kriterium mehr.

Übrigens habe ich ein Problem mit Diplomarbeiten, die nicht aus der Praxis kommen, denn 1. muß der Diplomand nicht beweisen, dass seine Theorie in der Praxis auch funzt und 2. artet das oftmals in einer Zitate-Schlacht aus. Meine Diplomarbeit hat übrigens ganze 6 Quellenangaben - eine Programmierung ist halt immer praxisbezogen, vor allem wenn sie hinterher in der Praxis auch eingesetzt werden soll - womit sich die praxistauglichkeit dann zeigt.

Grüsse

Sven

Hi!

Gerne. Ich möchte noch kurz auf Svens Vorschläge eingehen: 6
Jahre Studium sind doppelt soviel wie akzeptabel wäre. D
befindet sich immer mehr im internationalen Wettbewerb und
unsere 30 jährigen Absolventen tun sich in der Konkurrenz zu
ihren 24 jä#hrigen französischen und englischen Mitbewerbern
immer schwerer auf dem Arbeitsmarkt.

6 Jahre für ein Studium halte ich auch für viel zu lange,
sogar die 4,5 Jahre für ein FH-Studium. Ich selbst war an der
Berufsakademie und finde die 3 Jahre für angemessen.

Die BA habe ich bewusst ausgeklammert, da sie kein „richtiges“ Studium ist. Im Ausland hat man mit dieser Ausbildung deutlich schlechtere Chancen als mit einem FH- oder UNi-Studium.
Das Konzept an sich ist jedoch interessant. Es müsste halt noch weiterentwickelt werden.

Als
Ausnahme lasse ich Folgendes gelten:

  1. Tätigkeit in der (Grundlagen-)Forschung, hierzu braucht man
    tatsächlich ein Uni-Studium, allerdings gehen nur die
    wenigsten Uni-Studenten da hin.

Da gehe ich mit. Hier kommt es auch weniger auf das reine Alter an, sondern auf die Leistungen und Veröffentlichungen.

4,5 bzw. 6 Jahre sind meiner Meinung nach nur für ein
Doppelstudium zulässig, wobei ich für einen Ingenieur ein
WI-Aufbaustudium für ausreichend erachte und das ist mit
vorhergehendem BA-Studium in 3 Jahren in 4,5 Jahren möglich.
Alternativ wäre auch ein WI-Vollstudium mit vorhergehender
technischer Lehre in 2 Jahren.

Das, wie gesagt, halte ich für zu lange.

Aber reine WI ohne sonstigen technischen Backround tun sich
extrem schwer, da sie oftmals von Ingenieuren nicht für voll
genommen werden.

Das stimmt. allerdings kann man sich den nötigen Respekt erarbeiten. Mit einer Affinität zu technik ist es nicht nötig, Ingenieur zu sein, um High-tech zu verkaufen oder zu verwalten.
Im Gegenteil. Oftmals onanieren Ingenieure solange auf technischen Details herum, bis der Kunde erfolgreich bei der Konkrurrenz kauft.

Wenn Du Dich in Richtung
Technik/Produktionsleitung/Werksleitung/Entwicklung ausrichten
möchtest, solltest Du wirklich ein Studium wie Physik,
Maschinenbau ins Auge fassen.

Physik auf gar keinen Fall für Produktionsleitung/Werksleitung
!!! Viel zu theoretisch !!!

Das sehe ich anders. Man arbeitet später ja in den seltensten Fällen genau das, was man studiert hat. Meistens kommen weitere Felder hinzu oder man findet sich ganz woanders wieder.
Meine Erfahrung mit Physikern ist, dass man sie überall im Mittelstand antreffen kann.
In meiner letzten firma war der Vertriebsleiter promovierter Physiker. Mein Vater ist Physiker und hat ein 100 Mann Unternehmen aufgebaut und 30 Jahre geleitet. Ein Bekannter ist Physiker und GF eines kleinen Mittelständlers.
Es geht hier wohl eher um die analytische Denkweise.

Soll die Sache eher in Richtung
technischer Vertrieb/Projektmanagement gehen, so empfehle ich
WI. Der Vergleich mit der Ente mag teilweise zutreffen,
allerdings sind deutsche Ingenieure mit erschreckend wenig
BWL-Wissen und Soft-Skills ausgestattet, so dass man sie,
zumal direkt nach dem Studium, zumeist nicht in den Kontakt
mit Kunden lassen kann. Die BWL-Komponente ist daher sehr
interessant und wichtig, auch wenn viele Leute mit technischer
Ausbildung dieses FAch für seichten Quatsch halten.

