Ganz einfach
Zum nächsten Gesprächstermin auf’m Amt ordentlich „vorglühen“, am besten schon am Vorabend. Am nächsten Morgen gut vorbereiten. Erst mal mit dem anfangen, womit man gestern aufgehört hat. Denn dass ein Frühstück was gut „runter geht“ einem den Tag versüßt, weis man nicht erst seit Schwartaus Früchte-Frühstücks-Drink.
Dann geht’s los. Der Bad-Besuch kann auf den späteren Tagesverlauf gelegt werden, schließlich muss man zum rasieren richtig wach sein. Die passenden Klamotten sind jetzt wichtiger. Wo war nur dieses T-Shirt mit dem Aufdruck „Asozial is geil“, ah hier. Also runter mit dem verschwitzten Achsel-Shirt und rüber mit dem T-Shirt. Rein in die Jogginghose und die Schlappen, den Dittsche-Bademantel drüber und ab geht es.
Halt! Wohin mit dem Stapel Bewerbungsnachweisen? Jetzt hilft die praktische Tüte vom gestrigen Discounter-Besuch, denn preisbewusste Trinkfreunde wissen: Lidl lohnt sich.
Schnell noch ein paar Tropfen „Eau de Sambuco“ hinters Ohr gerieben und dann wird’s aber Zeit, denn der Terminplan des Sachbearbeiters ist endlich.
Auch eine Begrüßung in deutschen Amtsstuben darf herzlich sein. Schließlich kommt nicht irgendwer zur ARGE, sondern, wie dort selbst kommuniziert wird, ein Kunde. Und der Kunde ist ja bekanntlich König.
Nach dem gegenseitigen Brust-an-Brust-drücken, Küsschen rechts und links, ist die Atmosphäre doch deutlich gelockert und der Gesprächsverlauf wird flüssiger. Apropos flüssiger; das ist dann der richtige Zeitpunkt an den Pegel zu denken. Eine suchende Hand in der Plastiktragetasche lässt das wohlbekannte Geräusch aneinander schlagender Flaschen erklingen. Was für den einen der Mittagsgong ist, ist für den anderen diese göttlich-herrliche Tonabfolge, welche nur 0,5-Ltr.-Flaschen erzeugen können und den bekannten pawlowischen Effekt auslösen.
Sollte der Sachbearbeiter immer noch schwer begreifen, was durchaus hier und da berichtet wird, hilft die direkte Kommunikation mit diesem weiter. Über den Tisch zu ihm beugen und viele Fragen mit dem Aussprache-Hauchlaut „hhhhaaaa“ übertragen. Wie z.B., „Hhhhaaaaben sie einen passenden Job für mich?“.
Kommt dann noch Stunden später ein Kollege des Sachbearbeiters in dessen Stube und schaut diesen schief an mit den Worten: „Na wohl ganz schön gefeiert gestern, wie?“ war der diesmalige Besuch auf der ARGE erfolgreich.
P.S. Sollte die Frage ernst gemeint sein, gibt es auch ernstes mitzuteilen.