Halo Martin,
Für Dich sind meine Fragen wiederkehrend. Aber nicht für immer
andere Poster.
da hast Du sicherlich Recht! 
Und ob es Dir passt oder nicht, die meisten
Beziehungen gehen schief, weil man zu sehr schaut, was der
andere macht oder nicht macht, anstatt auf sich selbst zu
schauen.
Das passt - dagegen sage ich ja auch gar nichts. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass es bei manche Menschen in bestimmten Konstellationen eben nicht so einfach ist, mal „eben auf sich zu schauen“.
Wie auch hier: der andere trägt ein Bild im Geldbörserl, der
andere läßt das Motorrad einstellen, der andere hat selbst
genug Platz bei sich, der andere hat versprochen, der andere
…
Aber ganz ohne auf den anderen zu schauen, funktioniert es doch auch nicht - finde ich persönlich. Wo findet man sich dann, wenn jeder sein „Ding“ durchzieht? Verstehe mich nicht falsch: Ich führe mit meinem Parter eine tendenziell „Jeder-sein-Ding-durchziehende“ Partnerschaft, wo ich schon gefragt werde, ob ich denn überhaupt noch mit meinem Mann zusammen bin. Aber gerade vor dem Hintergrund stelle ich die Frage.
Und natürlich möchte ich wissen was die Person selbst will.
Ach je, wer weiß das schon: Die meisten Menschen wollen Liebe, Respekt, Aufmerksamkeit, Anerkennung - aber durch sich wandelnde Lebensumstände können diese sich auch enorm ändern.
Ich habe z.B. eine Freundin (Ende 30 Jahre): Sie war bis vor Kurzem stets auf der Suche nach einem Mann und Vater ihrer potenziellen Kinden - dann hat ihre Mutter vor einem halben Jahr einen Suizid-Versuch unternommen, lag lange im künstlichen Koma, ist jetzt in einer Pflegeeinrichtung - auf einmal stellen sich ganz andere Fragen. Sie überlegt, ihre Mutter zu sich zu holen.
Und leider geht es dann in solchen Fällen nicht immer nur um das hedonistische Wollen, sondern um ein Wollen, von dem man weiß, dass es einen zerrisse, wenn man es nicht täte.
Und nun? Auf dem „Ego-Tripp“ bleiben und sagen: Sieh zu und such Dir einen Mann!?
Das will ich bei jeder wissen, was sie selbst will und das
werde ich auch immer wieder fragen.
Aber eben genau diese Antwort wird vielen eben schwer fallen, da sehr viele Außenfaktoren mit hineinspielen können.
Erstaunlich finde ich,
dass immer wieder andere schreiber darauf antworten können,
was Personen wollen, obwohl sie diese gar nicht kennen.
Ja, das finde ich auch! Aber Du erhoffst Dir auf der anderen Seite einen Leser, der eben so tickt wie Du, der rational (teilweise) schon weiß, was vor sich geht. Aber ist dies nicht etwas egozentrisch?
Und ich werde auch immer wieder nach dem Verhältnis Lob zu
Kritik fragen. Denn Du wirst sicherlich auch schon
festgestellt haben, dass immer wieder geschrieben wird: Der
andere will unbedingt, der andere kann nicht, wie kann ich dem
anderen zeigen dass, wie kann ich den anderen dazu bringen,…
Auf Dein Lob-Kritik-Verhältnis gehe ich jetzt nicht ein, da ich mich persönlich nicht ernst genommen fühlte, wenn mein Partner mich ständig lobte. Ich erwarte von meinem Partner Kritik - denn seine ist für mich ernstzunehmen und bringt ich weiter.
Eine Beziehung die auf den anderen Fokusiert ist, wird wohl
oder übel auf lange Zeit keine glückliche Beziehung werden.
Stimme vollkommen zu!
Meine Meinung ist nun einmal, dass in einer Beziehungskrise
jeder zu sich selbst finden sollte.
Aber ob der jeweilige „Findungsprozess“ dann die Beziehungskrise auflöst (lösen kann), möchte ich mal dahingestellt wissen.
Und ja, wenn jeder zu sich
selbst gefunden hat, dann lösen sich die meisten Probleme
leichter.
Daran zweifele ich. Aber ich gebe Dir insofern recht, als eine Selbstfindung/-erkenntnis eine gute Ausgangsposition für eine Beziehung ist und damit Krisen vermieden werden können.
Sonnige Grüße
Kathleen