Ich selbst halte BWL für sehr wichtig und habe nach dem
MB-Studium viel BWL nach lernen müssen (Vertragsrecht,
Kostenrechnung usw.).

Daher halte ich schon relativ viel von einem WI-Aufbaustudium
(alternativ entsprechende Seminare). Es ist jedoch
erschreckend, mit wie wenig Technik man WI studieren kann und
mit wie wenig Kenntnissen manche WI-ler in der Praxis
anfangen.

Das mag sein. Es kommt dann eben auf die Anforderungen im Job an. Ein WI in der Forschung dürfte sich schwer tun. Im technischen vertrieb hingegen ist diese Ausbildung ein Vorteil.

Ich kann
argumentieren, dass ich als BWLer im technischen vertrieb die
technische Komponente meiner jeweiligen Arbeitgeber sehr
schnell erlernt hatte.

In der Automobilzulieferbranche z.B. wird das kaum möglich
sein, da hier die Vertriebsingenieure sehr technische Aufgaben
wahrnehmen. Im Handyvertrieb sieht das natürlich wieder anders
aus.

Ich arbeitete nur für High-Tech Unternehmen, u.a. auch mit der Automobilbranche, und hatte keine Probleme.
Die alltagsanforderungen waren nicht so sehr die technischen Details, sondern das globale Verständnis für die Bedürfnisse des Kunden. Für die Details im Produkt greift man dann auf F&E/Projektmanagement/Produktmanagement zurück.

Produktentwickler jedoch konnte und
wollte ich nie sein.

Wird sogar als reiner WI schwierig.

Bei einem Autoradiohersteller, den ich ein wenig kenne, sind die Produktteams bewusst aus Ingenieuren und Betriebswirten zusammengesetzt, so dass die Geräte auch bedienbar bleiben…

Es kommt also schon darauf an, welche Richtung Du später
einschlagen möchtest.

Yep, absolut richtig. Wer mehr BWL machen will, sollte auch
BWL studieren. Wer allerdings eine technische Komponente
möchte, sollte sich statt Uni mit vollkommen überzogenen 6
Jahren Theoretiker-Studium mit derart generalistischer
Auslegung lieber überlegen, eine Studienrichtung komplett zu
machen und die andere als Aufbaustudium.

Ich kann mich nur wiederholen: alles über 4 Jahren Studiendauer ist indiskutabel.

Da man sich BWL sehr
leicht „anlesen“ kann bzw. in der Praxis lernt, sollte man
sich auf MB als Vollstudium konzentrieren, denn technische
Grundlagen kann man als BWLer kaum selbst bzw. in der Praxis
anlernen.

Hier bin ich nicht einverstanden. So einfach ist das leider nicht.

Grüße,

Mathias

Hallöchen Saus,

Einige Freunde von mir haben Uni und FH gemacht, ich selbst
habe zur gleichen Zeit BA gemacht. Im Vgl. zu mir mussten
meine Freunde (bei ähnlicher Begabung -:smile: wesentlich mehr
lernen als ich.

ich weiß:smile:

Sorry, soviel Praktikas auch bringen mögen, aus Sicht eines
Ex-Studenten sind es in der Praxis doch oftmals versteckte
Kaffeekoch-Jobs, die vergeben werden (Motto: "das würde viel
zu lange dauern und zu viel kosten - haben wir dafür nicht
einen Hiwi ?)

liegt vielleicht daran, dass man als BA’ler kein gescheites bekommt *fg* nee mal im ernst. ich hatte noch nie nen kaffee-koch-job. und wenn ich z.b. eine unternehmenspräs. quasi fast allein mach, die dann mitarbeiter verwenden, um den zuschlag für ein projekt zu bekommen, ist das auch kein versteckter kaffee-koch-job und zu viel kosten „tut“ es schon gleich dreimal net. machen müssten sie es so oder so und ein student macht es halt besonders günstig. ich finds legitim.
und wer sich auf nen kaffee-koch-job einlässt, selber schuld. aber bei nem gescheiten unternehmen gibts das sicher nicht. man muss den laden halt abchcken. im übrigen glaube ich, dass die zeiten dafür längst vorbei sind.

geschäftsführer ist nicht gleich vorstand. jeder, der nen
eigenen dachdeckerbetrieb hat, is geschäftsführer.

Diese Art von Schmalspur-Geschäftsführer meinte ich nicht, ich
dachte da schon an größere Industrie-Unternehmen.

Ich glaube
schon, dass es von der art des studienabschlusses abhängt,
welche laufbahn man einschlagen kann. jemand ohne dr.-titel
wird nie ne prof. bekommen, so ähnlich ist das mit dem
vorstand. der vorstand is doch aber nur nen beispiel und nicht
jeder treibt es gleich so hoch.

Die Zeiten, in denen man nur mit Dr.-Titel Vorstand wurden,
sind vorbei und bzgl. Prof. gilt: 1. ist das nur das Ziel
weniger, auf der Uni sind aber viel mehr Studenten und 2. ist
Prof. wirklich erstrebenswert ?

Grüsse

Sven

Hallo Saus,

Woher kannst Du das wissen, wenn Du nur an einer Uni studierst
? Warst Du mal auf einer FH oder einer BA ?

Womit Du immer noch keine BA kennst.

lies mal oben. ich hab den unterschied zw. FH und Uni gemacht.

Kleine Anmerkung: an einer FH kannst Du auch ganz ohne Abitur
studieren, für eine BA brauchst Du mindestens fachgebundene
Hochschulreife ( Fachhochschulreife).
Hintergrund dieser Regelung sind die wesentlich höheren
Anforderungen an die Studenten bzgl. Aufnahmefähigkeit.

neenee:smile: nicht alles kann man an der FH ohne abi studieren und oft haben die sowas wie internen NC.

Oha, sollte sich hier etwas geändert haben ? Zu meiner Zeit
mussten sich Studenten noch in Listen für den Computerraum
eintragen (20 Rechner für 1000 Studenten). Zur gleichen Zeit
gab es an der BA das Verhältnis 1 Rechner auf 2 Studenten
(davon war immer nur einer da, der andere war im
Praxissemester).

ähhh. ich dachte das wäre bei euch so anders?

Es geht im späteren Berufsleben niemals um das Detail
(Stichwort: Detailverliebtheit), sondern um die Anwendung des
Wissens. Und genau in diesem Punkt ist mir so mancher
Uni-Abgänger einfach zu detailverliebt (Motto: „ach so, sie
haben studiert, da fangen wir mal mit den ganz einfachen
Sachen wie z.B. Posteingang an“).

ohoh. es gibt genug fälle, wo’s ums detail geht. Und zwar dann, wenn du nicht tust, was du gesagt bekommst, sondern nen problem selber lösen musst. da kommste net weit, wenn du nicht hinter ne sache schauen kannst, weil du nie gelernt hast zu fragen „wieso ist das so“. das mein ich.

Ja, es ist immer so. Abi macht man auch nicht des Abis wegen,
sondern als pure Notwendigkeit, um anschließend eine gewisse
Ausbildung machen zu können. Abi war übrigens das pure
Auswendiglernen.

dann hast du’s vielleicht nicht verstanden. wenn ich z.b. an geografie oder bio denk, dann war das alles logisch. man brauch nur nen stichpunkt und kann sich den rest herleiten.

Mag sein, dass sich das geändert hat (bzw. von Uni zu Uni
unterschiedlich ist). Ich kenne viele Uni-Abgänger, die länger
als 1 Jahr an der Diplomarbeit rumgedocktert haben
(Fachrichtung Maschinenbau). Damit ist die Diplomarbeit
überhaupt kein Kriterium mehr.

echt? vielleicht ist das studiengangspezifisch.

Übrigens habe ich ein Problem mit Diplomarbeiten, die nicht
aus der Praxis kommen, denn 1. muß der Diplomand nicht
beweisen, dass seine Theorie in der Praxis auch funzt und 2.
artet das oftmals in einer Zitate-Schlacht aus. Meine
Diplomarbeit hat übrigens ganze 6 Quellenangaben - eine
Programmierung ist halt immer praxisbezogen, vor allem wenn
sie hinterher in der Praxis auch eingesetzt werden soll -
womit sich die praxistauglichkeit dann zeigt.

schlimm schlimm. jeder bwl’ler, der was auf sich hält, geht in ein anständiges unternehmen und schreibt dort. An der BA ist das vielleicht vorgegeben, dass man das so macht. Hier sucht man sich selber den Weg. Womit wir wieder beim Thema wären.

tschüss

saus

Hallo Mathias,

Die BA habe ich bewusst ausgeklammert, da sie kein „richtiges“
Studium ist. Im Ausland hat man mit dieser Ausbildung deutlich
schlechtere Chancen als mit einem FH- oder UNi-Studium.
Das Konzept an sich ist jedoch interessant. Es müsste halt
noch weiterentwickelt werden.

Äh, die BA ist gerade im Ausland offiziell anerkannt, da dort bereits ein Studium mit 6 Semestern als Studium gilt, in Deutschland dagegen erst mit 8 Semestern (Stand 2001, kann sich mittlerweile auch geändert haben).

Als
4,5 bzw. 6 Jahre sind meiner Meinung nach nur für ein
Doppelstudium zulässig, wobei ich für einen Ingenieur ein
WI-Aufbaustudium für ausreichend erachte und das ist mit
vorhergehendem BA-Studium in 3 Jahren in 4,5 Jahren möglich.
Alternativ wäre auch ein WI-Vollstudium mit vorhergehender
technischer Lehre in 2 Jahren.

Das, wie gesagt, halte ich für zu lange.

Wie sagtest Du vorher: es kommt auf die Inhalte an. Für ein Fachgebiet halte ich mehr als 4 Jahre auch für zu lange, bei der „Beackerung“ von 2 sich ergänzenden Fachgebieten sind 4,5 Jahre in Ordnung, vorausgesetzt, ein Fachgebiet wurde „richtig“ studiert.

Aber reine WI ohne sonstigen technischen Backround tun sich
extrem schwer, da sie oftmals von Ingenieuren nicht für voll
genommen werden.

Das stimmt. allerdings kann man sich den nötigen Respekt
erarbeiten.

Das lässt sich auch auf die Frage Uni oder BA anwenden: Bis der Uni-Absolvent fertig ist, hat sich der BAler schon den nötigen Respekt erarbeitet…

Im Gegenteil. Oftmals onanieren Ingenieure solange auf
technischen Details herum, bis der Kunde erfolgreich bei der
Konkrurrenz kauft.

Die Gefahr sehe ich in meiner Branche (Automobilzulieferer) eher weniger.

Physik auf gar keinen Fall für Produktionsleitung/Werksleitung
!!! Viel zu theoretisch !!!

Das sehe ich anders. Man arbeitet später ja in den seltensten
Fällen genau das, was man studiert hat. Meistens kommen
weitere Felder hinzu oder man findet sich ganz woanders
wieder.
Meine Erfahrung mit Physikern ist, dass man sie überall im
Mittelstand antreffen kann.

Hast Du schonmal jemanden gesehen, der in weniger als 4 Jahren Physik studiert hat ? Hier widersprichst Du Deiner Aussage von oben.

Es geht hier wohl eher um die analytische Denkweise.

Da könntest Du wieder recht haben. Aber auch hier gilt wieder Deine Vorsicht vor Onanie der Techniker. Es kommt also doch weniger auf die Ausbildung, als vielmehr die Persönlichkeit an.

Ich selbst halte BWL für sehr wichtig und habe nach dem
MB-Studium viel BWL nach lernen müssen (Vertragsrecht,
Kostenrechnung usw.).

Daher halte ich schon relativ viel von einem WI-Aufbaustudium
(alternativ entsprechende Seminare). Es ist jedoch
erschreckend, mit wie wenig Technik man WI studieren kann und
mit wie wenig Kenntnissen manche WI-ler in der Praxis
anfangen.

Das mag sein. Es kommt dann eben auf die Anforderungen im Job
an. Ein WI in der Forschung dürfte sich schwer tun. Im
technischen vertrieb hingegen ist diese Ausbildung ein
Vorteil.

Noch besser ist meiner Meinung nach ein vollwertiges Technisches Studium mit WI-Aufsatz (in der gleichen Studiendauer wie an der Uni nur ein WI-Studium).

Yep, absolut richtig. Wer mehr BWL machen will, sollte auch
BWL studieren. Wer allerdings eine technische Komponente
möchte, sollte sich statt Uni mit vollkommen überzogenen 6
Jahren Theoretiker-Studium mit derart generalistischer
Auslegung lieber überlegen, eine Studienrichtung komplett zu
machen und die andere als Aufbaustudium.

Ich kann mich nur wiederholen: alles über 4 Jahren
Studiendauer ist indiskutabel.

Somit jedes Uni- und fast jedes FH-Studium.

Da man sich BWL sehr
leicht „anlesen“ kann bzw. in der Praxis lernt, sollte man
sich auf MB als Vollstudium konzentrieren, denn technische
Grundlagen kann man als BWLer kaum selbst bzw. in der Praxis
anlernen.

Hier bin ich nicht einverstanden. So einfach ist das leider
nicht.

Einfach habe ich auch nicht gesagt, aber wesentlich einfacher als die technischen Grundlagen zu lernen. Das ist meiner Meinung nach in der Praxis bzw. durch Bücher lesen oder Seminare absolvieren fast ausgeschlossen.

Grüsse

Sven